SWR4-Reform

Da velwechsert hat mal wieder einer Quantität und Qualität. Wenn es in einem Ort 10 Pizzerien gibt, kann man auch sagen: Ist doch genug Gastronomie vorhanden. Was mir tatsächlich fehlt, sind Einschaltimpulse und eben auch die klassischen Generalistenprogramme. Am ehesten hatte ich jetzt beim Ahrtalradio das Gefühl, dass dort Radio für die gesamte Bevölkerung gemacht wird. Ein Ausnahmezustand schweißt die Menschen dann eben wieder zusammen.
 
Was mir tatsächlich fehlt, sind Einschaltimpulse und eben auch die klassischen Generalistenprogramme.
Einschaltimpulse passen allenfalls noch um 20.00 und 20.15 im linearen TV. Beim Radio (man denke nur mal an die Podcasts) schon lange nicht mehr. Einschaltimpuls entspricht auch nicht der Lebenswirklichkeit der Menschen unter 67.

Am ehesten hatte ich jetzt beim Ahrtalradio das Gefühl, dass dort Radio für die gesamte Bevölkerung gemacht wird. Ein Ausnahmezustand schweißt die Menschen dann eben wieder zusammen.
Kinderradio in den Ginseng-Wellen oder den "Einsern" oder gar Kulturellen:
Mal ehrlich, wer hat früher Kindersendungen als Kind gehört?
Gibt es heute auch ohne Ginseng-, Gemischtwaren/Generalisten- oder Kulturumgebung durchgängig auf Teddy und Toggo. Und einen aus der Zeit gefallenen lebensfremden Einschaltimpuls braucht es dafür auch nicht mehr.
 
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Dass es heutzutage keines Einschaltimpulses mehr bedarf (außer generell die Qualität eines Programmes), das mag ja richtig sein. Aber muss man deswegen permanent Ausschaltimpulse setzen (in Form von Dudelmusikeinerlei, inhaltlicher Entkernung, Wetter-Bla-Bla-Bla, Verkehrszentrumsquark, dümmlichen Gewinnspielen und verlogenen Claims á la "Der beste Mix" etc. )?
 
Äh wie bitte??
Es gint doch mehr als genug. Zu keiner Zeit gab es so viele Radiosender wie heute.
... die alle identisch klingen. Du kannst die Radioskala von Anfang bis Ende durchkurbeln, sofern Du nicht gerade ein Hoch-Klassik-Programm einfängst, wird es Dir nicht gelingen, ohne angezeigten oder angesagten Sendernamen herauszufinden, um was für ein Programm es sich handelt.

Bei DAB+ ist es effektiv genauso, 20 Hitradios, 5 Schlagerdudler und eine Handvoll belangloser Festplattendudler.
 
Ich glaube da weicht die Wahrnehmung vieler User hier tatsächlich von der Realität ab, wie Radio heutzutage wirklich ist und wie es funktioniert. Aber bleibt ruhig weiter in eurer Filterblase, wenn ihr mögt🙄.
 
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Ich bin mir nicht ganz sicher, wessen Wahrnehmung hier im Forum ein wenig von allem abweicht. Gerüchteweise soll es hier Menschen geben, die vom Meisten ausgesprochen wenig Ahnung haben, allerdings in zahllosen Diskussionsfäden hier noch zahllosere Beiträge hinterlassen. Noch tiefergehend sind die Gerüchte, dass es allerdings durch manchen User hier sehr interessane Erklärungsansätze geben soll, wie ein hier häufiger aktiver Nutzer beispielsweise mit seiner Erklärung des Begriffs "dB" oder aber auch bei wirtschaftlichen Zusammenhängen immer wieder beispielhaft zur Schau stellt.
Ähnlichkeiten zu realen Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.
 
Mal ehrlich, wer hat früher Kindersendungen als Kind gehört?
Ich! Ich habe früher immer gerne den Ohrenbär auf WDR 4 gehört. Eine Zeitlang gab es bei WDR 4 nachmittags um 15Uhr statt Nachrichten die Sendung "Bonbon". Wenn ich mich richtig erinnere, ging diese Sendung so um die 5 Minuten. Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass es dadrin unteranderem Käthe Kabeljau gab, die von Evelyn Hamann gesprochen wurde. Ausserdem gab es bei WDR 4 eine zeitlang Sonntags morgens eine Kindersendung.

