SWR4-Reform

Auch die Heilbronner Stimme (Mittwochsausgabe) hat über den Wegfall der regionalen Mittagsmagazine berichtet: https://www.stimme.de/heilbronn/wir...t-regionale-mittagsmagazine;art140955,4491007

Immerhin liest sich das so, als ob der überregionale Zeitfunk dann um eine halbe Stunde verlängert wird und das Zeitfenster von 12.30-13.00 Uhr nicht nur mit Musik und Belanglosigkeiten gefüllt wird.
Trotzdem: Abgesehen von der Alibistunde zwischen 16-17 Uhr bieten die Regionalprogramme von SWR4 künftig überhaupt keine Regionalmagazine mehr.
 
Ich finde es sehr sehr traurig was seit etwa 15 Jahren mit SWR 4 passiert.
Und auch bedenklich. Man verspielt nicht nur seine regionale Verwurzelung sondern auch seinen Auftrag.
Aus einer anfänglichen Notwendigkeit wurde über die Jahre eine Berechtigung. Heute ist es nur noch eine Rechtfertigung. Teilweise wird das Programm was über SWR 4 RP gesendet wird, aus Stuttgart produziert!?
Erschreckend! Noch vor 20 Jahren waren das einmal komplett eigenständige Programme mit großem Anteil an Regionalsendungen aus den Studios.
 
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Auch die Heilbronner Stimme (Mittwochsausgabe) hat über den Wegfall der regionalen Mittagsmagazine berichtet: https://www.stimme.de/heilbronn/wir...t-regionale-mittagsmagazine;art140955,4491007

Immerhin liest sich das so, als ob der überregionale Zeitfunk dann um eine halbe Stunde verlängert wird und das Zeitfenster von 12.30-13.00 Uhr nicht nur mit Musik und Belanglosigkeiten gefüllt wird.
Trotzdem: Abgesehen von der Alibistunde zwischen 16-17 Uhr bieten die Regionalprogramme von SWR4 künftig überhaupt keine Regionalmagazine mehr.
Die sollten mal besser über die nicht vorhandene Regionaliesierung bei ihrem Haussender RadioTON berichten
 
Teilweise wird das Programm was über SWR 4 RP gesendet wird, aus Stuttgart produziert!?
Erschreckend! Noch vor 20 Jahren waren das einmal komplett eigenständige Programme mit großem Anteil an Regionalsendungen aus den Studios.
Von 18 bis 24 Uhr an Werktagen läuft das gemeinsame Abendprogramm, das im wöchentlichen Wechsel in Stuttgart und Mainz produziert wird. Das gibt es allerdings schon seit 1998; es wurde nur der Beginn so um 2009 (?) herum von 19:30 Uhr auf 18 Uhr vorgezogen.
 
Das war Mitte Januar 2012 - und im März oder April 2020 wurde dann noch der Samstagabend vereinheitlicht.

Was @s.matze ansonsten gemeint haben könnte, ist die seltene Produktion eines Funkhauses allein für das "falsche" Landesprogramm (z.B. Stuttgart nur für SWR4 RP). Das kommt bisweilen vor, wenn das Programm, welches in der entsprechenden Kalenderwoche den gemeinsamen Abend hat, parallel eine eigene Aktion auf die Beine stellt - so z.B. SWR4 BW bis 2018 sein "Blechduell" mit diversen live übertragenen Abendveranstaltungen. Im anderen Bundesland merkt man davon i.d.R. nichts.
Dann gibt es noch den Fall der Musikspezialsendungen an Feiertagen, die in RP immer bis 18 Uhr dauern, während BW von 17 bis 18 Uhr den Zeitfunk bringt. Wenn das Feiertagsprogramm aus Stuttgart kommt (war zuletzt an Christi Himmelfahrt so), werden dort ergo zwei SWR4-Sendungen gleichzeitig produziert. (Dass BW hier stringent an der feiertäglichen Infosendung festhält, finde ich bei aller Kritik wiederum ausgesprochen löblich.)
 
Was bei der Eröffnung dieses Threads noch als "Reform" zur Diskussion stand, erweist sich zunehmend als "Abwicklung". Ich kenne einige SWR4 Kolleginnen und Kollegen, die kotzen. Aber nach außen müssen sie den permanenten Abbau der Regionalität weiterhin als tolle Verbesserung verkaufen.
 
Ich sag's mal so: Wer Regionales und Lokales hören will, ist gezwungen, das innerhalb eines Schlagerformats zu machen. Früher war das mal ein Massenformat, heute hören nur noch die wenigsten Leute Schlager. Wenn man die regionalen und lokalen Inhalte (unabhängig von der Musik) einem breiteren Publikum zugänglich machen will, ohne sie zu einem bestimmten (so engen) Format zu zwingen, ist das doch sehr schön. Wie man das macht, ist dann die Frage. Ich bin ja dafür, den ganzen Regional- und Lokalkladderadatsch ins erste Programm zu hieven und das vierte Programm zu einem zentralen Programm aus Baden-Baden zu machen. Ob man das dann mit Schlager oder Klassik bespielt, darüber darf hier gerne debattiert werden.
 
