• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Schlager im Radio

Mit so einer Musikmischung kann ich als Schlagerfan nur wenig anfangen. Mir ist es ein Rätsel, warum es den Öffentlich-Rechtlichen nicht einmal bei den digitalen Spartenprogrammen möglich ist, ausschließlich Schlager und nichts anderes zu spielen. Das ist genauso eine Seuche wie die Schlagersender, bei denen dann zweimal die Stunde Deutschpop gespielt wird.
So unterschiedlich sind halt die Geschmäcker. Einen Sender, der nur deutsche Schlager spielt würde ich nicht einschalten. Du dürftest also mit der "mdr schlagerwelt" sehr zufrieden sein.
 
Ist es vom "Nichtdeutschen Rundfunk"(?) zuviel verlangt als Sparten ein Infoprogramm, ein Kulturprogramm oder ein Jugendprogramm anzubieten. Nein, stattdessen gibt es eines davon nicht, sondern ein Programm mit Schlagern. So besser.

"Die Jugendlichen" können doch NDR 2 hören so wie man in den 80ern SWF3 gehört hat. Wo ist das Problem? Der Sender spielt den ganzen Tag die aktuellen Dudelhits von Myles Smith (vorhin zweimal innerhalb von 12 Minuten!), Leony und Konsorten. Eben läuft gerade 24kgoldn - June bei NDR 2 - das ist ein Raptitel. Die Moderatoren bei NDR 2 sprechen ihre Hörer wie ihre Kumpels an und haben auch keine Nachnamen mehr. Bei N-JOY ist es aber auch nicht anders. Trends oder Deutschrap findet dort nicht statt. Einziger Unterschied zwischen beiden wellen sind ein paar 80er Oldietitel des einen - und die Werbefreiheit des anderen. Für die "Alten" gibt es bei den meisten ARD-Häusern schon heute gar keinen Sender mehr. Und für Musik auf Deutsch, als in unserer Muttersprache ebenfalls nicht. Englisch ist aber hierzulande nicht Amtssprache. Info und Kultur gibt es bereits vom Deutschlandfunk/radio.

Außerdem hören "die Jugendlichen" doch angeblich sowieo überhaupt kein lineares Radio mehr. Deswegen wird Puls vom BR ja auch eingestellt.
 
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Hat sich nicht gerechnet und / oder man hatte dort trotz teilweise mehrjähriger Präsenz im Markt keine oder kaum Hörer:

Schlager Radio konzentriert sich künftig bei der terrestrischen Verbreitung, also über Antenne, ausschließlich auf Bundesländer, in denen der Sendebetrieb profitabel ist. Das sind die UKW- und DAB+-Sendegebiete in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen.
 
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Außerdem hören "die Jugendlichen" doch angeblich sowieo überhaupt kein lineares Radio mehr. Deswegen wird Puls vom BR ja auch eingestellt.
Das startet dann endlich dort voll durch, wo sich die Zielgruppe tummelt und millionenfach für eine Migration dafür gekämpft und heldenhaft demonstriert hat. 24 hbLivemoderation, kein Titel innerhalb von 6 Monaten zweimal. Befreit vom lineran Radio (auch wenn Puls im Netz schon seit Jahren in der digitalen Welt genauso wenig/null Hörer hatte wie im old school lineraren Radio...).
Wobei du mit
sinngemäß recht trocken formuliert Recht hast.
 
So unterschiedlich sind halt die Geschmäcker. Einen Sender, der nur deutsche Schlager spielt würde ich nicht einschalten. Du dürftest also mit der "mdr schlagerwelt" sehr zufrieden sein.
GIng ja hier um den deutschpopanteil... solange das heinz rudolf Kunze, klaus lage, pur sind isses o.k., wenns aber zb rosenstolz, juli, Silbermond oder max giesinger oder peter fox laufen würden, würde ich beispielsweise wegschalten....so unterschiedlich sind die Geschmäcker
 
So unterschiedlich sind halt die Geschmäcker. Einen Sender, der nur deutsche Schlager spielt würde ich nicht einschalten. Du dürftest also mit der "mdr schlagerwelt" sehr zufrieden sein.
Nee danke, ich höre lieber Radio Paloma. Angesichts der Alternativen auf dem Markt verstehe ich inzwischen auch, warum die mit „100 % Deutscher Schlager“ werben. ;)
 
Es geht um Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg, Bremen/Bremerhaven und Schleswig-Holstein .
Zum Zeitpunkt des Rückzugs war man als SchlagerRadio und teilweise sogar unter dem vorherigen Namen in den genanten Bundesländern schon geraume Zeit auf Sendung, in einigen davon hat man es in etlichen Jahren nicht geschafft, eine nennenswerte Stammhörerschaft aufzubauen. Die Zahlen kann man nachlesen. In Schleswig-Holstein war SchlagerRadio seit dem Pilotprojekt auf Sendung und konnte sich trotzdem innerhalb von 5 Jahren nicht etablieren. In Hamburg sendete man noch viel länger.

