Sprechen im Radio

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Zur Klarstellung:
Ich bin noch Student, habe bereits an Sprechtraining-Seminaren an der Uni teilgenommen und auch schon privat ein paar Sprechtrainingsstunden genommen. Mir geht's explizit ums Radio (Beiträge sprechen). Ich habe bereits als freier Mitarbeiter BmOs getextet und recherchiert, durfte allerdings nicht sprechen.
Welche Tricks gibt es, damit es natürlich klingt? Mittlerweile weiß ich, dass Pausen hilfreich sein können und dass man mit der Stimme hoch- und runtergehen soll. Das fällt mir noch schwer, zu hören.


Den Thread habe ich mitgelesen, ohne angemeldet zu sein und dachte, es haut mich aus den Schuhen: Das kann doch nicht euer Ernst sein, so eine Frage ernsthaft zu diskutieren - zumal in der Radioszene Deutschland?
Die erste Recherche-Frage vor einer Reaktion darauf würde bei mir lauten: Wer möchte das wissen, mit welchem Ziel, und warum fragt er ausgerechnet hier?

Spontan dachte ich, da hat sich jemand aus dem Internetradio-Bereich hierher verirrt; professionell wirkt das alles jedenfalls nicht auf mich.

Die Frage ist so allgemein gestellt, dass sie noch nicht mal zwingend Radiobezug haben muss. Könnte auch für vorgelesene Rezepte im Off bei YouTube gefragt worden sein.
Mag ja sein, dass ich Timo unrecht tue, aber das wirkt alles reichlich "unsubstantiiert" (Juristensprache ist was lustiges).
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Tricks gibt es, damit es natürlich klingt? Mittlerweile weiß ich, dass Pausen hilfreich sein können und dass man mit der Stimme hoch- und runtergehen soll.

Damit es natürlich klingt, musst Du nur sprechen, wie Dir der Schnabel gewachsen ist. Das ist aber nicht zu verwechseln mit "dass es gut im Radio klingt". Dort wirst Du bis zu einem gewissen Grad schon auch "künstlich" sprechen, allerdings ist die Kunst dabei, es natürlich klingen zu lassen. Du willst als guter Sprecher eben auch, dass die Menschen verstehen und verarbeiten können, was Du sagst. Du willst, dass sie auf die richtigen Halbsätze aufmerksam werden, dass ihnen keine wichtige Information entgeht und dass sie aufmerksam zuhören bis zum Schluss. Das erreichst Du nur mit Sprechtechnik, und da ist es schon mal keine schlechte Idee, an Sprechtrainings und Seminaren teilzunehmen. Am Ende hilft aber nur: Sprechen, sprechen, sprechen! Lies Deinen Kindern etwas vor, oder Deinen Patenkindern, lies Deinen Freunden, Deiner Freundin etwas vor, lies Dir selbst etwas vor, lies die Zeitung laut. Lies komplizierte Schachtelsätze laut vor. Du wirst dabei schnell merken, auf was es ankommt. Falls nicht: Vergiss den Sprecherjob!
 
Ich hoffe, es ist keine Werbung, wenn auch ich im Threadverlauf auf ein Buch hinweise, das - weit mehr noch als der Kleine Hey, aber ebenfalls aus dem Verlagshaus Schott - wunderbare Tipps zur Atem-, Stimm- und Leseschulung gibt. Geschrieben hat es mein lieber ZDF-Kollege Elmar Bartel - mit viel Insider-Witz und großer Fachkenntnis. Für mich vielleicht das Werk, das zurzeit am nächsten an der Sprech-Praxis in Hörfunk und Fernsehen ist: Titel: "Einfach besser sprechen". Schott-Verlag. Erschienen im Oktober '17.
 
Hallo zusammen,


Mich interessiert, wie Ihr meine Sprechweise findet (hoch/tief, dialektal etc.).

Vielen Grüße
 
Gaaanz schnell ein Dreher zu mehr Vielfalt: Zum Beispiel musste ich lachen, als James Mtume "Em-tjuuum" ausgesprochen wurde - obwohl er zu Lebzeiten "Imtumee" (e wie im Deutschen, als als "ieh") ausgesprochen werden wollte. Gibts weitere Beispiele?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab ein wenig reingehört. Klingt schön natürlich, mir ist der Dialekt ein Tick zu viel. Aber die Ansprechhaltung ist eher so kumpelhaft, so "ich erzähl einem Freund was". Also ich würde jetzt nicht abschalten. Kommt halt immer auf das Thema an, ob man zwei Stunden Dialekt und lockere Spreche aushält
 
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@t23
Erst einmal: Super mutig, dass du dich hier zum Nachhören reinstellst udn damit den Hyänen zum Fraß vorlegst.
mein erster Höreindruck: Aussprache gut, Stimme gut, kein auffälliger Dialekt, zu wenig Modulation und damit zu wenig Emotion. Klingt deshalb alles ein wenig einschläfernd.
 
