• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR4-Reform

Aber wie kann es sein dass die MA immerzu von gestiegenen Hörerzahlen schwärmt, man allerorten aber nur Kritik hört?
Und an konkret welchen Orten hört man die allerorten so sehr vorhandene Kritik? Massenhafte Leserbriefe in Zeitungen? Demonstrationen? Hungerstreiks?
Gerne die Orte mit PLZ hier auflisten.
Oder doch wieder eher repräsentative Umfrage "ich frage mich selbst"?
 
Bleibt die Frage, ob SWR4 nicht auch neue Hörer dazugewonnen hat. Jene, die so gerne akribisch auf die "Zahlen" verweisen, werden das sicher beantworten können.
Immerhin wird doch ein Trend sichtbar: Überwiegend "zahme" englischsprachige Oldies - also bloß nichts zu Rockiges - gemischt mit deutschen Songs aus der Grauzone "anspruchsvoller(er) Schlager/ Deutschpop, durchaus auch etwas neuerem Datums.

Fans von Schlager und volkstümlicher Musik bleiben auf der Strecke. Die müssen zweifellos auch bedient werden. Ich finde nach wie vor, eine bundesweite Schlagerwelle - natürlich in Kooperation, für alle "Rechtsgelehrten" hier - wäre die richtige Lösung. SWR1 und SWR4 könnte man dann zusammenlegen., Und wieder mit Inhalten füllen...

SR3 hat diesen Wandel übrigens schon vor Jahren vollzogen. Natürlich beschwerten sich auch damals die Schlagerfans. Was aber im Saarbrücker Funkhaus keinen Eindruck hinterlies. Wobei man wohl auch vermuten darf, dass zahlreiche Proteste von irgendwelchen Fanclubs ausgingen, von jenen also, die in den guten alten Zeiten schon mal dafür sorgten, dass selbst die schlimmste Schnulze z.B. in der Radio-Luxemburg-Hörerhitparade den ersten Platz schaffte....
 
Zuletzt bearbeitet:
Was aber im Saarbrücker Funkhaus keinen Eindruck hinterlies.
Und genau das ist das Problem.

Eine wirkliche Kontrolle durch die Auftraggeber, die Beitragszahler, findet eben überhaupt nicht statt.
Und das sage ich als überzeugter Verfechter des ÖRR.

Die Rundfunkräte erfüllen da ihre Aufträge aus meiner Sicht überhaupt nicht.
Oder gab es da irgendwelchen Widerstand gegen die diversen Kahlschläge bei den beiden SWR4-Programmen?

Oder man sieht es daran, dass immer wieder Leute aus dem Politikbetrieb zu Intendanten gewählt werden, trotz des Gebotes der Staatsferne.

Oder anderes Beispiel:
Seit Jahren ist das rbb-Fernsehen das quotenschwächste, also unbeliebteste 3. Programm. Wirkliche Konsequenzen? Keine.
Zwar wird immer mal wieder groß eine Programmreform verkündet, aber an der roten Laterne ändert sich nichts.
Übrigens ist das SWR-Fernsehen nicht viel populärer.

Aber für wen macht man denn die ÖRR-Programme?

Es fehlt hier aus meiner Sicht einfach eine wirklich repräsentative Rückbindung an die Beitragszahler, bspw.,mal eine ganz unkonventionelle Idee, durch regelmäßige Abstimmungen über die Akzeptanz der einzelnen Programme.
Natürlich müsste man gut regeln, wie das ablaufen soll.

Und klar kann dann auch für manche trotzdem ein unbefriedigendes Ergebnis rauskommen. Aber es wäre doch der Kundenwille klarer erkennbar als bspw. durch die doch eher undurchschaubare MA.
 
Eine wirkliche Kontrolle durch die Auftraggeber, die Beitragszahler, findet eben überhaupt nicht statt.
Wäre noch zu klären, wie die aussehen sollte. Die einzige Möglichkeit, die der Hörer hat, ist eben die, ein Programm nicht mehr einzuschalten. Überhaupt: Wen befragt man denn da? Alle Gebührenzahler? Alle, die sich als SWR4-Fans outen, und ein wenig protestieren? Die früher zugehört haben, und mangels Schlagermusik jetzt nicht mehr? Ich wüsste nicht, wie das zu machen ist. Ausschlaggebend sind am Ende doch immer nur Einschaltquoten bzw. Reichweite usw.

