• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR4-Reform

Die hiesigen Protestaktionen wurden auch in Berlin wahrgenommen. In Berlin gründete sich der Schlagersender Radio Paloma. Das war ein gefundenes Fressen für den Inhaber des Senders, diesen Sender auch in MV ausstrahlen zu lassen, leider nur im Kabelnetz, denn die UKW-Frequenzen blockierte der NDR, obwohl sie nicht alle benötigten.
Das ist mit das Abenteuerlichste, was hier in letzter Zeit zu lesen war. Weder war die Gründung von Paloma eine direkte Reaktion auf den Formatwechsel bei NDR 1 MV noch wäre der NDR auch nur theoretisch in der Lage, Frequenzen an einen bestimmten privaten Anbieter abzugeben.
 
Genau, wäre es so, da hätten die Paloma-Leute aber sehr lange gebraucht, vom Formatwechsel 2002 beim NDR bis zum Start von Paloma in 2008. Mit Kabel, das war meines Wissens immer deutschlandweit schon damals gewesen.
Du solltest wissen, es ist nicht so leicht, einen Privatsender von heute auf morgen auf die Beine zu stellen. Für einen öffentlich-rechtlichen Sender innerhalb der ARD-Anstalt wäre alles viel einfacher gewesen. Wenn du einen Privatsender gründest, benötigst du Geld und du brauchst Werbeeinnahmen. Des Weiteren brauchst du sehr viele Genehmigungen und du musst einen Antrag bei der Landesmedienanstalt stellen, und das kann dauern ......... .
Die jeweilige Landesmedienanstalt eines Bundeslandes vergibt dann Frequenzen. Stelle dir das bitte nicht so leicht vor, einen neuen Privatsender zu gründen, das dauert Jahre!
Bevor du nicht alle Genehmigungen hast, kannst du nicht beginnen und vor allen Dingen brauchst du Technik, eine Immobilie und fähige Mitarbeiter! Der Gründer von Radio Paloma hat sich damals den Radiomarkt genau angesehen. Er wusste, wie der Radiomarkt in MV und Berlin-Brandenburg aussieht. In MV gab es seit 2002 keinen Schlagersender mehr und bei Antenne Brandenburg stand die Reform bevor. Radio Paloma hat sich deshalb frühzeitig um Frequenzen in MV sowie Berlin-Brandenburg bemüht. Das Bundesland MV war deshalb sofort dabei, erst danach bemühte man sich um weitere Frequenzen im übrigen Bundesgebiet. Gleich nach Gründung von Radio Paloma gab es im Bundesland MV mehr Hörer als in Berlin oder Brandenburg. Das hing auch damit zusammen, weil der Radiomarkt in Berlin-Brandenburg sehr dicht ist und Antenne Brandenburg damals noch Schlager spielte und viel mehr Frequenzen hatte. Überregional hat diese Radiogeschichte damals fast keiner wahrgenommen, da alle anderen Bundesländer ausreichend versorgt waren und die ARD konnte das auch überregional nicht verbreiten, da die Reformen ja übers ganze Bundesgebiet gemacht werden sollten. Ich wurde 2008 ins Funkhaus eingeladen und durfte mir alles ansehen. Heute bin ich allerdings kein Hörer mehr von Radio Paloma, weil die damaligen Moderatoren zum neuen Radio B 2 (Schlagerradio) wechselten.
 
Bei Schlager Radio liefen noch nie Regionalnachrichten, auch nicht als man bei Ende März 2024 in BW noch über DAB+ sendete. Es wird und wurde immer nur das nationale Programm übertragen. Man gaukelt den Hörern da Regionalität vor, dabei gibt Streams nur für Deutschland und Regionale für Berlin-Brandenburg, MV, Thüringen und NRW.
Vielleicht war der Rückzug in BW von Schlager Radio doch etwas zu früh.
Tatsächlich gibt es bei Schlagerradio regional BW und RP keine Regionalnachrichten, sondern nur die DE-Nachrichten. Ich halte das aber nicht für so wichtig, denn die Nachrichten kann man auch vom SWR beziehen. Wir in MV hatten damals auch keine andere Möglichkeit und nutzten die Nachrichten des NDR, danach wurde wieder weggedreht. Die Hauptsache ist aber, die Musik stimmt!
 
