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Schlechte Cover-Versionen und kein Ende?

Dann soltest du dich mal ausführlicher mit dieser Seite beschäftigen. Du wirst dich wundern, was man gemeinhin so alles für Originale hält, was aber mitnichten welche sind...

Die Seite platzt wohl aus allen Nähten ... ;)

Ja, ich weiß. Es gibt bestimmt auch einige Lieder, von denen ich nicht weiß, dass es Cover sind. Allerdings wird es mir gegenwärtig "leicht" gemacht, heutige vermeintlich "neue" Lieder als Cover zu entlarven. Und leider fällt da die persönliche Bilanz nicht allzu positiv aus.

Ja, Cover Versionen gab es schon immer. Die gab es schon vor Jahrhunderten. Aber niemals wurde es so übertrieben wie heutzutage. Das ist zumindest mein persönlicher Eindruck.
 
Da könnte man sich jetzt vortrefflich drüber streiten. Ich glaube gar nicht unbedingt, dass es früher weniger Cover gab. Da der eigene musikalische Horizont aufgrund begrenzter Musikquellen früher überschaubarer war, hat man es nur nicht ganz so deutlich mitbekommen wie heute. Hinzu kommt, dass man selbst auch älter wird und damit natürlich auch ein umfangreicheres Musikwissen hat als die jüngere Generation. Deshalb fällt uns das auf und den Jüngeren halt nicht.
 
Hinzu kommt noch, dass früher™ viele Titel aus USA oder UK in Deutschland schlichtweg nicht veröffentlicht wurden. Deutsche Verlage und Plattenfirmen ließen sich per Post wöchentlich die amerikanischen, englischen, französischen, spanischen und italienischen Neuerscheinungen schicken, um aus dem reichlichen Angebot von Country-, Folk- oder R&R-Musik Vorlagen für deutsche Produktionen zu suchen.

Niemand kannte hierzulande Gambler's Guitar, Le jour ou la pluie viendra, Ta pedia tou Pirea, Purple Peole Eater, The Night They Drove Old Dixie Down oder Soleado. Die Liste ist beliebig fortsetzbar.

Bei den gleichsprachigen Coverversionen bleibe ich mal bei meinen Beispielen: Elvis: Blue Suede Shoes, Hound Dog, Tutti Frutti, A Fool Such As I, Such A Night, Crying In The Chapel, Suspicious Minds, etc, Beatles: Roll Over Beethoven, Money, Twist And Shout, Till There Was You, Please Mister Postman, Long Tall Sally, Honey Don't, R&R Music, Act Naturally etc, Rolling Stones: Little Red Rooster, Under the Boardwalk, You Better Move On, As Tears Go By etc, Sinatra: I Get A Kick Out Of You, Strangers In The Night, Something's Stupid, New York, New York, My Way etc. etc. Hat da jemand "Buh!" gerufen?

Früher und vor allem im Ausland war das "Nachträllern" nicht ehrenrührig. Vorlagen zeitgemäß aufzuarbeiten scheint wohl nur in Deutschland auf grundsätzliches Missfallen zu stoßen.
 
Früher beliebt: Internationale Hits für's deutsche Publikum mehr schlecht als recht einzudeutschen.
Ich weiß ja nicht, ob das jetzt besser ist als eine "Zerhackstückelung am PC".
 
Damit meine ich so ein digitales Gestotter wie Kygo. Der ist nun mal kein Scatman John!

In anderen Ländern wie Finnland oder Tschechien, haben Cover in Landessprache eine lange Tradition.
 
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In anderen Ländern wie Finnland oder Tschechien, haben Cover in Landessprache eine lange Tradition.
Nun gut, das haben sie in Deutschland auch; eigentlich ist diese Tradition erst in jüngerer Zeit etwas aus der Mode gekommen. Mag aber auch damit zusammenhängen, daß die Originale heute leichter zugänglich sind und in Zeiten geringerer Einnahmen immer weniger Leute bereit ist, erst mal Geld für die Klärung von Urheberrechten hinzublättern, um nochmal eins draufzusetzen.

