Sendestart von Antenne Brandenburg

@Indigo: Um @Adolar einmal beizuspringen, das - extra kursiv dargestellt - war nicht Adolars Aussage oder Meinung, sondern eine Äußerung von Alfred Eichhorn im von mir verlinkten (etwas längeren) Interview, die wiederum @Adolar (und mir) aufgestoßen war.
Im Fakt, was nun sf-beat war und was SFB 2, sind wir (3) uns (vermutlich) einig.
 
Der auch kein "Sendestart" im eigentlichen Sinne war
Das ist bekannt, ebenso wie der Umstand das diese damalige Partysendung über alle ORB-Frequenzen lief, inkl. DT64/Rockradio B, was zu den erwähnten Irritationen führte. Ich wollte allerdings nicht so tief ins Detail gehen.
Zum Mitschnitt selber: dieser scheint https://www.wwwagner.tv/?p=51119 entnommen worden zu sein.
Nein, ist er nicht. Ich habe hier die kompletten letzten drei Stunden inkl. etwa der ersten halben Std. ORB vorliegen. In dem Zusammenschnitt von mir fehlt sogar noch was. Eichhorh geht auch auf Radio DDR 2 ein, was der Schere zum Opfer fiel.
Eichhorns Rede war um 22 Uhr für ca. 9 Minuten, danach folgt dann - nach einem Break - erst bis ca. 11:15 min das wirkliche Ende von Radio aktuell und der Übergang zum ORB (Silvestergeböller und Antenne-Jingle und dann eben die schon erwähnte Begrüßung von Hoppe / Bauer).
Richtig. Durch die Aus- und Einblende sollte eigentlich der Zeitschritt erkennbar gewesen sein. Eichhorns Ausführungen zum DDR-Radio und Radio aktuell zogen sich übrigens insgesamt über fast eine viertel Stunde. Danach lief bis Mitternacht das, was man damals unter Humor verstand, Silvesterprogramm halt.
Zur Rede selbst habe ich ein ziemlich ambivalentes Verhältnis. Radio aktuell im Nachhinein hochzustilisieren halte ich für fatal, egal aus welcher Ecke das nun kommt.
Vielleicht ist das was ich schrieb mißverständlich. Mir ging es gar nicht darum dieses Radio aktuell in den Himmel zu heben oder gar den Vorgänger Radio DDR1 irgendwie hervorzuheben. Der Sender war so wie alle anderen auch bis Ende Oktober '89 auf Parteilinie getrimmt und wich davon auch nicht ab. Die Ausführungen von Eichhorn haben streng genommen an einer Stelle sogar etwas, ich sag mal erheiterndes, denn nur weil man alle Gorbatschow-Reden übertragen hat, hatte man noch lange keine Leistung vollbracht, denn die hat sich sowieso niemand in Gänze angehört.
Mir ging es eher um die allgemeinen Formulierungen in Bezug auf den Abgesang, denn die gleichen erstaunlich heutigen Ausführungen, wieso und warum man das oder das aus dem Programm kippt, umformatiert oder sonstwie inhaltlich verändert. Das finde ich in gewisser Weise erstaunlich bemerkenswerte Parallelen, wohl wissend, dass man das eine mit dem anderen nicht vergleichen sollte, zumindest nicht in diesem speziellen Fall.
Und Eichhorn hatte noch fast 30 Jahre Zeit die Hörfunklandschaft mitzugestalten, was er vermutlich auch recht anständig und solide gemacht hat. Dennoch ist mir nicht bekannt, dass er offensichtliche Fehlentwicklungen kritisiert hätte. Er hat seinen Job im neuen System gemacht, nicht mehr nicht weniger...
Dazu kann ich im Grunde nicht viel sagen, weil ich zu den Arbeiten dieses Herrn nach der Wende im Grunde nichts sagen kann. Ob er da als Redakteur, Sprecher oder sonstwas agiert hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Man wollte einen in Westberlin erfolgreichen Sender – S-F-Beat hieß der – den wollte man wiederbeleben, aber nun mit Ossi-Komponente.
Nö, SF-Beat war, wie schon erwähnt, nur eine Sendung von SFB2. B2 war eher der Versuch das alte SFB2 irgendwie unter neuem Namen weiter existieren zu lassen.