Nun bei SWR4 hatte man die Umwandlung Schritt für Schritt innerhalb eines Jahres durchgeführt.Zuerst wurden nur einzelne Englisch Musikstücke eingestreut.Irgendwann wurde daraus 50/50 und nun sind deutsche Lieder in der Minderheit.
Heute hingegen wurde ich auf einem anderen Sender positiv überrascht.Wenn ich das richtig verstanden habe, wird es auf HR4 auch Neuerungen geben.So sollen angeblich am Wochende auch in der Nacht deutsche Musik, und auch Partlieder gespielt werden.Es war ja eine Zeit lang so, dass die ARD Hitnacht immer um Mitternacht begann.Dann wurde sie auf 23 Uhr und letztendlich auf 22 Uhr vorverlegt.
Hr4 hingegen sendete erst ab 23 Uhr die Hitnacht.Allerdings ist mir noch im alten Jahr aufgefallen, dass nun eine Sendung "Musik liegt in der Luft"(hat aber nichts mit einer Sendung der 80er Jahre vom SWF zu tun) bis Mitternacht gesendet wurde.Dort wurden Schlager, Internationale Musik und sogar Instrumentalstücke gespielt.
 
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So sollen angeblich am Wochende auch in der Nacht deutsche Musik, und auch Partlieder gespielt werden.
Täglich ab Mitternacht übernimmt jetzt der hr4 die ARD Schlagernacht an Stelle der ARD Hitnacht, die nun bei hr1 läuft. Die Party gab es bisher auch schon auf hr4, ist nur jetzt auch bei den Schlagersendern der ARD zu hören. So weit der Ausflug zu hr4, nur zur Klarstellung.
 
Naja ist ja sicher auch kein Beinbruch wenn ich mich da um eine Stunde vertan habe.Ich meinte allerdings dass HR 4 eine Zeitlang auch um 23 Uhr an die ARD Hitnacht übergeben hatte.

Frage.Was ist eigentlich mit den 3 Modis vom Saarland ,die auch mal in der Nacht vor ein paar Jahren durchs Programm führten.? Waren zwei Männer und eine Frau im Wechsel.
 
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Vor 22-23 Jahren...
Aufgrund dessen gab es öffentliche Demonstrationen im Land auf der Straße. Das blieb nicht ohne Folgen, denn jetzt bildeten sich Bürgerinitiativen im Land, die wieder forderten, dass der Schlager wieder gespielt werden soll.
Gibt es da irgendwelche Belege? Vor allem zu den Demos? Ich würde mal behaupten -korrigiert mich wenn ich falsch liege- die bisher einzige "Radio-Demo" war bei Abwicklung dt64 damals gewesen. Bei Fusion SDR/SWF gab es auch keine Demos und Menschenketten oder Hungerstreiks...
Fakt ist, 2002 wurde die Reform im Nordosten begonnen und endet nun nach 22 Jahren im Südwesten.
Frei nach Erich Honecker: Das Radio in seinem Lauf halten weder Alte noch deutscher Schlager auf.
Wenn du einen Privatsender gründest, benötigst du Geld
Eine Erkenntnis, die jetzt jedem hilft, der ein Unternehmen gründet und dieses Wissen ist seit 1948 zumindest in den Westzonen nach der Währungsreform so einigermaßen bekannt. Und im östlichen Sendegebiet des NDR und in (Ost-) Berlin und Brandenburg seit spätestens Juli 1990.
La Paloma blanca...
 
Ja natürlich, wenn du alles, was ich damals erlebte, genau gelesen hast, liest du das auch! Es gab genügend Presseartikel in der Ostseezeitung, Bild und im Nordkurier. Des Weiteren waren Mitglieder der damaligen Bürgerinitiative oft beim damaligen Bürgerradio NB-Radiotreff zu Gast und sprachen über ihre Forderungen. Von einem Hungerstreik ist mir zu dieser Sachlage nichts bekannt, ich denke, dann hätte ich das vermutlich gewusst. Vom Radio Deutschland Treffen 64 ist mir die Sachlage nicht bekannt, daher kann ich dazu nichts sagen.
 