Ich sag's mal so: Wer Regionales und Lokales hören will, ist gezwungen, das innerhalb eines Schlagerformats zu machen. Früher war das mal ein Massenformat, heute hören nur noch die wenigsten Leute Schlager.
Meinst du wirklich, dass Schlager nicht mehr so beliebt sind? Ich bin mir da nicht so sicher. Ich glaube, es gibt schon viele Leute, die gerne Schlager hören. Sogar viele jüngere Leute hören gerne Schlager, ja sogar Volksmusik. Deshalb finde ich es eigentlich verwunderlich, dass immer weniger Radiosender Schlager spielen.
Ich persönlich bin jetzt zwar kein Riesen Schlagerfan, aber ab und zu höre ich auch gerne mal Schlager. Die Frage ist nur wo!? Hier in NRW gibt es quasi keinen Sender mehr, der Schlager spielt. Hier im Süden von NRW hat man dann noch SWR4 oder man schaltet das Digitalradio ein.
In meinem Bekanntenkreis gibt es aber schon relativ viele Leute, die gerne Schlager hören.

Bleibt zu hoffen, dass SWR4 auch weiterhin dem Schlager treu bleibt.
 
Das Schlager kaum noch gehört wird behaupten die Verantwortlichen der Sender wieder besseren Wissens. Selbst auf der Homepage von NDR Plus wird dieser Unsinn behauptet, man sei aber so gnädig zumindest über DAB eine Schlagerwelle zu veranstalten. Von den Leuten die ich kenne und die Radio über DAB hören hören die meisten gerne bei NDR Plus rein - auch ich bleibe gerne dort hängen. Regionales muß also nicht unbedingt in einem Schlagerprogramm gesendet werden. Hier oben im Norden sind die 1er Wellen die Regionalprogramme, wobei diese Bezeichnung inzwischen fraglich ist, denn der Informationsgehalt bei NDR1 NDS tendiert morgens zwischen 5 und 6 Uhr und abends ab 20 Uhr "gen Null". Eine Landeswelle die ab 20 Uhr die Festplatte anschmeißt ist eine Lachnummer. SWR4 und NDR1 teilen also das gleiche Schicksal.
 
Immerhin liest sich das so, als ob der überregionale Zeitfunk dann um eine halbe Stunde verlängert wird und das Zeitfenster von 12.30-13.00 Uhr nicht nur mit Musik und Belanglosigkeiten gefüllt wird.
Trotzdem: Abgesehen von der Alibistunde zwischen 16-17 Uhr bieten die Regionalprogramme von SWR4 künftig überhaupt keine Regionalmagazine mehr.
Da sind wir in der Nachbaranstalt schon weiter. An regionale Mittagsmagazine - oder überhaupt "Magazine" - können sich nur noch die Älteren erinnern. Alles weg.

Am Ende sind's dann die 2'30-Regionalfensterchen.
 
Sinnvoll untergebracht wären die Regionalprogramme auf SWR1. Das ist das Informationsprogramm (naja, sollte es sein) und die Musik tut den wenigsten weh.
 
Da sind wir in der Nachbaranstalt schon weiter. An regionale Mittagsmagazine - oder überhaupt "Magazine" - können sich nur noch die Älteren erinnern. Alles weg.

Am Ende sind's dann die 2'30-Regionalfensterchen.
Ja, der inhaltliche Kahlschlag bei hr4 war noch drastischer.
Dort hat man nicht nur die Regionalmagazine komplett gekappt, sondern gleich noch mehrere regionale Sendegebiete zusammengelegt. Mit der Konsequenz, dass etwa die Frankfurter und Wiesbadener seither auch Meldungen aus dem Odenwaldkreis präsentiert bekommen - die interessiert dort, mit Verlaub, keine Sau.

Bei den Kolleginnen und Kollegen von SWR4 BW ist die Stimmung auch deshalb so schlecht, weil es dort bis vor wenigen Jahren nicht nur Regionalfenster, sondern de facto weitgehend eigenständige Programme gab.
SWR4 Kurpfalz-Radio hatte bspw. nicht nur die regionale Morgensendung, ein regionales Mittagsmagazin sowie die Schiene am Nachmittag, sondern auch täglich die einstündige "Nahaufnahme" mit Themen aus Politik und Kultur sowie die Wunschsendung "Kurpfalz-Radio lässt grüssen".
(Fast) alles weggespart.
 
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Es liest sich alles ganz schrecklich und ich weiß nicht, wieso die letzten Legitimationen für Gebühren des Hörfunks bzw meine Bereitschaft, gern auch für das öffentlich-rechtliche Radio zu zahlen, mehr und mehr schwinden… es reformiert sich bedeutungslos, austauschbar, irgendwann kräht kein Hahn mehr nach, wenn ne Welle eingestampft wird, da jegliche Identifikation zerstört worden ist.

