SWR4-Reform

AW: SWR4-Reform

Dass die Sendungsnamen abgeschafft werden, ist eine zu erwartende Maßnahme. Ab 2006 wurden die Sendungstitel nicht mehr im Eröffnungsjingle genannt, sondern nur noch "SWR BW - da sind wir daheim". Der Sendungstitel wurde vom Moderator genannt. Auf die damalige Nachfrage schrieb mir SWR4: "Unser Programm heißt "SWR4 Baden-Württemberg". Danach wird gefragt. Dann sollte bei SWR4 noch das Regionalprogramm auftauchen. Wenn dann noch ein zusätzlicher Sendetitel erscheint, ist die Gefahr der Verwirrung ziemlich groß. So haben wir uns auf Programmnamen und Regionalprogramm geeinigt." (Waren allerdings SWR BW + RP zusammengeschaltet, wurde weiterhin der Sendungsname genannt. In der großen Masse sind wir weniger verwirrt ??)

Da uns Hörern über Jahre der Sendungsname vorenthalten wurde, ist es doch logisch, den endgültig zu streichen. Es ist ja nur zu unserem Besten.
 
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Ich prophezeihe... wenn es tagsüber keine Wunschsendungen mehr gibt, wird sich auch die Musikfarbe dezent verändern. Da werden keine Kastelruther und Heintje mehr stattfinden, sondern es geht Richtung WDR 4. Mehr internationale Oldies, mal 'n Eros, aktuelle Schlager.
Wenn Sendungen nicht mehr "Musikcocktail" und "Schlagerexpreß" heißen und bei "uAwg" Senioren ihre Darmkrebs-Erfahrungen nicht mehr austauschen können, wird das Programm bald deutlich frischer anmuten. Da passt dann eher Wendler und Andrea Berg als Vico Toriani.
Nur so meine Einschätzung...
 
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Oh Schreck. Den Vico hätte ich mir noch angehört, die musikalische Umweltverschmutzung von Wendler und Berg (die nicht mal annähernd singen können) taugt allenfalls als Alternative zu einer elektronischen Marderscheuche. Naja, alles komplett falsch zu machen, ist ja mittlerweile Usus im Radiobusiness. Gottseidank gibt es aber auch noch Menschen, die kreativ sind und andere Gedanken haben...ui, wo zeigen meine Finger jetzt schon wieder hin? Gute Nacht, Stuttgart!
 
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Meine Sorge gilt weniger der Musik als mehr dem Wort. Die bisherigen regionalen Fenster sollen ja alle künftig zentral von Stuttgart aus koordiniert und eingespielt werden. Ich sehe darin jedenfalls keine Stärkung der regionalen Kompetenz, sondern eine weitere Zentralisierung. Vielleicht wird das schnell auch personalrelevant. Zumindest "feste Freie" in den Regionalstudios dürften in einen ziemlichen Konkurrenzkampf um Sendeplätze gejagt werden.
 
