Technik und Antitechnik

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hallo ihr freaks da draußen!
wenn ich mir hier die technik im sender anschaue, dann frage ich mich immer: das kann doch gar nichts funktionieren. mehr und mehr provisorien werden zur regel.
habt ihr in euren sendern irgendwelche technisch bedenklichen konstruktionen, die niemals durch den tüv kommen würden? vielleicht irgendwelche eigeninstallationen, die man sich eigentlich patentieren müsste? wenn ja: welche?

<small>[ 31-05-2003, 11:12: Beitrag editiert von ichweißvonnix ]</small>
 
In einem Ex-Sender von mir (kein NKL oder OK) hat mal der Techniker während einer meiner Sendungen versehentlich den Netzstecker (!!!) des Sendestudios aus der 3er-Steckdosenleiste gezogen! Er wollte eigentlich nur seinen Lötkolben rausziehen.. und hat dummerweise den Stecker verwechselt. Zapp, waren alle Monitore schwarz und mein Kopfhörer still... und ich ziemlich verunsichert...

So viel zum Thema "Un-technik".
 
Ein Wunder, dass diese Konstruktion nicht von alleine den Geist aufgegeben hat, denn so viele Verbraucher auf einem Kabel - au weia! Das Kabel muss doch ständig warm gewesen sein, was da für ein Strom fließt! :)
 
@zone...
Hah! Mir ist was ähnliches während der Sendung passiert, nur dass der Techniker den Stecker dann auch wieder reingesteckt hat. Worauf bei drei Monitoren als Verbraucher die Sicherung flog...

...nur wo ist der Sicherungskasten?!...

...ohne Worte!
 
Bei uns waren Stromleitungen und die Schütze im Schaltschrank etwas in die Jahre geraten, da hatten wir ab und zu kurze Stromausfälle von weniger als einer Sekunde...das hat gerade gereicht, um den ein oder anderen Rechner im Sendestudio plötzlich neubooten zu lassen....
 
Ich bin nicht der einzige, der lustige Geschichten über die vor allem in OKs beliebten Soundcraft-Pulte erzählen kann (durfte ein paarmal in den Genuß kommen). Ein Pult hats zerlegt, als der Moderator einen Anruf über den separaten Hybrid entgegennehmen wollte. Irgendwo war eine Potentialdifferenz im Spiel. Im Studio 2 brummte das Equipment dermaßen, daß ich die eingesprochenen Elemente danach bei der Produktion erstmal durch ein Gate jagen mußte. In einem anderen Sender ist das Pult (ebenfalls Soundcraft 10) abgeraucht, als jemand den Kopfhörerstecker einsteckte. Da warnt nun wohl ein Zettel an der Wand. Einige Nutzer wissen zu berichten, ab und zu am Pult "eins gewischt" bekommen zu haben und es ist vollkommen normal, daß es knackt, wenn man das Mikrofon zumacht (per Fader wohlgemerkt, nicht per On-Taste). Schaltet man genug Kanäle bei geschlossenem Fader auf On, gibts ein wunderhübsches Brummen.
Auch unter "Provisorium" fallen bei mir die unsäglichen Sony CD-Player CDP-D11, die nur 1HE groß sind, nicht framegenau cuen können, teilweise CD-Rs nicht mögen und insgesamt eine Zumutung darstellen. Aber das ist eine andere Geschichte <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />
Bei DT64 in der Nalepastraße gab es einen selbstgebauten (wer auch immer vom Rundfunk der DDR das gemacht hatte) "TED", also einen Anrufzähler mit mehreren Telefonnummern. Den fand ich damals immer ganz witzig. Bei Radio 1 in Babelsberg steht der Nachrichtensprecher mit dem Rücken zur Studioanzeige nebst ARI-Feld und Uhr. Da hat man einen kleinen gewölbten Spiegel neben einem Monitor anbegracht, auf dem man seitenverkehrt im Bilde ist <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />

Aber daß man bei einem "richtigen" Sender das Studio über eine offenbar frei herumliegende Verteilerleiste versorgt, mutet schon sehr abenteuerlich an. Normalerweise liegen bei ordentlichen Studios keinerlei Kabel frei herum...
 
