Strukturreform von ARD und ZDF

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Diese Form der Werbe-Regionalisierung beim RBB ist nicht ganz neu, das gibt es schon länger (minimum 5 Jahre, würde ich aus der Erinnerung heraus schätzen).

Der MDR strahlt seine Werbung - meines Wissens - nur senderweise aus. Natürlich gibt es die MDR-Regionalprogramme (MDR1 Sachsen, MDR1 Sachsen-Anhalt und MDR1 Thüringen), aber keine Werbe-Regionalisierung bei den Zentralprogrammen (z.B. bei JUMP).
 
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Da der World Service in Berlin per UKW empfangbar ist, finde ich das jetzt nicht weiter verwunderlich. Ich würde davon ausgehen, dass es sich da ausschließlich um die Buchungsmöglichkeit auf dem Programm dieser UKW-Funzel handelt.
 
Die Rundfunkkommission der Bundesländer hat einen Diskussionsentwurf zu Auftrag und Strukturoptimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorgelegt. Er soll den aktuell gültigen Medienstaatsvertrag weiterentwickeln. Zusammenfassungen des Diskussionsentwurf finden sich z.B. hier:

Jeder Interessierte ist bis 14. Januar 2022 eingeladen Anregungen und Ideen zu äußern:

"Die Regulierung öffentlicher Kommunikationsräume braucht eine öffentliche Debatte: Bereits bei der Erarbeitung des Medienstaatsvertrages haben die Länder die jeweils aktuellen Entwürfe ins Netz gestellt und jede/r konnte diese kommentieren. Viele Anregungen sind dabei in den fertigen Text eingeflossen und haben geholfen den Medienstaatsvertrag besser zu machen. Auch diesmal sollen alle Interessierten die Gelegenheit bekommen, sich zu beteiligen."
heißt es in den FAQ, zu finden auf:
 
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Heute liefert das ZDF ein Beispiel dafür, wie man einen Skandal, der geeignet ist, viele Leute aufzuregen, vorsichtshalber in der Nacht entsorgt.

In einer neu produzierten Doku in der Reihe "History" geht es um "Nazis im deutschen Fußball". Sie handelt von Personen, die unter Hitler Kohle gemacht haben. Einer war Miteigentümer einer Firma, die Zwangsarbeiter beschäftigte. Ein anderer profitierte durch die Enteignung von Juden. Der Nächste verdingte sich als Leiter eines KZ-Außenlagers mit hoher Sterblichkeitsrate. Nach dem Krieg hatten die Profiteure prominente Posten im Profifußball.

Für das Publikum im Erzgebirge und anderer brauner Nester in Deutschland müsste man die Doku eigentlich um 20:15 Uhr bringen. Stattdessen läuft sie in der tiefen Nacht um 0:35 Uhr. So entledigt sich das ZDF kackdreist seines Bildungsauftrages.
 
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Das ZDF mitsamt seines Trödelshow-Wiederholungskanals Neo und der Endlos-Diktatoren-Dauerschleife Info kann man problemlos privatisieren. Den Unterschied würde niemand merken, außer dass vielleicht statt 12 Medikamenten-Werbespots in einem Block dann eben 13 laufen.

Das ZDF ist de-jure ein gebührenfinanziertes Programm, de-facto und qua Präsentation aber ein Privatsender. Neuerdings auch mit buntem Plingplong oben rechts, dutzende Male in jeder Sendung. Und natürlich bunten Werbe-Bannern unten im Bild während laufender Filme und Serien.
 
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Das ZDF mitsamt seines Trödelshow-Wiederholungskanals Neo und der Endlos-Diktatoren-Dauerschleife Info kann man problemlos privatisieren. Den Unterschied würde niemand merken, außer dass vielleicht statt 12 Medikamenten-Werbespots in einem Block dann eben 13 laufen.

