Lieber Stefan,
ich will mal versuchen, es Dir zu erklären. Und ich meine das wirklich ernst, ich möchte mich nicht lustig über Dich machen. Nur muss ich Dich leider aus Deiner heilen Welt reissen, was RPR2 angeht.
Es ist so, dass ein Geschäftsführer nicht nur möglichst viele Hörer glücklich machen soll, er muss dabei auch möglichst wirtschaftlich arbeiten. (da war's wieder, das böse Wort mit W...) Die Zielgruppe von RPR2 war nicht wirklich werberelevant. Also hat RPR sein Schlagerprogramm eingestellt. Das zeigt leider, dass Ihr RPR2-Hörer den Programmverantwortlichen nicht allzu viel bedeutet habt. (Ja, ich weiß, Dr. Fangerau würde sich im Grab umdrehen.) Denn für das, was er in das Programm hineingesteckt hat, hat er über Euch nichts zurückbekommen.
Demzufolge wird sich niemand bemüßigt fühlen, eine Stellungnahme an jeden einzelnen Hörer abzugeben (dafür gibt es nämlich die Pressemitteilungen), geschweige denn, sich zu rechtfertigen. Wieso auch? Es handelt sich bei RPR immerhin um ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Welches Programm veranstaltet wird, das bleibt völlig und nur mit kleinen Abstrichen den Machern überlassen. Und wenn man mit Kuhkacke Geld verdienen könnte, würden die Hörer wahrscheinlich den ganzen Tag das Pflatschen der Fladen hören. Du hast im Zweifelsfall also das Recht, traurig zu sein und Dich unverstanden zu fühlen. Aber höre bitte auf, die Macher zu nerven. Denn sie sind Dir keine Rechenschaft schuldig.
Es tut mir wirklich leid, Dir die Illusionen rauben zu müssen. Aber wenn Haribo Benny Banana aus dem Sortiment nimmt (die so herrlich nach den alten DDR-Gummitieren schmeckten), dann kann ich leider auch nicht in der Führungsetage Amok laufen. Denn auch dieses Unternehmen geht mich nichts an. Und solange außer mir niemand Benny Banana kauft, lohnt sich für Haribo leider die Produktion nicht.
Die Welt ist grausam, lieber Stefan. Willkommen in der Realität.
Die Hexe