Letztlich ist das aber alles Schnee von gestern. Den SFB gibts nicht mehr, den ORB auch nicht. Und die "alten Stimmen" von damals sind fast alle bereits in Rente oder sogar schon verstorben. Von allen am Anfang sehr ambitionierten ORB-Wellen ist lediglich das spätere Radio 1 übrig geblieben, was noch eine Erwähnung wert ist. Der Rest ist längst Geschichte.
 
Um genau zu sein: 2001 zog man von der Puschkinallee nach Babelsberg.
Stimmt. Irgenwie erinnert mich was an das Frühjahr 2000 und an 2001 mit diesem neuen Radiohaus. Und ich hab das hier gefunden: https://www.baunetz.de/meldungen/Me...und_Richtfest_in_Potsdam-Babelsberg_6927.html
Am 01. Mai 2002 war "Tag der offenen Tür" auf diesem neuen Gelände wo die drei größten neuen Gebäude für alle Besucher geöffnet wurden. Unzwar das Deutsche Rundfunk Archiv (DRA), das ORB-Fernsehen und eben das neue Radiohaus. Aus diesen Studios kamen zu der Zeit Antenne Brandenburg, Fritz, RadioEins und Radio Kultur (hieß das damals so?). Die längsten 3 Besucherschlangen (zwecks Führungen) standen logischerweise vor dem Radiohaus. Warum ich das weiß? Ich war live dabei. ;o)
 
Hier noch einige Aufkleber aus der Anfangszeit.

Nr.1: könnte 1990/1991 sein. Über diese 91,7 aus Dequede (Sachsen-Anhalt) wurde anfangs ein Teil der Prignitz versorgt.
Nr.2: könnte 1992 sein: Die 91,7 wurde nach Pinnow verlegt und dann in 106,6 umgewandelt.
Nr.3: könnte 1992/1993 sein. Angermünde 91,1 wurde später nach Casekow verlegt.
Nr.4: könnte 1995 sein. Die 93,1 ist immer noch dabei.
Nr.5: Ende 1995 oder später. Die 87,6 (Booßen) und die 106,2 (Bad Belzig) sind dabei, aber die 93,1 fehlt.

Den Rest könnt ihr euch selbst zusammen zimmern ... ;o)
 
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Die 91,7 wurde nach Pinnow verlegt und dann in 106,6 umgewandelt.
Die 106,6 MHz mit 100 KW Sendeleistung ging dann 1996 rüber nach Buchholz bei Pritzwalk, als man dort den Sendemast am 7. August 1996 in Betrieb nahm. Die 91,7 mit 10 KW Sendeleistung ging dann an Radio Kultur.
 
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Die 106,6 MHz war bereits zuvor mit geringer Leistung für Antenne BB am Standort Pinnow in Betrieb.

Mit dem Start von Radio B2 (später Radio B ZWEI) am 22. Februar 1993 strahlte die 91,7 MHz vom Standort Dequede (FMT Osterburg Altmark) statt "ab" (Antenne Brandenburg in der damaligen Schreibweise) bereits dieses neue Programm, den Nachfolger von SFB 2 aus.

Die Karte der ARI-Bereichssender von 1992 (herausgegeben vom Institut für Rundfunktechnik in München) verzeichnet noch die 91,7 mit Bereichskennung "F" für Brandenburg vom Standort Dequede (FMT Osterburg Altmark) aus. Mit dem Jahreswechsel muss die Frequenz dann umkoordiniert worden sein. Antenne Brandenburg kann aus Pinnow nur bis zum Start von Radio B2 im Februar 1993 für einen sehr kurzen Zeitraum auf der 91,7 MHz gesendet haben. Die 99,9 MHz lief damals noch mit "ab" aus Rhinow.

ARI 1992.png

So listet der Straßenatlas 93/94 (mit Stand Januar 1993) die 91,7 MHz für das Programm "Radio B2" sowohl unter Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg als auch unter Sender Freies Berlin, allerdings schon vom Standort Pinnow und für Radio B2 statt für Antenne!

