Studienberatung

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Marvin

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Willkommen zur Radioforen.de-Studienberatung,

ich hoffe, dass ihr mir den ein oder anderen Tipp geben könnt. Ich habe im Sommer 2006 Abitur gemacht und bin nun bald mit meinem Zivildienst fertig.

Mein Hobby seit Jahren: Radio. - Der Gedanke beruflich in diese Richtung zu gehen liegt da natürlich nah. Vom schnelle Volo-Platz und der großen Karriere habe ich mich durchs Lesen dieses Forums längst verabschiedet; ich möchte das ganze etwas bodenständiger angehen und mir auf jeden Fall offen halten, die Richtung zu wechseln - wenn abzusehen ist, dass mein Vorhaben keine Früchte trägt.

Also möchte ich nun erst einmal studieren, im Herbst könnte es soweit sein. Nur: WELCHES FACH?

Ich möchte von euch gerne wissen: Was habt ihr studiert bevor ihr "ins Geschäft" eingestiegen seid? Was würdet ihr mir empfehlen? Gibt es einen tpyischen Studiengang (Stichwort "Medienwissenschaften"), mit dem man sich gut für alles was dort kommen mag rüsten kann?

Bevor ich meinen örtlichen "Fachmann" der AA vor für ihn wohl große Rätsel stelle, baue ich also nun auf hilfreiche Antwort aus der Radioforen-Gemeinde.


Vielen Dank bereits vorab!
 
AW: Studienberatung

Obwohl laut Nutzungsbestimmungen eigentlich keine Rechtsberatung in diesem Forum gemacht werden dürfte, würde ich sagen, dass Journalismus auf jeden Fall angebracht wäre. Um ins Radio zu kommen, solltest du nach dem Studium ein Volentariat beim Sender deines Vertrauens machen. Detaillierte Anforderungen findest du auf den Job-Seiten bei den meisten Sendern.

PS: Lange nicht im Forum gewesen, was? ;)
 
AW: Studienberatung

Sollte meine Anfrage gegen die Nutzungsbestimmungen verstoßen, so tut es mir natürlich leid. Eine "Rechtsberatung" wollte ich eigentlich gar nicht, nur Erfahrungen und hilfreiche Tipps. :)

(Im Forum lese ich übrigens täglich, aber zumeist unangemeldet.)
 
AW: Studienberatung

Sorry: Schmarrn!

Studier was du willst! Such dir ein Studienfach, das dir Spass macht und das dir ermöglicht, wissenschaftliches und strukturiertes Arbeiten zu ermöglichen. Denn wenn du das kannst, kannst du auch den Job des Radiomachers erlernen. "Journalismus" als Grundlage für den Job ist absurd... Zumal sich die Inhalte des Radiomachens in den nächsten Jahren vollkommen verändern werden.

Wichtig ist: Spaß am Studium! Denn nur dann nimmst das Maximale daraus mit, um im Beruf (übrigens egal in welchem...) Erfolg zu haben.
 
AW: Studienberatung

Den letzten Satz kann man wohl nur untersstreichen. Richte dich nicht danach, was gerade in ist oder out, was momentan Zukunftschancen hat, kann nach deinem Studium schon wieder völlig von potentiellen Kandidaten überfüllt sein, andersherum ebenso. Studiert wirklich das was dir Spaß macht, denn erst dann kannst du auch einen Erfolg erwarten. Gleiches gilt auch im Beruf - zumindest Abiturienten und Studenten haben meist die Möglichkeit noch dieser freien Wahl zu bedienen.
 
AW: Studienberatung

Studier was du willst! Such dir ein Studienfach, das dir Spass macht und das dir ermöglicht, wissenschaftliches und strukturiertes Arbeiten zu ermöglichen.

Genau, auch ich kann mich hier nur anschliessen. Studium Journalismus ist meist nicht das gelbe vom Ei. Einerseits ist das Journalismus-Studium gut für die wissenschaftliche Betrachtung unserer Berufe und Umstände, allerdings nicht um das Handwerk zu erlernen. Das lernst Du eh am besten on-the-job. Andererseits gibt dir ein Studium einen ganz wichtigen Erfahrungsschatz in deinen Studienfächern. Das ist - neben der Allgemeinbildung - ganz nützlich, wenn Du dir in einigen Bereichen auch ein Wissen angeeignet hast, welches in die Tiefe geht.

Eine Ausbildung mittels Journalismusstudium bringt dir nur wenig, denn es hat (zumindest auf Universitätsniveau) meist nicht wahnsinnig viel mit dem Beruf des Journalisten zu tun. Als richtiger Radiofreak - und so verstehe ich dich, wenn ich Posting #1 lese - wirst Du dir das Journalismus-Know-How sowieso innert kürzester Zeit aneignen.

