• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR1: Großes Radio mit Macken

Aus Sicht der Senderbilanzen/Quoten/Hörerzuspruch etc. machen die Musikverantwortlichen ja mit dieser Best-Tester Praxis nichts falsch. Sie erledigen ihren Job insofern erfolgreich.

... auch deshalb, weil ihnen egal ist, dass gleichzeitig eine einstige Kernkompetenz des ÖR-Rundfunks verlorengegangen ist, nämlich das Schürfen und Heben neuer Titel und Interpreten. Darauf waren sie früher stolz, das hielten etliche Musikredakteure sogar für ihre Mission, während es heute nur noch nostalgisches Gedöns der Ewiggestrigen ist.

Noch schlimmer sind die Entwicklungen bei den redaktionellen Inhalten, aber das ist nochmal ein anderes Thema. Jedem seine gelbe Tasse - damit wird das Programm auch voll.
 
Und wenn jetzt der Hinweis auf die Schwarzwälder kommt: Das "Neu" und "Entdecken" halte ich noch für ausbaufähig. :)
Nun ist hinlänglich bekannt, dass in Offenburg definitiv mehr Titel rotieren als in Stuttgart. Es wäre schon etwas geholfen, wenn SWR 1 BW die Schlagzahl verdoppeln würde. SWR 1 ist weder ein reiner Chartsender noch ein reiner Oldiesender. Man kann, was die Dekaden angeht, aus dem Vollen schöpfen und in jeder Dekade wurden weiss Gott genug formatgerechte Stücke herausgebracht, die man mit etwas gutem Willen und Kreativität auch an den Hörer verkaufen könnte. Klappt ja bei der Hitparade auch wie man sieht. Man muss es nur wollen. Stattdessen kommt man mit einer gefühlten Mini-Rotation wie ein Top40-Hitradio um die Ecke. Das ist doch erbärmlich

Um es mal mit ein paar Beispielen zu illustrieren:

z.B. Depeche Mode: „Enjoy The Silence“ weniger, stattdessen „Dream On“ mit rein.

z.B. A-ha: „Take On Me“ weniger, stattdessen „The Blood That Moves The Body“ mit rein, oder „Early Morning“ (den man früher schon mal drin hatte).
 
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Es gibt einfach keine gute neue Musik. Daran liegt es.
Musik ist Geschmackssache, und ich finde z.B die Musik bei SWR1 einfach nur grottenschlecht, obwohl (oder weil) da nur ehemalige "Hits" laufen, also nur Erfolgstitel.
Aber wenn man (fast) jedes Lied schon x-fach gehört hat, und was sonst noch geliefert wird, neben der Musik, nicht erwähnenswert ist, lohnt es sich für mich wirklich nicht, einzuschalten. Ich gehöre eben nicht zu jenen, die tatsächlich immer nur die gleichen Songs hören wollen.

Es gibt immer mal wieder neue, hörenswerte Pop-Musik, die von der Machart her durchaus zu SWR1 passen würde., aber die läuft anderswo, bei SWR3 oder im Grenzgebiet zu Luxemburg z.B. bei 100,7. Von mehr, also Anleihen bei anderen Genres, wage ich gar nicht zu reden...eher landet der Mann im Mond in Baden-Baden, als dass man sich bei SWR1 Gedanken über Änderungen bei Musik oder gar Programm macht.

Aber was soll's: Scheinbar gefällt es ja vielen. Und die Hitparade bietet den Musikredakteuren ja auch den Beweis, dass der durchschnittliche Hörer mit dem zufrieden ist, was ständig läuft. Bloß nix Neues!
 
@hr1-hoerer: Gegenfrage: Wie viele aktuelle, also neue Titel liefen? Und was meinst Du mit "viele Titel..", quantitativ?

Ich hab' stichprobenartig mal eben die Playlist von gestern durchstöbert, könnte ja tatsächlich sein, dass SWR1 in meiner Abwesenheit sein Programm musikalisch verjüngt hat.

Ergebnis? Fehlanzeige...Aber Abba, Phil Collins, Bee Gees...man kann es nicht mehr hören. Halt, in der Mittagsstunde hatte sich doch tatsächlich ein Song von Taylor Swift eingeschlichen. Ein einziger neuer Song, daneben nur alter Kram!
 