Das ZDF ist de-jure ein gebührenfinanziertes Programm, de-facto und qua Präsentation aber ein Privatsender. Neuerdings auch mit buntem Plingplong oben rechts, dutzende Male in jeder Sendung. Und natürlich bunten Werbe-Bannern unten im Bild während laufender Filme und Serien.
Eine Privatisierung des ZDF würde seine Abschaffung bedeuten, nichts anderes.
 
Völlig verzichtbar das Programm.
Adenauer-Fernsehen halt.....;)

Dänemark zeigt es vor, wie man den ÖR entschlacken kann. Seit 2019 wurde jährlich die Rundfunkgebühr sukzessive gesenkt und selbige wird 2022 dann ganz abgeschafft. Ab 2022 wird der ÖR in Dänemark aus Steuermitteln finanziert. Dadurch hat man die Handhabe, den ÖR zum Sparen zu zwingen. In Dänemark sollen in der Folge 3 von 6 Fernsehkanälen bzw. 3 von 8 Hörfunkkanälen wegfallen. Ein gutes Zeichen, wie ich meine, an alle in Ö und D, die meinen, ein Immer-weiter-so-wie-bisher wäre alternativlos.

Fakt ist aber auch, dass dies sowohl in Deutschland als auch in Österreich in dieser Form kaum umgesetzt werden kann. Aber ein Denkanstoss sollte es allemal sein.
 
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Ab 2022 wird der ÖR in Dänemark aus Steuermitteln finanziert. Dadurch hat man die Handhabe, den ÖR zum Sparen zu zwingen.

Ob nun aus Rundfunkbeiträgen oder aus Steuern: Es ist letztlich immer das Geld der Bürgerinnen und Bürger, welches dort ausgegeben wird. Eine Rundfunkfinanzierung aus Steuermitteln ist in Deutschland nicht denkbar (und das ist auch gut so), weil damit Einflussmöglichkeiten des Staates auf die Programme verbunden wären.

Wie man eine Steuerfinanzierung gut finden kann, erschließt sich mir nicht. Auch das BVerfG würde eine Steuerfinanzierung sicher als unvereinbar mit der Rundfunkfreiheit einstufen (vgl. 8. Rundfunk-Urteil von 1994).
 
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weil damit Einflussmöglichkeiten des Staates auf die Programme verbunden wären.
Warum überrascht mich gerade dieses immer wiederkehrende Argument gar nicht? Eigentlich wollte ich das ja schon mit hellseherischen Fähigkeiten vorwegnehmen.

Na, wenigstens die Deutsche Welle wird aus dem Staatshaushalt finanziert. Da hat sie ja fast was mit Russia Today gemeinsam...(Achtung: letzteres ist natürlich Satire ;) )
 
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Dänemark zeigt es vor, wie man den ÖR entschlacken kann. Seit 2019 wurde jährlich die Rundfunkgebühr sukzessive gesenkt und selbige wird 2022 dann ganz abgeschafft. Ab 2022 wird der ÖR in Dänemark aus Steuermitteln finanziert. Dadurch hat man die Handhabe, den ÖR zum Sparen zu zwingen.
Nun - ja, aber gleichzeitig hat man damit offiziell die Handhabe, politisch Druck auf den ÖR auszuüben.

In Dänemark sollen in der Folge 3 von 6 Fernsehkanälen bzw. 3 von 8 Hörfunkkanälen wegfallen. Ein gutes Zeichen, wie ich meine, an alle in Ö und D, die meinen, ein Immer-weiter-so-wie-bisher wäre alternativlos.
Kann ich nicht beurteilen. Ich weiß, daß einige Spartenkanäle "wegfallen", indem man ihre Arbeit ins Netz verlagert. Wenn's die "falschen" Kanäle sind, gehe ich davon aus, daß man damit auch eine Menge Zuhörer bzw. Zuschauer beseitigt, die diesen Weg nicht mitgehen können oder wollen.
Ich weiß nicht, wie es in Dänemark ausschaut, aber ich hoffe in diesem Zusammenhang, daß der Blick auf die Einschaltquoten nicht so sehr stattfindet, wie es in Deutschland der Fall ist.

