Sparpläne des ORF (Ö1): "Musikkultur am seidenen Faden"

Der ORF, derzeit wieder einmal in aller Munde..... Unter anderem natürlich auch durch den gerade erst publik gewordenen Skandal um den ORF-TV-News-Chefredakteur Matthias Schrom.

Man muß sich das einmal vorstellen:

Ein ORF-Chefredakteur (!) gibt dem damaligen Vizekanzler Strache von der FPÖ (was so etwas wie Österreichs AfD ist) Tipps, in welcher Form er sich beim ORF (!) über zu kritische Berichterstattung bzw. zu kritische ORF-Journalisten beschweren kann.....

 
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Deutschlandfunk Kultur widmete sich heute früh in einem 55-minütigen Feature den Einsparungen auf Ö1 u.a..
Finde es bemerkenswert, ich selbst bin kein Hörer vom ORF, daher kenne ich die Sendungen alle nicht:

Sparpläne des ORF - Musikkultur am seidenen Faden (deutschlandfunkkultur.de)

Für mich ist Ö1 so ein Programm, dass einen Weg zwischen Wortprogramm und Klassik und Kultur sucht, und dies nie wirklich gelingen kann.

Der BR hat dazu Bayern2, BR24 (formals B5 aktuell) sowie BR Klassik.

Das was Ö1 machen will ist nun einmal nicht auf einer Frequenzkette abzubilden.
 
Darum wäre eine Aufschaltung des ORF via DAB+ endlich anzustreben. Er darf aber darauf keine weiteren Spartenkanäle (laut Gesetz) aufschalten. Deshalb wird auch DAB+ in Österreich immer ein Schattendasein fristen !
 
Darum wäre eine Aufschaltung des ORF via DAB+ endlich anzustreben. Er darf aber darauf keine weiteren Spartenkanäle (laut Gesetz) aufschalten. Deshalb wird auch DAB+ in Österreich immer ein Schattendasein fristen !
Genau wegen dieses Gesetzes ist Radio und Politik in Österreich untrennbar verbunden.

Es muss ja auch nicht Bayern als Vergleich sein, ich schaue nur einfach einmal nach Tschechien, da hat der Tschechische Rundfunk auf DAB+ Programme aufgeschalten, die es auf UKW nicht gibt.

Ich bin schon lange der Meinung dass das Programm Ö1 nicht mit einer UKW Kette auskommen wird, das Programm muss mindestens zwei werden, eines als Wort und Nachrichtenprogramm, eines als reines Klassikprogramm, wie BR Klassik.

Rein auf UKW zu setzen bildet einfach nicht mehr die Anforderungen von Heute ab, nicht in einer Zeit von Flatrate Internet, und dies auch mobil.
 
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Darum wäre eine Aufschaltung des ORF via DAB+ endlich anzustreben. Er darf aber darauf keine weiteren Spartenkanäle (laut Gesetz) aufschalten.
Dieses Festhalten des ORF an einer fast hundert Jahre alten Technologie beim Radio hat hauptsächlich den Grund, dass man als einziger Radioanbieter 4 landesweite UKW- Senderketten besitzt, was die vorhandene riesige Vormachtstellung gegenüber der privaten Konkurrenz absichert und zementiert.

Der "offiziellste" Grund ist aber der, dass man beim ORF anstatt auf DAB+ lieber auf 5G Broadcast setzen und daher zuwarten möchte.....
 
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Der BR hat dazu Bayern2, BR24 (formals B5 aktuell) sowie BR Klassik.

Das was Ö1 machen will ist nun einmal nicht auf einer Frequenzkette abzubilden.

Natürlich wären Ö1 Klassik, Ö5 Wort und Ö Info als 24 Stunden Programme denkbar. Ob sie finanzierbar wären, weiß ich nicht. Technisch wären sie halt nicht auf UKW denkbar, außer Ö2, und FM4 würden gestrichen. Deshalb ist es solange der ORF nur 4 Radioprogramme sendet z. Zt. genau eine (proportional) richtige Mischung.
 
Dieses Festhalten des ORF an einer fast hundert Jahre alten Technologie beim Radio hat hauptsächlich den Grund, dass man als einziger Radioanbieter 4 landesweite UKW- Senderketten besitzt, was die vorhandene riesige Vormachtstellung gegenüber der privaten Konkurrenz absichert und zementiert.