ORB Freqenzen.pngSFB Freqenzen.png

Demnach lief Antenne Brandenburg Stand Januar 1993 über folgende Frequenzen:
Angermünde 91,1 MHz (später zum Neubaumasten Casekow gewandert)
Berlin 99,7 und 93,1 MHz
Cottbus 98,6 MHz
Frankfurt 87,6 MHz
Rhinow 99,9 MHz (ab 1996 zum Standort Pritzwalk/Buchholz verlagert und dort für Radio Brandenburg aktiv)
Dequede 91,7 MHz (vermutl. zu diesem Zeitpunkt bereits eine Karteileiche, beide können unmöglich zeitgleich on air gewesen sein)

Wohingegen Radio B2 hier gesendet wurde:
Angermünde 104,4 MHz (später Radio 3 aus Casekow und Calau)
Berlin 92,4 MHz (später Radio Kultur)
Cottbus 93,4 MHz (später Info Radio)
Frankfurt 96,8 MHz (später Radio Kultur)
Pinnow 91,7 MHz (neu, vorher AB aus Dequede)

Von Herbst (3. oder 8. Oktober) 1997 bis Dezember 2003 (also auch nach dem Start von NDR Kultur für das NDR-Sendegebiet bereits zum Jahreswechsel 2002/2003) strahlte die 91,7 MHz kein Radio Kultur sondern Radio 3 aus. Radio 3 wurde von 1997 bis 2001 von den drei Anstalten ORB, SFB und NDR betrieben, zwischen 2001 und Ende 2002 von ORB und NDR und mit dem Start von NDR Kultur hieß es dann für die elf Monate bis zum Zusammenschluss mit Radio Kultur noch "ORB Radio 3".

Ich habe bis zur Einstellung dieses Programms auf 91,7 MHz regelmäßig die "Märkischen Zwischentöne" gehört, denn diese Sendung gab es nur für Brandenburg und lief nicht über die UKW-Frequenzen von Radio 3 im NDR Sendegebiet. Weiterhin liefen über die 91,7 MHz bis zum bitteren Ende die Radio 3-Sendungen "Sanssouci" und "Musik aus BB".

Da Radio B ZWEI im August 1997 ebenso wie Radio Brandenburg (ab 1996 aus Pritzwalk auf 99,9 MHz) eingestellt wurde und ab diesem Zeitpunkt auf der 99,9 das neue RadioEINS gesendet wurde, war die 91,7 MHz nur für wenige Wochen zwischen August 1997 bis Oktober 1997 (also bis zum Start von Radio 3) mit Radio Kultur belegt.

FMT Osterburg (Dequede), Rhinow und Pinnow waren auch (wie Höhbeck Elbe und FMT Petkus) wichtige Standort für die Transit-RiFu-Strecke von der BRD nach Berlin (West).

Standort Pinnow:

Standort Dequede:
 
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Hier noch einige Aufkleber aus der Anfangszeit.

Nr.1: könnte 1990/1991 sein. Über diese 91,7 aus Dequede (Sachsen-Anhalt) wurde anfangs ein Teil der Prignitz versorgt.
Nr.2: könnte 1992 sein: Die 91,7 wurde nach Pinnow verlegt und dann in 106,6 umgewandelt.
Nr.3: könnte 1992/1993 sein. Angermünde 91,1 wurde später nach Casekow verlegt.
Nr.4: könnte 1995 sein. Die 93,1 ist immer noch dabei.
Nr.5: Ende 1995 oder später. Die 87,6 (Booßen) und die 106,2 (Bad Belzig) sind dabei, aber die 93,1 fehlt.

Den Rest könnt ihr euch selbst zusammen zimmern ... ;o)
Weiß jemand, welcher Sender auf der 91,7 von Dequede zu DDR Zeiten war?
 
Darüber kamen DT64 und die Regionalprogramme.
Nö. DT64 teilte sich bis zur eigenen Senderkette 1986 die Frequenzen mit dem Berliner Rundfunk und Stimme der DDR, aber soweit ich mich erinnern kann nie mit einem der beiden Radio DDRs. Mit dem Ausbau zum 20-Std-Programm und der damit verbundenen eigenen Frequenzkette kam DT64 in Dequede über die 101,0 MHz. Ende der 1970er war die 91,7 MHz Dequede übrigens noch gar nicht gelistet, siehe Link, etwa in der Mitte.
 