Entscheidend ist die Konkurrenzsituation. In Norddeutschland gibt und gab es mit NDR Schlager bzw. vorher Plus ein werbefreies Angebot was bereits sehr bekannt war und einen recht ähnlichen Mix aus überwiegend älteren Klassikern der 60er bis 90er mit nur wohldosiertem Discofox-Anteil hat. Nur ist dort die Playlist um einiges größer. In Bremen und Bremerhaven kam noch die Konkurrenz durch Radio Roland von FFN dazu, in Niedersachsen seit 2023 überraschend Antenne Schlager (Antenne Niedersachsen). Viel zu viele Player im Markt und wenn man schon vorher keine oder wenig Hörer hatte, ist die Perspektive eindeutig negativ. Den freigewordenen Platz in Hamburg hat sich übrigens gleich Paloma gekrallt.

In Baden-Württemberg war zu dem Zeitpunkt (Frühjahr 2024) SWR4 noch eine feste Größe und als Schlagersender etabliert. Auch dort gab es für die Hörer offenbar keinen Impuls, zum privaten Berliner Sender umzuschalten.

Bei Hessen das gleiche: HR4 ist dort der Platzhirsch in Sachen Schlager.

Warum man in MV bleibt dürfte ganz einfach daran liegen, dass man dort im Gegensatz zu den anderen norddeutschen Ländern über UKW-Frequenzen verfügt mit denen man eine gewisse Zahl an Hörern erreicht und zudem die Marktdurchdringung von DAB+ dort sehr gering ist. Zwar sendet auch dort NDR Schlager, allerdings gibt es in den Haushalten kaum Geräte da es wenig Programmvielfalt gibt und keine regionalen Privatsender. Somit entscheiden sich viele im Nordosten für den barrierefreien Zugang zu Schlagern über UKW - und das ist eben das SchlagerRadio des Herrn Dunk.

Die Anzahl an Schlagerhörern ist auch überschaubar, für mehr als einen Anbieter ist da meist kein Platz und wo mehrerer solcher Angebote parallel existieren, sind die Hörerzahlen entsprechend enttäuschend oder es werden gar keine ausgewiesen. Die 1000 Hörer für Paloma in Hamburg seit dem Sendestart vor einem Jahr sind auch schwach. Antenne Schlager finde ich gleich gar nicht in den Tabellen, Roland ebenfalls nicht. Aus gutem Grund?
 
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NDR Schlager ist doch eher ein Programm für 60+ mit sehr vielen Klassikern der letzten 60 Jahren. Und auch mit volkstümlichen und plattdeutschen Schlagern. Antenne Schlager und Radio Roland spielen meistens modernen Discofox Schlager mit einen oder zwei Kultschlagern pro Stunde. Und zielen eher auf jüngere Hörer.
 
Wann war die Musikreform bei Radio ISW hin zu mehr Schlagern im Programm? Sehr lange ist es noch nicht her.
16.9.2024. Knapp ein Jahr vorher hatte man schon die jüngeren Pop-/Rocksongs zurückgeschraubt und mehr auf Oldies gesetzt - verbunden mit kleineren Änderungen im Programmschema. Also war die aktuelle FAB die erste seit der großen Umstellung. Die Abschaltung von BR Schlager könnte Radio ISW vielleicht behilflich sein, die 2,7% Marktanteil beziehen sich ja auch nur auf das UKW-Hauptsendegebiet. Per DAB+ ist der Empfangsradius wesentlich größer.

Bei ORF Radio Salzburg oder auch in Tirol beim privaten U1 funktioniert dieser Musikmix ja durchaus. Nicht, dass bei der Inn-Salzach-Welle musikalisch alles perfekt liefe. Ich sehe gegenwärtig jedoch andere Problemstellungen:

  • Ein paar gute Leute haben den Sender verlassen, was speziell der Nachmittagsschiene nicht guttat. Radioaffines Personal ist eher schwer zu finden, wie Seniorchef Hans Hausner zum Jahreswechsel 24/25 selbst on air erläuterte.
  • Wirklich offensiv bekanntgemacht wurde das neue Musikkonzept auch nicht. Ich bin der Letzte, der übertriebene Jingle-, Drop- und Claimfeuerwerke empfehlen würde. Aber die Homepage z.B. ist vieles, nur leider nicht allzu aktuell.
  • Auch sendetechnisch läuft manches nicht recht zufriedenstellend: Sonntags zeigen sich mitunter hörbare Schwächen der Programmautomation, die abendlichen Übergänge zu ISW+plus+ klingen manchmal improvisiert. Da müsste vieles dringend überholt werden.