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Hab ein wenig reingehört. Klingt schön natürlich, mir ist der Dialekt ein Tick zu viel. Aber die Ansprechhaltung ist eher so kumpelhaft, so "ich erzähl einem Freund was". Also ich würde jetzt nicht abschalten. Kommt halt immer auf das Thema an, ob man zwei Stunden Dialekt und lockere Spreche aushält
Vielen Dank

@t23
Erst einmal: Super mutig, dass du dich hier zum Nachhören reinstellst udn damit den Hyänen zum Fraß vorlegst.
mein erster Höreindruck: Aussprache gut, Stimme gut, kein auffälliger Dialekt, zu wenig Modulation und damit zu wenig Emotion. Klingt deshalb alles ein wenig einschläfernd.
Vielen Dank. Sehr freundlich.
 
Bei Folge 3 bist Du richtig locker, hast Du ja selber gemerkt. :thumbsup:

Schreibt Dir mal die Wörter auf, bei denen Du Dich verhaspelst, um die vor dem Spiegel zu üben. Die kannst Du erstmal selber "ansehen" (deswegen Spiegel). Dann kannst Du sie wiederholen, damit sich der Mund an die Aussprache gewöhnt. Das macht man erst normal, dann langsam, immer langsamer, bis es perfekt sitzt. Um Deine Muskeln zu dehnen kannst Du die Wörter besonders breit und spitz sprechen, dann gerne mit den Wörtern jonglieren, also schnell, schneller, schneller, im Wechsel schnell langsam, singen in allen Tonhöhen usw. Danach die Wörter in viele neue Sätze einbetten.

In Folge 4 hast Du Dich nicht verhaspelt, aber da war ein Aussetzer drin (um kurz nach halb ...), hast Du bestimmt gemerkt.

Folge 5
- Ihn interessiert die Sache weil ... es ihn wirklich interessiert => Zweimal "interessiert":p
- Rascheln
- Wenn Du von Moderatoren sprichst (grammatikalisch ok), dann lass doch den Genderstern im Titel weg. 😎

Folge 6 Der Beste von allen, wen wundert das🤗

Insgesamt drückst Du Dich gewählt aus, hast also Vokabular, Grammatik, Betonung gut drauf. An der Melodie kannst Du noch arbeiten, wie oben schon erwähnt. Du klingst einen Hauch von "streng", aber das muss nicht falsch sein, es kann auch Dein Markenzeichen sein. Versuch mal, das Mikro etwas aufzudrehen und zu üben, mit der Stimme zu modulieren, also etwas leiser zu sprechen. Wenn das dann zu gezwungen rüber kommt dann lass es wieder. Versuch macht kluch ;)
 
Vielen Dank, dass auch du dir so viel Zeit nimmst. Und es scheint wohl nicht alles schlecht zu sein.

Ja, bei Folge 6 hatte ich mir zumindest vorgenommen, freier zu erzählen.

Cool, dass man wohl Unterschiede hört

Und diese Haspler und so sind vllt noch Reste meines Stotterns von früher
 
Mein Lieber,
die Stimme ist schon mal ok.

Was Dir fehlt, ist Dynamik in der Stimme und eine Ansprechhaltung, die nach außen geht.
Und Du sprichst überhaupt nicht in Sinnschritten, Deine Tonlage orgelt hoch und runter, unabhängig von dem, was Du erzählst.

Folge 1:
"Hallo ich heiße Thimo und bin 30." Erste Aussage ist beendet. Du bleibst aber mit der Stimme oben.
So geht es auch weiter bis "und möchte nun mehr", was Du auch ganz oben mit der Stimme beginnst.
So fliegst Du über die Inhalte hinweg.

Ich würde anfangen zu üben, Texte in kürzere Einheiten zu unterteilen und dann ganz radikal (nur zur Übung) mit der Stimme von oben nach unten zu sprechen. Pause wenn der Inhalt sich ändert.
Dann nächster Satz.

Folge 4 hat schon eine deutlich bessere Ansprechhaltung, da gehst Du mehr nach außen.

