• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR4-Reform

Logisch. Also muss der der Altersdurchschnitt mindestens gehalten. Verjüngen darüberhinaus gelingt nur schwerlich, wenn denn, allmählich nach Jahren. Professionell ist der Radiomacher, der nicht seine musikalische Sozialisation für das Nonplusultra für Sein Programm hält.
 
Natürlich sollte diese Welle nicht mit der Zuhörerschaft altern, sonst geht es mit ihr ins Grab.
Was aber zwangsläufig nicht ausbleiben würde.

Somit stellt sich mir die Frage, ob der ÖRR wirklich den Auftrag hat in seinen Programmen alle Musik-Genres abdecken zu müssen, geschweige denn ob er dafür generell über die Ressourcen verfügt?
Wenn es einen Markt gibt auf dem ein bestimmtes Genre wie z.B. Schlagermusik ausreichend nachgefragt ist, dann wird sich dafür früher oder später auch ein privater Rundfunksender finden der diese Nachfrage bedient. In diesem werden dann evtl. auch ältere bzw. ehemalige, im ÖRR ausgeschiedene Moderatoren und somit auch deren Zuhörerschaft, also die älteren Generationen ihre neue Radio-Heimat finden. Als Beispiel nenne ich hier mal Rainer Nitschke beim Schwarzwaldradio.
 
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Wenn es einen Markt gibt auf dem ein bestimmtes Genre wie z.B. Schlagermusik ausreichend nachgefragt ist, dann wird sich dafür früher oder später auch ein privater Rundfunksender finden der diese Nachfrage bedient.
Private Schlagersender gibt es und es gab es schon. Nachfrage allerdings genügt nicht, wenn man hauptsächlich Hörer hat, für die Werbeindustrie nicht als interessant angesehen werden. Wenn man da reinhört, merkt man auch, die Werbeblöcke sind nicht übermäßig lang.
 
Es klingt in diesem Faden die Auffassung durch, ein Sender/Programm, sei so jung oder alt, wie seine Belegschaft, bzw. die Leute hinter dem Mikrofon. Als könne nicht ein 30-Jähriger auch Programm für 60-Jährige, oder eine 60-Jährige Programm für unter 30-Jährige machen.
Gut ausgebildete Redakteure und Moderatoren (alle Geschlechter sind gemeint) sind Profi genug, um eine Programmmphilosophie zielgruppengenau zu bedienen, auch wenn sie selbst nicht zu dieser Zielgruppe gehören.
 
Natürlich. Das hatten wir weiter oben schon geklärt. Ein Programm für 80-Jährige kann salopp gesagt nicht von Gleichaltrigen gestaltet werden, weil diese - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht mehr vor dem Mikrofon stehen.

Was aber zwangsläufig nicht ausbleiben würde.
Es gibt zwei Varianten: die Welle verjüngt sich kontinuierlich, d. h. in einem Jahr um ein Jahr. Dies bedeutet nicht, dass sie nun statt 60-Jähriger auch die 59-Jährigen abholen muss, sondern die neu 60 Gewordenen. Das Durchschnittsalter der Zuhörer bleibt über die Jahre etwa konstant.

Variante zwei wäre, mit den Hörern zu altern, bis diese nicht mehr da sind, und dann alle fünf bis zehn Jahre mit der Brechstange zu agieren. Das ist bei SWR 4 in diesem Jahr geschehen und aus meiner Sicht alles andere als klug. Die letzten Freunde der deutschen Musik hat man verprellt und kaum neue Hörer hinzugewonnen, weil dem Sender nach wie vor das Altenheim-Image anhaftet. Da hört die neue Zielgruppe weiterhin murrend das erste Programm, ärgert sich über das Geduze und freut sich, wenn der mehr als gut abgehangene Lieblingssong einmal im Jahr zur Hitparade läuft.
 
