Schlagerparadies - Wie abwechslungsreich ein Sender mit deutscher Musik sein kann

Bin mal gespannt wer dann demnächst für die Kosten aufkommt. Sat und DAB. Schätze mal, dass Astra dann aus kostengründen gekippt wird. Später wird man sich aus dem Bundesmuxx zurückziehen, wenn die Reserven verbraucht sind.
 
Ein altes Sprichwort sagt zwar, wenn's am schönsten ist, soll man gehen, aber das macht doch sprachlos und stellt wohl einige Hörer vor ein Rätsel :eek: Als ehemaliger SWF3 Hörer, später SWR1, SWR3 und RPR Eins hatte ich in den vergangenen Jahren dank dem Schlagerparadies mal wieder Interesse bekommen hin und wieder auch Deutsche Musik zu hören. Bei Facebook hat man fast 24.000 Fans erreicht und nun kriselt es schwer ? Denn neben Musikchef und Moderator Karl-Heinz Schweter verlässt laut folgender Meldung auch Aileen Jahn Radio Schlagerparadies:

http://www.schlager.de/news/2017/08/07/karl-heinz-schweter-verlaesst-radio-schlagerparadies/

Die Musik scheint irgendwie auch aktueller geworden zu sein ? Weniger ältere klassische Schlagertitel und Ohrwürmer, dafür Songs wo ich immer öfter wieder auf Radio Bob, SWR1 oder gar DASDING umschalte :wall:

Das Karl-Heinz Schweter, das Schlagerparadies verlässt, weil man einige internationale Titel plant, kann ich mir nicht vorstellen. Er hat selber oft genug gesagt, als diverse Titel von Internationalen Schlagerstars gewünscht wurden: "Leider dürfen wir das hier nicht spielen"
 
Egal ob die Schlagerparadisianer und andere DAB-Wellenreiter vor der MA-Lobby zu Kreuze kriechen oder nicht - das Printradiomonopol ist sowieso bald am Ende. Die Werbung wird mehr und mehr individualisiert, und wenn die Zielgruppe dem Monopolisten-Radio Lebewohl sagt fließt das Geld ohnehin in andere Kanäle.

Wenn das Radio-Programmsortiment auch weiterhin stark reglementiert werden sollte wird das bald unangenehme Folgen für die Anbieter haben. Die Telekom baut nämlich gerade ihre unlimitierte Stream-On-Plattform für Musik- und Videodienstleister aus und Provider wie O2 drosseln nicht mehr unter 1 Mbit/s. Dann darf der Radioplayer des MA-Ex-Kartells und all seiner Untertanen gegen Giganten wie Apple Music, Amazon Prime und Spotify antreten, und zwar flächendeckend.

Wenn die Beraterradios ihr Programmangebot nicht bald sehr viel breiter aufstellen (Spartenradios und Do-It-Yourself-Stationen inklusive) sind sie bald weg vom Fenster. Jetzt wird es richtig ernst.
 
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Mit Schweters Abgang wird es vor allem düster um DAB. Ohne ihn und seine Konzertagentur können die sich das doch nicht mehr leisten. Wird dann wohl am Ende wieder ein Internetradio, wie am Anfang.

@ricochet, wenigstens einer, der es richtig erkannt hat. Audio steht vor einem Wandel, und Radio wird sterben, und dafür ist es selbst verantwortlich! "Alexa, was ist heute los in Hamburg?".
 
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Werft doch einfach mal einen Blick ins Handelsregister und dort unter Beteiligungen, dann könnt ihr weiter spekulieren über die Zukunft des Projekts. Das hier ist doch alles nur Glaskugellesen und schätzen wir mal was passiert.
 
Smago hat noch ein Interview mit Schweter geführt:
https://www.smago.de/d/artikel/80381/


KARL-HEINZ SCHWETER
"Ich bin für neue Aufgaben offen" - Das große Exklusiv-Interview mit Karl-Heinz Schweter!



08.08.2017 - 00:00 | Kategorie: Schlager | Künstler: "Radio Schlagerparadies"


Nachdem smago! gestern (07.08.2017) exklusiv vorab berichtete, dass Karl-Heinz Schweter und auch Aileen Jahn "Radio Schlagerparadies" verlassen haben, explodierte sein Email-Postfach förmlich, derweilen das Telefon unentwegt klingelte!