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Ich bin ja auch mal gespannt, wie sich das künftig ausgeht mit den Regionalstudios. Die Wunschmelodien aus den Studios wurden ja eh mittlerweile schon immer mehr runtergefahren. Kaum mehr Hörertalks am Telefon, das Format wurde zu 90% auch in diesen Sendungen durchgezogen, was die Musik angeht.
Ich vermute mal, dass sich bezüglich der Musik ab 1.2. auch was ändern wird. Sicher wird man es nicht ganz so radikal machen wie bei Bayern 1, Welle Nord oder R. Thüringen, da der SWR ja noch das erste Programm besitzt zwischen Schlager- und Popwelle. Aber man las ja kürzlich (im Radiojournal), dass sich SWR1 nicht (mehr) als Oldiesender sieht und auch Titel aus den 1960ern immer mehr zurückfährt, die werden sicher künftig vermehrt in SWR4 auftauchen. Ich rechne auf jeden Fall damit, dass das Martin Bornsche Gesetz (max. 2 nichtdeutschsprachige Titel pro Stunde) gekippt wird. Ich rechne mal mit 60:40, also noch etwas mehr als die Hälfte deutschsprachig. Volkstümliche Musik wird wohl im Tagesprogramm kaum mehr laufen. Gut, die Musikfarbe von SWR4 finde ich schon seit einigen Jahren unerträglich, schlimmer kanns eigentlich nimmer werden. In den 90er-Jahren sah das noch anders aus: Echte Volksmusik, Dialektstücke, Schlager-Raritäten, Swing, Operette etc., alles im normalen Tagesprogramm!
Da bringen vielleicht die internationalen Oldies sogar wieder etwas mehr Schwung rein. Die Frage ist, wen man erreichen möchte. Der bisherige SWR4-Hörer war "Gießbert" (passenderweise das Maskottchen), also der Rentner in seinem Häuschen, der sein Gemüsegärtle pflegt, gerne kocht und sonntags mit seinem Daimler im Ländle rumfährt (mit Konstanttempo 70). Der SWR1-Hörer war dagegen der moderner eingestellte mittleren Alters, der mit englischsprachiger Musik aufgewachsen ist und komplett andere Interessen aufweist. Auf der einen Seite ist also der Druck da, SWR4 zu verjüngen, da oben die Hörer auf natürliche Art und Weise wegbrechen, auf der anderen Seite darf man sicher SWR1 nicht zu sehr ins Gehege kommen. Vielleicht wird ja SWR1 gleichzeitig behutsam weiter verjüngt?
Sehr schade fände ich es, wenn die Regionalstudios weiter zurückgedrängt werden. Gerade die machen für mich noch den Reiz dieses Programmes aus. So ausführlich gibt es das sonst nirgendwo. Beim letzten Reförmle wurden die Studios ja schon glattgebürstet mit gleichen Sendezeiten für alle. Mal sehen, wie es nun weitergeht. Dass die Traditionssendung "Sie wischen wir spülen" gekippt wird, ist natürlich starker Tobak. Allerdings ist sie mittlerweile auch schon lang nemme dees. Wolfgang Walker hatte sich ja schon verabschiedet und man wird nun den Hörern sicher verkünden, dass das Nachfolgekonzept "Treff nach Drei" nicht die gewünschte Akzeptanz gefunden hat. Und die Wunschsendungen haben sich halt im Internetzeitalter überlebt.
 
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Warum haben sich Wunschsendungen überlebt?

Normalerweise wünscht man sich einen Titel für jemand anderen.

meine Oma: hat kein Internet

meine Mutter: hat kein Internet

Ich glaube manchmal, alle jüngeren Menschen gehen davon aus, dass Musik hören im Internet das normalste auf der Welt ist. Für diese vielleicht, aber das ist nicht der Durchschnittshörer von SWR 4.

Und wie wünscht man sich überhaupt im Internetzeitalter einen Titel für jemand anderen, den dieser dann hört. In einer Wunschsendung will ich außerdem bewusst erreichen, dass andere das auch mitbekommen, beim Handy oder im Internet geht das wohl nicht so.

Eine Sendung "Am Vormittag" zu nennen ist für einen ör-Sender schon allerhand. Und früher hat man über Privatsender gelästert undderen Max am Morgen, Marianne am Mittag und Anton am Abend.
 
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Und die Wunschsendungen haben sich halt im Internetzeitalter überlebt.

Haben sie sich wirklich überlebt? - Diese These bezweifele ich stark; es möge aus Sicht der Rundfunkschaffenden so sein. Reinhard Mey hat gerade heute Recht mit dem, was er (zu hören hier) 1985 veröffentlichte:

Ich liebe im Radio das Wunschkonzert, erstens, weil es nicht so gräßlich an den Nerven zerrt, zweitens, weil die Radioleute dann spiel'n, was wir woll'n und nicht nur das, was sie meinen, das wir hören soll'n, und zum dritten, und das ist für mich das Schönste daran, weil man alle lieben Zeitgenossen grüßen kann...
 
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Wenn ich es richtig verstehe, geht das neue Programm in Richtung Zentralisierung. Das ist absolut in Ordnung.

Ich wünsche mir aber auf der anderen Seite mehr journalistische Qualität und dazu gehört u.a. auch die Präsentation von Nachrichten: Wenn ich mir eine Gabriele Odenwäller oder einen Philipp Pfäfflin anhören muss, kriege ich das kalte Grausen und frage mich, wer sowas bitteschön ans Mikro lässt:wall:
 
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Wieso geht Zentralisierung absolut in Ordnung? Was ist daran ein Fortschritt oder Mehrwert für den Hörer?
 
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@ MannisFan: Ich möchte mehr journalistische Qualität bei SWR4 und nicht weiter unter der vermeintlichen Chronistenpflicht von drittklassigen Regionalreportern leiden müssen, die glauben über jede Imbissbudeneröffnung berichten zu müssen, nur damit 2:30 gefüllt sind.
 
