Stromverbrauch bei DAB+

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@dea: Mein "DAB+ Auskennerblick" sagt mir, daß deine Frequenzspektren sicherlich kein einigermaßen begabtes "DAB+ Küchenradio" mit Teleskopantenne ernsthaft aus dem Tritt bringen. Da hab ich schon schlimmere Kanalspektren im QIRX gesehen - und trotzdem kam "hinten" noch Audio raus.

Als einigermaßen begabter "DAB + SDR-Auskenner" (könnt Ihr noch folgen?) muß ich natürlich feststellen, daß bei Dir das Minimum der "Feldstärke" ausgerechnet genau in der Lücke zwischen den Kanälen 5C und 5D liegt - die gewählte "Mittenfrequenz" für die Analyse und den Screenshot. Du weißt aber schon in etwa, wie SDR oder dein "Dingensbumens-Analyzer" funktioniert? Stichwort: "0 Hz". Aber egal erstmal.

Der Noisefloor liegt bei etwa -122dB (?), der Pegel am oberen Ende des Kanals 5C liegt etwa 15dB darüber. Das reicht völlig aus, zumal ja nur das obere Kanalende "so schlecht" ist. Mit diesem "Beweisfoto" aus deinem Keller kannst Du wirklich nur (Achtung Originalzitat) "HF-Fremde" irgendwie beeindrucken.

Grundsätzlich richtig ist aber die Aussage, daß es bei höheren Fequenzen und bei nur einem Sender (!) zu "stehenden Wellen" in einer Wohnung kommt. Das ist die uns allen bekannte und beschriebene Nummer mit dem Verschieben der Möbel, damit die "Zimmerantenne" (und damit der Fernseher) einen guten Empfang hat. Ich kann mich noch an das "Theater" als kleiner Junge erinnern: Vati bastelte irgendwelche Behelfsantennen, damit der Westempfang funzt, Mutti hatte Angst um die Gardienen. Bei meinen Großeltern durfte sich während dem "Blauen Bock" auch niemand in der Stube bewegen - sonst war das sowieso schon verrauschte West-Bild weg.

Okay. Was uns nicht tötet, macht uns stärker.

Genau dieses Problem mit den "Geisterbildern" löst sich in Luft auf, wenn an einem Empfangsort verschiedene Sender in einem SFN (z. B. Bundesmux 1 und 2) aus verschiedenen Richtungen und mit durchaus unterschiedlicher Feldstärke durch die (alle) Fenster einer Wohnung strahlen und den Wohnraum praktisch "fluten". Es gibt dann in der Wohnung praktisch keine "stehenden Wellen" mehr, die Feldstärke ist "gleichverteilt" und überall hoch genug.

Dass @dea nun gerade die Situation mit einem Sender (Dresden) herausgeriffen und besonders betont hat, mag mit seinem Wohnort zu tun haben. Normalerweise sind praktisch überall in DE mehrere Sender im Bundesmux 1 und 2 empfangbar und tragen damit zum "Empfangsfelsdstärke-Teppich" an einem bestimmten Empfangsort bei.

Wenn Du deine Ausführungen bezüglich der "Geisterbilder", "stehenden Wellen" etc. im Band III früher, im Gegensatz zu "DAB+ heute" präzisieren möchtest - nur zu! Du hast viel zu tun. Dein Posting beginnt also ungefähr mit der Aussage, daß die allseits verhassten "Geisterbilder" (durch Mehrwegempfang beim alten analogen Fernsehen), heute bei DAB+ hilfreich sind, um die übertragenen Daten zu rekonstruieren.

Ich bin ganz Ohr...
 
Ach Zwergerl, was provozierst Du denn diesmal? ;)
Als einigermaßen begabter "DAB + SDR-Auskenner"
vermutest du zwar ganz richtig, dass zur Messung ein SDR zum Einsatz kam und der Specci keine normale SDR-Software sein kann. Du solltest mich aber wahrlich lange und gut genug kennen, um zu wissen, dass ich mit dergestaltigem Männerspielzeug durchaus umzugehen weiß. Ebenso, um gleich bei "Spielzeug" zu bleiben, dass ich ganz sicher nicht mit einem RTL-Chip in einem USB-Stick herumspiele um dann hier so zu tun, als müsste ich auf die Ergebnisse stolz sein.