Lieber Herr Schweter, im Dezember 2017 hätten Sie Ihr 5-jähriges bei "Radio Schlagerparadies" gefeiert. Hätten Sie dieses Jubiläum nicht noch "mitnehmen" können?

Manchmal zwingen einen gewisse Dinge einfach dazu, dass man nicht irgendwelche Termine abwarten kann. Wenn's nicht mehr geht, geht es nicht mehr. In dieser Hinsicht war ich schon immer äußerst konsequent.

Werden Sie sich künftig "mehr der Familie widmen" oder sind Sie für neue Aufgaben offen?

Ich bin für neue Aufgaben offen. Schauen wir einfach mal, was sich so anbietet. Allerdings werde ich nur das tun, was ich für richtig halte und was mir Spaß macht.

Zusätzlich zu Ihrem überraschenden Abgang muss "Radio Schlagerparadies" gleichzeitig auch den Weggang der allseits beliebten Aileen Jahn verkraften. Ist der Sender ohne die zwei großen Säulen überhaupt zukunftsfähig?

Ich würde es lieber so sagen wollen, dass Aileen und meine Wenigkeit nicht so leicht zu ersetzen sind.

Ihre geschätzte Kollegin Aileen Jahn wäre auch "für neue Aufgaben offen"?

Ganz gewiss. Aber eben auch nicht um jeden Preis. Auch sie ist sehr konsequent.

Wie lange läuft die Kooperation mit "Radio Schlagerparadies" in Bezug auf die "SchlagerNächte" noch weiter?

Im Grunde genommen nur noch inklusive Oberhausen.

Welcher Radio-Partner wird die "SchlagerNächte" in Zukunft präsentieren?

Diese Entscheidung liegt in den Händen von Semmel Concerts.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Sie sehr viel Geld in den Sender gesteckt haben. Haben Sie wenigstens "schwarze Zahlen" geschrieben oder müssen Sie das Geld jetzt abschreiben?

Das Geld muss ich wohl abschreiben. Das Thema habe ich für mich abgehakt.

Glauben Sie, dass bei den öffentlichen-rechtlichen Hörfunksendern über kurz oder lang wieder ein Umdenkprozess stattfindet?

Ich denke, dass es darauf hinauslaufen wird, dass die DAB+-Wellen gestärkt werden, siehe beispielsweise Bayern plus. Ich hätte aber auch "Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt" antworten können.

Sie haben eine beeindruckende Karriere als Rundfunk-Moderator hinter sich. Welche Zeitspanne würden Sie als die schönste bezeichnen?
Meine ersten Jahre bei WDR4, als der Sender noch als Schlagersender total beliebt war, waren eine tolle Zeit. Auch an die ersten 3 Jahre bei Radio Arabella denke ich mit großer Freude zurück. Wir waren sozusagen Pioniere. Einige Hörerinnen und Hörer haben uns sogar Kuchen ins Sendestudio vorbeigebracht, weil sie so begeistert waren.

Woran liegt es Ihrer Ansicht nach, dass kaum einer der jungen Moderatoren auch nur annäherend die Popularität beispielsweise eines Rainer Nitschke erreicht?

Weil es viel mehr Sender gibt. Früher gab es keine Privaten als Alternative.

Welchem Schlagertitel hätten Sie ganz persönlich mehr Erfolg gewünscht?

Ich würde generell sagen wollen, dass es für den Nachwuchs immer schwerer wird, wahrgenommen zu werden. Selbst eine Laura Wilde, die ich super finde, tut sich medial schwer, da in den großen TV-Sendungen immer dieselben drin sind. Und auf die Radiosender kann man leider überhaupt nicht mehr bauen. Es gibt ja kaum noch welche, die Schlager spielen.

Haben Sie die Zeiten von "Titelbemusterungen mit Geldschein" noch aktiv miterlebt?

Das mit den Geldscheinen habe ich nie miterlebt. Aber es gab schon Einladung zum Essen oder dass man zu Veranstaltungen eingeflogen wurde und Flug und Hotel übernommen wurden. Speziell zu meiner Zeit beim BR war das ziemlich ausgeprägt. Aber: Mit Geldscheinen hat bei mir keiner gewedelt. Das hätte ich auch nicht akzeptiert.

