• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR4-Reform

mit der vor der Reform noch auch jüngeres Hörerpublikum erreicht wurde, das eben genau diese Musik hören wollte
Aber genau mit denen kann man aber scheinbar keinen Blumentopf im heutzutage gnadenlosen Kampf um die Hörergunst gewinnen. Schon, es gibt noch Angebote wie Paloma, Schlagerparadies und Kalli‘s Schlagerbude auf laut.fm und digitale Angebote einiger Landesrunkfunkanstalten, die das Genre - offenbar erfolgreich - auf DABplus bedienen. Aber mehr gibt dieses Genre offensichtlich einfach nicht mehr her. Und SWR 4 war schon immer ein Sender nicht nur für „alte Leute“, sondern auch eine Art „Hausfrauensender“. Nur die klassische Hausfrau, die unter der Woche vormittags immer zu Hause war und zu den Klängen von SWR 4 Spätzle ins kochende Wasser schabte, gibt es so heute auch nicht mehr. Und ich kenne keinen „Jüngeren“, der SWR 4 hört oder dieses öffentlich zugeben würde. Und auch in Geschäften läuft der Sender nicht. Und die „Älteren“ heutzutage hören eben wohl doch mehrheitlich lieber „A Horse With No Name“ als „Ich bin die Frau, die dich liebt“ oder „Wenn ich je deine Liebe verlier“.
 
Ein Sender soll sich nicht "jung" oder "alt" machen, um Hörerinnen und Hörer zu erreichen, sondern er sollte sich "relevant" machen.
Und genau deswegen sollte hier viel mehr darüber diskutiert werden, was die Fusion mit den Landesinhalten beider Bundesländer gemacht hat. In dem Zusammenhang ist es zweit- oder drittranging, ob 89jährige Beatles hören oder 17jährige Flippers. Als die vierten Programme gegründet wurden, war ihr Auftrag, regionale Themen aus den Ländern zu senden. Ob davor Heino trällerte oder hinterher Smokie sang, war damals völlig egal, und sollte es auch heute noch sein. Meiner Meinung nach lenkt diese seit Monaten um sich selbst drehende Diskussion um die Musik nur ab von den tatsächlich wichtigen Aspekten der Fusion. Den Verantwortlichen wird das recht sein.
 
Als die vierten Programme gegründet wurden, war ihr Auftrag, regionale Themen aus den Ländern zu senden.
Das ist jetzt wie lange her? Damals mag das so gewesen sein, da wurde noch Zeitung gelesen und eben regionale Berichterstattung im linearen Radio gebraucht, um an entsprechende regionale Informationen überhaupt zu kommen. Heute schaut man bei Instagram, Tiktok, Facebook etc. nach wenn man wissen will, wo die Rauchsäule herkommt, die man gerade irgendwo aufsteigen sieht. Das merken sowohl die lokalen Zeitungsverlage an der stetig sinkenden Auflage und auch die Verantwortlichen bei SWR 4 an stetig sinkenden Hörerzahlen. SWR 4 war auch nie ein Informations-, sondern schon immer ein Unterhaltungsprogramm mit regionalem Schwerpunkt, was man damals daran erkennen konnte, dass das Tagesprogramm über weite Strecken in die entsprechenden Regionalstudios (z.B. Kurpfalz-Radio) mit eigenen Sendungen auseinandergeschaltet war und hier auch mit autarken Jingles und Stationsansagen gearbeitet wurde. Lediglich die stündlichen Nachrichten und einzelne Strecken (z.B. Notenexpress) kamen gewissermaßen als „Mantel“ aus Stuttgart. Das ist aber schon lange vorbei und da kräht doch längst kein Hahn mehr nach. Und in der programmlichen Eigenschaft von SWR 4 als Unterhaltungsprogramm mag die Diskussion um die zukünftige musikalische Ausrichtung des Senders zwar nicht kriegsentscheidend, aber dennoch von gewisser Relevanz sein.
 
"Verjüngung" kann bei den Uralt-Wellen natürlich nur bedeuten, dass man den Fokus der Musik um ein Jahrzehnt nach vorne verlegt.
Und irgendwie kann man auch froh sein, wenn SWR4 keine Schlager mehr dudelt. Der Carpendale, den hr4 heute seinen Hörern in der Primetime gönnte, hat mir im Auto echt die Schuhe ausgezogen.
 
