Talkradio

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Newstalk Berlin

Die Pleite von Newstalk/FAZ besagt nichts darüber, daß das Format in Deutschland nicht funktioniert. Es sagt nur etwas darüber aus, daß die entsprechenden Macher es nicht hinbekommen haben. Das ganze klang vom ersten Tag an nur stümperhaft, das hört sich halt kein Mensch an. Der Einwand, nur rassistisches Dissen würde Quote bringen: Blödsinn hoch drei! Laura Schlesinger disst keinen und ist die Talkqueen. Newsradios dissen auch keinen und sind ebenfalls erfolgreich. Der Punkte ist: Peter Lauffer war unfähig. Allerdings hat er gurutechnisch funktioniert: Einige von denen, mit denen er seine Mißerfolge feierte, glauben bis heute, er sei Gott. So ist das halt mit dem Glauben...
 
@Sachsenradio2:
Ich weiß davon, aber soweit ich das mitbekommen habe, sind sie bereits raus aus dem Rennen. Das war der BLM wohl einfach zu unseriös... Mit dem Konzept, mit dem Neun-Live heute arbeitet, hätten die auch recht schwerlich eine TV-Lizenz bekommen...

Ausserdem muss ich natürlich noch anfügen: Das mit den Gebührennummern funktioniert beim Talkradio wohl doch nicht, da die Leute, die solche Nummern wählen, nicht sprechen können... :D
 
Die beste Sendung bei Newstalk war der Ratgeber "Auto". Drei Stunden am Wochenende gaben Experten Tipps rund um den "Deutschen Liebstes Kind". War ein Hammer und brachte Geld in die Kasse. Die Leute hatte Fragen wie doll und verrückt. "Darf ich meinen Auspuff absägen?","Welche reifen sind die Richtigen?" usw.... Stümperhaft fand ich den Sender eigentlich überhaupt nicht. Soweit ich mich entsinne, hatte Lutz Betramm die Morningshow übernommen. Bis man Ihn wegen Stasi-Vorwürfen geschasst hatte. Oder verwechsel ich jetzt was ?
 
Bertram war zuvor beim ORB wg. Stasi gefeuert worden und kam dann Mitte 97 bei Newstalk unter - und zwar, so weit ich mich erinnere, für 2 Stunden pro Nachmittag.

Die Autosendung überlebte bis in die FAZ-Zeit - ich glaube sogar bis zum bitteren Ende.
 
Nie werde ich Claudio Bamberg vergessen, der mir damals auf NewsTalk an einem Samstagnachmittag den Unterschied zwischen Kreuzschlitz- und Längsschlitzschrauben und die Eigenheiten der dazugehörigen Kreuzschlitz- und Längsschlitzschraubendreher (nicht Schraubenzieher, bitte!) erklärt hat. Dazu gab es twilightzonemäßige Call-Ins.
Ein Freund war anwesend und wir haben dabei eine Flasche Grappa vernichtet!
:D
 
Klingt spannend!
Nein, im Ernst!

Gibts da vielleicht irgendwelche Mitschnitte von NewsTalk? Wäre sehr daran interessiert!
 
@ cheasenonions:

Das muß aber ein ziemlich weites Umfeld von NewsTalk sein, in dem Du gearbietet hast, denn allzuviel Wahrheitsgehalt hat Dein Beitrag nicht:
Oft mussten, um Telefontalkshows am Laufen zu halten, Praktikanten oder Freundinnen von Moderatoren anrufen, damit überhaupt ein Telefongespräch geführt werden konnte.
Komplett falsch. Es war ein absolutes "No go" bei Newstalk, Anrufe zu faken.
Weder die ursprünglichen Besitzer aus den Staaten, schon gar nicht RTL oder später die FAZ wollten sich diese Zeit gönnen.
Ursprüglicher Besitzer von NewsTalk war CLT Ufa. Als die mit Bertelsmann zusammengingen, mußten sie sich (als Auflage des Kartellamtes) von einer Radiobeteiligung in Berlin trennen, also ging NewsTalk an die amerikanische MetroMedia, unter deren Ägide es schließlich zu "berlin aktuell" wurde. Die F.A.Z. schließlich kam wiederum zwei Jahre später und das dann gemachte Programm hatte mit Talk auch gar nichts mehr zu tun.

In einem Punkt hast Du allerdings recht: Der Sender hätte viel mehr Zeit gebraucht.
 
