• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

SWR4-Reform

Wieso? Eigentlich stimmt da alles. Oder wurden die Nachrichten abgeschafft? Geht es nicht ständig um Service? Keine internationalen Oldies? Keine Aktionen im Land? Was genau stimmt nicht?
 
SWR 1: 30 bis 59 Jahre
SWR 3: 14 bis 49 Jahre
SWR 4: 50+ (nicht genauer definiert)
DasDing: 14 bis 29 Jahre

Der SWR hat damit nach aktueller Rechnung vor Inkrafttreten der neuen Medienstaatsverträge auch nicht mehr U-Musik Wellen als der NDR (4x), der WDR (6x), der RBB (4x), der HR (4x) oder RadioBremen (4x). Nur der SR und der BR (jeweils 3x) haben weniger.

Zumindest auf dem Papier überschneiden sich SWR 1 und SWR 4 sowie SWR 3 und SWR 4 nicht.
Ich danke ausdrücklich für die Ergänzung, DasDing habe ich schlicht vergessen. Wie in einem anderen Thread bereits bekannt, wird das ja schon zusammengelegt, was sehr sinnvoll ist.

Ansonsten gibt es eine Überschneidung der Programme, das wurde bereits gegenüber mir bestätigt als bewährte und bewusste Strategie (meiner Meinung nach Verwässerung der Marken, auch Marketingwissen meinerseits).

Ich selbst halte insgesamt die Popwellen für viel zu viel. Eine für junge Zielgruppe, eine für ältere Zielgruppe muss reichen. Kulturkanal, Infokanal sind für mich Pflichtbestandteile für den ÖR. Das muss bleiben. Auch Special Interest darf jetzt nicht nur wegen DAB+ gestrichen werden, meinetwegen nur auf ARD Sounds oder wie auch immer. Aber über den teuren UKW-Äther vier oder mehr Popwellen zu senden in Konkurrenz zu den Privaten kann nicht der Kernauftrag des ÖR sein. Wir haben definitiv zu viele dieser Wellen in Deutschland, leider keine DLF-ähnliche Struktur in der ARD möglich, sonst würde das erheblich Kosten senken, aber das ist besser im anderen Thread aufgehoben, daher genug an dieser Stelle.
 
Ich selbst halte insgesamt die Popwellen für viel zu viel. Eine für junge Zielgruppe, eine für ältere Zielgruppe muss reichen
Wir leben nicht mehr im Jahr 1984 mit z. B. hr1, hr2 und hr3. Eine "ältere ZG (von 49? bis 93?) wie soll das gehen? Depeche Mode und Peter Alexander im besten Mix jeden Tag den ganzen Tag?
 
Depeche Mode und Peter Alexander im besten Mix jeden Tag den ganzen Tag?
Das hat hier kein Mensch gefordert. Natürlich kann man nicht zu Zeiten zurück, in denen der Kirchenfunk nach dem Kinderprogramm und vor dem Wunschkonzert lief. Es ist aber sehr wohl möglich, Programme einzusparen und sinnvoll zusammenzufassen.
Worin liegt der Sinn, dass für Das Ding als Zielgruppe die 14- bis 29-Jähirgen anvisiert werden, für SWR3 die 14-49-Jährigen, für SWR1 dann noch die 30 bis 59-Jährigen? Ganz offensichtlich machen sich SWR-Programme gegenseitig Konkurrenz. Weil SWR3 so erfolgreich ist, dass man daran nicht rütteln darf, und die anderen eben sehen müssen, wen sie als Hörer noch so finden?

Wozu müssen SR1, SWR3 und HR3 nebeneinander senden, wo sie doch im Grunde alle drei nur belanglose Pop-Programme ausstrahlen?
Das kann man nicht immer nur mit Zeitgeist oder gewachsenen Sendestrukuren, irgendwelchen Zahlen oder Verträgen begründen.

Sonst gäbe es jetzt keine sogenannte Rundfunkreform.
 
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Ganz offensichtlich machen sich SWR-Programme gegenseitig Konkurrenz.
Nur weil sich Zielgruppen überlappen, macht man sich noch lange nicht gegenseitig automatisch Konkurrenz. Bei der Musik, habe ich ich irgendwo gehört, könnte es unterschiedliche Geschmäcker geben, wie auch bei der Präsentation. Das aber völlig neues. Bin mir da sehr unsicher, ob das wirklich sein kann.
 