Fakt ist aber auch, dass dies sowohl in Deutschland als auch in Österreich in dieser Form kaum umgesetzt werden kann. Aber ein Denkanstoss sollte es allemal sein.
Ich weiß nicht ...
Nun gut, als Einkäufer in einer Kommune bin gebranntes Kind. Ich hab's wirklich oft genug erlebt, daß irgendwelche Leute auf politischer oder höherer Verwaltungsebene irgendwas Gießkannenmäßiges anordnen von wegen "alle Budgets um 20 % kürzen" oder so. Eröffnet für mich meistens erst mal eine weniger lustige Saison angefüllt mit lustigen Briefwechsel, in denen verdeutlicht werden soll, daß das theoretisch 'ne schöne Idee ist, aber in der Praxis oft genug an ihre Grenzen stößt, weil z. B. Vermieter sagen "Wenn du mir 20 % weniger zahlen willst, kürze ich dir die Leistung um 100 %".
So ein blindes "Von-oben-herab" gefällt mir daher nicht wirklich. Die nachhaltigsten Einsparungen sind meines Erachtens diejenigen, die von den den Leuten in die Wege geleitet wurden, die die Leistungen in Anspruch genommen bzw. die notwendige Fachkunde haben. Das alleinige Denken und Handeln nur mit Blick auf den Geldbeutel kann mitunter unschöne Folgen haben. Alte VW-Lopez-Weisheit. Klar - so eine Budgetkürzung und eine Änderung der Finanzierung kann natürlich motivierend wirken, damit bestimmte Leute weiter unten anfangen, entsprechende Ideen zu äußern. Aber sie kann auch zu Aktionismus führen.

Gruß
Skywise
 
eine Budgetkürzung und eine Änderung der Finanzierung kann natürlich motivierend wirken, damit bestimmte Leute weiter unten anfangen, entsprechende Ideen zu äußern. Aber sie kann auch zu Aktionismus führen.
Gebe Dir Recht. Aber wie bitte soll man die ÖR "motivieren", mit dem Sparen überhaupt einmal anzufangen?
In Österreich haben wir immer wiederkehrend zum Beispiel auch die Diskussionen über die sehr großzügigen Abfertigungsregelungen, freiwilligen Sozialleistungen, Bonifikationen und Pensionsregelungen, die weit über den gesetzlichen Verpflichtungen des ORF liegen, Stichwort "Luxus-Pensionen"...
 
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Warum überrascht mich gerade dieses immer wiederkehrende Argument gar nicht? Eigentlich wollte ich das ja schon mit hellseherischen Fähigkeiten vorwegnehmen.

Na, wenigstens die Deutsche Welle wird aus dem Staatshaushalt finanziert.

Warum das Argument nicht überraschend ist? Weil die Historie gezeigt hat, was passieren kann, wenn der Staat bzw. die Regierung (alleinigen) Einfluss auf das Programm nehmen kann. Ich glaube nicht, dass man sich nach derartigen Zeiten zurücksehnen sollte. Insofern ist das Argument schlüssig begründet und auch die Rechtsprechung sieht es so.

Die Deutsche Welle ist der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland und damit Teil der Außenpolitik. Die Programme richten sich nicht an inländische Bürger und erst das ermöglicht die Steuerfinanzierung. Dennoch ist die Deutsche Welle (anders, als vielleicht manch anderer Auslandsrundfunk) an Programmgrundsätze gebunden. §5 DW-Gesetz regelt eindeutig die Unabhängigkeit und Ausgewogenheit sowie die Wahrheitstreue der Berichterstattung, die andere Auslandsmedien z.T. vermissen lassen.
 