Um nochmal auf die Reinhard-Mey-Posse zurückzukommen. Was da passiert ist, ist ein Armutszeugnis ohnegleichen für den SWR. Die fünf Jahre alte Neufassung des Stücks (zusammen mit einigen Künstlerkollegen) hat bei Youtube über 23 Millionen Plays. Die Version erlangte durch sogenannte Reaction-Videos weltweite Beachtung mit weiteren hunderttausenden von Plays. Und der SWR meint das Lied mit einer solch fadenscheinigen Argumentation aus den Hörer-Charts nehmen zu müssen? Wenn ein ÖR-Programm nicht in der Lage ist, seinen Hörern auch mal fünf Minuten Musik mit einem tatsächlichen Anliegen und nicht nur Liebes-Trallala zuzumuten, hat es mit Verlaub schlichtweg seinen Auftrag verfehlt.
Geradezu belustigend und schlichtweg weltfremd finde ich übrigens die hiesige Argumentation von den "wild gewordenen Fanclubs", die den Song dann gehyped haben. Besser kann man nicht vorführen, dass man inhaltlich irgendwo im letzten Jahrhundert stehen geblieben ist. Fanclubs, egal welcher Musikrichtung, brauchen im Internetzeitalter kein Radio mehr um etwas zu bewegen. Zum einen werden sie vom Radio nicht mehr gewollt und zum anderen gibt es längst andere und vor allem effizientere Wege auf sich aufmerksam zu machen. Man kann daher getrost davon ausgehen, dass alle die da für Reinhard Mey gevotet hatten, diesen Titel auch tatsächlich des Titels wegen hören wollten. Chance verpaßt, SWR...
 
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Fanclubs, egal welcher Musikrichtung, brauchen im Internetzeitalter kein Radio mehr um etwas zu bewegen.
Jetzt mal abgesehen von dem Reinhard-Mey-Titel, der ja - trotz allem - durchaus nicht dermaßen bekannt ist, stimmt deine Aussage sicher nicht.

Gerade diese Hitparade liefert den Beweis, wie eifrig Gruppen oder (Fan-(Clubs bei der Sache sind, ihre Interpreten in die Spitze zu wählen. Wieviele Queen-Titel waren in RP vertreten? Und was, bitteschön, wollen Fan-Clubs denn sonst noch "bewegen", wie Du schreibst, ausser für ihre "Idole" aktiv zu werden und zu werben? Daheim, im Stillen, ihre Lieblingsnummern anhören?
 
Also bei allem Respekt, aber Fanclubs und sonstige Fan-Projekte organisieren sich längst übers Internet oder auch Streaming-Plattformen. Ich möchte jetzt lieber nicht erforschen, wieviele Plays der Song über die jeweiligen Streamingplattformen generieren konnte. Bei einer Radio-Hitparade dann anzugeben, dass das Fans gewesen sein müssen, ist schon ziemlich weit hergeholt. Das es vielleicht tatsächlich um das Anliegen des Liedes hätte gehen können, verirrt sich erstaunlicherweise in keinen Kopf. Andererseits ist das aber auch nicht weiter verwunderlich, redet man sich landauf landab seit Jahren ein, dass der Durchschnittshörer nur jemand ist, der nebenbei mit "Meeresrauschen" beschallt werden möchte. Es muss heute niemand mehr sinnfrei Songs in Hitparaden hypen um sie hören zu können, weil diese Songs auch außerhalb von Radio permanent auf allen möglichen Plattformen verfügbar sind. So einfach ist das. Leider haben das manche Radio-Protagonisten bis heute nicht verstanden. Das ist aus meiner Sicht übrigens eines der Hauptprobleme des Mediums Radio insgesamt - man redet sich selbst eine Bedeutung ein, die man schon lange nicht mehr hat. Man degradiert sich selbst zum Nebenbei-Dudelmedium und wundert sich dann, wenn der Hörer plötzlich mal anders agiert als einem das Berater landauf landab einreden. Ein wenig pikant (oder peinlich, kann man sehen wie man will) ist übrigens der Umstand dass jenes "böse" Lied 1996 mit dem SWF-Liederpreis ausgezeichnet wurde. So ändern sich halt die Zeiten beim SWR...
 
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Das es vielleicht tatsächlich um das Anliegen des Liedes hätte gehen können, verirrt sich erstaunlicherweise in keinen Kopf.
Ernsthaft? Bohemian Rhapsody, Radio GaGa, irgendeine Abba-Schnulze oder The Sound of Silence wurden wegen ihrer Message gewählt?

Mit gleichem Respekt: Das glaubst Du doch wohl selbst nicht.