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Die Verjüngung mit der Brechstange hat auch WDR 4 durchgezogen, allerdings mit einem Jahr Übergangsphase mit Alibi-Schlagern, wo man weder die Alte noch die jüngere Zielgruppe so richtig erreicht hat.
Das war ebenfalls DER Seniorensender, das Image hat man aber eindeutig abgelegt.
Und ja, die Hörerschaft wurde wirklich verjüngt, trotz teilweise älterer Musik. Der Sender ist, zumindest meiner Wahrnehmung nach, bei jüngeren Menschen gar nicht mal so unbeliebt.
Es kann also funktionieren. Über ist beim SWR jetzt allerdings entweder SWR1 oder 3. SWR3 müsste noch etwas jünger werden, oder der Informationsanteil bei SWR1 gestärkt. Sonst gibt es m.E. zu große Überschneidungen.
 
Es gibt zwei Varianten: die Welle verjüngt sich kontinuierlich, d. h. in einem Jahr um ein Jahr.
Das ist aber angesichts des demografischen Wandels nicht unbedingt sinnvoll. Das Hörer-Durchschnittsalter mag ungefähr konstant bleiben, aber die Gesamthörerzahl nimmt ab, wenn man die Babyboom-Generation (heute 60-75 Jahre alt) verliert. Dann hat man auch nicht viel gewonnen, wenn der Durchschnittshörer immer 60 Jahre alt bleibt und man die große Menge der irgendwann Ü70, Ü80-jährigen Babyboomer ignoriert. Beim SWR hat man damit weniger ein Problem, weil es jetzt schon zwei Oldie/Schlager-Wellen gibt, die man zumindest theoretisch auf Hörer unterschiedlichen Alters zuschneidet. Da müsste man aber langfristig entweder SWR1 deutlich verjüngen oder SWR4 wieder altern lassen, um wirklich unterschiedliche Hörergruppen anzusprechen. Schwieriger ist das bei ARD-Anstalten ohne 4er-Sender, wie beim BR oder MDR.
 
Ich komme da überhaupt nicht mit. SWR4 eine eindeutige Musikfarbe zuzuschreiben, kann nur schwerlich gelingen. Wie ich überhaupt diese ganze Logik, 45jährige hörten am liebsten 80er, 20jährige nur Neues und 80jährige 60er Musik irgendwie absurd finde.
Klar mag die 70jährige, die SWR3 bevorzugt, nicht typisch sein. Ich bin gar nicht soweit davon entfernt, finde aber SWR4 völlig veraltet, SWR1 kaum besser (weil da auch nur altes Zeug dudelt), aber SWR3 auch nicht ideal, weil das Programm musikalisch irgendwie zwischen Jugendsender und Radio fürs Mittelalter pendelt.

Sinnvolle wäre es, ein Jugendprogramm, ein Pop-Programm (mit Neuen und Altem) und ein Programm mit Schlagern, volkstümlicher Musik usw. anzubieten.

So aber ist SWR4 "sowohl.. als auch..", oder eben "weder... noch...", und das gleiche kann man praktisch für alle anderen SWR-Programme sagen, mit der Ausnahme vom "Ding".
 
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Wenn es einen Markt gibt auf dem ein bestimmtes Genre wie z.B. Schlagermusik ausreichend nachgefragt ist, dann wird sich dafür früher oder später auch ein privater Rundfunksender finden der diese Nachfrage bedient.
Siehe aktuelle Musik aus den Charts. Wird vom Privatfunk maximal bedient, d.h. der ÖR müsste hier nicht ebenfalls 24/7 Musik aus den Charts senden, sondern könnte das auf deutlich weniger Sendestunden eindampfen (beispielsweise Morgenshow und Nachmittags-Drive-Time) und in den übrigen Zeit ein höherwertiges und breiter aufgestelltes Programm in der gleichen Musikfarbe senden.
 