Aber auch hier gleich am Anfang: "ich melde mich mal wieder aus dem Krankenhaus vielleicht seid ihr ja auch".
"Aus dem Krankenhaus". Punkt. Pause. Stimme muß nach unten zum Ende des Satzes.
Nächster Satz: "Vielleicht seit ihr ja auch..:"

Du mußt Dir klarmachen: erst redest Du über Dich, dann sprichst Du über Deine Zuhörer. Aber diese Wechsel sind bei Dir überhaupt nicht zu hören, Deine Intonation paßt sich nicht dem Inhalt an.

Einfache Übung, die doof klingt aber wirklich hilft (Du sollst dann nicht so sprechen, aber so üben):

nimm einen kleinen Ball o.ä. in die Hand, strecke die Hand beim Sprechen aus.
Spreche so lange, bis am Ende eines Satzes der Inhalt wechselst, also zum Ende eines Sinnschrittes.
Am Ende des Satzes wartest Du so lange, bis Du das Gefühl hast, jetzt würde die Spannung nicht mehr tragen. Dann läßt Du den Ball fallen. Aufheben.
Sprechen bis zum nächsten Sinnschritt.

Die so entstehenden Pausen sind natürlich irre lang und nur zur Übung gedacht. Aber so kannst Du erstens üben, wie man eine Pause macht, zweitens wo man sie macht und drittens eine Pause überhaupt auszuhalten.

Dieses Überbügeln von Sinnschritten könnte nämlich auch ein wenig mit dem ehemaligen Stottern zu tun haben, von dem ich gerade gelesen habe: man macht lieber immer schnell weiter, damit es nicht hakt?
Umso wichtiger, dass Du das Setzen von Pausen wirklich übst.

Und falls Du außerhalb Süddeutschlands sprechen willst, muß der Dialekt weg. Das geht wahrscheinlich nur mit Sprechtrainer.

Ach und lasse Dich hier nicht anmachen, jeder hat mal angefangen und ich finde es toll, dass Du fragst.
Ein Teil der Nutzer hier findet grundsätzlich alles beschissen. Hat nichts mit Dir zu tun, die sind frustriert. Auch wenn früher natürlich alles immer besser war und man erst 23 Jahre auf eigene Kosten Unterricht bei Professor Dödel genommen hat bevor man überhaupt im Keller von SR1 mit der Putzfrau sprechen durfte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach es wie bei Telefonaten: Warte mit einer nächsten Aussage (Sinnschritt) so lange, bis Du fest davon überzeugt bist, dass Dein Gegenüber (Hörer) den vorigen Satz vor allem den mit ungewöhnlichen Wörtern, nicht nur gehört und verstanden, sondern verinnerlicht hat. Beim Radio, welch Komfort, kann Dir ja niemand ins Wort fallen.

Schreibe Manuskript bei schwierigen Zusammenhängen. Übe Ablesen, das wie frei gesprochen klingt. Setzte unbedingt Kommata im Text. Betone ganz wichtige Worte mit Nachdruck nach unten. Ja nach unten, nicht nach oben.

Sprich spaßenshalber den Satz "Das hat immense Wirkung" mit der Betonung von "immense" nach oben und dann deutlich nach unten. Merkste, wie nachdrücklicher das ist?
 
Hi,
hör Dir einmal Kate Maleike* im DLF an. Deren Stimm-Modulation ist nicht nur meiner Meinung nach als extrem übertrieben zu bezeichnen, könnte aber gut das Prinzip verdeutlichen helfen, wie man Sprech(er*innen)-Übungen betreiben könnte.
Manchmal ertappe ich mich bei der Frage, ob bei Frau Maleike gerade durch diese permanente Überbetonung ein fehlendes Sinnverständnis des vorgelesenen Textes überspielt werden soll. Zeigt aber einmal wieder sehr deutlich, wer sich heutzutage alles so als mikrofontauglich erweist. Die Kriterien waren von 10, 20, 30 Jahren mit Sicherheit andere. Und zwar wesentlich strengere. Die Leute hatten meistens Schauspielererfahrung oder eine entsprechende (Aus-)bildung.
*Ist, glaube ich, da sogar zu hören:
 
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Mein Lieber,
die Stimme ist schon mal ok.

Was Dir fehlt, ist Dynamik in der Stimme und eine Ansprechhaltung, die nach außen geht.
Und Du sprichst überhaupt nicht in Sinnschritten, Deine Tonlage orgelt hoch und runter, unabhängig von dem, was Du erzählst.

Folge 1:
"Hallo ich heiße Thimo und bin 30." Erste Aussage ist beendet. Du bleibst aber mit der Stimme oben.
So geht es auch weiter bis "und möchte nun mehr", was Du auch ganz oben mit der Stimme beginnst.
So fliegst Du über die Inhalte hinweg.

