• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR4-Reform

Wobei das mit der „Lebenszeit“ für mich nicht ganz plausibel ist.

Schlager gibt es bis heute und auch immer wieder neue. Die Qualität muss jeder freilich selbst beurteilen.
Aber ich meine, dieses Genre hat nach wie vor seine Berechtigung, vom ÖRR bedient zu werden.

Außerdem sind, für mich, viele der jetzt in SWR4 gespielten „Oldies“ einfach nur ranzig.
Manche haben bei mir schon vor über 50 Jahren, noch als Teenager, bereits einen Abschaltimpuls ausgelöst.
Warum sollte ich sie dann heute, nur weil ich jetzt angeblich vom Alter her zur Zielgruppe gehöre, hören?

Mein Musikgeschmack bewegt sich schon sehr lange und immer noch zwischen SWR3 und SWR1, aber ich höre durchaus gerne auch mal einen Schlager.
Deshalb sind für mich am Alter festgelegte Zielgruppen überhaupt nicht „zielführend“.

Und damit ist SWR4 für mich mittlerweile völlig überflüssig, zumal es ja keine echte Regionalberichterstattung mehr gibt.
Das ist der Punkt, den ich meine: SWR 4 entwertet sich nicht durch den Verzicht auf Schlager (den man so oder so befürworten oder ablehnen kann), sondern in erster Linie durch Hingabe seiner Regionalkompetenz. Ich kenne - außer hr4 vielleicht - kein anderes ARD-Programm mehr, welches auf UKW noch den Fokus auf Schlager setzt (tut hr4 das eigentlich noch?). Und andere Programme, wie z.B. NDR 1 NDS sind auch ohne Schlager nach wie vor erfolgreich. Schlager dudeln ohne tiefergründigen Regionalbezug - das können Paloma, Schlagerradio und Schlagerparadies auch. Dafür braucht man kein SWR 4.
 
Die UKW ist schon lange keine Goldgrube mehr. Jetzt geht es noch ein paar Jahre um Bestandssicherung, ein paar Leute machen sich noch die Taschen voll und dann ist der Ofen eh aus. Die irren Sparorgien sollen ja auch die hohen Sendekosten bei dürftiger Ertragslage auffangen. Als Begleiterscheinung ruiniert man noch den besonderen Appeal, den Radio mal hatte, und legt damit selbst das Fundament für den Umstieg.

Dann ist die Digitalisierung auch für die Platzhirsche die einzige Möglichkeit sich eine wirtschaftliche Existenzbasis zu sichern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diejenigen, die noch von der gewachsenen Exklusivität der Ultrakurzwelle im Radiobereich profitieren. Bis dieser Effekt durch großflächigen Technologiewandel schwindet.
 
Das kannst Du aber auch den Hasen geben. Außer dem Staumelder ist da nichts regional.
Ich rede ja nicht von Qualität. Ich kann mich erinnern, dass einst bei FFH, Radio Salü,RPR, ja zeitweilig sogar RTL regionale Meldungen durchaus eine Rolle spielten. Wie bei Privaten üblich, wurde das mit besonders großen Worten verkündet. Bei einigen Privaten sind oder waren ja auch Tageszeitungen beteiligt.

Dass solche Nachrichtendienste Geld kosten, hat man schnell gemerkt. Übrig blieben dann zwei lauwarme Sätzchen, oder, noch besser, als Nachricht verkaufte Eigenwerbung. Bei RPR wurde schon mal in den Lokalnachrichten berichtet, dass Hörer XY morgens bei einem Ratespiel des Senders gewonnen hätte.
 
