Soundumstellung bei Radio Arabella München

Ich meine mich zu erinnern, dass Ende der 90er Jahre der Klang/Sound bei Arabella München vormals 92,4 umgestellt wurde. Der Gesamtklang von Musik und Stimmen war auf einmal voluminöser, die Bässe haben gewummert und es gab einen Peak so bei 2,5 khz. Außerdem waren die Moderationsstimmen etwas angezerrt oder zumindest Obertöne beigefügt und der Prozessor damals reagierte extrem auf S-Laute. Will heissen, wenn ein scharf gesprochenes "S" kam, hat er hörbar erstmal die hohen Frequenzen ziemlich herunter gezogen, so dass es für ein paar Sekunden ein bisschen dumpfer klang. Außerdem wurde teilweise das Rauschen der Klimaanlage oder der Lüfter extrem hochgezogen.

Kann sich da noch jemand dran erinnern bzw. weiss jemand was da umgestellt wurde? War das neue Technik, die nur falsch eingestellt war?

Vielleicht gibts ja noch ein paar Mitschnitte aus den 97/98/99er Jahren von Arabella München.
 
Das Phänomen der „Höhenempfindlichkeit“ gab es in den 1990ern bei mehreren Sendern. Das dürfte dem damals überwiegend noch analogen Equipement geschuldet sein.
Die „Höhenempfindlichkeit“ reichte bei einigen Sendern soweit, dass ganze Baselines vorübergehend weggedrückt wurden, nachdem zuvor S-Laute in der Moderation oder High-Hats in der Musik über den Sender gingen. Leise Passagen in der Musik wurden in der Lautheit irgendwie „hochgezogen“ und ein reinlknallender Bass bzw. instrumentell stärker besetzte Passagen drückten deutlich hörbar die Lautheit wieder runter, was man am Peaklevelmeter am heimischen Tapedeck gut beobachten konnte. Seltsamerweise beobachtete ich dieses Phänomen bei den damals noch jungen Privatsendern, weniger bei den öffentlich-rechtlichen Radios. Ob dieses Phänomen auch finanzielle Gründe hatte, dürfte naheliegend sein. Die gebührenfinanzierten Sender standen mit der technischen Ausstattung sicher besser da als ein noch junger Privatsender, der sich bekanntlich ausschließlich aus Werbung/Sponsoring finanziert.
Vermutlich muss da was im (noch analogen) Soundprocessing dafür verantwortlich gewesen sein.
Gut zu beobachten war es ja bis in die 1990er bei den ÖR‘s im gemeinsamen Nachtprogramm. Damals hatte noch jede Sender sein eigenes markantes Klangbild. Der SWF (heute SWR) z. B. war für seine recht bassig klingenden Studiomoderationen/-Mikros bekannt. Heute klingen die Sender akustisch recht identisch, kaum noch Unterschiede, vor allem bei den ÖR‘s, wo es offenbar ein einheitliches Soundprocessing zu geben scheint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast du Recht, früher waren die Unterschiede im Klang zwischen den einzelnen Stationen größer.

Bei Araballe war es so, dass der damals bei uns zuhause hoch und runter lief, daher war ich mit dem Klang sehr vertraut. Als der Sender auf einmal anders klang, staunte ich nicht schlecht. Die bis dahin vertrauten Stimmen klangen viel voluminöser und hatten so einen "Crunch" drin. Was mir damals sehr auffiel, war dieses Lüftergeräusch bei den Moderationen, welches aber nicht immer zu hören war. Es setzte teils während der Moderation ein oder war am Anfang der Moderation vorhanden um dann im weiteren Verlauf zu verstummen. Daher nehme ich an, es war der Lüfter eines Computers oder die Klimaautomatik. Auffällig war, dass es bei einigen Moderatoren damals extrem laut war, z.B. bei Sabine Buchmaier oder dem damaligen Abend-/Nachmoderator mit der tiefen Stimme (weiß den Namen nicht mehr).

Was mir seinerzeit auch noch auffiel und in Erinnerung ist war, dass die Musik bei einem bestimmten Moderator immer sehr laut und mehr Stereoanteil hatte. Es war glaube ich der damalige Musikchef, der auch die Hitparade bei Arabella moderiert hat (komme auch hier nicht mehr auf den Namen). Ggf. hatte er Zugriff auf den Soundprozessor und vielleicht sogar ein eigenes Preset, weil nur bei ihm war die Musik so laut.

Vielleicht hat der ein oder andere noch Aufnahmen aus dieser Zeit, dann könnte man sich das nochmal anhören.
 
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