Ich würde anfangen zu üben, Texte in kürzere Einheiten zu unterteilen und dann ganz radikal (nur zur Übung) mit der Stimme von oben nach unten zu sprechen. Pause wenn der Inhalt sich ändert.
Dann nächster Satz.

Folge 4 hat schon eine deutlich bessere Ansprechhaltung, da gehst Du mehr nach außen.

Aber auch hier gleich am Anfang: "ich melde mich mal wieder aus dem Krankenhaus vielleicht seid ihr ja auch".
"Aus dem Krankenhaus". Punkt. Pause. Stimme muß nach unten zum Ende des Satzes.
Nächster Satz: "Vielleicht seit ihr ja auch..:"

Du mußt Dir klarmachen: erst redest Du über Dich, dann sprichst Du über Deine Zuhörer. Aber diese Wechsel sind bei Dir überhaupt nicht zu hören, Deine Intonation paßt sich nicht dem Inhalt an.

Einfache Übung, die doof klingt aber wirklich hilft (Du sollst dann nicht so sprechen, aber so üben):

nimm einen kleinen Ball o.ä. in die Hand, strecke die Hand beim Sprechen aus.
Spreche so lange, bis am Ende eines Satzes der Inhalt wechselst, also zum Ende eines Sinnschrittes.
Am Ende des Satzes wartest Du so lange, bis Du das Gefühl hast, jetzt würde die Spannung nicht mehr tragen. Dann läßt Du den Ball fallen. Aufheben.
Sprechen bis zum nächsten Sinnschritt.

Die so entstehenden Pausen sind natürlich irre lang und nur zur Übung gedacht. Aber so kannst Du erstens üben, wie man eine Pause macht, zweitens wo man sie macht und drittens eine Pause überhaupt auszuhalten.

Dieses Überbügeln von Sinnschritten könnte nämlich auch ein wenig mit dem ehemaligen Stottern zu tun haben, von dem ich gerade gelesen habe: man macht lieber immer schnell weiter, damit es nicht hakt?
Umso wichtiger, dass Du das Setzen von Pausen wirklich übst.

Und falls Du außerhalb Süddeutschlands sprechen willst, muß der Dialekt weg. Das geht wahrscheinlich nur mit Sprechtrainer.

Ach und lasse Dich hier nicht anmachen, jeder hat mal angefangen und ich finde es toll, dass Du fragst.
Ein Teil der Nutzer hier findet grundsätzlich alles beschissen. Hat nichts mit Dir zu tun, die sind frustriert. Auch wenn früher natürlich alles immer besser war und man erst 23 Jahre auf eigene Kosten Unterricht bei Professor Dödel genommen hat bevor man überhaupt im Keller von SR1 mit der Putzfrau sprechen durfte.
Vielen Dank. Das klingt interessant

Wow, dann aber noch ein dickeres Kompliment. Davon merkt man nichts! 🥰


Das würde ich generell als Übung anraten. Den Trick mit dem Ball kenne ich noch nicht, der ist super! 👍😊
Danke
 
Grundsätzlich ist 666 wirklich in allem zuzustimmen, aber dieser kleine Fauxpas sollte nicht verschwiegen werden:
Spreche so lange, bis am Ende eines Satzes der Inhalt wechselst
Es heißt "sprich". Normalerweise könnte man drüber hinweggehen, aber in solch einem Thema gehören natürlich auch korrekte Imperativformen dazu (häufig anzutreffen: nehm, werf, ess, bewerb, tret...).
 
Das machen meines Wissens auch nur Frauen. Bei Männern würde man das als Singsang bezeichnen.

Ich bin gespannt auf Deine neuen Aufnahmen. Genug Material zum Üben hast Du ja jetzt 😊 Lass Dir Zeit und setz Dich nicht unter Druck. Das hast Du ja im Bezug auf das Stottern auch schon gelernt, denke ich.
 
Das Forum war ja ausgesprochen freundlich zu dir. Ich finde es auch toll, dass du so hervorragend dein Stottern überwunden hast.
Was deine Hoffnung, Radiomoderator zu werden angeht, sollte sich dann aber doch mal jemand trauen, dir den Zahn zu ziehen.
Du hast diesen Thread vor mehr als vier Jahren eröffnet und bemühst dich seitdem darum, ein professioneller Sprecher zu werden.
Nimm es mir bitte nicht übel, aber nach so einer langen Zeit, müsstest du einfach schon viel weiter sein.

