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  • Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR4-Reform

In Bayern wird schon seit vielen Jahren in allen wichtigen Fernsehformaten unablässig die Werbetrommel für DAB gerührt. Wenn jemand über die Digitalradio-Alternativen bescheid wissen muss dann die ältere Generation. Wie der SWR die Sache handhabt weiß ich nicht, dass der MDR auf seine Zusatzangebote hinweist halte ich aber für sehr wahrscheinlich.
 
Hat der SWR überhaupt neben seinen "Hauptprogrammen" SWR1, SWR Aktuell, DASDING, SWR2, SWR3 und SWR4 weitere Programme im DAB+-Portfolio, wie z. B. es der BR, der MDR oder NDR haben? - Ich fand nichts dergleichen.
 
Im rheinland-pfälzischen SWR-Mux senden noch die privaten Programme RPR1, BigFM und Rockland Radio. Ähnlich wie es der MDR mit R.SA und der NDR mit R.SH gemacht hat.
 
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Naja, das sind aber erstens keine SWR Programme und zweitens auch nicht DAB-Exklusiv. Die laufen nur mit auf seinem Mux, da es noch keine richtigen Privat-Plattformen in RLP gibt.
Da hat der SWR bis auf die Funzel in Stuttgart nur SWR Aktuell als Angebot.
Nebenan in Hessen hat der hr sogar gar keine DAB+ Exklusivsender.
 
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Sagen wir mal so: Wer Anfang der 70er 15 Jahre oder ein wenig älter war, ist heute etwa siebzig und mehr Jahre alt. SWR4 muss wissen, dass es schon immer und bis heute ein Sender für "die ältere Hörerschaft" ist. In der letzten MA (Netto-Ø-Std.) verzeichnet SWR4 im Alterssegment 14-49: 40.000 Hörer, in 50-59: 34.000 Hörer und in 60+: 245.000 Hörer, also mehr doppelt so viele wie 60 minus. Ein Programm zu mehr Quote zu bringen, hieße zunächst die 50- bis 59-Jährigen hinzu zu gewinnen. Das ist weder mit Abspielen von Beatles- oder Rolling-Stones-Titeln zu erreichen, noch mit dem Weglassen von Schlagern. Zugewinne werden durch interessante regionale Informationen, durch Hörernähe und sympathisches Profil der On-Air-Mannschaft erzielt.
 
Dann sind also die Inhalte mehr das Problem und siehe da: die Regionalversionen für die große Bevölkerung im gesamten Südwesten belegen einen Großteil der DAB+-Muxxe.
 
Dann sind also die Inhalte mehr das Problem und siehe da: die Regionalversionen für die große Bevölkerung im gesamten Südwesten belegen einen Großteil der DAB+-Muxxe.
Bringt aber nichts, wenn dort abgesehen von Jingles und den regionalen Infohäppchen um XX:30 durchgehend dasselbe Programm läuft.
In der Pfalz und Nordbaden hat man 10x SWR4 in der Senderliste (5x BW, 5x RP), der progammliche Mehrwert ist fast null.
 
Zugewinne werden durch interessante regionale Informationen, durch Hörernähe und sympathisches Profil der On-Air-Mannschaft erzielt.


Also alles Eigenschaften, die SWR4 "wegkastriert" wurden. zersäge die linearen Beine, auf denen SWR4 stand. Mache 3 Minuten Pseudo-Regio. Demontiere die beliebten Moderatoren, die jahrzehntelang für Hörernähe sorgten, weil sie Gast im Wohnzimmer der
Hörer waren. Entferne jegliche Radio-Personality. Mache SWR4 so unattraktiv wie möglich. Dann interessiert sich auch niemand für das Sterben dieser einst stolzen Heimatwelle! Und das Beste zum Schluss:
Dr. Kai Gniffke kann seine seelenlosen Mediatheken
ungestört in der neuen Digital-Welt installieren. Ach ja: Die Claims "Da sind wir daheim" bleiben. So ward die Lüge schon geboren! Wer interessiert sich schon fürs lineare Radio. Dazu noch mit gebrochenen Beinen?!🤷‍♂️
 
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...weder mit Abspielen von Beatles- oder Rolling-Stones-Titeln zu erreichen, noch mit dem Weglassen von Schlagern...

Mal ganz im Ernst: Früher klangen die Landeswellen bunter und trotz großer Bandbreite der gespielten Musik stellten sich keine Abschaltimpulse ein. Die Moderationen waren gemütlich und unbeschwert und man hatte keine Scheu auch mal gut gemachte Titel wie diesen zu spielen, im Gegenteil, es hob sogar die Stimmung:


Hinterher kam dann ein Tom Jones und im Anschluss eine Katja Ebstein, gefolgt von den Bee Gees (waren damals noch nicht so abgenudelt wie heute).

Auf dem Oktoberfest spielt beispielsweise im Hofbräuzelt oder im Schottenhamel den ganzen Tag die volkstümliche Blasmusik, und das Zelt ist voller gut gelaunter Mittzwanziger, die voll mitgehen.
 
Auf dem Oktoberfest spielt beispielsweise im Hofbräuzelt oder im Schottenhamel den ganzen Tag die volkstümliche Blasmusik, und das Zelt ist voller gut gelaunter Mittzwanziger, die voll mitgehen.
Die Mittzwanziger wollen aber im Auto, zuhause oder im Büro keine Blasmusik hören. Formatradio ist eben was anderes als Hofbräu-Festzelt. Wer zu Helene Fischer-Konzerten geht, will auch nicht zwangsläufig im Radio mit Helene Fischer beschallt werden.
 