Zum Thema
"Beweisfoto" aus deinem Keller
- in dem Fall also meinem Keller - sehe ich mich zu der Anmerkung gezwungen, dass dieses ausdrücklich nicht dazu gedacht war, auf Bit und Byte geprüft, be- oder abgeurteilt zu werden. Ebensowenig, Laien oder Ingeneure zu
Es ging lediglich darum, die durchaus bestehenden DAB+Empfangsproblemchen und die fachbegriffüberladene Erläuterung der Ursachen einfach mal zu visualisieren.

Um mich an der weiteren Verkomplizierung der Thematik - obwohl überhaupt nicht gewollt - nun doch noch zu beteiligen, gehe ich auf die anderen Späße auch noch ein:

Stichwort: "0 Hz"
und ob ich denn wisse, wie (m)ein SDR funktioniert...
Was möchtest du mit der Frage erreichen? Wenn du wissen möchtest, welches Equipment - übrigens nicht im Keller! - ich benutze, dann frag' das doch einfach direkt! Wenn ich dich jetzt fragen würde, ob du ein Spektrogramm überhaupt lesen kannst, wärst Du sicher auch nicht erfreut, oder (man beachte den Konjunktiv!)?
Das Diagramm in #25 zeigt eindeutig die Eingangspegel von 176,5 bis 181,5 MHz (in dBm, was aber auch egal ist, da es nur darum ging, Relationen darzustellen). Das ist mehr als ausreichend weit weg von der 0-Hz-Marke eines Mischer-SDRs. Ganz richtig: Einen Direktsampler bis 200 MHz oder mehr kann ich mir nicht leisten.
Damit sollte die Frage prinzipiell beantwortet sein.
Um das Drumherum auch noch zu bebildern (diesmal direkt aus der Empfängersoftware):

Dass
das Minimum der "Feldstärke" ausgerechnet genau in der Lücke zwischen den Kanälen 5C und 5D liegt
ist reiner Zufall. Mit der weder richtig resonanten noch angepassten Antenne lässt sich im Zimmer JEDE erdenkliche schräge Empfangssituation herstellen, was eben an den unkalkulierbaren Auslöschungen liegt, die man sich bei ordentlich Fehlanpassung zwischen Antenne und Empfängereingang u.a. auch mit dem Koaxkabel einsammelt. Hier noch ein Schriebs, der ausgerechnet den hier normalerweise grundsätzlich (auch im Freifeld) schlechteren Kanal 5C glänzen lässt, während der sonst umkomliziertere 5D gründlich angefressen ist:

spec5c5d-2.png

Und ja: Auch in dieser Situation reichte das Signal noch aus, um den 5D zu hören. Den Fehlerzähler möchte ich aber nicht sehen. Bemerkenswert schmalbandig dieses ungewollte "Notchfilter", oder?
Aber noch einmal:
Es geht hier nicht darum - und ich diskutiere dazu auch nicht weiter - messtechnisch die Grenzen der Decodierbarkeit, Empfängerqualitäten oder sonst etwas nachzuweisen!
Die Spektren sollten lediglich mal visualisiert haben, dass DAB+-Empfang nicht einfach DIGITAL und damit auch nicht automatisch partou GEIL ist, wie die Werbung krampfhaft zu suggerieren versucht.

Und zum Schluss noch dies hier:

spec0khz.png

Ja, ich weiß wo 0 Hz liegen (zum Beispiel 77,5 kHz unter DCF77) und ich bin Physiker genug, um auch zu wissen, dass es im uns bekannten Universum keine 0 Hz, schon gar keine minus X Hz gibt. Aber man kann mit ihnen rechnen und ein Mischer-SDR leistet sich diese Posse, weil er ein ZF-Spektrum mit einer bestimmten Bandbreite in Daten verwandelt. Das stößt natürlich irgendwann an Grenzen. Abstimmen lässt er sich dennoch auf 0, ohne dabei durch ein Wurmloch irgendwohin zu verschwinden. :)
 
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