Natürlich sind Fan-Clubs bei solchen "Hitparaden" außerordentlich aktiv. Warum? Nicht, weil Sie irgendwelche großartigen Ziele verfolgen, sondern "nur", weil sie ihre Interpreten gerne ganz vorne sehen wollen. Das ist die ganze Gaudi.

Aber wer glauben möchte, dass die SWR1-Hitparade mit einigermaßen objektiven Faktoren zustande gekommen ist, kann das ja gerne tun. Vielleicht glauben das die SWR1-Musikredakteure ja auch (was ich allerdings stark bezweifele). Ansporn genug, auch weiterhin immer die gleichen Schinken dudeln zu lassen - von wenigen Ausnahmen abgesehen. Denn wir, im deutschen Südwesten, sind eben ein Volk von Queen-oder Abba-Liebhabern. Können gar nicht oft genug "Sounds of Silence" oder "Stairway to heaven" hören. Wohl auch die nächsten zehn oder zwanzig Jahre. Oder noch länger. Die "Hitparade" wird es beweisen!

Den Song von Reinhard Mey habe ich übrigens nicht gemeint. Warum der am Ende gewählt wurde, ob aus Trotz oder weil er tatsächlich viele Fans oder doch von irgendjemandem "gepuscht" wurde, soll doch jeder für sich selbst entscheiden.
 
@hr1-hoerer: Gegenfrage: Wie viele aktuelle, also neue Titel liefen? Und was meinst Du mit "viele Titel..", quantitativ?
Ich sag‘ jetzt mal einen Titel pro Stunde, der jünger ist als fünf Jahre und damit definitiv nicht unter die Definition von „Oldies“ fällt . Kommt auch ungefähr hin, wenn man mal die Playlisten so betrachtet. Natürlich nur das Tagesprogramm, ohne Musikclubs und ARD-Hitnacht. Dass da weniger bis gar keine aktuelle Titel laufen ist mir auch klar.
 
Ich sag‘ jetzt mal einen Titel pro Stunde, der jünger ist als fünf Jahre und damit definitiv nicht unter die Definition von „Oldies“ fäll
Wieso ist ein Titel, der nicht älter als 5 Jahre ist, kein Oldie? Die Frage kann man natürlich nicht beantworten, denn es gibt ja keine "offizielle Definition". Manche hier kommen ja immer mit irgendeiner kunstvollen Einteilung, wonach welcher Titel wohin gehört: Und danach sollten bei SWR1 nur 80er oder 90er oder "was weiß der Kuckuck" laufen, neuere Sachen nur bei SWR3 usw. Das wurde hier ja schon wiederholt durchgekaut.

Für mich ist ein Sender, der zu 99,9% mehr oder weniger alte Schinken spielt, schlicht ein Oldiesender. Und darunter fallen eindeutig SWR1 oder HR1. Auch wenn die Musik am Abend ein weniger abwechslungsreicher wird: Auch dort dominieren immer noch "Oldies".
 
Ok, überredet SWR 1 ist ein Oldiesender. Aber was sind denn dann „Blink Twice“ oder „A Bar Song“? Sind das dann New-Oldies oder „Newdies“?
 
Ok, überredet SWR 1 ist ein Oldiesender.
Dürfen auf einem Oldiesender also keine 2,5 neuere Aufnahmen pro Woche laufen?

@Rock'n Roll: Verstehe ich nicht. Wenn 99% der Musikstücke "ältere Aufnahmen" sind, wieso ist das dann kein Oldie-Radio? Das merkt man übrigens gerade beim Zuhören. Und wer es immer noch nicht glaubt, kann sich die Playlist ansehen.

Davon abgesehen ist die Diskussion müssig. HR1-Hörer war derjenige, der meinte, ausdrücken zu müssen, SWR1 sei kein Oldiesender.

Es kann ja jeder Hörer für sich selbst ausmachen, was SWR1 ist...für mich ist die Frage allerdings wegen der Musik eindeutig. Aber wenn jemand anderer Meinung ist, bitteschön. Nur wird SWR1 dadurch nicht "jünger".
 
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Ist eben auch Ansichtssache. Für mich gehören zumindest die 60er zu einem Oldiesender dazu, die haben schließlich das ganze Rock/Pop-Geschäft in Schwung gebracht. Ich würde fast sagen erfunden, aber das wäre gegenüber den Altvorderen aus den 50ern oder noch früher etwas unfair. Weil SWR1 diese Titel so gut wie nicht mehr spielt (man nannte sie auch schon Goldies), halte ich ihn auch nicht mehr für einen Oldiesender. Anmerkug: Es müssten ja nicht immer dieselben alten Schinken laufen.:)
 
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