Bleibe gerne bei deinem Hobby, dem Podcast und fülle das mit viel Leidenschaft. Sprich etwas schneller und sieh zu, dass man deinen Spaß an der Sache in Zukunft auch hört.
Und wer weiß, vielleicht belehrst du mich dann ja eines besseren.
Beruflich solltest du dich aber wirklich in Richtung der Alternativen orientieren, bevor auch dafür zu viel Zeit vergangen ist.

Deine Einteilung der Sprechabschnitte im 7. Teil erscheint mir schon besser als zuvor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weißt Du, NeoWS, in einem Forum ist es völlig egal, wie alt der Thread ist, solange man etwas für sich da raus ziehen kann. Wer auch immer hier hineinfällt und meint, etwas aus diesem Thread für sich mitnehmen zu können, hat davon profitiert. Du kennst das sicherlich selber, wenn Du eine Frage hast, dann googlest Du Dich erstmal durch das Internet.

t23 hast Du mal probiert, das Mikro weiter aufzudrehen damit Deine Stimme weniger energisch rüber kommt? Mich würde Deine Erfahrung mit Deiner Stimme interessieren.
 
Wer auch immer hier hineinfällt...
t23 ist aber nicht hier hineingefallen, er hat den Faden eröffnet.

Als ehemaliger Moderator beim Privatradio, weiß ich schon ein wenig, welche Anforderungen erfüllt sein müssen. Wer nach vier Jahren immer noch mit den Basics kämpft, hat einfach keine realistische Aussicht, jemals diesen Job machen zu können.
Das wird ja auch nicht einfacher, wenn er im Selbstfahrerstudio nebenbei die Webseite pflegen muss, dass Backtiming hinkriegen, mit Hörern telefonieren, Link Outs setzen usw.
Auch inhaltlich müsste da um einiges mehr kommen. Im vierten Teil hat er ja zwei Testmoderationen vorgeführt.
Man sagt nicht: "jetzt kommt zum Beispiel Nickelback" man teast keine Verkehrsmeldungen und als Moderator braucht man einfach viel mehr Drive.

Was t23 macht ist völlig okay und auch wirklich nicht schlecht, aber es hat doch keinen Sinn ihm quasi einzureden, dass er jetzt nur noch ein bisschen üben muss und dann wird er Moderator. Das hätte in den vergangenen vier Jahren schon passiert sein müssen.
Im schlimmsten Fall verrent er sich und ärgert sich in ein paar Jahren, dass er nicht einen Job gewählt hat, bei dem seine Chancen auf einen guten Verdienst besser stehen.
Selbst wenn er jetzt noch weitere Jahre fleißig übt und sich bestimmt auch wieder verbessert, und er es tatsächlich zum Radio schaffen würde, wartet dort kein einträgliches Einkommen auf ihn.
Mittelmäßig talentierte Volontäre dürfen mit Angeboten, so um die 800 Euro brutto rechnen.
Woher ich das weiß: ich war selber mittelmäßig talentiert, war nach einem Jahr aber schon deutlich weiter als t23 jetzt und habe es nach Jahren und trotz Erfahrung in hundert Sendungen beim privaten Lokalradio knapp nicht zu einem der Regionalen geschafft und angesichts von Angeboten von 700 Brutto für ein Volo beim Lokalfunk viel zu spät aufgegeben.
Ich habe mich verrant. Das würde ich t23 gerne ersparen.

Radio kann man auch prima bei einem Nichtkommerziellen oder Campus-Radio machen und hat dabei ziemlich sicher viel mehr Spaß und Freiheiten als bei jedem Lokalradio.

Und @t23 wenn du es wirklich trotzdem nicht lassen kannst: dann leg jetzt noch mal ein halbes Jahr alles rein, übe und moderiere so viel du kannst, hör dir deinen Lieblingsmoderator an, hör wie er spricht, wie er betont, versuche dir seinen Stil anzueignen, ohne ihn zu imitieren, nimm dich immer wieder auf und vergleiche und wenn du in einem halben Jahr immer noch keine große Verbesserung hörst (das musst du irgendwann schon selber erkennen, sonst hat das wirklich keinen Sinn), dann solltest du deine Talente wirklich woanders reinstecken.
Mehr verdienen wirst du dabei allemal.
 
Vielen Dank für die ausführliche Ergänzung. Ich war hier lange im Bürgerfunk unterwegs, wo es nicht ums Geld verdienen geht sondern um Entfaltung persönlicher Ideale. Ich denke, wir sind uns einig, dass beides seine Daseinsberechtigung hat und man auch nach vier Jahren noch dazu lernen kann, wenn einem danach ist.
 
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