Sie sind als Mann des offenen und ehrlichen Wortes bekannt. Wenn Ihnen ein Titel nicht gefällt, gefällt Ihnen ein Titel nicht. Punkt. Welche Künstlerin / Welcher Künstler war am längsten beleidigt mit Ihnen?

Das könnte ich so jetzt nicht sagen. Im Gegenteil: Viele haben gesagt, es sei ihnen lieber, wenn ich ihnen die Wahrheit sage als zu sagen "das ist toll" und dann läuft der Titel nicht ...

Gibt es Künstler, die Sie völlig unterschätzt haben? Künstler, deren Erfolg Sie total überrascht haben?


Bei Santiano habe ich mir gar nichts versprochen am Anfang. Das gebe ich ganz offen und ehrlich zu. Bei Gabalier dachte ich "im Süden könnte es funktionieren, aber im Norden dürfte es eher schwierig werden". Bei Santiano habe ich das umgekehrt gedacht. Dass das vielleicht im Norden funktionieren könnte, jedoch niemals bundesweit.
 
Sollte das SP DAB verlassen wird man in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Ich glaube auch nicht, dass die Hörerschaft dann ins Internet folgt. Das Gute war ja, das SP in der Küche, im Auto etc. problemlos zu empfangen war. Bisher ist das aber alles Spekulation. Also erstmal abwarten. SP war sicherlich ein absolutes Zugpferd für DAB. Die Klientel hat sich meist nur für SP ein DAB Radio angeschafft.
 
Natürlich ist das so, dass sich die meisten nur ein DAB+ Radio angeschafft haben, um SP auch im Auto hören zu können, denn er ist ja auch der einzige Sender im Bundesmux, der nur deutschsprachige Musik spielt. Auch die Bedeutung von DAB könnte zurück gehen. Aber es kann auch ganz anders kommen.
 
Auch die Bedeutung von DAB könnte zurück gehen

DAs wohl eher weniger, dafür ist der Sender nun auch zu unbedeutend, aber es kann sich natürlich im Verkauf niederschlagen, da SP der einzige Sender bundesweit ist, der die Nische Schlager besetzt. Natürlich gibt es die öffentlich-rechtlichen Schlagersender in den Landesmuxen, aber SP ist eben deutschlandweit zu empfangen.
 
Es ist ja nun nicht so, dass es je nach Bundesland, nicht auch Alternativen zum Schlagerparadies auf DAB gäbe. Insofern ist das mit dem Sterben von DAB oder gar Radio im Ganzen dann doch etwas sehr weit hergeholt. Und davon abgesehen ist das Schlagerparadies ja noch da. Also erstmal Abwarten und Tee trinken.
 
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Ganz interessanter Beitrag. Ich würde sagen lieber den Ball flach halten und abwarten. Es war ja schon mal eine ähnliche Lage. Persönlich halte ich von diesen Foren Klatsch und Tratsch nix mehr.
 
Spreu und Weizen auseinanderzuhalten.
Dazu bin ich sehr wohl in der Lage. Schreibe aber was das Thema Schlagerparadies betrifft nichts weiter. Wünsche dem Sender weiter viel Erfolg. Ich glaube auch das es weiter geht auf allen Wegen. Wenn es einen Sender gibt der weiß sich zu helfen mit Problemen fertig zu werden dann das Schlagerparadies. Mit diesen Beitrag verabschiede ich mich jetzt auch aus diesem Forum. Ps: Ein Tip lieber selber beim Sender anfragen was los ist. Damit diese Tratsch und Klatsch Schreiberei auch Hand und Fuß hat.
 