Es gibt noch ein Problem bei SWR4 und zwar die viel zu kleine Rotation.
Meine Frau arbeitet in einem Blumenladen und dort läuft SWR4 RP. Am Anfang war sie noch zufrieden mit der "neuen" Musikmischung, aber mittlerweile ist sie davon genervt, dass jeden Tag die selben Lieder laufen und viele quasi zur gleichen Uhrzeit. Also Abwechslung gleich null.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch wohl so dass die Leute Vielfalt haben wollen und nicht diese permanente AC- und Oldieberieselung auf allen Frequenzen, sozusagen als Äquivalent dazu wie Musik im Alltag konsumiert wird. Was wir heute auf der UKW vorfinden ist doch auch eine kulturelle Verarmung allerersten Ranges, die niemandem mehr gefallen kann.

Wer auch immer mit diesen unnützen Umformatierungen hin zu noch mehr Oldies und noch mehr Hot-AC-Gedudel Geld verdient, profitiert von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die auf der Ultrakurzwelle herrschen und sieht der vollständigen Digitalisierung mit Sorge entgegen (obwohl sich gerade hier riesige Chancen auftun, auch wenn dies mehr Kooperationsgeist und Kreativität erfordern würde).

Natürlich kann man heute sagen die Ultrakurzwelle braucht eh keiner mehr, sie ist eine Ödnis im Vergleich zur digitalen Spielwiese von DAB über Podcasts bis hin zu den verschiedenen Varianten des Online-Streamings. Aber es fällt den Veranstaltern sichtlich schwer der Entwicklung mit sinnvollen und produktiven Konzepten zu begegnen, zu sehr sind sie in überkommenen Denkmustern verhaftet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch wohl so dass die Leute Vielfalt haben wollen und nicht diese permanente AC- und Oldieberieselung auf allen Frequenzen, sozusagen als Äquivalent dazu wie Musik im Alltag konsumiert wird. Was wir heute auf der UKW vorfinden ist doch auch eine kulturelle Verarmung allerersten Ranges, die niemandem mehr gefallen kann.
Ich bin wahrlich kein Verfechter des „Dudelfunks“, höre solche Sender nicht (wenn es nicht aus „Analysegründen“ ist) und habe, in diversen Regien arbeitend, eine musikalische Verflachchung des eigenen Produkts miterlebt, einer „zweiten Welle“ im Westen.
Dennoch: die Musikplanung wird NICHT so gemacht, wie sie gemacht wird, um Hörer zu quälen. Auch nicht, weil die Redaktion nichts anderes kennte.
So, wie es ist, wird es von den Zuhörern am ehesten goutiert, kann man gut finden, schlecht finden, hinnehmen.
„Entweder es wird zu viel gelabert, oder es läuft nur Sch***, den keiner kennt“.

Das einzige Programm mit positiv auffallender, da nicht hinlänglich bekannter Musikauswahl, dürfte radioeins in Berlin/Brandenburg sein. Alle anderen laufen quotentechnisch leider unter „ferner liefen“.
Finde ich nicht gut, ist aber so.
Es wäre ja nicht so, dass es nicht probiert würde…
 
Was immer nach wohlklingenden Ausführungen und blümeranten Formulierungen wie
Wer auch immer [...] Geld verdient, profitiert von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
noch nicht die Frage beantwortet, welche
paar Leute [...] sich noch die Taschen voll
machen würden. Beim SWR.

Die erwartete Antwort: "Niemand macht sich beim SWR durch Strukturwandel die Taschen voller als ohne diesen" musst Du nicht mehr geben. Aber bitte lasse doch die vielen nebulösen Tatsachen-Behauptungen. Sie alle bei den vielen Deiner Zeilen aufzuzeigen, geschweige denn zu widerlegen, übersteigt die Möglichkeit aller User, die hier unterwegs sind.
 
ist doch wohl so dass die Leute Vielfalt haben wollen und nicht diese permanente AC- und Oldieberieselung auf allen Frequenzen, sozusagen als Äquivalent dazu wie Musik im Alltag konsumiert wird.
Und die MA sagt was?

