Scientologin bekommt bei Lokalradio Zwangssendezeit

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Beim Lokalradio "ZuSa" (Region Lüneburg-Uelzen) bekommt ein Mitglied von Scientology Sendezeit zugesprochen - und zwar von Gesetzes wegen. Das niedersächische Mediengesetz sieht nämlich vor, dass jeder im Lokalradio etwas sagen darf, wenn er sonst keine Möglichkeit hat, Radio zu machen.

Der Chefredakteur verfolgt jede Sendung der Scientologin sehr aufmerksam, um gegen möglicherweise verbotene Inhalte einzuschreiten. Solange dies allerdings nicht der Fall sei, darf die Frau bis April 2007 jeden Montag weitersenden.

Zeitungsartikel
 
AW: Scientologin bekommt bei Lokalradio Zwangssendezeit

Das hört sich jetzt erst mal krass an, aber ist m.E. viel Lärm um nichts. Dank so lustiger Männchen wie Tom Cruise nehmen die meisten Menschen diesen Science-Fiction-Gehirnwäsche-Verein doch eh nicht mehr ernst. Und: der Sender bekommt durch solche Geschichten sicher mehr Aufmerksamkeit. Einfach, weil die Hörer interessehalber einschalten werden, um zu hören, was die Scientology-Tante da Wirres über Außerirdische usw. verzapft. Ein notwendiges Übel - oder eher ein angenehmer Nebeneffekt für den Sender? Das ist die Frage.
 
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Ich find's höchst bedenklich.
Andererseits: Wieviele Scientologen senden oder tragen Verantwortung, ohne dass sie sagen, welche Beziehung sie zu L. Ron Hubbard haben :(
Die Bienenbüttelerin ist wenigstens identifizierbar...
 
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Und in Bayern sendet tgl. ein Mormone. Ist ja wohl auch nicht als Kirche anerkannt. Aber er ist normaler Moderator und fängt seine Sendungen nicht mit der Konfession an.

:wall:
 
AW: Scientologin bekommt bei Lokalradio Zwangssendezeit

Das hört sich jetzt erst mal krass an, aber ist m.E. viel Lärm um nichts. Dank so lustiger Männchen wie Tom Cruise nehmen die meisten Menschen diesen Science-Fiction-Gehirnwäsche-Verein doch eh nicht mehr ernst. Und: der Sender bekommt durch solche Geschichten sicher mehr Aufmerksamkeit. Einfach, weil die Hörer interessehalber einschalten werden, um zu hören, was die Scientology-Tante da Wirres über Außerirdische usw. verzapft. Ein notwendiges Übel - oder eher ein angenehmer Nebeneffekt für den Sender? Das ist die Frage.
Scientology ist ein knallharter, manipulativer Wirtschaftskonzern und kein harmloser Club ein paar Verrückter, die sich mit Ausserirdischen befassen. DAS ist der Unterschied zum Mormonen und zu allen anderen kirchenähnlichen Vereinen. Deshalb ist das sogar höchst bedenklich!
 
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Ja, höchst bedenklich ist es, aber säße ich in der NLM, ich hätte genauso entschieden. Das Gesetz lässt keine andere Möglichkeit. Der Chefredakteur tut sicher gut daran, jede Sendung mitzuhören. Allerdings bezweifle ich, dass der NLM eine einzige Gesetzeswidrigkeit reicht, um einzuschreiten.
 
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Radiokult schrieb:
Scientology ist ein knallharter, manipulativer Wirtschaftskonzern und kein harmloser Club ein paar Verrückter, die sich mit Ausserirdischen befassen.

Stimmt. Und zumindest das lässt sich von zahllosen anderen Konzernen auch sagen, deren Manipulation wir täglich fressen. "Ich liebe es...und bild mir meine meinung..."

Mehr Misstrauen würde manchmal wohltuend wirken...
 
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Kann man die auch anrufen? Würde bestimmt witzig werden. :D So ein Gespräch von Allien-Kenner zu Allien-Laien wäre doch bestimmt unterhaltsam.
 