Nur weil sich Zielgruppen überlappen, macht man sich noch lange nicht gegenseitig automatisch Konkurrenz.

Sondern? Wenn der 30-Jährige zwischen SWR1 und SWR3 entscheiden kann, ist das eine Konkurrenzsituation. Denn die Programme unterschieden sich ja nicht: Auf beiden Kanälen läuft nur Musik, ähnlicher Art. Selbst wenn hier die Musik ein wenig jünger, dort ein wenig älter ist. Aber im Grunde ist das Angebot gleich, so wie eben die anvisierte Zielgruppe.
 
Selbst wenn hier die Musik ein wenig jünger, dort ein wenig älter ist.
In der Tat, ganz,ganz wenig. Es sind gerade einmal nicht mehr als 45 Jahre oder mit 70ern auch nur ein paar Jahre noch mehr. Als Hörer kann man kaum unterscheiden. Musikalisch hat sich überhaupt nicht geändert. Wer aktuelle Musik hört, selbstverständlich auch gerne die 80er Musik, genau auch anders herum. Wenn man so denkt, wundert es mich auch nicht, dass man darauf kommt SWR1 und SWR3 nehmen sich gegenseitig die Hörer weg.
 
Das Problem der gewachsenen Sendervielfalt liegt m.E. in der Entstehung begründet. Beispiel SDR/SWF/SWR:
In ihrer Gründerzeit gab es noch Sendungen mit Programm, sprich mit Inhalt, nix Durchhörbarkeit.
Zunächst war da nur das erste, das Hauptprogramm hauptsächlich mit Informations- und Magazinsendungen nur vereinzelt Unterhaltungssendungen. Dann kam das zweite für kulturelle und klassische Inhalte.
Als nächstes würden dann im dritten die Ausländerprogramme ausgestrahlt und Jugendsendungen sowie weitere Unterhaltungssendungen wurden ebenfalls ins dritte Programm gepackt.
Dann wurden die Ausländerprogramme ins vierte verschoben, dazu kamen noch diverse Regionale Sendungen.
Zuletzt hat man einen eigenen Kanal für sämtliche aktuellen Inhalten gegründet und Zug um Zug die Aktuell-Sendungen aus den anderen Programmen verbannt, sowie auch andere inhaltliche Programmelemente.
Übrig bleiben diverse bestands- und inhaltslose Musikkanäle deren Existenzberechtigung nun zurecht in Frage gestellt werden darf.
 
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Übrig bleiben diverse bestands- und inhaltslose Musikkanäle deren Existenzberechtigung nun zurecht in Frage gestellt werden darf.
Vor allem dann, wenn es keine einzige Welle (auf UKW) mehr gibt, in der noch Musik in der Landessprache in mehr als homöpathischen Dosen gespielt wird.

Ist beim BR auch nicht anders, auf UKW erinnert inzwischen rein gar nichts mehr daran, dass man sich im schönen Bayern aufhält, und das einer öffentlich-rechtlichen Landes(!)rundfunkanstalt nicht würdig!
 

Wäre doch schön, zur Eröffnungsfeier auf SWR4 auch eine regionale Livesendung aus dem Tübinger Neubau hören zu können.
Früher hätte ich mich über so eine Nachricht gefreut.

Aber für was, in aller Welt, baut man ein neues Studio, wenn es faktisch von dort keine Sendungen mehr gibt?
Für Korrespondentenberichte, die es ggf. noch in kleinsten Häppchen gibt und die dann nach Stuttgart geschickt werden, würde ein kleines Büro in der Altstadt völlig reichen.

Angesichts der gerade laufenden ARD-Spardebatte wirkt diese Nachricht des Neubaus für mich noch viel bizarrer.
 
Ich bin Hörer von SWR 4 RP. Diese Woche wieder oberflächliche Wetterprognosen von Stefan Bender, die regelmässig durch das Gekichere von Stefan Nink untrbrochen wurden. Die Prognosen dauern in der Regl eine bis eineinhalb Minuten.

Heute erwähnte Stefan Bender zumindest, dass wir in diesem Juni schon die dritte Hitzewelle haben. Auf Gesundheitliches etc. wird erst gar nicht eingegangen.