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Ich glaube nicht, dass man sich nach derartigen Zeiten zurücksehnen sollte. Insofern ist das Argument schlüssig begründet und auch die Rechtsprechung sieht es so.
Natürlich möchte niemand, dass sich derartige Zeiten wiederholen. Man möchte aber auch meinen, dass in Deutschland die ständige Angst vorherrscht, genau dies würde ohne seinem föderalen Rundfunksystem unweigerlich geschehen. Bei aller gebotener Wachsamkeit um die Demokratie ist es doch auch ein wenig so, als ob man sich selbst nicht so richtig über den Weg traut.
 
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In Dänemark ist auch nicht alles Gold was glänzt. Erst wurde vor 15 Jahren das öffentlich-rechtliche Danmarks Radio geschwächt, indem man zwei landesweite Privatsender lanziert hat, dann wurde dem DR vor 10 Jahren eine seiner Frequenzketten entzogen und an Radio 24/7 vergeben, dieses Prorgamm schließlich eingestellt, nun soll das wieder am 3. Januar zurückkommen, das public service-Jugendradio LOUD ist ein Rohrkrepierer (https://www.radioforen.de/threads/skandinavien-news-2022.46075/) usw.

P4 spielt nur noch Softpop-Chartgedudel und P3 nur noch EDM und Urban aus den Charts. Abends Podcasts.
 
Bei aller gebotener Wachsamkeit um die Demokratie ist es doch auch ein wenig so, als ob man sich selbst nicht so richtig über den Weg traut.
Nun, im Hinblick auf die medialen Ereignisse rund um Corona bin ich geneigt, ein "q. e. d." unter die Aussage zu setzen.
Ich tu' mich wahnsinnig schwer damit, in Zeiten, in denen einigen Mitbürgern nix Besseres einfällt, als Die Medien™ zu unterstellen, von der Regierung Deutschlands oder der Welt die Meldungen in ihr jeweiliges Gesangbuch diktiert zu bekommen, über die Möglichkeit nachzudenken, unverblümt die Möglichkeiten zu schaffen, daß die Regierung bestimmten Medien ihre Meldungen ins Gesangbuch schreiben kann *schulterzuck*

Gruß
Skywise
 
Bemerkenswert ist, das föderalistische Inhalte insbesondere bei den vielen ARD-Dudelwellen überhaupt keine Rolle mehr spielt. Man könnte als die übersichtliche Anzahl an landesspezifischen Beiträgen in jeweils eine Welle packen und den Kommerzfunk abschalten.
 
Man möchte aber auch meinen, dass in Deutschland die ständige Angst vorherrscht, genau dies würde ohne seinem föderalen Rundfunksystem unweigerlich geschehen. Bei aller gebotener Wachsamkeit um die Demokratie ist es doch auch ein wenig so, als ob man sich selbst nicht so richtig über den Weg traut.

Anders herum wird ein Schuh draus: Sicher würde das Mediensystem nicht sofort in sich zusammenbrechen und die Demokratie abgeschafft, wenn die ÖR-Sender aus Steuern finanziert würden. Allerdings könnte die Regierung bei Steuerfinanzierung über den Hebel "Mittelentzug" sehr wohl Einfluss auf das Programm nehmen. Und das hätte dann nichts mehr mit der Unabhängigkeit des Rundfunks zu tun.

Wie @Skywise schon richtig anmerkt: Das eine ist ein Vertrauensproblem einiger Bürger in "die Medien" und ein steuerfinanziertes System würde deren Eindruck nur verstärken. Für die Leute, die "die Medien" für alles mögliche verantwortlich machen (was sie in ihrem eigenen Leben nicht geregelt bekommen, wo sie sich ungerecht behandelt fühlen, was sie nicht hören wollen etc.), wäre das nur ein weiteres Argument. Außerdem auch eins, "die Medien" bzw. "die Staatsmedien" wegen Befangenheit sofort abzuschaffen. Außerdem: Welcher abhängige Rundfunk könnte gerade in diesen Krisenzeiten sicherstellen, dass die Maßnahmen der Regierung kritisiert, hinterfragt und eingeordnet würden? Ich wüsste keinen.
 
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