Da die ursprüngliche Frage an mich ging: zugegebenermaßen war die Aussage etwas provokativ und spekulativ. Nach der nächsten MA wissen wir mehr. Allerdings sehe ich nicht, wie SWR4 die nun verjüngte Zielgruppe auf sich aufmerksam machen möchte. Als 88.8 in Berlin den Schlager entsorgt hat, hat man die ganze Stadt mit „Popfan bleibt Popfan“ plakatiert. Das Vorgehen beim Südwestrundfunk macht eher den Eindruck, dass möglichst niemand etwas von den Änderungen mitbekommen soll. Dies kann freilich auch mit dem parallel stattgefundenen inhaltlichen Kahlschlag zusammenhängen.
 
Und sehe nicht, dass SWR4 "kaum neue Hörer hinzu gewonnen" hat. Das ist abgesehen von kleinen Ausreißern ein kontinuierlicher Abwärtsttrend.
Eben. Es ist also richtig, was @Ukulele schreibt: "SWR4 hat kaum neue Hörer hinzu gewonnen." Das Gegenteil ist also der Fall.
bei der jüngsten MA bei SWR4 RP - da gab es ein Plus von (glaube ich) etwa 15%. Das hier allerdings kaum Erwähnung gefunden hat.
Oh doch. Hier und im MA-2024-II-Faden. Zum Beispiel:
Netto-Ø-Stunde Mo-Fr. gesamt:
SWR4RP: 164.000 Hörer, +15,9 %
SWR4BW: 319.000 Hörer, -9,1 %
Wer kann die Ergebnisse erklären? Tickt der Radio hörende Büromitarbeiter in Koblenz anders als der Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk am Bodensee?
Eine plausible Erklärung allerdings fehlt bis heute.
 
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Zum ersten Mal anders war das bei der jüngsten MA bei SWR4 RP - da gab es ein Plus von (glaube ich) etwa 15%.
In BW ging's dafür um so steiler abwärts! Und ich glaube und hoffe auch, dass sich dieser Abwärtstrend weiter fortsetzt! Ich hoffe, dass man dann darauf regiert und wieder zurückrudert, wie man das auch bei SWR1 schon ein paar mal gemacht hat, auch wenn das in diesem Fall eher unwahrscheinlich ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt, Schönes bleibt!
 
Ich hoffe, dass man dann darauf regiert und wieder zurückrudert
Wird man nicht. Argument: Das neue Programm ist angeblich beim Hörer "noch nicht angekommen". Sollte das in ein, zwei Jahren so sein und die Zahlen weiterhin rot, wäre ein Zurückrudern nicht mehr möglich, da musikfachkundige Mitarbeiter dann nicht mehr vorhanden sind.

Wann tritt eigentlich Gordon Harms (Quelle: Flüsterei) seinen Job als Musikchef SWR4 an?
 
SRF1 spielt alles von internationalem Pop bis Country, moderaten Rock, Euro-Pop und Soul. Schlager läuft auf der SRF Musikwelle.

In Deutschland hingegen sind fast alle ARD-Radiosender kaputtformatiert und bieten zusammengenommen weniger Vielfalt als die Schweizer Grundversorgung. Eine erneute Eröffnung der Gebührendebatte spar ich mir.
 
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Finde ich super das hr4 dem Schlager Treu bleibt. Seit SWR 4 keine bis fast keine Schlager mehr spielt bin ich von SWR 4 zu hr4 gewchselt.
Meine Worte.Ich höre gerne alles möglich.Dennoch bevorzuge ich auch Deutsche Musik.
Und da finde ich schon fast erschreckend wie rasant sich SWR4 umtransformiert hat.
Im Gegensatz zu einem anderen Leser hier im Forum, finde ich dass sehr wohl gravierende Untschiede bei SWR 4 festzustellen sind.

Ich höre auch nur noch HR4 oder über Alexa entsprechende Sender die mir taugen.
Moderator Dieter Voss macht seine Sache auch im Rdio gut.Nicht nur an Fasnacht im TV.
 
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