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In den letzten 4 Stunden nochmal Aron Polter gehört. Zunächst in Radio Aktiv und dann der Zeitreise. Wenn es was gutes bei den Änderungen gibt, dann wohl die Tatsache, das die Zeitreise laut Aron nicht mehr erst ab 1990 startet, sondern schon mit den 1970er Jahren beginnt. :thumbsup: Was spricht, gegen die 1960er oder 1950er Jahrzehnte wenn jemand Erinnerungen an diese Jahre hat ? ;)
 
Das Karl-Heinz Schweter, das Schlagerparadies verlässt, weil man einige internationale Titel plant, kann ich mir nicht vorstellen. Er hat selber oft genug gesagt, als diverse Titel von Internationalen Schlagerstars gewünscht wurden: "Leider dürfen wir das hier nicht spielen"

Ich kenne Karl-Heinz Schweter (leider nicht persönlich) noch aus seiner Zeit bei Arabella, wo er sehr gerne internationale Titel spielte, und ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, daß er freiwillig auf gute internationale Titel verzichtet, um im Gegenzug noch mehr Discofox-Stampf zu spielen.

Wenn man das Smago-Interview mit seiner Verbitterung liest, dann wäre es absolut plausibel, daß genau dieser Verzicht auf gute internationale Titel zugunsten von Discofox-Müll an ihm genagt hat und er irgendwann keine Lust mehr hatte, diesen Weg zu unterstützen.

Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wann und wo man zukünftig was von ihm hören kann, der Sender, der ihn anstellt und ihm freie Hand gibt, kann sich wirklich glücklich schätzen.
 
Gibt es nicht genügend Sender, bei denen man sich fremdsprachige "Golden Oldies" wünschen kann? Das heutzutage doch sehr knapp bemessene Zeitbudget fürs Radiohören schreit ja geradezu nach Genreformaten, bei denen man weitgehend seinen Neigungen fröhnen kann. Wer im Internet gewohnheitsgemäß Musik konsumiert ist nicht mehr bereit allzu weitreichende Kompromisse einzugehen. In der Tat macht das Radio sogar bei den betagteren Hörern gerade einen irreversiblen Wandel vom Tagesbegleiter zum phasenweise und gezielt genutzen Medium durch, das sich schnellstmöglich den gängigen Geschmacksrichtungen anpassen muss.
 
Ein Sender im ehemaligen Arabella-Format (dt. Schlager und internationale melodische Titel, alt *und* neu) gibt es nirgends...

Gerade ein Schlagerformat kann eigentlich nur gewinnen, wenn nicht dogmatisch ausschließlich auf deutschsprachige Titel gesetzt wird, denn 90% der "Schlager"-Produktionen der letzten 20 Jahre sind übelste Discofox-Grütze. Hier das Format zu erweitern und stattdessen bessere internationale Produktionen zuzulassen ist definitiv der bessere Weg.
 
@exhörer

Damit SP dann so klingt wie WDR 4 oder NDR 1? Das wäre vermtulich der Anfang vom Ende. Auch wenn ich kein Schlagerfan bin, aber ich würde mir wünschen, wenn SP weiterhin zu 90% Schlager spielt. Sicherlich kann man auch mal einen Frankieboy oder einen spanischen Tiel von Julio Igelsias oder was französisches von Mireille Mathieu spielen. Absolut dafür, aber bitte nicht die übliche Oldiegrütze wie "Dancing Queen", "Sweet Caroline" oder "Sugar Baby Love". Spätestens wenn diese Titel in der Rotation auftauchen, ist es zu spät.
 
Absolut dafür, aber bitte nicht die übliche Oldiegrütze wie "Dancing Queen", "Sweet Caroline" oder "Sugar Baby Love". Spätestens wenn diese Titel in der Rotation auftauchen, ist es zu spät.

Ja, damit vertreibt man jeden ernsthaften Hörer, das ist klar, und ich denke, jemand, der ein Musikprogramm zustammenstellt, hinter dem er auch stehen kann, wird einen großen Bogen um solche super abgedroschenen Hörer-Vertreiber machen.

Als Arabella seinerzeit, Mitte der 90er, sein Format auf "Superoldies und Mega-Schlager" umstellte, also auf die Hot-Rotation der abgedroschensten Titel, ging Karl-Heinz Schweter von Bord - das sagt doch alles!
 
Mit den Internationalen Titeln könnte ich mich anfreunden, allerdings sollte man es so wie bei B2 machen, zb. in Form eines Internationalen Urlaubsschlagers, oder so wie bei NDR Plus das max 2 oder 3 in einer Stunde laufen. Ausschnitt NDR Plus Sendestunde
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