Die einzige Rückkehr von einem Popformat zum Schlagerformat zurück gab es (ja, wann?) bei Antenne Brandenburg, das ab dann wieder Schlager ins Programm hievte und auch nachts von der ARD-Popnacht wieder auf den damaligen ARD-Nachtexpress wechselte.
Soweit ich mich erinnere, gab es damals eine Protestwelle, die stark von einem geradezu fanatischen Schlagerfan-Hörer aus Cottbus unterstützt wurde.

Um im Faden zu bleiben: Ich halte eine ähnliche Rückkehr bei SWR4 heute und zukünftig für nicht mehr möglich.
 
Ich halte eine ähnliche Rückkehr bei SWR4 heute und zukünftig für nicht mehr möglich.
Weil?-Zutreffendes bitte ankreuzen: Weil bei 6 SWR-Wellen, für deutsche Musik kein Platz ist für den
Beitragszahler mit seinem exotischen Wunsch,Musik in seiner Landessprache auf einer eigenen Welle zu hören?! Wo bleibt das Heimatgefühl?!😜
Weil die Oldies Perlen mit Liebe ausgesucht sind? Oder weil Umfragen ergeben haben, dass der Hörer lieber.....Bla-Bla-blubber-blub international hören möchte?! Deine Meinung interessiert mich, verehrter@count down. Beitrag kann Spuren von Ironie nebst Sarkasmus enthalten! ;)
 
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Ich finde die von @indigo7 aufgeworfenen Fragen für absolut berechtigt.

Wir hier können ja letztlich nur spekulieren.
Aber der SWR wäre aus meiner Sicht schon lange in der Pflicht, sich gegenüber den Beitragszahlern mal zu erklären, was die ganzen „Reformen“ im gesamten Programm eigentlich sollen.

Gestern stimmte übrigens der EPG bzgl. beiden Landesschauen wieder mal nicht (wie so oft), genauso wenig wie man mal den Videotext auf den aktuellen Stand bringt… :(
 
Man hat aber seinerzeit nicht nur
einzelne Englisch Musikstücke eingestreut
um das SWR4-Musikprogramm umzustrukturieren. Man hat auch parallel dazu Zillertaler Schürzenjäger, Kastelruther Spatzen und Nockalm-Quintett bis schließlich auf Null runtergefahren, ebenso wurde die Einlagen des Südfunk-Tanzorchesters, der SWR-Bigband oder anderer Instrumentalisten wie z.B James Last, Blonker etc. immer weniger bis sie irgendwann garnicht mehr zu hören waren. Und die wenigen noch im Programm rotierenden Schlager gingen doch stark Richtung Deutschpop/Partyschlager und waren meist bekannte Nummern die immer wieder rauf und runter gedudelt wurden, wie z.B. „Dann heirat‘ doch dein Büro“ mindestens einmal pro Tag. Das dürfte am Ende selbst für eingefleischte Schlagerfans zum Abgewöhnen gewesen sein.
 
Der Sender beschlossen hat, die Reissleine zu ziehen und den andauernden Hörerschwund durch die Umstellung der Musikrichtung zu stoppen. Ob es gelingt und der Verfall damit gestoppt werden kann, werden wir erst in einigen Jahren wissen. Deswegen ist es imho auch komplett sinnlos, das hier immer und immer wieder zu diskutieren. Ich sehe auch keine demonstrierenden Massen, wie sie - angeblich - in MV einst über die Straßen marschiert sein sollen. Also: Schlussstrich.

Die einzige Frage, die im Zusammenhang mit der Fusion von SWR4 BW/RP immer noch eine erhebliche Relevanz hat: Warum lässt sich die Politik in den beiden Ländern einen solchen inhaltlichen Kahlschlag gefallen? Warum wird zugelassen, dass Hörer an der Grenze zu NRW genötigt werden, sich unverständliche Berichte von der Schwäbischen Alb anhören zu müssen? Und warum belästigt man Menschen am Bodensee mit Reportagen aus der Eifel?
 
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