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Das Problem ist aber, dass Hintergründe, die zum Beispiel für Leute aus dem Süden relevant und für die im Norden aber besagter Sack Reis sind, nicht mehr dargestellt werden. - Letztendlich werden nur die Schlagzeilen übrig bleiben. Beredtes Beispiel ist Niedersachsen, wo es vor gut 10 Jahren auch noch eine relativ gute regionale Berichterstattung gab.
 
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@mediascanner

Na ja, manch ein Geholper und Gestolper in Regionalreporter-Reportagen hat mich auch schon genervt oder amüsiert - ja nachdem. Aber dass SWR4 sich im regionalen und bisweilen lokalen Mikrokosmos tummelt - von mir aus auch in der Imbisbudenszene - finde ich absolut in Ordnung. Denn das fünfzigste Programm, das mir aus den gleiche dpa- und Reuters-Quellen glatt heruntergelesene Weltnachrichten präsentiert, brauche ich bei den schon vorhandenen 49 nun wirklich nicht. Da nehme ich lieber einen Lokalreporteramateur, der aber dann tatsächlich die News, die er ins Programm rückt, selbst auf der Straße eingesammelt hat.
 
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Und die Wunschsendungen haben sich halt im Internetzeitalter überlebt.

Ist nicht das Internet ein einziges Wunschkonzert? Als Beispiel könnte man Last.fm anführen, wo mittlerweile jeder beliebige Musiktitel vom Schlager bis zur Rockmusik kostenlos und in voller Länge angehört werden kann. Dann gibt's noch etliche ähnlich gelagerte "Musikempfehlungsdienste", bei denen man die Musikrichtung punktgenau eingrenzen kann und seine Vorlieben ständig korrigieren oder seinen Geschmack genauer definieren kann (mag ich, mag ich nicht...). Ich habe immer mehr den Eindruck, das Radio hat sich in Deutschland angesichts der multimedialen Vielfalt selbst aufgegeben und trägt in Sachen Musik nur noch hektische Rückzugsgefechte aus.

Was SWR4 angeht gebe ich dir vollkommen recht; eine breite Mischung mit allen Gattungen leichter deutscher Unterhaltungsmusik wäre viel unterhaltsamer als das ewige uff-uff der postmodernen Low-Budget-Schlager nach dem Vorbilde Wendlers (wenn auch Operetten besser in Spezialsendungen aufgehoben wären). Jemand meinte, WDR4 würde keine volkstümlichen Schlager mehr spielen; das ist nachweislich falsch. Die Kastelruther Spatzen etwa liefen während der vergangenen Woche ganze sieben Mal.
 
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Die provokante These "Und die Wunschsendungen haben sich halt im Internetzeitalter überlebt." habe ich quasi den Programmverantwortlichen in ihr Meetingskript gelegt. :D Ich bin nicht dieser Meinung. Wer sitzt schon Tag und Nacht vor der Computerkiste, um Musik zu hören? Und wie schon erwähnt wurde, ein Großteil der SWR4-Zielgruppe nützt überhaupt kein Internet, manche sind schon damit überfordert, einen PC zu bedienen. Das ist jetzt keine Kritik, sondern es ist einfach so. Und auch ich finde eben, es gibt noch ein Leben neben der Online-Kultur. Und da sind Wunschsendungen ein Wohlfühlfaktor. Sie geben den Hörern Gelegenheit, am Programm teilzunehmen und mit den Programmmachern zu kommunizieren. Vorausgesetzt, die Sendung wird ernst genommen. mediascanner sollte besser andere Programme hören. Warum sollte man auf allen Programmen thematisch und formal dasselbe bieten? Ich finde eine mitunter etwas holprige Reportage über eine Geschichte bei mir am Ort um Längen interessanter als eine durchgestylte 0815-Meldung über ein Allerweltsthema.
 
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Um Webradio zu hören, braucht's heute keinen PC mehr. Mit einem WLAN-Radio ist diese moderne Art des Radiohörens jenseits der Ultrakurzwelle auch für "ältere Semester" kein Hexenwerk.
 