Der "offiziellste" Grund ist aber der, dass man beim ORF anstatt auf DAB+ lieber auf 5G Broadcast setzen und daher zuwarten möchte.....
Der ORF will hier nur herauszögern, nicht neue Technologien haben. Den ORF interessiert 5G eben auch nicht, und sucht nur Ausreden DAB+ nicht zu wollen.

Diese 4 landesweit einzementierten UKW Ketten werden am Ende auch der langsame Niedergang des ORF werden, da er sich nicht an die Realität von DAB+ anpassen will.

Am Ende wird das Niemand mehr einschalten, - eine neue Generation, neue Gewohnheiten und es ist eben vorbei mit UKW Radio allgemein, und lehnt man DAB+ immer nur ab, wird das Radio generell in Österreich abnehmen.

Die sture Anti DAB+ Haltung des ORF wird ultimativ dessen schleichender Niedergang sein.

Natürlich wären Ö1 Klassik, Ö5 Wort und Ö Info als 24 Stunden Programme denkbar. Ob sie finanzierbar wären, weiß ich nicht. Technisch wären sie halt nicht auf UKW denkbar, außer Ö2, und FM4 würden gestrichen. Deshalb ist es solange der ORF nur 4 Radioprogramme sendet z. Zt. genau eine (proportional) richtige Mischung.
Es müssen ja nicht gleich 3 Programme sein, aber ein getrenntes Klassik und ein Nachrichten/Journal/Wortprogramm ginge schon.

Via DAB+ ist man in Österreich zumdest halbwegs bundesweit mit dem Radio Stephansdom und dem Klassikradio gut versorgt, somit hat auf diesem Level der ORF schon quasi verloren bzw. bietet dort nichts an. Bleiben auf UKW nur noch die Journalsendungen des ORF auf Ö1.
 
Inspiriert vom schreiber Radiofan1 kann ich mir schon ein ORF Nachrichten Radio vorstellen.

Ausführliche ca 30 Minütige Journale alle zwei Stunden von 6 bis 20 Uhr.
Beiträge auch von den Landesstudios.
Eigene Kultur und Sportnachrichten mehrmals am Tag.
Beiträge auch von anderen Öffendlich Rechtlichen Programmen aus Europa.
Vielleicht am Abend Sonderflächen für Tageszeitungen.

Diskussions Runden im Radio und so weiter
 
Passt auch in diesen Thread: Christoph Becher, von 2015 bis 2022 Intendant des ORF-Radiosymphonieorchesters Wien, in der nmz über das neuerliche Ansinnen, das Orchester wegzusparen.

Es geht hier nicht darum, darüber nachzudenken, ob man 16 ARD-Klangkörper reduzieren könnte, wie unlängst von WDR-Intendant Tom Buhrow angedacht. (Bezeichnend, dass niemand diesen Vorschlag aufzugreifen scheint.) Es geht darum, dass das erste Medienhaus eines europäischen Musiklandes auf ein musikalisches Lebenselexier verzichtet, trägt das Orchester doch wesentlich zum Programm des vielgerühmten Kultursenders Ö1 bei. Es geht um die geschichtsvergessene Auffassung, dass ein Medienhaus nicht für die Produktion von Kultur zuständig sei. Es geht um den Irrglauben, dass Kultur nicht zu den Kernaufgaben eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks gehöre. Kultur ist Bildung, ist Einladung zur Sensibilität, zum menschlichen Miteinander, und dass ein Sender überhaupt daran erinnert werden muss, zeigt, wie wenig Respekt das Direktorium des ORF vor der Geschichte des Mediums Rundfunk hat.

 
Es sagt doch niemand, dass diese unzähligen "Klangkörper" (=Sinfonieorchester, Chöre, Bigbands etc.) aufgelöst und die Musiker ihrem Schicksal überlassen werden sollen. Aber es ist doch nicht zu vermitteln, dass ein äußerst geringer Teil der Gesamtbevölkerung mit dieser Form von E-Musik überhaupt etwas anzufangen weiß, aber die breite Masse für die horrenden Kosten (incl. Tourbusse) aufkommen soll - während Popkultur und Musikjournalismus in der U-Musik immer weiter reduziert wird und in weiten Regionen Mitteleuropas gar nicht mehr stattfindet. Dann muss man derartige Einrichtungen privatisieren, damit sie sich selbst tragen. Wo war denn der Aufschrei beim Aus für das "Deutsche Fernseh-Ballett" ?
 