Was die "Mitzwanziger" wollen oder nicht wollen ist Kaffeesatzleserei, denn es gibt nicht die eine homogene Wunschwelt dieser Altersgruppe (so wenig, wie es sie bei jeder beliebigen anderen Altersgruppe gibt). Das ist schon einmal der große Irrtum der Formatradiogestalter und ihrer Zielgruppenideologie. Niemand will nur und immer das eine immergleiche Musikgenre hören. Man prüfe sich selbst. Die Menschen stecken nicht in den eindimensionalen Geschmackskästchen, in die sie von Beratern und Programmgestaltern gesteckt werden, die dies mit selbstreferenziellen Studien und Umfragen zu unterfüttern suchen, sich dabei aber nur selbst in die Tasche lügen.
 
Ich glaube, bei dieser Diskussion wird oft vernachlässigt, dass sehr viele Menschen nicht bewusst Radio hören und es nicht mehr als ein Hintergrundgeräusch zur Dauerberieselung ist. Den Hörern fällt also vielleicht auf, dass weniger Schlager laufen als früher und sie sind damit auch unzufrieden, aber sie suchen sich keinen anderen Sender, weil sie den alten Sender eben schon immer gehört haben.

Gerade ältere Menschen kennen Sender wie BR Heimat gar nicht und wissen auch von DAB+ nichts. Diese Hörer sind aber die Kernzielgruppe von genau den Sendern, die den Schlageranteil in den letzten Jahren stark zurückgefahren haben (SWR4, WDR4, MDR Sachsen…) Und solange es es genug Leute gibt, die den Sender laufen haben, weil sie nichts anderes kennen, gibt es für die Verantwortlichen auch keinen Grund, etwas zu ändern.
Ich habe bei SWR4 mal nachgefragt, Weil ich die schönen Schlager Tittel dort vermisse und habe folgende Antwort erhalten welche ich mir nicht erklären kann.
 

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Schon irgendwie interessant, dass man den Hörerverlust darauf zurückführt, dass das Genre Schlager nicht mehr funktioniert. Wenn man da Recht behalten würde, müsste ja in den nächsten Jahren ein rasantes Wachstum folgen, wo man jetzt den Schlageranteil stark zurückgefahren hat.
 
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Kommt drauf an, ob die Hörer im Südwesten auf genau so ein Format stehen wie die Hörer hier mit MDR Sachsen. Wie @indigo7 schon mehrmals schrieb, ist der Claim "Da sind wir daheim" eine "Lüge", also auch an Regionalität hat SWR4 verloren, was ja zu so einem Programm wichtiger Bestandteil ist, um wieder mehr Hörer zu erreichen.
 
Die Mittzwanziger wollen aber im Auto, zuhause oder im Büro keine Blasmusik hören. Formatradio ist eben was anderes als Hofbräu-Festzelt. Wer zu Helene Fischer-Konzerten geht, will auch nicht zwangsläufig im Radio mit Helene Fischer beschallt werden.
Der will wahrscheinlich gar kein Hitradio mehr hören ...

Aber warum regen wir uns auf. Diese Art von Radio ist ohnehin ein Auslaufmodell. Alle ARD-Anstalten ziehen Geld vom Hörfunk ab, da sämtliche in Auftrag gegebenen Erhebungen klar zeigen dass das Geschäftsmodell nicht mehr trägt weil deutsche Musiksender wegen ihrer Eintönigkeit und fehlenden Zielgruppengenauigkeit niemanden mehr wirklich interessieren.

Dann muss man sich noch den auf Gleichklang getrimmten Privatsendern anpassen um noch ein wenig vom geschrumpften Werbekuchen abzubekommen. Was die MA an Glaubwürdigkeit vermissen lässt müssen die pressenahen Werbeagenten nämlich in Form großzügiger Rabatte wieder wettmachen. Die werden aber logischerweise nicht publiziert, damit die Öffentlichkeit nicht erfährt wie schlecht es um das UKW-Radio steht.

Und trotz dieser Tristesse werden noch immer keine Anstrengungen unternommen den Digitalmarkt aufzurollen oder eine gemeinsame Dachmarke im Internet aufzubauen.
Wie @indigo7 schon mehrmals schrieb, ist der Claim "Da sind wir daheim" eine "Lüge", also auch an Regionalität hat SWR4 verloren, was ja zu so einem Programm wichtiger Bestandteil ist, um wieder mehr Hörer zu erreichen.
Das ist der eigentliche Skandal. Wäre der Informationsanteil groß und die Regionalisierung weit fortgeschritten würde man über manch anderen Mangel großzügig hinwegsehen.
 
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Was für eine Geheimniskrämerei und Vertuschung. Das müsste alles nicht sein, wenn sie ehrlich zu ihren Hörer*innen wären.
Auch Fehler im System sollten sich eingestanden werden, wenn sie langfristig überleben wollen.
 
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Die Mittzwanziger wollen aber im Auto, zuhause oder im Büro keine Blasmusik hören. Formatradio ist eben was anderes als Hofbräu-Festzelt. Wer zu Helene Fischer-Konzerten geht, will auch nicht zwangsläufig im Radio mit Helene Fischer beschallt werden.
LOL, Mittzwanziger kennen doch noch nicht mal das Wort "Radio". Du wirst kaum eine Generation finden, die weiter vom Radio entfernt ist, als die Millennials.
 
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