Und wenn Du dich jetzt noch fragst, wer denn hier diese grossväterlichen Tipps gibt: Ich werde diesen Sommer mein Studium in den Fächern Politikwissenschaft/ Europarecht/ Medienwissenschaft abschliessen. Nebenbei arbeite ich seit bald 10 Jahren als Redaktor und Moderator - zuerst beim Jugendradio, seit längerer Zeit bei einem Privaten. Medienwissenschaft war für mich eine nette Ergänzung, die mir viel Spass bereitet hat. Als Hauptfach wäre es für mich nie in Frage gekommen.
 
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Mach bloss nicht den Fehler und schreibe dich in irgendein Studienfach ein als ein "um zu". Also das Studium als MIttel zu nutzen um etwas anderes zu erreichen. So etwas geht schief und frustriert ungemein. Gerade in den Fächern Medienwissenschaften oder Kommunikationswissenschaften stapeln sich die enttäuschten Medienschaffenden in spe, weil sie plötzlich mit Watzlawick und Bühler zu tun haben statt mit Avid und Klöppel.
Wenn du studieren willst, dann sollte dir das Fach als solches Freude und Spass bereiten und als Selbstzweck dir absolut genügen, sonst wird es zur Quälerei - für dich und die Dozenten.
Schau also, was dich wirklich interessiert und was du wissen willst - wenn du was gefunden hast, dann schreib dich ein, studiere mit Eifer und nebenbei kannst du ganz wunderbar durch Praktika und freie Mitarbeiten in den Ferien entspannt Erfahrungen sammeln.
Wenn nicht, dann kannst du immer noch über (seriöse) Langzeitpraktika zu einem Volo kommen und ganz ohne Studium deinen Traum erreichen. Toitoitoi.
 
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Eben. Welches Fach Du studierst ist letztlich vollkommen wurscht. Ich kenne Kollegen, die studierte Geologen, Ärzte oder Argaringenieure sind - wichtig ist letztlich, DASS Du studierst, wenn Du es denn willst. Ich kenne nämlich andererseits auch Kollegen, die es mit mittlerer Reife und abgebrochener Lehre geschafft haben, wobei die Ausnahme-Talente sind, das muss man dazu sagen.

Der Sinn des Studiums ist letztlich, dass Du lernst selbstständig zu arbeiten, zu recherchieren und Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Für manche Berufsfelder soll es angeblich eine qualifizierende Funktion haben, wie man neuerdings immer öfter hört, aber in den Medien kräht kein Hahn danach, welchen Abschluss Du hast. ;)
 
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Absolut richtig, was die Vorredner hier preisen. Kommunikations- und Medienwissenschaften werden bei ÖR-Sendern zuweilen sogar eher kritisch beäugt. Man mag ein "klassisches" Studium, in dem man sich in "seinem" Gebiet vertieft und wissenschaftlich arbeitet, und nicht einen Frisch-Akademiker, der viel behandelt, aber immer nur an der Oberfläche herumgekratzt hat.

Wenn du es dann noch schaffst, neben dem Studium als Freier bei einem Uni-, Lokal- oder OK-Sender zu arbeiten (oder entsprechend Praktika und Hospitanzen zu absolvieren), erhöhen sich deine Chancen selbstverständlich für eine Karriere nach dem Studium. Viel Glück! ;)
 
AW: Studienberatung

Studieren ist zwar kein Selbstzweck, aber wenn das Fach nicht "an sich" Spaß macht, dann hältst Du es auch nicht durch, wenn mal Frustphasen kommen. Und sie werden kommen.

Ein inhaltlicher Zusammenhang zwischen Studienfach und Radiojob muss nun wirklich nicht bestehen. Aus oben erwähnten Gründen (#6, #7). Ich habe zuerst mal studiert und dann nebenbei ins Radiogeschäft geschnuppert. Dann folgte der übliche Weg. Freie Mitarbeit, Volontariat...

Das journalistische Handwerk kann man im Journalistenalltag wunderbar erlernen. Sehr nützlich ist es, wenn man strukturiert analysieren kann, wenn man daraus die wichtigen Fragen ermitteln und stellen kann, wenn man sich Ziele setzen und Wege dorthin vorgeben und gehen kann. All das gehört zur Fähigkeit selbstorganisierten Studierens aber ohnehin dazu. Wer das im Studium gelernt und bewiesen hat, der kann im Journalismus und beim Radio auch etwas erreichen.

Betrachte ich im Übrigen die Praktikanten und (freien) Mitarbeiter in den Redaktionen, die mir bisher untergekommen sind, so waren die mit "medienspezifischem Hintergrund" fast durch die Bank "Problemfälle". Sie konnten zwar beschreiben, wie dieses oder jenes medial funktioniert und belehren, warum eine Redaktion eigentlich ganz anders arbeiten müsste; aus einer Pressemitteilung aber das Wesentliche herauszufiltern, die drei wichtigsten Fragen daraus zu entwickeln oder gar eine Schlagzeile aus einer langen dpa-Meldung zu machen, verlief meist ziemlich erfolglos. Bevor ich gesteinigt werde: Es gibt auch andere, ich weiß, sie sind mir auch begegnet, aber ich versichere, erstens waren sie Ausnahmen, zweitens waren sie nicht wegen ihres Studienfachs besser, sondern sie hatten einfach genug im Hirn.

Ganz abgesehen davon: Ein studierter Chemiker, Physiker, Jurist, Philosoph, Mediziner oder Anglist kann über das journalistische Handwerk hinaus weiteres Wissen aus seinem Fachgebiet einbringen. Was bringt der studierte Journalist mit?

Also, Marvin, welches Studienfach interessiert Dich? Mach's!
 
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Wenn nicht, dann kannst du immer noch über (seriöse) Langzeitpraktika zu einem Volo kommen und ganz ohne Studium deinen Traum erreichen.
Dürfte aber bezüglich eines Öffi schwierig werden.
Das Studium hat für den potentiellen Arbeitgeber auch zum Ziel, dass sich der Bewerber persönlich weiterentwickelt hat, über einen guten Horizont verfügt und nicht "grün hinter den Ohren" ist. Solltest du aber für andere Fächer wenig Interesse haben, bleibt dir nur ein medienwissensch./ journalistisches Studium. Und in Sachen journalistisches Studium sind die Unis, an denen du das studieren kannst, überschaubar.
Beachte ggf. Anmeldeschluss. Und der sollte in einigen Fällen spätestens Ende Mai sein, evtl. mit Praktikumsnachweisen.
 
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Stimmt so auch nicht mehr. Und wie gesagt: es gibt in Seminaren kaum etwas frustrierendes (für alle) als einen eingeschrieben Studenten, der sein gewähltes Fach skeptisch bis höhnisch betrachtet, ihm die Theorie fragwürdig erscheint und das "Gelaber" ihn nervt, ... er aber aushalten will, weil er ja später was Gaaaaaanz anderes machen will.
Doch weil diese merkwürdige Meinung vorherrscht ("mach mal nen Studium"), gibt es auch diese unsäglichen BA-Studiengänge.
 
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Gott lob hat inzwischen auch so mancher öffentlich-rechtlicher Sender erkannt, dass ein Studium allein nicht ausreicht um gutes Radio zu machen. Auch dort gibt es inzwischen erfolgreiche Mitarbeiter, die kein Diplom oder Staatsexamen in der Tasche (und auf dem Silbertablett vor sich) tragen.

Entscheidend ist letztendlich immer das Talent des einzelnen Machers um ein Programm mit Leben zu füllen.

Von Nachteil ist ein Studium aber sicher nicht.
 
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"weil er ja später was Gaaaaaanz anderes machen will."

Oh ja, das waren meine Freunde...

Richtig, ein Studium ist kein Zwang, um beim Radio gut zu sein. Es hat aber seine Vorteile, wenn man mehr sein will als ein Dampfplauderer. Ganz abgesehen davon, dass die Branche keine Endloskarriere sichert und ein Studium dann gelegentlich auch Möglichkeiten eröffnet.
 
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Also grundsätzlich gebe ich meinen Vorrednern erstmal recht, dass Du Dir was aussuchen solltest, was Dir auch Spaß macht. Im Zweifelsfall würde ich Dir sogar raten, etwas zu tun, was mit den Medien NIX zu tun hat und Dir Spaß macht. Dann hast Du im Zweifelsfall wirklich ein zweites Standbein und nicht zwei linke Füße :)

Falls Du einen Hang zum Technischen Bereich hast und weniger zum Journalistischen kann ich die HDM in Stuttgart ans Herz legen. Da hat ein Kumpel von mir studiert. Damals hieß das Audiovisuelle Medien. War ne gute Sache.

Und alles andere ist schon gesagt worden. Und nun noch viel Glück bei der Studiensuche!
 
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Halt: Ich habe Philosophie auch nur studiert, weil ich dachte, es hilft mir fürs Geschichtsstudium. Naja, Geschichte fand ich super - wollte ich ja auch machen - Philosophie hat mir jetzt zwar was persönlich gebracht - aber ein bisschen höhnisch hab ich schon auf das Fach geschaut - aber durchgezogen. Und mit ein bisschen Abstand muss ich zugeben: Es hat dann doch irgendwie Spaß gemacht. :)
 
AW: Studienberatung

Wunschfach studieren,
nebenbei Radio machen,
eifrig um Praktikas und Volontariate bewerben

Ist gar nicht so schwer ins Radio zu kommen.

Allerdings: Moderator werden die Wenigsten. Wenn Du dahin kommen willst, mach' Dir keinen großen Hoffnungen. Es gibt viele andere interessante Berufe beim Radio, der Moderatoren sind die riesengroße Ausnahme.
 
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