Alle drei genannten Sendungen habe ich als Kind und sogar als Jugendlicher immer noch gerne gehört. Ich denke, ob Kinder das Medium Radio nutzen hängt sicherlich von den Eltern ab. Meine Eltern haben immer das Radio angehabt (ist auch heute nich so) und so hatte ich quasi gar keine andere Wahl, als auch zum Radiohörer zu werden. Analog zu meinen Eltern läuft auch bei mir eigentlich immer das Radio und ich finde das Medium Radio nach wie vor sehr wichtig.
 
Das mit den Einschaltimpulsen sehe ich anders. Mich fragen häufiger Leute: Wieso soll ich noch Radio hören? Was bekomme ich dort, was ich sonst nicht habe? Doch, es braucht sie, wenngleich vielleicht nicht mehr in halbstündlichen Kästchensendungen. Ach ja, Kinderfunk. Als ich ganz klein war, im SWF/SDR um 14 Uhr, ab und an mal gehört. Später gab es den Hutzelmann im Südfunk1 abends kurz vor 7 als Radio-Sandmännchen, bei dem auch Dialekt gesprochen wurde. Hörten aber eher die Eltern und Großeltern als die Kinder. Analog dazu das Betthupferl im Bayern 1, dessen markantes Intro mit "Und jetzt liebe Kinder...kommt Euer Betthupferl" mir immer noch im Ohr ist.
 
Das mit den Einschaltimpulsen sehe ich anders. Mich fragen häufiger Leute: Wieso soll ich noch Radio hören? Was bekomme ich dort, was ich sonst nicht habe?
Das ist so ein Teufelskreis. Es fehlen die Ideen und der Impuls für ein Umdenken bei den Sendern. Mit den immer gleichen paar Titeln in der Dauerrotation, mal kurz Nachrichten und Wetter im Eilverfahren, dauergrinsenden Moderatoren (die überhaupt keinen Bezug zur Musik haben und es auch noch loben wenn schon wieder das gleiche Lied kommt) und nervigen Gewinnspielen lockt man die Menschen heutzutage eben nicht mehr vors Radio.
 
Die Erwartungen sind aber heutzutage so, dass die Radiohörenden zu jeder Zeit einschalten- und ihr Programm haben wollen. Stundenuhren sind da eher fehl am Platz.
Dass der Jazzfreund gerade sonntags einschaltet und Tatort nie anschaut und der Black-Liebhaber grundsätzlich immer donnerstags, war schon 1988 überholt.
 
Dafür hast Du dann für jede Untersparte einen Webkanal...auf dem es nonstop dudelt. Ich möchte aber gerne auch mal echten Musikjournalismus...DJs, die unterhalten und was zu erzählen haben. Sowas kannst Du in der Sparte aber nicht 24/7 leisten.
 
Deshalb haben ja auch Spartensender das "überholte Schema von 1988" (ist es nicht!). Tagsüber allgemein, abends speziell. Das war schon immer so. Und heute (wie damals) gibt es Technik, mit der der Jazzfreund und die Black-Liebhaberin die Sendung nachhören kann. Es gibt natürlich auch Sender, die haben garkeine Spartensendungen, die dudeln wirklich rund um die Uhr. Aber die gab es auch schon 1992. Spezialsendungen jedweder Art morgens um 7 oder zur allgemeinen Bürozeit, das gab es noch nie. Außer vielleicht bei Exoten, aber nicht im normalen Radio. Auch im Ausland nicht.
 
So ist es. Da abends auch bei trefflichster Rotations-Dudeley die Hörerzahlen irgendwo im Nirvana verschwinden, sehe ich gar nicht die Notwendigkeit, hier auf Sparte zu verzichten. Eine gute (Klapp)spatensendung am Abend oder am Wochenende kann den weitesten Hörerkreis erweitern, Imagewerte erhöhen und vergrault die Mainstreamhörer nicht, da sie um diese Uhrzeit eh nasepopelnd vor der Glotze sitzen.
 
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