Das ist jetzt wie lange her? Damals mag das so gewesen sein,
Der Passus im Staatsvertrag ist unverändert geltendes Recht.

Heute schaut man bei Instagram, Tiktok, Facebook etc. nach wenn man wissen will, wo die Rauchsäule herkommt, die man gerade irgendwo aufsteigen sieht.
Du argumentierst also ernsthaft, dass Journalismus, Redaktionen und Recherche sowie die sie tragenden Strukturen überflüssig seien, weil es ja soziale Medien gebe?
 
Du argumentierst also ernsthaft, dass Journalismus, Redaktionen und Recherche sowie die sie tragenden Strukturen überflüssig seien, weil es ja soziale Medien gebe?
Ich argumentiere nicht, dass diese Strukturen überflüssig sein. Aber ich stelle durch die tägliche Wahrnehmung im Verhalten der mich umgebenden Mitmenschen doch schon fest, dass diese „tragenden Strukturen“ heutzutage offenbar nicht mehr diesselbe gesellschaftliche Relevanz haben, die ihnen früher einmal zugekommen ist.
 
Und genau deswegen sollte hier viel mehr darüber diskutiert werden, was die Fusion mit den Landesinhalten beider Bundesländer gemacht hat. In dem Zusammenhang ist es zweit- oder drittranging, ob 89jährige Beatles hören oder 17jährige Flippers.
Deswegen muss man deutsche Musik nicht entfernen. Die heutige Playlist (Stand 12 Uhr) ist bei 99% internationaler Mucke, die zu SWR1gehört. Relevanz erreicht man nur, wenn SWR4 ganz großes Ohrenkino böte. Hört sich eher an, wie Rudis Resterampe mit verlogenen Claims: Daheim ist der Hörer weder bei der Musik, noch bei 3Minuten Pseudo-Regio! Das ist keine Reform, sondern ein Offenbarungs-Eid. SWR1 oder SWR4. Nur eine Welle wird langfristig überleben. Mediatheken & Podcast sind die Zukunft! Danke für die Gnade meiner frühen Geburt. Damals war man bei SWR4 auch ohne verlogenen Claim real "Daheim" mit ganz großem Ohrenkino! "SWR4 schafft sich ab" müsste der ehrliche Claim lauten. Schönes bleibt!😎
 
Zuletzt bearbeitet:
Deswegen muss man deutsche Musik nicht entfernen. Die heutige Playlist (Stand 12 Uhr) ist bei 99% internationaler Mucke, die zu SWR1gehört.
Ich habe gerade mal auf die heutige Playlist geschaut. Von 94 gespielten Titeln seit 6 Uhr waren 22 deutsch.

"99% international" ist also schwer übertrieben. Aber der deutsche Anteil scheint abermals abgesenkt worden zu sein, von der Hälfte der Titel zu Beginn des Jahres auf ein Drittel im Sommer auf ein (knappes) Viertel heute.
 
Schade, dass die MA-Zahlen nur zwei mal im Jahr kommen. SWR4BW ist in MA 2024/II (Welle Frühjahr 2024) gegenüber 2024/I von 351.000 auf 319.000 netto-Ø-Hörer abgerutscht. Da war die "Reform" beim Hörer sicher noch nicht "angekommen". Warten wir also auf März 2025 (Welle jetzt). Sinken die Zahlen weiterhin, haben sie an der Neckarstraße ein Problem, das schwierig kleinzureden sein dürfte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Sender soll sich nicht "jung" oder "alt" machen, um Hörerinnen und Hörer zu erreichen, sondern er sollte sich "relevant" machen. Daran mangelt es bei SWR4 gewaltig, denn dieser Sender hat alles abgestoßen und aus dem Programm gekürzt, was ihn einst relevant hat sein lassen. Nun ist er schlicht und einfach verzichtbar - für alle Altersgruppen.
Ich hätte statt:
Wie soll nun eine Verjüngung stattfinden?
"Wie sollen nun mit diesem Format Hörerzuwächse generiert werden?" schreiben sollen.
 
Zurück
Oben