Heute Morgen durchweg englischsprachige Musiktitel.
 
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Zwei-Minuten-Nachrichtenhäppchen um halb sind für mich keine „intensive“ regionale Berichterstattung.

Ebensowenig steht dieses Programm für mich für ein „modernes Heimatgefühl“.

Und ob die gespielte Musik „beliebt“ ist, ist natürlich Geschmacksache. Für mich ist sie es jedenfalls nicht.
Dann muss sich der SWR wohl entschuldigen, dass er seine Broschüren nicht rein nach dir ausrichtet. Schwerer Faux pas.
 
. Wenn man so denkt, wundert es mich auch nicht, dass man darauf kommt SWR1 und SWR3 nehmen sich gegenseitig die Hörer weg.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was Du sagen willst.

Dass jemand, der aktuelle Sachen hört, nicht auch mal zwischendurch vielleicht die Beatles hören könnte? Ausgeschlossen? Weil die Musik nicht im gleichen Jahrzehnt veröffentlicht wurde?

Und wenn zwei Programme sich um den gleichen Hörer bemühen, also z.B. den 30-Jährigen, was ist das dann? Keine Konkurrenz, weil in SWR1 ein 80er Titel läuft, bei SWR3 aber ein Titel aus dem Jahr 2000?

Brauchen wir demnächst fünf, sechs, sieben Programme, eins für jedes Jahrzehnt? Oder reicht eins, das möglichst abwechslungsreich ist?

Neben einem Jugendprogramm, für die 14-jährigen, und einer Seniorenwelle, versteht sich.
 
Um die gleichen Hörer bemühen sie sich nicht. Wäre auch hoffnungslos. Der SWR1-Hörer will nicht SWR3-Musik hören, der sucht sich was anderers, wenn es vom SWR nicht bedient wird. Der SWR3-Hörer, der nicht mehr das gewohnte Programm hat, sondern ein Gemischtwarenladen, der hat es noch einfacher, der hat noch ein grösseres Angebot bei der Konkurrenz und nein ist dann nicht der SWR.

Komm jetzt nicht damit, früher hat das noch funktioniert. Die damaligen gespielten alten Titel waren mehrheitlich auch aber nicht über 40, 50 Jahre alt. Die Radiowelt hat sich weitergedreht. Es gibt Privatsender, unendlich andere Angebote im Netz, ...
Das früher alle begeistert darüber waren, was gesendet wurde, kann man nicht auch nicht sagen. Nicht ohne Grund wechselten sehr viele mit dem Start der Privatsender, zu denen und die ÖR waren gezwungen ihre Programme zu ändern und neue zu starten

Nun zurück zu SWR4.
 
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Bevor es zurück zu SWR 4 mit den immergleichen Argumenten Schlager und regionales geht:
Einige hier versuchen ihre vergangene Jugend mit dem damaligen teils sehr trögen Radio von damals auf heute zu projezieren. Einfach weil sie nicht wahrhaben, dass sie älter geworden sind und sich das Radio gewandelt hat.
In Köln hat ab Anfang der 1980er nahezu niemand u 30 die so vielseitigen Gemischtwarenläden WDR 1 und 2, die jenseits jedes "Jahrzehnt Schubladendenken" waren, gehört. Sondern den Vorgänger von SWR 3.
Nördlich von Kassel sah es ähnlich aus. Statt Tanzmusik auf NDR 2 mit Dagmar Berghoff ein Programm aus Frankfurt. Und der SFB ging ab 1985 wegen rias2 komplett in die Knie.

Und zu SWR 4
Hier regionales mit Seniorenmucke zu mischen, hat letztendlich das Regionale von Anfang an für "Jüngere" begraben. Und die einstige Zielgruppe ist es oft schon.
 
Einige hier versuchen ihre vergangene Jugend mit dem damaligen teils sehr trögen Radio von damals auf heute zu projezieren.
Ist es nicht eher so, dass das Radio seinerzeit wesentlich agiler und interessanter war, als das dröge Einerlei, das heute versendet wird?

Hier regionales mit Seniorenmucke zu mischen, hat letztendlich das Regionale von Anfang an für "Jüngere" begraben. Und die einstige Zielgruppe ist es oft schon.
Die junge Generation hört kein Radio mehr und besitzt sogar oftmals kein Radio mehr. Das muss man endlich mal akzeptieren, und nicht andauernd den Fehler machen, sich der riesigen "älteren" (und sehr kaufkräftigen) Zielgruppe zu entledigen für eine "junge" Zielgruppe, die es praktisch nicht gibt.
 