@makeitso

ich kann das auch nur bestätigen. Allerdings wäre es wohl besser gewesen, sie hätten mal ab und zu Anrufe gefakt. Immerhin wären uns dann solche endlos peinlichen Monologe in Sendungen wie die "Thomas-Reckermann-Show" oder "Olga-Nisser-Show" o.ä. erspart geblieben.
 
... ich gebs zu...
ich hatte die zwei talkradio formate in berlin sehr lieb gewonnen -
zum einen redeten "die" mit dir - zum anderen warst du "meinungsaktuell" immer auf den laufenden...
die morgensendung mit herrn arbeit und auch die reckermann-show liebte ich regelrecht (wo sind die beiden????) frau olga fand ich zum späten abend auch nicht schlecht - nur am nachmittag war sie deplaziert.

der fehler war nicht das talkformat - nicht das lokale. der fehler lag nicht mal am versuch des (zweiten) anlaufes einen spagat zwischen news und talk hinzubekommen, der fehler lag an der nicht finanzierbarkeit des längeren durchhaltens. diese talkvarianten waren gut für leute die jemanden zum reden brauchten, für leute die gern hinhören- mitmachen-sich aufregen-zustimmen, für leute die verstehen wollten, für leute die sonst in einsamkeit versunken... nur leider anscheinend nicht werbeträchtig genug. auch glaube ich nicht an die schlechten hörerzahlen - die autoshow hörte jeder in meinem umkreis berlin potsdam den ich damals traf ...
der fehler lag doch am finanzhaushalt... so denke ich.

nein, solch ein format kann sich in berlin... in deutschland, so wage ich zu behaupten, nicht schnell durchsetzen - die gründe wurden hier von euch schon angeführt-schade eigentlich, aber die hörer/innen sind wohl dazu erzogen worden nur noch mitzumachen bei gewinnspielen und sonst wegzuhören :(

ein versuch waers jedoch wert - so denke ich - nur wer macht soviel kohle locker - und warum nicht ein mischmasch aus news musik und talk?

achja-das faz-programm hatte im übriigen als dritter versuch nichts mehr mit talk zu tun (mal anmerk)

ich wünsche euch noch ne gute nacht
euer
_oops_

PS: Bei Talkradio waren die Gespräche nicht gefakt - das einzige war eine 10 Sek. Verzögerung, wegen evtl. antisemi. Ausdrücke und Werbung.
 
Original geschrieben von _oops_ die morgensendung mit herrn arbeit und auch die reckermann-show liebte ich regelrecht (wo sind die beiden????)
Ich kann Dir nur zu Reckermann was erzählen: Er hat bis ca Februar 2003 noch Fußballspiele bei bundesliga.de per Livestream übertragen - dann ging das Projekt (bzw. die Betreiberfirma) in die Insolvenz. Vor kurzem habe ich ihn im Internet wiederentdeckt, als er Basketballspiele von ALBA Berlin per Livestream übertrug - zu finden bei http://www.basketball-bundesliga.de/ und dann auf Live-Radio klicken.
 
Gerüchteweise habe ich gehört, Reckermann arbeite zusammen mit dem ehemaligen FAZ-Radio-Chefredakteur Michael Heutemann in dessen neugegründeter PR-Agentur.

Zu Klaus Arbeit guckst Du hier! Gelegentlich lohnt sich der Klick zur Suchmaschine...
 
Sorry, wenn ich den Thread nochmal missbrauche, aber was machen eigentlich Jens Grochol (Ex 100,6 und FAZ-Nachrichten) und Klaus Fechner (Sport).

Michael Häutemann ist doch auch bei publicis, oder nicht? Seine eigene Agentur heißt TR!K.
 
@ Schulfunk:
Der Autoratgeber , glaube sa von 10-12 ? war wirklich der Hammer !! Wie hieß eigentlich das Genie,das da vor dem Mikro saß ? Für mich hatte der das Wesen eines Dr. Allwissend, es gab fast nie eine Frage, wo er passen mußte ! Was macht der eigentlich jetzt und warum hat eigentlich nie jemand den Mann wieder engagiert, in welcher Sendeform auch immer ???
Hier zeigt sich aber auch, warum viele Radio-Sendungen eben nicht erfolgreich sind: Wenn irgendwelche Labermänner am Mikro sitzen "Hallo, wie geht es Dir - ist es bei Dir auch schon dunkel ??"- lockt das niemand mehr.
Andererseits muß man aber auch fairerweise sagen, daß dies eben keine Talksendung in dem Sinne war, sondern ein Ratgeber.
Und da guter und unabhängiger Rat immer kostbarer -und kostspieliger- heutzutage wird, hatte dies auch den entsprechenden Erfolg...
 