In meinem Sendegebiet gibt es Mo-Fr von 14-17Uhr aus drei Regionalstudios Sendungen, die es wert sind, nicht in die Tonne gekloppt zu werden.
 
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Warum produzieren Regionalstudios nicht eine, sagen wir stündliche, regionale Nachrichtensendung von ca. 2 min. und die läuft dann auf SWR1, SWR3, SWR4 und SWRaktuell? Das würde die Regionalkompetenz hörbar steigern.

Nachdem in diesem Forum ein paar Jahre Ruhe war, bitte nicht wieder die Schlagerdiskussion. In den 90ern waren Schlager und Volksmusik Massengeschmack, heute Sparte. Der Musikantenstadl hatte 12 Mio. Zuschauer. Bitte jetzt nicht wieder die hundertfach widerlegte Behauptung aufstellen, dass heute Schlager viel beliebter sind als gedacht. Das stimmt einfach nicht.
 
Schlager wird auf jeden Fall gehört. Es käme aber auch niemand auf die Idee die einzigen Regionalprogramme in einem Rock- oder Hiphopprogramm unterzubringen. Massentauglichkeit ist derzeit am ehesten beim Dudelpop gegeben. Das ertragen die meisten.
An sich gehören die Regionalinformationen natürlich ins Informationsprogramm. Da erreicht man aber anscheinend nicht die Masse.
 
SWR bietet vier Vollprogramme und die Anstalt unterhält ein Netz von Regionalstudios und Regionalkorrespondenten. Es ist mir ein Rätsel, warum man nicht mindestens für jedes Regionalstudio einmal am Tag eine einstündige Regionalsendung zu einer attraktiven Zeit (17-18 Uhr) anbieten kann. Wem das nicht gefällt, der kann für diese eine Stunde immer noch auf eines der anderen drei Vollprogramme umsteigen.
 
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Diese Ansicht teile ich mit leider größtem Unbehagen. Gibt sich das lineare Radio ohne Not selbst auf?
Eigentlich stirbt das Radio gerade. Gerade Livemoderationen und regionale und lokale Inhalte machen gerade heutzutage den Unterschied zwischen Radio und Musikdienste aus. Die Verlagerungen ins Internet beschleunigt die Abschaffung des Radios. Nimmt man zum Beispiel die vielen Programme im Bumux 2 sieht man, wohin die Reise geht. Das ist für mich aber dann auch kein Radio mehr. Selbst der WDR spricht seit vielen Jahren die Nachrichten nicht mehr live.
 
Es war wohl nicht ganz zukunftsweisend von einigen ÖR-Sendern damals Regionales in ihren einstigen 4. Schlagerprogrammen zu positionieren. Deutscher Schlager ist heute Sparte. Kein Wunder versuch(t)en die Sender das zu entsorgen. Volksmusik bringt heute auch keine ÖR-Welle mehr nennenswert auf UKW.
Der typische hr4, SWF 4 oder S4 Hörer von damals ist heute wie alt? Auf jeden Fall doppelt geimpft.
 
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Es war wohl nicht ganz zukunftsweisend von einigen ÖR-Sendern damals Regionales in ihren einstigen 4. Schlagerprogrammen zu positionieren. Deutscher Schlager ist heute Sparte. Kein Wunder versuch(t)en die Sender das zu entsorgen. Volksmusik bringt heute auch keine ÖR-Welle mehr nennenswert auf UKW.
Der typische hr4, SWF 4 oder S4 Hörer von damals ist heute wie alt? Auf jeden Fall doppelt geimpft.
Kunststück, wenn Musikrichtungen wie der deutsche Schlager und Volksmusik die letztem 30 Jahre wie Sauerbier angepriesen wurden und man sich öffentlich dafür geschämt hat. Wenn man nullkommanull versucht, jungen Hörern diese Musik nahezubringen, dann ist klar, dass sie ausstirbt. Ist bei Operette, Jazz, Swing, Experimentalmusik usw. auch nicht anders.
 
Im Prinzip sind das selbsterfüllende Prophezeiungen und man kann das Ursache-Wirkung-Prinzip immer auf den Kopf stellen. Wenn bestimmte Musikrichtungen kaum mehr dargeboten werden, stirbt das Interesse an ihnen...und umgekehrt. Selbstverstärkender Prozess. Was SWR4 angeht, haben wir halt die Transformation erlebt von ursprünglich weitgehend unabhängigen Regionalprogrammen mit einem Mantelprogramm (so war S4 noch ursprünglich aufgestellt) hin zu einem Landesprogramm aus einem Guss mit zeitweiligen Auseinanderschaltungen. Die Regionalprogrammnamen wie "Badenradio, Schwabenradio" usw tauchen ja auch nicht mehr auf, sondern nur noch "aus dem Studio xy".
 
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