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Was soll diese Scheindiskussion? Wer allein unterwegs ist, wird seine Reisepläne anders aufstellen, als ein Ensemble, deren Termine als Gruppe koordiniert werden. Da sind mehrere Faktoren (Zeit, Kosten, Distanzen, Einsatzpläne etc.) gleichzeitig zu berücksichtigen. Das kann man nicht pauschal über einen Kamm scheren.
 
Dennoch muss die Frage erlaubt sein, ob die Vielzahl der Klangkörper in dieser Form, wie sie in den 50er Jahren gegründet wurden, heute noch angemessen und verhältnismäßig ist oder ob tatsächlich noch diese Notwendigkeit besteht. Bevor man am Prorgamm anfängt zu sparen (siehe der FM4-Faden mit den Plänen), dann doch lieber bei den veralteten Strukturen ansetzen. Da darf auch eine Privatisierung der Chöre und Orchester kein Tabuthema mehr sein. Zumal die Lage ernst ist:

Sollten die Sparvorgaben an den ORF unverändert hoch bleiben, sieht Roland Weißmann, Generaldirektor des ORF, keine Möglichkeit, das RSO Wien im ORF zu halten.

Die Personalkosten dürften exorbitant sein für die
rund 100 Musikerinnen und Musiker
 
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Die Personalkosten sind sogar sehr hoch, - beim ORF verdient man sehr gut egal ob Musiker beim RSO oder als Journalist mit Parteibuch. Dementsprechend sind die Betroffenen ja alle so sauer, wenn sie vielleicht ihren Job verlieren.

Ich halte das Radiosymphonieorchester in der heutigen Zeit weder angemessen noch verhältnismäßig sowohl von seiner Existenz als auch von seinen Gehältern. Mir wrd das RSO nicht fehlen.

Die Wiener Symphoniker reichen mir ganz gut aus.
 
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Lieber @Sprollywood. sachbezogene Fragen:
1. hast du schon einmal ein Cello per Public Transportation transportiert? Oder gar ein komplettes Schlagwerk? Oder einen Flügel?
2. Wieviele Orchester unterhält der ORF?
 
Es ist durchaus das Recht andere Meinungen zu haben.

Ich kann auch nicht sagen, dass die "Musikkultur am Seidenen Faden" hängen würde.

Eher steht sich der ORF und die Politik dabei selbst im Weg, der ORF und die Politik ist für den Mangel an Musikkultur selbst verantwortlich ( Einheitsbrei auf Ö3 und Ö Regional und kein richtiges Klassikprogramm, Fehlen von Volksmusik zur Tageszeit, permanente Veränderungsresistenz, überhöhte Gehälter, eingebildetes Auftreten von Moderatoren, etwa Kratky,.... )

Aus Ö1 sollte mindestens 1 separates Klassikprogramm und 1 Nachrichtenprogramm werden. Ob das RSO da bleibt oder nicht, macht da auch keinen Unterschied mehr, wenn man nicht einmal ein Klassikradio wie BR-Klassik zusammenbringt.

Auf UKW geht das eben nicht mehr, da muss dann auch DAB+ her. Nur dies will der ORF und die Politik halt nicht, mit teils militant ablehnender Haltung.

Und nun müssen noch alle Zahlen, ob sie wollen oder nicht. Die Zeitungen dürfen das nicht und drohen auch nicht permanent von dem Verlust von Qualitätsjournalismus. Letzeres war der ORF ohnehin nie auch wenn es sich Manche noch so einbilden.
 
Dafür sind aber auch die Nebenkosten, Mieten, Umsatzsteuer und v.a. die Lebensmittel in AT ordentlich ein Stück teurer als bei uns. Da bleibt von den 6000 am Ende auch nicht mehr viel übrig für ein Orchestermitglied.
 
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