Dagegen stehen aber ein engagiertes Radioteam, kreative Köpfe mit Wiedererkennungswert, traditionsreiche Einschaltsendungen, eine kompetente Musikredaktion und eine langjährig verwirklichte Programmphilosophie ohne Formatdiktat. Beispiel Wochenende, samstags m.W. 11, sonntags 10 Stunden moderiertes Programm, von den 10 zwar die ersten 7 VT, dafür noch mit echten Inhalten. Das jetzige Konzept könnte aufgehen (wenn vielleicht auch mehr als Musik- denn als Lokalsender), sofern man die genannten Baustellen in Angriff nimmt / nehmen kann.

Für mich ist NDR Schlager das mit Abstand beste Schlagerradio was derzeit "on air" ist - diese Musikmischung auch mit internationalen und instrumentalen Titeln ist in meine Augen einmalig.
Mit so einer Musikmischung kann ich als Schlagerfan nur wenig anfangen. Mir ist es ein Rätsel, warum es den Öffentlich-Rechtlichen nicht einmal bei den digitalen Spartenprogrammen möglich ist, ausschließlich Schlager und nichts anderes zu spielen. Das ist genauso eine Seuche wie die Schlagersender, bei denen dann zweimal die Stunde Deutschpop gespielt wird.
Lineares Musikradio ist ja praktisch immer eine Kompromissveranstaltung. Nur aktuelle Schlagerhits (oder nur Schlageroldies - alternativ 100% 80er, 24/7 RnB-Newcomer, ausschließlich Wiener Klassik oder sonst irgendein eng eingegrenztes Genre) können die Streamingdienste inzwischen ähnlich gut abdecken. Eine gute Musikredaktion offenbart sich aber in einer ansprechenden Titelkombination, um innerhalb eines Grundkonsenses möglichst alle verschiedenen Teilvorlieben zu bedienen. Songs nach harmonischen und melodischen Gesichtspunkten zusammenzustellen, bedarf eines Musikverständnisses, das über Erscheinungsjahr und Singsprache hinausgeht.

Und damit sind die Spotify-Algorithmen zumindest bei mir noch maßlos überfordert. OK, mein eigener Musikgeschmack ist auch selten diffus. Dennoch gebe ich gemischten Programmen wie NDR Schlager, hr4, Antenne Sachsen oder halt Radio ISW den Vorzug.
 
Hallole,

in Sachen Deutsch im Radio: Da kann ich den Musikclub Deutsch empfehlen. - Selbst dort gibts in jeder Sendung den "Kultschlager". - Jeden Dienstag Abend..

Grüßle
AFu
 
Dagegen stehen aber ein engagiertes Radioteam, kreative Köpfe mit Wiedererkennungswert, traditionsreiche Einschaltsendungen, eine kompetente Musikredaktion und eine langjährig verwirklichte Programmphilosophie ohne Formatdiktat. Beispiel Wochenende, samstags m.W. 11, sonntags 10 Stunden moderiertes Programm, von den 10 zwar die ersten 7 VT, dafür noch mit echten Inhalten. Das jetzige Konzept könnte aufgehen (wenn vielleicht auch mehr als Musik- denn als Lokalsender), sofern man die genannten Baustellen in Angriff nimmt / nehmen kann.
Radio ISW hat schon eine sehr große Rotation, mir persönlich gefällt der Mix recht gut - ist halt deutschlastig, dafür mit einer Riesen-Bandbreite.
Der Mitarbeitermangel fällt natürlich auf. Meistens muss der gleiche Moderator die Sendestrecken von 6.00 bis 10.00 Uhr, von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr und von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr bestreiten, dazwischen läuft dann Musik Nonstop. Man hört unter der Woche entweder Manuel Hinmüller oder Thomas Föckersperger (dann meistens gleich 9 Stunden).
Die langjährige Morgenmoderatorin Magdalena Kellndorfer müsste noch in Elternzeit sein, ich hoffe sie kommt wieder zurück, ich habe sie sehr gerne gehört.
Ansonsten fehlen mir natürlich Werner Sojer, Ralf Stenger und Axel Ostrowski - haben die alle den Sender verlassen?
 
und eine langjährig verwirklichte Programmphilosophie ohne Formatdiktat.
Das Format kann man auch als "wie erreiche ich möglichst gar keine Hörer" bezeichnen.

aber ein engagiertes Radioteam, kreative Köpfe mit Wiedererkennungswert, traditionsreiche Einschaltsendungen
Die aber kreativ engagiert und mit Radio-Herzblut und wirklicher Liebe zu dem Medium Radio komplett ins Nirwana senden.
Vielleicht doch nicht so wirklich engagiert das Team.
 
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