Dänemark zeigt es vor, wie man den ÖR entschlacken kann. Seit 2019 wurde jährlich die Rundfunkgebühr sukzessive gesenkt und selbige wird 2022 dann ganz abgeschafft. Ab 2022 wird der ÖR in Dänemark aus Steuermitteln finanziert. Dadurch hat man die Handhabe, den ÖR zum Sparen zu zwingen.
Nun - ja, aber gleichzeitig hat man damit offiziell die Handhabe, politisch Druck auf den ÖR auszuüben.
In Dänemark sollen in der Folge 3 von 6 Fernsehkanälen bzw. 3 von 8 Hörfunkkanälen wegfallen. Ein gutes Zeichen, wie ich meine, an alle in Ö und D, die meinen, ein Immer-weiter-so-wie-bisher wäre alternativlos.
Kann ich nicht beurteilen. Ich weiß, daß einige Spartenkanäle "wegfallen", indem man ihre Arbeit ins Netz verlagert. Wenn's die "falschen" Kanäle sind, gehe ich davon aus, daß man damit auch eine Menge Zuhörer bzw. Zuschauer beseitigt, die diesen Weg nicht mitgehen können oder wollen.
Ich weiß nicht, wie es in Dänemark ausschaut, aber ich hoffe in diesem Zusammenhang, daß der Blick auf die Einschaltquoten nicht so sehr stattfindet, wie es in Deutschland der Fall ist.
Fakt ist aber auch, dass dies sowohl in Deutschland als auch in Österreich in dieser Form kaum umgesetzt werden kann. Aber ein Denkanstoss sollte es allemal sein.
Ich weiß nicht ...
Nun gut, als Einkäufer in einer Kommune bin gebranntes Kind. Ich hab's wirklich oft genug erlebt, daß irgendwelche Leute auf politischer oder höherer Verwaltungsebene irgendwas Gießkannenmäßiges anordnen von wegen "alle Budgets um 20 % kürzen" oder so. Eröffnet für mich meistens erst mal eine weniger lustige Saison angefüllt mit lustigen Briefwechsel, in denen verdeutlicht werden soll, daß das theoretisch 'ne schöne Idee ist, aber in der Praxis oft genug an ihre Grenzen stößt, weil z. B. Vermieter sagen "Wenn du mir 20 % weniger zahlen willst, kürze ich dir die Leistung um 100 %".
So ein blindes "Von-oben-herab" gefällt mir daher nicht wirklich. Die nachhaltigsten Einsparungen sind meines Erachtens diejenigen, die von den den Leuten in die Wege geleitet wurden, die die Leistungen in Anspruch genommen bzw. die notwendige Fachkunde haben. Das alleinige Denken und Handeln nur mit Blick auf den Geldbeutel kann mitunter unschöne Folgen haben. Alte VW-Lopez-Weisheit. Klar - so eine Budgetkürzung und eine Änderung der Finanzierung kann natürlich motivierend wirken, damit bestimmte Leute weiter unten anfangen, entsprechende Ideen zu äußern. Aber sie kann auch zu Aktionismus führen.
Gruß
Skywise