• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR1: Großes Radio mit Macken

Mir war das gar nicht so bewusst, aber ich habe mir mal gerade die Fernseheinschaltquoten von ARD/ZDF angeschaut: Da ist das Mittagsmagazin von den Marktanteilen der Ausreißer nach unten... Wohingegen die Quoten von Tagesschau und heute oder auch Brennpunkte sehr wohl zeigen, dass es einen Infobedarf gibt.
 
Mir war das gar nicht so bewusst, aber ich habe mir mal gerade die Fernseheinschaltquoten von ARD/ZDF angeschaut: Da ist das Mittagsmagazin von den Marktanteilen der Ausreißer nach unten... Wohingegen die Quoten von Tagesschau und heute oder auch Brennpunkte sehr wohl zeigen, dass es einen Infobedarf gibt.
Dann war dir wahrscheinlich auch nicht bewusst, dass sich - noch im Unterschied zum Fernsehen - kaum jemand zu einer festen Zeit vor dem Radioempfänger einfindet, um gezielt eine Sendung zu hören.
 
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Dann war dir wahrscheinlich auch nicht bewusst, dass sich - noch im Unterschied zum Fernsehen - kaum jemand zu einer festen Zeit vor dem Radioempfänger einfindet, um gezielt eine Sendung zu hören.
Ich habe ja auch explizit von Marktanteilen und nicht von absoluten Zahlen gesprochen. Von den Zahlen ist es so, dass das eher Abschaltfaktoren statt Einschaltfaktoren sind. Von daher ist die Aussage "Wenn wir eine Aktuell-Sendung machen, schalten die Hörer ab." vielleicht nicht falsch.
 
Hallole,

so eine Sendung zum Feierabend, z.B. 17 Uhr, wäre auch gut, gabs auch früher als "Südfunk Aktuell" und dann noch als "Der Tag".

Grüßle
AFu
Wobei in "Der Tag" die relevanten Informationen schon nicht mehr so komprimiert waren und mehr und mehr der im 3. übliche Boulevard-Journalismus einzog.

Möchte aber auch daran erinnern, dass noch zu Südfunk-Zeiten, also in den 80ern und 90ern die Morgensendung im 1. schlicht "Aktuell am Morgen" hieß und dieser Name war Programm!
Keine Gute-Laune-aus-Südwest-Show wie heutigen Tages. Keine Doppelmoderation, keine immer-fröhlichen Labertaschen die sich am liebsten selbst beim Reden zuhören. Kein Die-größten-Hits-aller-Zeiten-Gedudel. Schlichtweg einfach die wichtigsten Infos zum aktuellen Weltgeschehen in komprimiert-sachlicher Form.
 
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Ich habe ja auch explizit von Marktanteilen und nicht von absoluten Zahlen gesprochen. Von den Zahlen ist es so, dass das eher Abschaltfaktoren statt Einschaltfaktoren sind. Von daher ist die Aussage "Wenn wir eine Aktuell-Sendung machen, schalten die Hörer ab." vielleicht nicht falsch.

Deshalb ist eine sinnvolle Formatpolitik ja auch so wichtig. Bei Musiksendern hört eh kaum noch jemand länger zu, wenn man da in längere Wortbeiträge stolpert schaltet man sofort um. Insgesamt stehen Musikradios aber gewaltig unter Druck, in allen seriösen Markterhebungen geht die Nutzung seit Jahren stark zurück. Sie lassen sich bekanntlich leicht durch treffsicherere Angebote und private Speichermedien substituieren, weshalb eine Spezialisierung dringend Not täte. Ansatzweise sind einige Privatsender auf DAB ja tatsächlich schon breiter aufgestellt.

International und sicher auch national sind reine Wortsender im Aufwind. In Amerika wachsen die Marktanteile der Nachrichten-, Sport- und Talksender von Jahr zu Jahr, ganz einfach deswegen weil Musiksender immer weniger eingeschaltet werden. Wieder ein Trend, den die Deutschen völlig verschlafen haben.

Wäre man beim SWR nicht dermaßen falsch beraten würde man den hauseigenen Nachrichtensender ausbauen und flächendeckend auf DAB und UKW ausstrahlen. Im MA-Umfeld gilt aber nach wie vor die Doktrin dass gehaltlose, gleichförmige Dudelsender mit ein paar Worthäppchen das beste Werbeumfeld seien. Angesichts der schlechten Ertragslage sollte man von dieser Fehleinschätzung längst kuriert sein, die Planer sind aber allesamt betriebsblind und agieren defensiv.
 