Davon abgesehen: Bei aller berechtigten Kritik am ÖR - den wir unbedingt brauchen - stelle ich mir durchaus zuweilen die Frage, ob nicht genau die Art von flachen Programmen, die mittlerweile überall laufen, das ist, was viele Hörer wollen.

Da brauche ich nicht mal weit zu schauen. Auch in diesem Forum beschränken sich Diskussionen meist nur noch auf die Art der Musik, und die ist nun mal Geschmackssache, aber kaum noch um die (mangelhafte) Substanz der Programme. Und wenn ein "Radio" mal angenehm überrascht (siehe entsprechenden Thread), dann meist nur, weil mal wieder irgendwo ein lange nicht mehr gehörtes Musikstück irgendwo läuft.

Daraus kann man dann schließen: Gedudel ist durchaus o.k, nur etwas mehr Abwechslung bei der Musikauswahl wäre schön, und schon ist wieder alles in Butter. Und in den Funkhäusern wird man sich damit trösten, dass man es sowieso nie allen recht machen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe davon aus dass die Masse der angesprochenen Hörer längst auf Internetradio, Streaming und DAB umgestiegen sind und nur die Unflexiblen noch in größerem Umfang Dudelradio hören.

Die MA-Macher finden immer wieder einen Weg die Zahlen in eindrucksvolle Höhen zu treiben, etwa durch geschickte Fragetechnik, Kreativität bei der Ermittlung der maximalen Reichweite, intransparente Gewichtung (z.B:. bei den Befragungen waren die Schlagerradio-Fans überrepräsentiert, was nicht der "Wirklichkeit" entspricht, weswegen die Zahlen nach unten korrigiert werden müssen und ähnliche Tricks). Man weiß ja dass bei der Auswertung demographische Gruppen durch beliebige "Gewichtung" benachteiligt werden, das steht ja sogar in der MA-Methodenbeschreibung.

Also stellt euch schon mal drauf ein dass auch die zu Oldiewellen umgeflaggten Schlagerradios wieder viele Hörer bescheinigt bekommen, obwohl das im WLAN- und Smartphonezeitalter keinen Sinn mehr ergibt, wo eher breit aufgestellte Anbieter und gehaltvolle Radiosender dank reichhaltiger Podcast-Auswahl im Vorteil sein müssten. Und wenn ich eine Nachrichtenübersicht haben will greife ich zum Handy, wo ich nach Belieben alles vertiefen kannn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Amen.
Damit dürfte doch das Thema SWR 4, Schlager und (regionale) Information für dich geklärt sein.
Hier wurden Sie geholfen. Rezeptfrei selbst verschriebene Medikamente Podcast, WLAN und Smartphone.
Die Thematik US-Talk-Formate als Beweis, dass die MA manipuliert ist, bitte in einem eigenen Thread.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Rundfunkräte erfüllen da ihre Aufträge aus meiner Sicht überhaupt nicht.
Tun sie auch nicht. Sind halt keine Radioprofis und haben von der Akzeptanz der verschiedenen Musik-Genres bei den Hörern der jeweiligen Wellen keinen Schimmer. Womöglich spielen die musikalischen Vorlieben der Rundfunkräte noch eine Rolle. Wenn nicht, dann heißt es eben: Die Progammmacher sind ja Fachleute, die wissen schon, was richtig ist.
 
Für solche Sendungen lohnt es sich beispielsweise Gebühren zu zahlen Die ARD hat noch viele großartige Audio-Angebote, für die ich gerne Werbung mache:


...aber ebenso klar nehme ich Stellung gegen die kaputtreformierten Primitivdudler, die sogar im Vergleich zu den Privatsendern eine miserable Figur machen.
 
So eine Sendung gehört aber nicht in ein Spartenprogramm das flächendeckend nicht bzw. nur über DAB+ und Internet empfangbar ist sondern ins Haupt- oder alternativ ins Landesprogramm, sprich ins Erste oder Vierte oder sogar in beide! Sowie auch die Aktuell-Sendungen um 12.00 und um 17.00 bzw. 18.00 Uhr.
Was letzteres anbetrifft hätte ich durchaus kein Problem damit wenn SWR4 hier die Sendungen aus dem Kultur-Programm übernähme.
 
Letztlich gilt für SWR4 genau das, was für alle Formatradios gilt. Solange die Währung (ma 2025 Audio II) auch für den ÖR wichtig ist (was ich im übrigen kritisch sehe, ist doch letztlich vor allem für die privaten Veranstalter der Werbedruck entscheidend, nicht für SWR4 oder andere ÖR-Wellen), wird es immer zu den einheitlichen "massentauglichen" Playlisten kommen.