Ha! 1992/93 lief der Sendeweg im K 6 <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> über fliegende Strippen! Und bitte strengstens beachten: "Die Einstellungen dieser Geräte dürfen nur mit Zustimmung der Chefredaktion verändert werden!"
 
Damals, bei einem kleinen, feinen Privatsender in Göppingen:

Die Studiotür steht offen, Chef kommt mit seinen beiden Hunden die Treppe rauf.

Hund "Urmel" sieht mich, freut sich, kommt auf mich zu. Plötzlich: Stille im Studio. Nix mehr zu hören.

Board war noch an, Player liefen, Rechner und Monitore auch.

Alles abgesucht, woran es liegen könnte. Drei Titel blind -äh- "taub" gefahren.

Techniker angerufen. Hörer aufgelegt. Blick zur Seite:

Abhören des Sendesignals funktionierte über einen Tuner, der in Kniehöhe in einem Regal rechts vom Mod stand.

"Urmel" hatte den Tuner mit dem Schwanz ausgewedelt - Panik umsonst <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />
 
@Empty: Bitte verschone uns endlich mit Deinen lauwarmen Geschichtchen aus längst vergangenen Zeiten.

Wir haben inzwischen alle gelesen, was für ein toller Hecht Du mal warst. Damals, beim Privatradio oder vielleicht paßt besser damals, beim Lokalradio.

Wenigstens bist Du Dir treu geblieben. Ihr hattet damals bei der Filstalwelle (ja, so hieß der Laden) schon keine Hörer und ward vollkommen unbekannt und heute bist Du ganz unten, bei Intersurfradio angekommen und hast da wieder: genau, keine Hörer.

Cheers
 
@ SoundsLikeA
Privates Anpissen bitte im Anpiss-Thread. Bei Bedarf bitte eröffnen <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />

-

@ K6
Anno 1992/93 war der K6 auch kein "ordentliches Studio" mehr. Ich erinnere mich auch an einen nebenan vor P13 abgestellten alten Studer-Player mit Zettel, auf dem die Technik ganz lieb gebeten wurde, doch noch - obwohl bald das Licht ausgehen sollte - mal nachzuschauen, ob man den nicht nochmal...
Im April 1992 erfolgte der Mitschnitt eines live auf DT64 ausgestrahlten Silly-Konzertes mit einer Bandmaschine, die sich nachträglich als auf einem Kanal defekt herausstellte. Später gabs das im Archiv also nur in Mono, bis sich ein UKW-Mitschnitt im Archiv eines Hörers anfand.
Und am Karfreitagabend 1993 mutete der Bummel durch das Studio des Berliner Rundfunks fast wie ein Besuch auf der Müllhalde an. Das war der letzte Abend vor dem Auszug aus der Nalepastraße und so ziemlich alles, was man auf dem Fußboden verstreuen konnte, war auch dort verstreut. Ein trauriger, ein böser Anblick.
 
Wir haben mal einen Behringer Composer ON AIR eingebaut... In der Nachtsendung.

Zuvor zum Einmessen einen Testton angekündigt: "Schalten Sie jetzt besser mal das Radio leise, es wird gleich unangenehm" <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />

@SoundsLikeA: Entschuldige, ich wollte nicht Deine Gefühle verletzten. Da wir uns offensichtlich persönlich kennen, können wir gern auch persönlich miteinander diskutieren (Auge um -äh- in Auge).
 
moin,
bei meinem letzten sender hatte ich ausserordentlichen spass mit dem dalet sendesystem <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> . es ist sehr gerne hängen geblieben (not-cd lag schon immer im cd player) und dann ging gar nichts mehr. man konnte keine musik, jingles und beiträge abfeuern.
gerne ist es auch abgestürzt wenn man von der sendungsoberfläche in die automatisierung umstellen wollte und man die falsche oberfläche erwischt hatte. da wurde der studiomonitor blau mit vielen weißen zahlenkolonnen, da hieß es nur schnell not-cd abfahren und server neustarten. (dummerweise hatte ich oft am wochenende und abends sendung, da war fast nie ein techniker zu erreichen)
 