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@oha
Es ist ja wohl ein Unterschied, ob ich einen Menschen dahingehend manipuliere, dass er meine Waren kauft, als wenn ich ihn so manipuliere, dass ich Gewalt über ihn habe. Man google nach Renate Hartwig und Robin direkt...
 
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Radiokult schrieb:
@oha
Es ist ja wohl ein Unterschied, ob ich einen Menschen dahingehend manipuliere, dass er meine Waren kauft, als wenn ich ihn so manipuliere, dass ich Gewalt über ihn habe. Man google nach Renate Hartwig und Robin direkt...

Ja und nein: Große Konzerne sind die eigentlichen Machthaber in unserer Gesellschaftsform. Ex-Lehrer oha empfiehlt die Lektüre von "Culture Jamming" von Kalle Lasn und den Streifen "We feed the World" zu diesem Themenkomplex.
 
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also "Scientology aus Bienenbüttel" find ich zuallererst als Gedanke mal saukomisch und hätte ich einer U-Boot-Abteilung des Frühstyx-Radios zugetraut.....:D

etwas seriöser betrachtet : Ich hab dieses NKL in Lüneburg im Urlaub vor Jahren mal besucht. Die Station ist dort auf dem Uni-Gelände untergebracht und es ist sehr wahrscheinlich, daß somit ein "kapitalistisch-manipulatives" Programm (so es das denn ist..... ) dort unter "strengster Beobachtung" stehen dürfte.....
Juristisch ist es logisch, daß ein NKL auch solche Programme erstmal zulassen MUSS, wenn die Randbedingungen erfüllt sind.
 
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In Bayern warnt Innenminister Günther Beckstein vor Nachhilfeangeboten von Scientology und im Norden dürfen die ohne Probleme einfach senden...hmm...
 
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RadioMUC schrieb:
In Bayern warnt Innenminister Günther Beckstein vor Nachhilfeangeboten von Scientology und im Norden dürfen die ohne Probleme einfach senden...hmm...
Was willst Du dagegen machen, wenn das Rundfunkgesetz es zulässt? :wall: . Wäre in Bayern nicht anders. Wollen wir mal hoffen, dass "der Spuk" auf ZuSa begrenzt bleibt !!
 
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oha schrieb:
Ja und nein: Große Konzerne sind die eigentlichen Machthaber in unserer Gesellschaftsform. Ex-Lehrer oha empfiehlt die Lektüre von "Culture Jamming" von Kalle Lasn und den Streifen "We feed the World" zu diesem Themenkomplex.

Ex-Lehrer?
Hoffentlich hast Du nicht Mathematik unterrichtet, wo Du hier so gnadenlos Äpfeln mit Birnen vergleichst! Deine Ansicht zum Thema Globalisierung und dessen Kritik in allen Ehren und im Privaten: bitte sehr.
De facto hat in Niedersachsen per Gesetz eine Entscheidung getroffen werden müssen, deren bedenkliche und reale Umsetzung vom Chefredakteur und auch hier zu Recht beobachtet und bemerkt wird. Gut so. Das Onkelchen hat sehr treffend etwas zur Identifizierung geschrieben.
 
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RadioMUC schrieb:
In Bayern warnt Innenminister Günther Beckstein vor Nachhilfeangeboten von Scientology und im Norden dürfen die ohne Probleme einfach senden...hmm...
Man könnte ja Warnungen vor, wärend und nach der Sendung senden. Vielleicht würde die ja sogar Herr Beckstein persönlich einsprechen.
 
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Ohne jemals etwas von diesem Öko-Haufen gehört zu haben (ich denke, das ist keine Wissenslücke), ist Radio ZuSa eigentlich immer ein niveauvolles und seriöses Lokalradio gewesen, bei dem neben der recht alternativen Musik auch die Inhalte nicht nur leere Worthülsen waren. Da darf eigentlich eben nicht "jeder Depp" ans Mikro.

Von daher sehe ich den Anspruch nicht durch solch eine Sendung gefährdet. Da gibt es viel bedenklichere Formate auf anderen NKLs und OKs, z.B. politische Sendungen. Auf die mir bekannten Beispiele möchte ich aber hier nicht eingehen.
 