Um die gleichen Hörer bemühen sie sich nicht.
So so. Wenn beide u.a. als Zielgruppe die 30-Jährigen haben, dann was? Bemüht sich SWR3 (ausschliesslich) um die Liebhaber von aktueller Musik, und SWR1 um Oldiefans?

Das glaube ich eher weniger. Beide machen unterschiedliche Angebote für die in Teilen gleiche Zielgruppe. Und da Geschmäcker eben unterschiedlich sind, entscheiden sich - verhältnismässig - sehr viele für SWR3, und einige für SWR1. Dass beim weitaus erfolgreicheren SWR3 im Verhältnis mehr alte Schinken laufen als auf SWR1 Neues, mag ein Kritierium dafür sein, dass Abwechslung eben doch mehr geschätzt wird.

Aber gut, wir können das - ergebnislos - ewig fortführen.
 
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Einige hier versuchen ihre vergangene Jugend mit dem damaligen teils sehr trögen Radio von damals auf heute zu projezieren
Früher hatten Rundfunkanstalten im Schnitt zwei bis drei Programme. Dass da vieles gemischt wurde, was nach heutigem Maßstab nicht zusammenpasst, war wohl zwangsläufig.
Aber ich glaube kaum einer will ein Radio zurück, in dem auf die "Morgenmusik" der Kinderfunk folgte, danach der sonntägliche Gottesdienst, das Interview der Woche und anschliessend das Wunschkonzert mit Schlagern oder Operette.

Insofern vermischst Du hier so Einiges. Es gab nämlich in diesem "Durcheinander", das angeblich keiner hören wollte, aber dennoch Hörer hatte und überlebte, noch sowas wie richtige Programme, mit gesprochenem Wort, Reportagen, Berichten und vielem mehr. Als Beispiels nenne ich Sendungen wie "Heute Mittag" oder das "Frohe Wochenende" beim SWF, die Bücherbar und die Sendung "Die Wissenschaftsredaktion antwortet" beim SDR, oder das Zeitfunk-Magazin auf der Europawelle des SR, abends um 21:00 Uhr (!!!).

Klar, die Titel der Programme klingen heute ziemlich altbacken. Es gab aber jede Menge Inhalt, daneben höchstens zwischendurch mal ein Musikstückchen, zur Auflockerung, aber nicht als Hauptsache.

Es kann mir kein Mensch erzählten, dass der Radiohörer des Jahres 2025 völlig anders gepolt ist und sich nichts sehnlicher wünscht, als jeden Abend mit - pardon - dämlichen Oldie-Shows abgespeist zu werden, aber jegliche Art von sinnhaftem Inhalt vehement ablehnt.

Insofern ist die derzeitige Gestalt des überwiegenden Teils des ÖRs keine logische Konsquenz, sondern das Ergebnis einer Rundfunkpolitik, die sich u.a. im Wettbewerb mit den Privaten sieht. Und deswegen glaubt, ausschliesslich flaches Radio anbieten zu müssen, das seine Hörer nur noch bedudelt, ihn aber nicht mit einigermassen anspruchsvollen Inhalten "belästigt". Dienn die soll er sich ja zukünftig auf den Internetseiten der jeweiligen Sender oder in irgendwelchen Mediatheken suchen.

Das kann man machen. Nur stellt sich die Frage, ob für solcchen Leerlauf - ich lasse die Kultur- und Infowellen jetzt mal außen vor - auch noch Rundfunkgeführen gezahlt werden müssen. Oder ab man das alles nicht beser abschaltet. Dem Musikfan bleiben ja noch genug Private als Alternativ.
 
Vielleicht reduziert sich die Anzahl der Dudelwellen in den nächsten 2 Jahren von selbst oder die Sendungen der Infowellen werden wieder in das Programm der Landeswellen integriert. Wünschenswert wäre m.E. nach beides.
Nach dem Willen der Intendanten der ÖR Rundfunkanstalten sollen ja 17 Wellen gestrichen werden. Man darf mal sehr gespannt sein auf was das hinaus läuft.
 
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