Ich selbst bedaure das, weil ich nach wie vor glaube, dass ein Mehrwert des ÖR-Radios nicht im Formatradio liegen kann (zumindest nicht auf allen Wellen!), sondern auch um mehrere Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Und ich glaube, diese Wendung in der Denke wird wahrscheinlich zu spät erfolgen, im Streaming alone (was man teilweise mit den Mediatheken versucht) wird das Heil auch nicht zu finden sein, denn dann hat man vor allem die amerikanischen oder chinesischen Unternehmen, die die Jugend mehr mit ihren Apps anzieht.

Aber nochmal konkret zu SWR4: Oldies schön und gut, und sicher mag die Rotation größer als z.B. bei WDR4 sein, aber ob dieses schon bereits vielfach vorhandene Massenprogramm auf Dauer Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Denn auch inhaltlich kommen Wortbeiträge deutlich weniger weg, als bei MDR Thürigen (Fazit vom Tag) z.B.

Die Entwicklung im SWR dauert - wie man mir verriet - ja noch an, in 1,5 Jahren wissen wir mehr, was SWR1/3/4 inhaltlich sein werden. Es bleibt spannend...
 
Zuletzt bearbeitet:
... Solange die Währung (ma 2025 Audio II) auch für den ÖR wichtig ist (was ich im übrigen kritisch sehe, ist doch letztlich vor allem für die privaten Veranstalter der Werbedruck entscheidend, nicht für SWR4 oder andere ÖR-Wellen), wird es immer zu den einheitlichen "massentauglichen" Playlisten kommen.
Öffentlich-rechtliche Programme brauchen also nicht erfolgreich zu sein, sondern bedienen in erster Linie special interest?! Aber es zahlen dafür weiterhin alle?!

Das wird die Akzeptanz des ö.r.-Rundfunks in der Gesellschaft massiv fördern und nach vorn bringen.
#ironieoff

Und nein, ich bin nicht der Meinung, dass der ÖR nur auf Quote zu gucken hat. Aber auch.
 
:rolleyes: Du meinst das wirklich ernst? Dann bin ich raus...
Was haben kulturelle Angebote im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Kindergärten gemeinsam? Beides öffentliche Angebote, die nur von einer kleinen Minderheit wahrgenommen werden, aber von allen bezahlt werden müssen. Sollte der öffentlichen Akzeptanz halber also beides abgeschafft werden.
 
Öffentlich-rechtliche Programme brauchen also nicht erfolgreich zu sein, sondern bedienen in erster Linie special interest?! Aber es zahlen dafür weiterhin alle?!
Ich dachte, wir hätten in D das Solidarprinzip, welches auch in anderen Bereichen greift. Im Endeffekt kann man auch das mit der Kulturabgabe vergleichen, bei der auch nicht jeder ins Theater geht und dennoch ein Theater wichtig für die Gesellschaft ist. Gleiches gilt für den ÖR, der natürlich vor allem möglichst alle Bevölkerungsteile bedienen sollte (denn es zahlt ja bekanntlich jeder) und eben nicht nur die "Mehrheit". Vor allem, über welche Mehrheit sprechen wir hier bei SWR4?

Wir haben beim SWR drei Popwellen, davon überlappen sich ja absichtlich SWR3 mit 1 und SWR1 mit SWR4. Aus meiner Sicht braucht es das nicht und kann tatsächlich eingespart werden, genau das ist die öffentliche Diskussion gerade.

SWR 1 und 3 sollen Popwellen bleiben, SWR4 muss dann aber was anderes bedienen. Der BR hat mit BR Schlager und BR Heimat diese Programme geschaffen, meinetwegen DAB+ only. Aber drei Popwellen (so ist jetzt der Status Quo beim SWR) sind einfach zu viel (letztlich greifen die sich auch gegenseitig Marktanteile ab) und nicht wirklich ein Mehrwert aus Sicht der Mehrheit der Gebührenzahler, die eben nicht SWR1-4 konsumieren, sondern sich bei DAB+ oder im Netz längst andere Alternativen gesucht haben.