@ berlinreporter & Makeitso

Danke für die infos - jaaaa google und co können sich manchmal lohnen, jedoch viel mir es gerade erst ein, als ich das thema las, Makeitso :)

@all
Ja, auch der Kessler war eine sehr gute errungenschaft - irgendwie war doch talk und newstalk echtes serviceradio! vom service im radio ist ja heute nichts mehr zu hören, ausser verkehr,wetter und blitzer, sowie pr-berichte... eigentlich ein rückschritt, oder?

naja - aber diese entwicklung ist ja heute trendig ...
*ironie*

in diesem und anderen sinne
euer oops
 
Andres Kessler - genau :)) Und warum holt den keiner mehr vor´s Mikro ???
Der wieder einmal die Woche im Radio und dafür richtig !! Promotion gemacht - das wärs !
 
gute idee..

@ die herren reckermann und kessler meldet euch mal bei mir
@ herr arbeit - du bist ja schon in vollbeschäftigung am micro :( (wenn doch nicht - gerne les ich auch von dir ne mail)

bevor hier kommt der oops wirbt im forum ab (oder zu) - ich hätte da ne idee, aber nix zum brotverdienen derzeit

:)

euer oops
 
Auch in den USA wird nicht mehr frei getalkt: Sogar Howard Stern wird abgesetzt!

Thema Sex im Radio

Redeverbot für US-Moderator Stern

Die US-Medien wollen jetzt auch sexuell Freizügiges aus dem Radioprogramm verbannen. Die Sendung des Star-Moderators Howard Stern, der mit seinen Gästen gern über Sex redet, wurde aus dem Programm gestrichen.

AP
Radiomoderator Howard Stern: "Vulgär, anstößig und beleidigend"
Nach dem "Nipplegate"-Skandal bei der Super-Bowl-Fernseh-Übertragung haben die US-Sender alles dafür getan, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt. Nun wollen auch die US-Radio-Sender sexuell Freizügiges aus ihren Programmen verbannen.
Der amerikanische Moderator Howard Stern ist von der größten US-Radio-Kette wegen "anstößiger" Inhalte aus dem Programm verbannt worden. Das berichtet das US-Magazin "Hollywood Reporter". Das für Sterns Sendung verantwortliche Unternehmen "Clear Channel Communications" habe sich nach einer Null-Toleranz-Regel zu dem drastischen Schritt entschlossen.

Auslöser für die Verbannung Sterns war ein Interview mit Rick Salomon, dem Ex-Freund der Hotelkonzernerbin Paris Hilton. Thema war das Sex-Video, das Salomon und die 23-Jährige gemeinsam gedreht hatten. Stern ist bekannt für seinen sexuell freizügigen und häufig auch aggressiven Ton. Die Wahl von Salomon als Interview-Partner passt insofern in das Konzept von Sterns Sendung.

Doch John Hogan, Vorsitzender des Medienunternehmens "Clear Channel Communications", will Sterns Sex-Talk nicht mehr im Programm tolerieren. Die Show sei "vulgär, anstößig und beleidigend, nicht nur gegenüber Frauen und Afro-Amerikanern, sondern für jeden mit einem Sinn für Anstand", sagte Hogan.

Der US-Radiomanager wurde diesen Donnerstag zusammen mit anderen Kollegen vor einen Untersuchungsausschuss des Kongresses befragt. Und zwar zum Thema "unanständige" Sprache im Radio.

Auslöser für die neue Linie waren die Vorkommnisse beim Super Bowl Anfang des Monats. Popstar Janet Jacksons Brust war für wenige Sekunden zu sehen, weil Justin Timberlake an ihr gezerrt hatte und ihr Oberteil aufriss. In der Folge ließ der US-Sender CBS die Grammy-Verleihung im Fernsehen mit Verzögerung übertragen, um Anstößiges herausschneiden zu können. Konkurrent ABC wird es am Sonntag bei der Verleihung der Academy-Awards ebenfalls tun.

Quelle: Spiegel online
 
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