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Deiner Meinung nach, ist diese Liste also unwahr? Ich kann dafür keinerlei Anhaltspunkte finden. Im Gegenteil scheint sie mir sehr detailliert.


Die 101 MHz kam sehr viel später, da sie über 100 MHz liegt. Der Bereich über 100 MHz bis 104 MHz (im Westen u.a. Gastarbeiterprogramme, AFN, WDR, SWF und DLF) wurde gemäß GE ´79 erst später ab etwa 1981-83 freigegeben, noch später (gemäß GE ´86 ?) dann der über 104 MHz. Das lässt sich auch anhand von VHF-II (UKW-FM) Empfangsantennen belegen, die nur bis 100 MHz ausgelegt waren und deren Empfindlichkeit danach spürbar abnimmt.
 
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Bei solchen Quellen bitte dazu schreiben von wann die sind, hab es jetzt gelesen: April 1990
Und wird auch so stimmen: denn von Jugendradio DT64 sind alle Frequenzen oberhalb 100MHz dabei ... und "ab" (Antenne Brandenburg, Sendestart 06.05.1990) ist noch nicht aufgelistet.

Demnach wurden zu der Zeit von Dequede zwei verschiedene Bezirksprogramme gesendet:
91,7MHz: 04-13 Uhr Bezirkssender Schwerin, 13-24 Uhr Jugendradio DT64
94,9MHz: 04-13 Uhr Bezirkssender Magdeburg, 13-24 Uhr Radio DDR II

Gab es die 91,7MHz damit eventuell als Richtstrahlung nach Nordost (Prignitz) oder doch Rundstrahlung? Weiß das jemand? Somit ist mir jetzt auch klar warum die später an Antenne Brandenburg ging (selbes Versorgungsgebiet). Danke für die Info's.
 
Also auf der ARI-Karte mit den Versorgungsgebieten (https://www.radioforen.de/data/attachments/26/26328-2bcacfffe0a2bcc0a4470753abfe3455.jpg) ist ein Pfeil nach Nordost Richtung Brandenburg eingezeichnet für "Radio B2", das kann aber auch lediglich bedeuten, dass die Versorgung von Altmarker Gebiet aus für die Prignitz bestimmt ist. Generell sind in der Theorie alle Frequenzen aus Dequede rundstrahlend (ND) koordiniert vom FMT Osterburg, trotz der doch teilweise erheblichen Leistungsunterschiede. Daran hat sich auch all die Jahrzehnte nichts geändert. Ob aber tatsächlich auch immer rund gesendet wurde? Hatte man damals schon die technischen Möglichkeiten, auf einer Frequenz eines der Antennenfelder nicht anzusteuern, wie man es heute gern macht?

Offensichtlich wurde die Antenne Brandenburg bis um die Jahrtausendwende gern in der Altmark gehört, hatte ja auch ein sehr melodiöses Format während z.B. Radio MV schon deutlich dudeliger unterwegs war. Im Raum Neubrandenburg und Schwerin war das ganz ähnlich, dort hatte auch das ORB-Dritte im TV viele Zuschauer. Die (West-)Prignitz gehörte bekanntlich früher zum DDR-Bezirk Schwerin und das ORB Fernsehen wurde bis weit nach der Wende vom GNS Höhbeck(Elbe) in Niedersachsen aus auf E35 verbreitet sowie vom GNS Helpterberg in Vorpommern aus auf E34. Auch noch das RBB Fernsehen bis zur Abschaltung des analogen Fernsehens, als Relikt aus alten Zeiten in Ermangelung hoher Masten im RBB-Gebiet.

Der K 35 hat sich bei Hochdruck immer schön gekloppt mit tv.danmark aus Apenrade=Aabenraa im Norden.
 