Natürlich soll dabei der ÖR auch auf die Quote gucken, aber als einen Faktor (und nicht den einzig wahren Faktor). Wichtig ist für einen Regionalsender wie SWR4 auch, wie verankert bin ich in der Region? Ich zitiere hier aus dem eigenen Werbeprofil:

SWR4 Baden-Württemberg steht für ein modernes Heimatgefühl, das mit seinen vielen Veranstaltungen und Aktionen im Land auch sichtbar und spürbar ist. Quelle: https://www.swrmediaservices.de/fil...4/SWR4_BW_Mediaprofile/SWR4BW_Mediaprofil.pdf

Genau das wird doch mit der aktuellen Strategie - auch aufgrund der Sparmaßnahmen natürlich zwangsweise - aufgegeben.

Niemand "missgönnt" SWR4 Erfolg, sollten sie diesen tatsächlich mit einer derartigen Strategie haben. Angesichts des Vergleichs mit Bayern ist aber anzuzweifeln, ob der Mehrwert aus englischsprachigen Oldies und wenig inhaltlichen Beiträgen (hier gibt es z.B. in Bayern1 die Blaue Couch oder auf MDR Thüringen das Fazit vom Tag etc.) alles ist, was es heute braucht. Wenn dem so ist, bin ich einfach zu anspruchsvoll. Aber ÖR ist das für mich nicht mehr. Bei diversen Privatsendern und vor allem in Netz bekomme ich ähnliches und wenn man mal die Pendler im Auto abzieht, kommt da noch viel "Quote" heraus heutzutage? Es ist anzuzweifeln, meiner Meinung nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hach. Es geht mir um das falsche Argument, eine öffentlich finanzierte Einrichtung sei illegitim, wenn sie (vordergründig) nur einer Minderheit dient.
 
So ganz stimmt das ja auch nicht mit der Analyse von Markus, der in seiner Aufzählung DasDing vergessen hat. Streng genommen hat der SWR also vier Popwellen oder besser gesagt U-Musik Wellen mit den folgenden Zielgruppen laut SWR Media:

SWR 1: 30 bis 59 Jahre
SWR 3: 14 bis 49 Jahre
SWR 4: 50+ (nicht genauer definiert)
DasDing: 14 bis 29 Jahre

Streng genommen kann also nur DasDing ersatzlos eingestellt werden, weil werbefrei, hohe Produktions- und Verbreitungskosten verursachenend aber auf der Einnahmenseite null. Der SWR wird einen Teufel tun und eine der anderen Wellen einstellen, schon allein weil man dann auf die Werbeeinnahmen und die Reichweite verzichten müsste. Das Programm inhaltlich auszudünnen um Kosten zu sparen entspricht da schon eher dem Zeitgeist der ARD.

Der SWR hat damit nach aktueller Rechnung vor Inkrafttreten der neuen Medienstaatsverträge auch nicht mehr U-Musik Wellen als der NDR (4x), der WDR (6x), der RBB (4x), der HR (4x) oder RadioBremen (4x). Nur der SR und der BR (jeweils 3x) haben weniger.

Zumindest auf dem Papier überschneiden sich SWR 1 und SWR 4 sowie SWR 3 und SWR 4 nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hach. Es geht mir um das falsche Argument, eine öffentlich finanzierte Einrichtung sei illegitim, wenn sie (vordergründig) nur einer Minderheit dient.

Das habe ich nicht geschrieben. Ich bin nur davon überzeugt, dass der ÖR, wenn er auf Dauer überleben soll, von einem großen Teil der Gesellschaft auch akzeptiert werden muss. Und es fällt nunmal leichter etwas zu akzeptieren, wenn es auch genutzt wird...

Weniger als 3% der Deutschen besuchen aktuell einen Kindergarten, aber alle müssen dafür zahlen! Skandal!

Wenn keine Kinder mehr in den Kindergarten gehen (weil sie zuhause betreut werden), warum sollte ich dann diese Einrichtung am Leben halten?
 
So ganz stimmt das ja auch nicht mit der Analyse von Markus, der in seiner Aufzählung DasDing vergessen hat. Streng genommen hat der SWR also vier Popwellen oder besser gesagt U-Musik Wellen mit den folgenden Zielgruppen laut SWR Media:

SWR 1: 30 bis 59 Jahre
SWR 3: 14 bis 49 Jahre
SWR 4: 50+ (nicht genauer definiert)
DasDing: 14 bis 29 Jahre
Wie in einem anderen Thread schon geschrieben. Das sind Altersgruppen und nicht im Ansatz Zielgruppen. Die Programme unterscheiden sich inhaltlich erheblich, was nicht rein an der Altersgruppe, sondern auch an der definierten Zielgruppe liegt.
 
Zurück
Oben