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Lies doch mal die Nielsen Reports, Allensbach-Erhebungen & Co. Den MA-Estellern ist natürlich sehr daran gelegen dass das alteingeführte, kostengünstige und veränderungsresistene "Massenformat 14-49" nie in Frage gestellt wird, ergänzt durch ein paar ebenso pflegeleichte Oldieableger.
 
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Der seit Jahren starke Rückgang steht da drin ?
Wenn ja - könntest du die Stelle bitte hier zitieren ? Ein Link als Quelle tut‘s natürlich auch.
 
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Hier ein Nielsen-Beitrag über aktuelle Radiotrends:


Generell lässt sich sagen dass klassisches Radio von weißen Amerikanern immer weniger genutzt wird, während Latinos und Afroamerikaner stärker daran festhalten. Seit 90% der Countrysender zugunsten der Musikpromotion nur noch aktuelle Top-Hits dudeln ist die Quote stark zurückgegangen, ähnliches gilt für Top 40 CHR. Breit gefächerte AC-Wellen mit überwiegend leichter Musik profitieren.
 
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Lite-AC ist neuerdings ganzjährig Marktführer und vor allem bei Frauen populär. Zum Jahresende hört man dort ausschließlich Weihnachtsmusik, weshalb im oben verlinkten "Nielsen-Trendreport Quartal 4" Adult Contemporary das Musikradio besonders stark dominierte. Während des restlichen Jahres bietet sich allerdings ein anderes Bild.

Es fällt u.a. auf dass Country ebenso viele junge Hörer hat wie "Pop Contemporary Hitradio" (Top 40), während AC bei jungen Frauen das mit Abstand beliebteste Format ist. Die meisten älteren Hörer haben erwartungsgemäß "Classic Hits", "Classic Rock" und das Soul-Format "Urban AC". Fast alle Hörer wechseln häufig die Musikformate.

News/Talk liegt unangefochten an der Spitze und ist mit riesigem Vorsprung Marktführer bei den 25-54-Jährigen.

 
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Hat er nicht, weiß er nicht, beantwortet er nicht. Wie immer.

Ukulele stichelt schon wieder... man könnte fast meinen du fühlst dich von meinen Beiträgen unentwegt persönlich angesprochen :) . Führen eure umfangreichen MA-Dokumente keine Zahlen für Nachrichten- und Wortprogramme auf?

Was erwartet ihr denn noch? Meinungsumfragen über den Wunsch deutscher Hörer kommerzielle News/Talk-Radios empfangen zu können, die es ja bekanntlich nicht gibt? :(
 
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Ich kann nur für Amerika sprechen, was ich vorhin bereits getan habe. Die Beliebtheit von Podcasts deutet auch in D auf großes Interesse an Wortbeiträgen hin.
 
Die Nutzungssituation von Podcasts und linearem Radio unterscheiden sich deutlich.

Einen Podcast kannst du immer von Anfang an hören, zwischendurch pausieren oder zurückspulen, wenn du etwas nicht ganz mitbekommen hast oder einfach nur so nochmal hören möchtest. Niemand schaltet zufällig in einen Podcast rein. Ein Podcasthörer bekommt genau das, was er erwartet, weil er in dem Moment auf Play gedrückt hat. Es ist eine bewusste Entscheidung für einen bestimmten Inhalt.

Lineares Radio gibt ein bestimmtes Programm vor. Wenn sich jemand ins Auto setzt bekommt ein ein Programm vorgesetzt, dass er sich nicht selbst ausgesucht. Hat er schon 20 Minuten ein Radiofeatures verpasst, wird es schwer, dem noch zu folgen, zurückspulen kann er zumindest auf UKW und DAB+ nicht. Dass Wortprogramme eher als Podcasts genutzt werden, hat weniger inhaltliche, sondern vor allem praktische Gründe, die lineares Radio bei aller Hingabe nicht erfüllen werden kann.

Aus einem möglichen Erfolg von Wortprogrammen als Podcast zu schließen, dass Wortprogramme auch im linearen Radio beliebt sind, ist aufgrund der völlig gegensätzlich Hörsituationen extrem weit hergeholt.
 
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