Gruß
Skywise
 
Da könnte man sich jetzt vortrefflich drüber streiten. Ich glaube gar nicht unbedingt, dass es früher weniger Cover gab. Da der eigene musikalische Horizont aufgrund begrenzter Musikquellen früher überschaubarer war, hat man es nur nicht ganz so deutlich mitbekommen wie heute. Hinzu kommt, dass man selbst auch älter wird und damit natürlich auch ein umfangreicheres Musikwissen hat als die jüngere Generation. Deshalb fällt uns das auf und den Jüngeren halt nicht.

Das ist schon richtig. Wer heute in richtig großen Spotify Spiellisten herumwühlen kann, findet wahrscheinlich auch mehr Cover Versionen.

Auch ist es klar, dass früher von einem Lied vielleicht nur das Original oder eben nur das Cover zu uns vorgedrungen ist, so dass man nicht ohne weiteres eine Beziehung Original-Cover ausmachen konnte.

Und natürlich ist es so, dass wir in unserem Alter vielleicht mehr Titel kennen, so dass wir vermehrt Cover Versionen auf den ersten Blick erkennen.

Dies alles können Gründe sein, warum wir heute gefühlt mehr Cover Versionen erleben als damals, auch wenn es in Wirklichkeit nicht ganz so drastisch ist.

Allerdings stört mich gewaltig, dass dann für Radio & co. viel lieber noch das 10. aufgewärmte Produkt eines Liedes präsentiert wird als wirklich neue Sachen. Dabei gibt es auch deren genug, und dabei muss man nicht mal ins Experimentelle gehen. Viele radiotaugliche Lieder werden einfach ignoriert.
 
Vermutlich denken diese einfallslosen und unkreativen Produzenten, dass die Konsumenten von heute die Hits von damals nicht mehr kennen. Und für die Radiomacher ist es möglicherweise einfacher, eine schon von früher bekannte Melodie einzusetzen als ein komplett unbekanntes neues Werk, wo man nie weiß, wie das ankommen wird. Die alten Sounds sind eben doch die besten, deshalb werden sie ja immer wieder aufs Neue verwurstet. Das wissen natürlich auch die ganzen Billig-DJs. Das Radio setzt doch schon lange keine Trends mehr oder entdeckt gar neue Bands.

Es läuft z.B. nirgends etwas vom neuen Album von "Element of crime".
 
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Es läuft z.B. nirgends etwas vom neuen Album von "Element of crime".
Das ist schlicht falsch, wie so viele deiner Behauptungen. Radio Eins vom rbb hat sogar ein ein Konzert aus dem Großen Sendesaal zum neuen Album veranstaltet und live übertragen.

 
Was ist denn Erfolg, wenn ein abgehalfterter Popsänger nichts besseres einfällt als mit irgendeiner Heulboje seine alten Lieder neu aufzunehmen? Wenn er Erfolg hätte, würde er das doch nicht machen. Und der Erfolg dieser Singles ist doch der buchstäbliche Fliegenschiß im Vergleich zu den Sales seiner Erfolgsplatten der 70er bis 90er.
Cold Heart von Elton John war in den deutschen Single Charts ganze 78!!! Wochen platziert. Kein Song von ihm war auch nur annährend so lange platziert. In der schnelllebigen Zeit, in der zig Songs jeden Freitag erscheinen ist das eine schier unglaubliche Leistung. 1, 5Milliarden Streams alleine auf Spotify - also in Sales von damals umgerechnet nagt er mit den "neuen" Sachen definitiv nicht am Hungertuch.
 
Und hat dazu nichts weiter beigetragen als eine Genehmigung zu erteilen, resp. diese von seinem Verlag erteilen zu lassen.
 
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Das hat für mich dann auch nichts mehr mit musikalischem Schaffen, Werk und Wirkung oder Künstler zu tun.
Hat es doch! Zum musikalischen Schaffen gehören auch immer die Versuche, das Copyright zu mehren. Je potenter das Werk, desto stärker die Vermehrung und damit der Erlös. Cold Heart als Zweitauswertung von Rocket Man und Sacrifice ist da ein herausragendes Beispiel.
 
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