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robert_nwm schrieb:
Da darf eigentlich eben nicht "jeder Depp" ans Mikro.

Wer in den Magazinstrecken eingesetzt wird, bestimmt der Magazinchef. Bürgerfunk darf jeder senden, auch wenn er 1000x "ähm" sagt und sich ständig verblendet. Das alles darf er/sie solange sie nicht gegen das Mediengesetz verstößt.
 
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Dass es vom Gesetz her erlaubt ist, weiß ich.
Solche Leute habe ich bei Radio ZuSa aber noch nie gehört! Und das ist auch gut so.
 
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Ohne jemals etwas von diesem Öko-Haufen gehört zu haben (ich denke, das ist keine Wissenslücke),
ich habe nun wirklich NICHTS mit Ökos, aber jemand von denen mit Scientology gleichzustellen, ist für die Ökos schon fast eine Beleidigung. Mach Dich vielleicht wirklich mal schlauer über diese Truppe rund um Ron Hubbard, mit Öko hat dies NICHTS zu tun, eher mit Gehirnwäsche und Menschenmanipulation. Insoweit hat Radiokult im posting # 5 vollkommen recht. Daran ist NICHTS zu verharmlosen.
 
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Mal ehrlich, viel schlimmer ist doch wohl der tägliche Kirchenfunk auf allen Frequenzen. Scientology, Mormonen oder Christen - alle bezeichnen sich selbst als Religion und die ist doch Privatsache. Sollen die doch eigene Rundfunkanstalten aufmachen und ihren Mist verbreiten. Es ist eine Frechheit hinnehmen zu müssen, nur weil dieses Land die christlichen Kirchen als gemeinnützige Organisationen betrachtet, dass Tag für Tag Pastoren/Innen, Pfaffen und andere auf Sendung gehen dürfen - ja gar müssen. Ein Land, dass es nicht schafft, Religion zur Privatsache zu erklären, wird immer das Problem haben, dass der Gesetzgeber andere Religionsgemeinschaften sowie deren Gemeinnützigkeit anerkennen muss - wie z.B. die Zeugen Jehovas. Theoretisch dürften jetzt auch die in Rundfunkräten Platz nehmen. Religion darf sich jeder nennen. Der Verweis auf Sekten hilft da wenig, kommt er doch von den Christen.
 
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Wer definiert denn Religion? Keiner, denn Religion ist Privatsache. Jeder kann eine aufmachen. In Amerika funktioniert das genau nach diesem Prinzip. Man braucht nur Church of ... vor den Namen zu setzen und fertig. Im übrigen ist Scientology in Amerika ganau so vorgegangen. Wenn man solche Organisationen verbieten wollte, müsste man ihnen eben nachweisen, dass sie gegen Gesetze verstoßen. Sich eine Religion zu nennen, verstößt nur gegen kein Gesetz, im Gegenteil sie werden zu Recht geschützt. Nur müssen die Rechte, die die einen genießen, auch für die anderen gelten. Das ist Demokratie. Es sei denn, man schafft den Gemeinnützigkeitstatus für religiöse Organisationen ab. Dann müssen alle selber zusehen wie sie über die Runden kommen.
 
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Kobold schrieb:
Ex-Lehrer?
Hoffentlich hast Du nicht Mathematik unterrichtet, wo Du hier so gnadenlos Äpfeln mit Birnen vergleichst! Deine Ansicht zum Thema Globalisierung und dessen Kritik in allen Ehren und im Privaten: bitte sehr.
De facto hat in Niedersachsen per Gesetz eine Entscheidung getroffen werden müssen, deren bedenkliche und reale Umsetzung vom Chefredakteur und auch hier zu Recht beobachtet und bemerkt wird. Gut so. Das Onkelchen hat sehr treffend etwas zur Identifizierung geschrieben.

Wieso soll Kritik an Globalisierung (was übrigens nur ein Teil der Problematik ist) Privatsache sein?
 
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