Natürlich kann man heute sagen die Ultrakurzwelle braucht eh keiner mehr, sie ist eine Ödnis im Vergleich zur digitalen Spielwiese von DAB über Podcasts bis hin zu den verschiedenen Varianten des Online-Streamings. Aber es fällt den Veranstaltern sichtlich schwer der Entwicklung mit sinnvollen und produktiven Konzepten zu begegnen, zu sehr sind sie in überkommenen Denkmustern verhaftet.
Vergleiche mal die Zahlen abseits der öden Spielwiese UKW von bundesweit agierenden reinen (bzw. bei einem bis auf Haslach via UKW 93,0) DAB+ Sendern mit den Zahlen von regional oder gar nur lokal auftretenden UKW-Sendern. Da wird manche bundesweite Spielwiese zum klitzekleinen Sandkasten.
Zurück in die Funkhäuser in MZ und Stgt. zum 4. Programm des Südwestrundfunks.
 
Bitte keine Diskussion über die Aussagekraft der MA, das ist reine Glaubenssache. Ich bin mir sicher dass die MA auch in zehn Jahren, wenn die UKW irrelevant ist, für die großen Sender in etwa dieselben Werte ausweist wie immer schon, wenn es die MA bis dahin in der heutigen Form überhaupt noch gibt.

Ich glaube aber eher dass es dann digitale Senderflotten unter diversen Markendächern mit großer musikalischer Bandbreite geben wird - wettbewerbsbedingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dennoch: die Musikplanung wird NICHT so gemacht, wie sie gemacht wird, um Hörer zu quälen. Auch nicht, weil die Redaktion nichts anderes kennte.
So, wie es ist, wird es von den Zuhörern am ehesten goutiert, kann man gut finden, schlecht finden, hinnehmen.
„Entweder es wird zu viel gelabert, oder es läuft nur Sch***, den keiner kennt“.
Also bei den meisten Wellen kann ich von "Planung" nicht viel erkennen. Das sind doch täglich die gleichen Titel die abgespielt werden. Was soll da noch groß geplant werden? Bestenfalls noch die Uhrzeiten wann ein Titel läuft. Ansonsten sind das bei den Oldiewellen die vorgefertigten 300-400 Standardtitel. Trotzdem darf man doch von einem öffentlich-rechtlichen Programm erwarten, dass man etwas mehr musikalische Abwechslung geboten bekommt. Man kann sich aus 50 Jahren Popmusik bedienen und selbst wenn man für jedes Jahr nur 100 Titel rauspicken würde, wären das immer noch mehrere tausend Titel. Bekommt man aber leider nicht hin, stattdessen dreimal am Tag ABBA. Nun ja........ :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Dennoch: die Musikplanung wird NICHT so gemacht, wie sie gemacht wird, um Hörer zu quälen. Auch nicht, weil die Redaktion nichts anderes kennte.
So, wie es ist, wird es von den Zuhörern am ehesten goutiert, kann man gut finden, schlecht finden, hinnehmen.

Kennst du irgendjemanden der so gestrickt ist sich in Zeiten von MP3-Playern jeden Tag stundenlang die stets gleichen Oldie-Klassiker reinzuziehen? Bei Hot-AC-Sendern liegt der Schwerpunkt ja längst auf der Musikpromotion, da laufen keine Gassenhauer sondern auf allen musikalisch gleichgeschalteten Wellen dieselben aktuellen Singles.

Die einzige Zielgruppe dieser Sender sind Menschen in eintönigen Berufen mit häufig wiederkehrenden oder den immer gleichen manuellen Arbeitsroutinen. Die können keine tragbaren Geräte mit Kopfhörern bedienen und müssen in der Gruppe von Arbeitskollegen diesen abstumpfenden Mix über sich ergehen lassen, weil immer ein paar dabei sind, die Nachrichten, Wetter und Showbiz hören wollen.

Ich denke es wird immer schwieriger von solchen Restzielgruppen zu leben.
 
Die, die es noch hören dürfte es nur begrenzt aufregen. Sonst wären sie ja ausgeprägte Masochisten. Aber wer weiß....

Aber fragt die MA nicht in erster Linie nach der Bekanntheit der Sender und nach kurzen Hörerkontakten, egal ob freiwillig oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben