stuhlbesetzer bei öffentl-rechtl. anstalten

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argwichtig

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Mir fällt auf, dass bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten sehr viele bereits pensionierte redakteure und reporter bis ins hohe alter weiter als "Freie" arbeiten. Viele nachrückende "junge Freie" klagen, dass ihnen diese alten Recken, wie z.B. Werner Stockinger bei SWR1, regelrecht das Geschäft wegnehmen und sich vor allem die Sahnehäppchen unter den Nagel reissen.
Sollten solche "Stuhlbesetzer" nicht merken, wann es genug ist, und das Feld für den Nachwuchs räumen.
Was meint ihr? Warte auf eure Postings!
 
Die Kritik ist sicher berechtigt.
Andererseits freut man sich angesichts der ganzen Jungspunte, die den Redaktionsalltag bei den Privatkommerziellen bestreiten auch mal über Stimmen, die noch richtig redaktionelles und journalistisches Handwerk gelernt haben und auch ihre Ecken und Kanten sowie v.a. ihre eigene Meinung haben dürfen.
 
Andererseits, was sollen "die Alten" denn sonst im Alter machen? Da ist es doch sehr sozial von den Öffentlich-Rechtlichen, daß diese weiterbeschäftigt werden.
 
@Radiocat

"ihre eigene Meinung haben dürfen" - Das ist für mich wirklich kein Vorteil, wenn diese ör.-Mitarbeiter ihre eigene Meinung im Funk vertreten.

Im Extremfall kommt dann sowas wie "report aus M" dabei raus. Wo hochbezahlte ör. Reporter momentan einfach nur noch wahlfrei gegen die Regierung wettern.

Da sind mir neutrale Jungspunte lieber.
 
Turnbeutel: Der Vergleich mir Report München *würg* und die damit verbundene Pauschalisierung jugendlich=neutral und alt=Parteibuchjournaille ist glaub ich ziemlich am hinken. Ich persönlich hab (als Endzwanziger) überhaupt nichts dagegen, wenn Sendungen im Radio bzw. TV von erfahrenen und älteren Journalisten bzw. Moderatoren gemacht werden. Ich fühle mich (gerade was Informationssendungen angeht) im Gegenteil wesentlich besser dabei aufgehoben. Stellt euch nur mal vor, die Tagesschau würde von einem Zwanzigjährigen moderiert. Wär doch eine schreckliche Vorstellung (die Panne mit Susan S. sei jetzt mal als verjährt zu betrachten). Außerdem ist es alles andere als negativ, wenn in einer Nachrichtensendung - in klar abgesteckten Bahnen natürlich - Meinung bezogen wird (auch wenn es nicht immer die eigene ist). Der Kommentar in den Tagesthemen z.B. ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Sowas gehört für mich einfach dazu (gilt natürlich auch für den Hörfunk). Aber Report M (oder sollte ich sagen: Eddie-TV?!?) ist natürlich ein Negativbeispiel und geht eindeutig zu weit, da geb ich dir recht.

[Dieser Beitrag wurde von studix am 30.04.2002 editiert.]
 
@studix: Bin völlig auf Deiner Linie - warum sollen die Jungen nicht dann übernehmen, wenn sie tatsächlich auch besser sind als die Alten? Natürlich ist es bei den ÖR auch von viel Geklüngel abhängig, wer wann wo hochkommt. Aber pauschal einen "alten" Bewerber nicht als Freien zu beschäftigen, weil ein anderer jünger - und vielleicht billiger - ist, das ist doch eigentlich das Metier der Privaten, oder?
 
Es stimmt, die Alten sind sehr stark vertreten in den ÖrAs. Das hat natürlich auch sein gutes, denn so kann man ein Programm für alle machen (gemäß dem öffentlich-rechtlichen Sendeauftrag). Nur, wenn die Leute wirklich solche Schnarchnasen sind, die schon in den 70ern und 80ern die Hörer vertrieben haben (und davon gibt es einige), sollte man schon bedenken, ob man diese Leute nicht endlich in den Ruhestand schickt.
Bestes Beispiel für alte Schnarchnasen: Die Wochenendnachrichten des WDR. Größtenteils perfekt als Schlaftablette.
 
Ich habe das jetzt eigentlich weniger auf Meinungsmache bezogen, sondern in Bezug auf eigene Ansichten, was den ganzen Medienbetrieb angeht (viele der Jungen werden ja nach 08/15-Schema auf Formatradio getrimmt)
Zudem hat wohl jeder, der sich mit einem Thema (ob es jetzt politisch ist oder wissenschaftlich...)auskennt und eingearbeitet hat, irgendwann eine Meinung dazu. Diese kann man dann in einem Kommentar kundtun oder "zwischen den Zeilen".
Da könnten wir natürlich jetzt wieder in den alten Werturteils-Streit verfallen, der die Wissenschaften schon lange beschäftigt und der ja auch Journalisten irgendwo betrifft.
Eine objeketive Berichterstattung in dem Sinn gibt es gar nicht, vor allem nicht in den "schnellen Medien". Da ist schon die Auswahl der Informationsquellen (Gesprächspartner etc.) eine Zufallssache, vieles wird bewusst manipuliert (vor allem US-Kriegsberichte)

Jetzt sind wir mal wieder ganz schön vom ursprünglichen Thema des Threads abgewichen.
Was die Altersfrage angeht: Eine gute Mischung aus "alten Hasen" und Newcomern sehe ich als die beste Lösung an.
An die alten Hasen gilt daher der Auftrag, ihre Nachfolger auszubilden und heranzuziehen.
Im Zweifelsfall wird in der Chefetage bei einer Wahl die Entscheidung für den Kompetenteren fallen (hoffentlich)
 
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