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Oh, dass du dich da mal nicht täuschst. Für so manchen ist alles, was nicht nach einem Radio aus den 70ern aussieht, ein Hexenwerk, und oft genug kaum zu verstehen. Das auch, weil so manches dieser Radios letztlich doch mit den Rechner konfiguriert werden muss und dann schnell die Vorstellung fehlt, wie die Musik ist die Kiste kommt, wo man doch gar keinen Senderknopf hat. Erschwerend kommt hinzu, dass so mancher "Lieblingssender" seinen Webstream gezielt verbaut, um Webhörer über werbelastige Seiten zu zwingen, so dass (energiesparendes) Webradiohören mit einem solchen Gerät ohne Rechner massiv erschwert oder ganz unmöglich gemacht wird.
 
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Erschwerend kommt hinzu, dass so mancher "Lieblingssender" seinen Webstream gezielt verbaut, um Webhörer über werbelastige Seiten zu zwingen, so dass (energiesparendes) Webradiohören mit einem solchen Gerät ohne Rechner massiv erschwert oder ganz unmöglich gemacht wird.

Solche Methoden sind natürlich sehr suboptimal, das wußte ich nicht.
 
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Sicher, Webradio ist zukunftsträchtig. Allerdings ist die Klangqualität teilweise immer noch suboptimal, Aussetzer sind an der Tagesordnung und noch lange nicht überall gibt es Highspeed-Internet. Und Mobiles DSL ist auch noch nicht flächendeckend vorhanden. UKW wird also so schnell noch nicht sterben.
 
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Mit einem ordentlichen Anschluss (1 Mbit+) gibt es bei etablierten Webradios keine Aussetzer mehr. Es gibt natürlich da und dort noch ein paar Klitschen, die mit der eingekauften Bandbreite nicht klarkommen, aber die spielen heutzutage kaum noch eine Rolle.
 
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Ich weiß nicht ... ich glaube, auf SWR 4 wird es demnächst - vielleicht ab Februar? - eine Überraschung geben. In der vorigen Nacht hörte ich die ARD-Nacht mit Rainer Nitschke, und obwohl ich mich dazu bekenne, ein Rainer-Nitschke-Fan zu sein, muss ich sagen: Dies war die bisher langweiligste Sendung mit ihm, die ich gehört habe. Er selbst ist nach wie vor ein Top-Moderator, auch wenn er mir öfter unkonzentriert erscheint.

Aber die Musik ... Größtenteils liefen die Titel, die auch im Tagesprogramm zu hören sind, unter anderem „Ciao“ mit Destivo. Oldies waren rar, und wenn welche liefen, dann meistens Standardaufnahmen aus den Siebzigerjahren. Der älteste Titel, den ich gehört habe - ich hatte nicht immer die Kopfhörer auf -, war „Das tu' ich alles aus Liebe“ von Peter Alexander aus den Fünfzigern, und gerade die finden bei SWR 4 so gut wie gar nicht mehr statt.

Was waren das noch für Zeiten, als Nitschke zwischen 1 und 2 Uhr nur Schlager aus den Fünfzigern und zwischen 3 und 4 Uhr echte Raritäten spielte - und das war noch bis in die Neunziger so. Überhaupt war die ARD-Nacht aus Stuttgart früher unterhaltsamer und Nitschke es anzumerken, dass ihm die Nachtschicht Spaß bereitet. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber in der vorigen Nacht ist mir klar geworden, wie eng SWR 4 das Korsett geschnallt hat. Da bleibt kein Platz mehr für Oldies aus den Fünfzigern sowie Ausgefallenes von Vinyl. Und mir ist auch aufgefallen, dass eine Stunde jedes Mal mit einem gesungenen Titel und nicht mehr mit einer für das Backtiming optimierten Aufnahme der SWR-Bigband endete.

Fazit: Auch SWR 4 will jünger werden und setzt auf eine immer enger werdende Rotation. LANGWEILIG!!!
 
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Jaja, die Musik soll auch "weiter optimiert" werden, hieß es schon vor Monaten im Flurfunk, man konzentriert sich künftig auf weniger Interpreten, deren Akzeptanz im Publikum man festgestellt hat. Allerdings frage ich mich, was da noch groß konzentriert werden soll; schon vor der Reform hatte SWR4 eine Rotationsdichte, die sich aus Beratersicht nicht vor SWR3 verstecken musste (/Ironie off)

Noch was: Auch wenn es das Nachbargebäude betrifft: Lest mal, was die Senderoberen nun mit dem SWR-Fernsehen vorhaben: http://www.dwdl.de/story/24416/swr_plant_mehr_coaching_boulevard__infotainment/
 
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