@Empty

On air am Processing zu schrauben oder sogar auf einen andere Sendeantenne umzustellen klingt zwar unglaublich, war aber tatsächlich bei DT64/MDR Sputnik möglich - in den wilden Zeiten von 1992/93. Da stellte ein Radiofreak (nichtmal Mitarbeiter des Senders) das Processing während der Nachmittagssendung ein, nachdem er der Moderatorin (Marion Brasch, heute Radio 1) vorher on air erklärt hat, was da jetzt auf die Hörer zukommt. Abgehört wurde übrigens mit einem Weltempfänger, denn man funkte damals einzig und allein auf 1044 kHz Mittelwelle.
Und weil der Experimentierdrang der AM-Freaks keine Grenzen hatte, wurde irgendwann mal live im Abendprogramm der AM-Sender in Wilsdruff (Dresden) von der 154 m hohen Rohrmastantenne auf eine kleinere Dreiecksflächenantenne umgeschaltet, inklusive 30 Sekunden Trägerausfall und Hörern am Telefon, die den Signalstärkeverlauf in ihrer Region verfolgten und berichteten. Die telekom-Leute aus Wilsdruff mußten sich damals auf so einiges gefaßt machen, inkl. Interview ihrerselbst im Programm. Sowas hatten die auch noch nie vorher erlebt, als "stumme Dienstleister" im Hintergrund. Mann, waren das krasse Zeiten <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />
 
Dann muß jetzt aber auch die Story zum besten gegeben werden, wie der Bagger das am Autoput von Leipzig nach Dresden entlang verlegte Kabel kappte, über das der Sender mit Modulation versorgt wurde. Auf der besagten mittleren Welle gab es MDR Life aus dem Ballempfänger und in der Nalepastraße "DT64, das Radio ohne eine einzige Antenne, wir wünschen allen angeschlossenen Anstalten gute Unterhaltung". Was da abging wurde später in Ausschnitten gesendet, weil es sowas von schräg war...

Ja, und das Silly-Konzert fand in Chemnitz statt und der dank eines aufmerksamen Hörers vorliegende Stereomitschnitt wurde von 100,0 gemacht, vom Sender Geyer, der zur Verwirrung des Feindes schon immer unter Karl-Marx-Stadt (und nunmehr natürlich Chemnitz) geführt wurde. Es paßte also alles hübsch zusammen.

Und von wegen Antitechnik: Dem ein Mikroskop für sein Kindernetradio suchenden Fragesteller hätte ich den Elefantenp*mmel empfohlen, denn der sieht unsagbar cool aus. Klang ist schließlich scheißegal. (Wem doch nicht, der weiß natürlich, daß U87 und U89 die amtlichen Sprechermikros sind.)
 
"Da ist wohl wieder eine Endröhre durchgeknallt..." <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
Anfang der 90er bei einem sehr großen Privatsender (ich war damals dort eine Art Comedy-Heini):

Techniker kommt zur Tür rein und brüllt: "Ich hab gestern den Soundprocessor umgestellt, in meinem Auto klingt es jetzt soooo geil!"

In dieser Sekunde hatte ich sämtlichen Respekt vor jedem verloren, der sich damals dort "Techniker" nannte.
 
In einem Offenen Kanal in Schleswig-Holstein:

"Lokal-Nachrichten" lesen war angesagt. Leider war nur das leicht defekte Studio frei... naja, das Mikro geht ja, dachte ich noch...

Mitten in den Nachrichten Aussetzer über Aussetzer wie bei einem Wackelkontakt...

Später stellte sich heraus, dass das Netzteil wohl ein wenig hinüber war... das Studio wurde so aber noch wochenlang weiterbenutzt...

Christoph
 
Das wildeste ist der EDV-Raum bei uns, dann ein vollkommen undokumentierter Sendeschrank und die Tatsache, dass sich das DokuSystem in einem alten (komplett verbarrikadierten) Büroschrank mit Lüftungsgittern befindet.

Vor einigen Jahren kam ich acuh mal ins Studio und habe mit Schrecken festgestellt, dass das Sendepult fehlte. Mit den Worten: "Ähm ich muss gleich Sendung machen!" war das Pult dann innerhalb von 5min vom technikerschreibtisch wieder ins studio gewandert und komplett zusammengeschraubt worden! HEIKLE SACHE! :eek:

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