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Deiner Meinung nach, ist diese Liste also unwahr?
Nein ist sie nicht. Aber es wurde explizit nach DDR-Zeiten gefragt und nicht nach den DFF-Belegungen der Wendezeit. Hättest du mal meinen extra als Quelle hinzugefügten Link angeklickt und dich dort mit den ausgearbeiteten Frequenzbelegungen aus den 70ern und danach beschäftigt, hättest du dir deine Anmerkung sparen können.
 
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Dequede 91,7 MHz wurde vergleichsmäßig spät koordiniert und in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme liegt, die vorliegenden Quellen ausgewertet, irgendwann zwischen Juni 1988 und April 1990 (vermutlich in 1989).
Quelle 1 (FF Dabei, Ausgabe 21/1998 von Ende Mai 1988):
FF-Dabei_1988-21_S39.jpg
Siehe auch https://www.meindt64.de/chronik/
Zu diesem Zeitpunkt ist die Frequenz Dequede 91,7 MHz noch nicht on air, im Gegensatz zu Dequede 101,0 MHz (für DT64).

Quelle 2 (April 1990, ebenfalls im Original aus der FF Dabei), wie schon erwähnt:

Die wöchentlich abgedruckten Frequenzlisten von DDR-Fernsehen und -Hörfunk in der FF Dabei sind in ihrer Authentizität und Präzision einmalig, hier wurde jede noch seine kleine Änderung / Erweiterung zeitnah und korrekt wiedergegeben, oft inkl. eines kurzen Artikels auf den Vorseiten. Hier findet man bei entsprechender Recherche auch das Inbetriebnahmedatum von Dequede 91,7 MHz.

Die Frequenz gehörte quasi zu einer in der Spät-DDR-Phase noch mittelfristig geplanten sechsten Hörfunkkette (Kennung VI), die -wie auch eine dritte TV-Frequenzkette - aus bekannten historischen Gründen nie realisiert wurde.

Mit Inbetriebnahme erfolgte die Ausstrahlung des Regionalprogramms Sender Schwerin und in den übrigen Tageszeiten die von DT 64. Damit bestand eine gewisse Ähnlichkeit zur (Ost-)Berliner Frequenz 93,1 MHz. Die Attraktivität dieser Konstellation bestand ganz einfach darin, DT 64 damit auch über Frequenzen unterhalb 100 MHz verfügbar zu machen, was die Empfangbarkeit deutlich erhöhte bzw. einen gewissen Engpass bei den Empfangsgeräten linderte.

Mit der Restrukturierung der 1952 abgeschafften Länderstrukturen, die schließlich vorab zum 3.10.1990 wieder eingeführt wurden, wandelte sich bereits im Frühjahr 1990 (zwischen Mai und Juli) der DDR-Hörfunk derart, dass sich landesähnliche Sender / Anstalten bildeten. Ein Beispiel ist Antenne Brandenburg, das mit Sendestart bzw. in zeitlicher Nähe dazu die 91,7 MHz in Dequede zur Versorgung von Teilen der Prignitz übernahm. Das geschah derart geräuschlos und einvernehmlich, dass ich das genaue Datum des Übergangs vom Sender Schwerin zu Antenne Brandenburg nicht sicher angeben kann. DT 64 war damit über diesen Ausstrahlungsweg ab Mai/Juni 1990 wieder passe.
Zu späterer Zeit, also nach der Wiedervereinigung und der Etablierung westdeutscher Machtstrukturen, wäre das Ganze vermutlich nicht so einfach gelaufen, schließlich gab es ab dann mindestens vier potenzielle Interessenten (MDR, NDR, ORB und - nicht zu vergessen - der Privatfunk). Die hätten sich um die 10 kW "gekloppt wie die Kesselflicker..." ;)

Weihnachten 1992 ging der Sender Pinnow in Betrieb (u.a. mit der neuen Frequenz 106,6 MHz für Antenne Brandenburg), so dass zu diesem Zeitpunkt auch die Verlagerung der 91,7 MHz erfolgt sein müsste.
Frage allerdings: mit welchem Programm? Noch übergangsweise mit Antenne Brandenburg, bis am 22.02.1993 Radio B2 (ORB/SFB) diese Frequenz übernahm?
 
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