Test in Bayern: Mehr als 50 individualisierbare Radio-Channels über DAB+

Künftige Radiogeräte werden rückkanalfähig sein und auch mobiles Internet wird sich einmal durchsetzen. Damit bekommt das Autoradio vom Mobilfunkmasten, dessen Gebiet man gerade durchfährt einen Impuls (Cue) und schaltet entsprechend Werbung des örtlichen Baumarktes via Web auf das DAB-Signal auf. Zukunftsmusik? Ja, das hat man von Webradio auch mal gesagt...
 
Bereits heute können Webradios personifizierte Spotwerbung anhand des Nutzungsverhaltens abspielen (instream ads). Der Breitbandausbau schreitet im ländlichen Raum voran. Auch die Disposition geht mittlerweile völlig neue Wege. Es ist eine logische Konsequenz, dass man die immer heterogener und dynamischer werdenden Zielgruppen innerhalb kürzester Zeit bei sinkender Verweildauer ansprechen muss. In 10 Jahren werden Werbeformen möglich sein, die heute niemand auf dem Schirm hat.

Wer hätte bei der Einführung von DAB (alt) oder DAB-Plus gedacht, dass es kommerzielle Produktwerbung auf den Displays der Empfänger geben wird (also klarer Missbrauch der SLS-Funktion)? Niemand, denn ansonsten hätten die LMAen diese Werbeform längst reguliert. Theoretisch ist dort sogar Glücksspielwerbung möglich, denn die entsprechenden Glücksspielverträge schweigen sich über Displaywerbung aus. Es ist eine rechtliche Grauzone.

Smart TV ist auch ein Stichwort. Der mit dem DSL-Router verbundene LG oder Samsung Fernseher blendet Werbung ein, das haben die verdutzten Nutzer gar nicht erst gemerkt, dass das direkt vom TV-Gerät kommt und nicht vom Fernsehprogramm/Sender. Oder HbbTV bietet ebenfalls derartige Möglichkeiten:

"Wenn die Zuschauer zwischen den Kanälen ProSieben, Sat.1, Kabel eins und Sixx hin- und herschalten, erscheint auf ihrem Bildschirm jedes Mal ein Werbefenster."

Das hätte zu Analogzeiten niemand für möglich gehalten, und es zeigt, was die Entwicklung für Schritte macht.
 
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Alles richtig was du sagst, aber nochmal: Woher kommt die konkrete Aussage, dass es zukünftig Empfänger mit Rückkanal geben wird? Bei DAB+ ist das technisch nicht möglich, doch darauf hast du dich bezogen. Oben schreibst du ja immer von webbasierten Empfängern und da gehen personalisierte Spots ja schon lange.. Das ist alter Kaffee.
 
Ein webbasierter Empfänger (Kombituner DAB/Internetradio) bekommt doch laufend Impulse via Web. Das dürfte keine große Sache sein, dem Gerät einen entsprechenden Impuls zu senden, dass dieser personalisierte Spot eben nicht über den Internetstream gepackt wird, sondern kurzzeitig das DAB-Signal überlagert. Die ReVu-Funktion einiger Geräte zeigt ja, dass man auf DAB durchaus geräteseitig mit Pufferung arbeiten kann (trotzwohl es sich bei DAB um Livecast handelt). Ich denke da wird schon im Hintergrund daran getüftelt, man ist nur nicht soweit (damit z.B. der Spot nicht über die Nachrichten gelegt wird oder über Moderation). Der Impuls kommt ja dann nicht über den empfangenen DAB-Multiplex sondern über Web. Wenn du das Radio vom Wlan abklemmst, natürlich nicht. Ich wüsste nicht was herstellerseitig dagegen sprechen könnte, ähnlich wie bei Livestreams auch bei DAB an einer festen Positon z.B. immer Minute 43 einen Spot einzublenden. Die Programmanbieter auf DAB dürfen eben nur an der Stelle nicht gerade moderieren oder selbst einen Block haben.
 
Dann ist es aber nicht, wie im eigentlichen Post beschrieben, individuelle Werbung via DAB+, sondern via Web. Und das gibt es so schon. Warum also in eine "alte" Technologie nochmal Kraft stecken, wenn die Zukunft im Web liegt? Deine Aussage im Ursprungspost klingt eher nach: Wir liegen kurz vor dem Durchbruch über DAB individualisierte Werbung auszuspielen (was über ein reines DAB Gerät nie gehen wird). Ich glaube die Art, wird so nie kommen. Was es durchaus heutzutage schon gibt: Einige Sender bauen Trigger in ihre Werbeblöcke ein, um via Web einen zusätzlichen individuellen Spot auszuspielen. Dieser Trigger pausiert das Live Programm und gibt es anschließend an gleicher Stelle wieder -> aber alles rein webbasiert.
 
Ja, diese Signale sind mit dem menschlichen Ohr nicht hörbar, aber man sieht sie im Spektrum. Sowas wird auch für regionale Spot Ausspielung genutzt. U.a. bei Jam FM und OSW habe ich das gesehen, wenn man sich eine Sendestunde im Spektrum mal anschaut.
 
Das stimmt allerdings, dass die Auswahl für München-Innenstadt sehr schlecht ist im Vergleich zu Hochfranken, Großraum Nürnberg/Erlangen/Fürth oder Ostbayern/Niederbayern. Das liegt aber auch daran, dass aus Österreich kaum DAB gesendet wird und das BW-DAB nicht bis nach München reicht.
Wenn meine keine Ahnung hat, einfach Mal nichts schreiben. Gerade in verwinkelten Ostbayern kann je nach Dorf auch nur der örtliche Füllersender des BR mit 11D und Regionalmux gehen. Es gibt Orte im Bayerischen Wald die in der Tat günstig liegen und dort dann halb Bayern mit Tschechien und Österreich muxen dort zu empfangen ist. Ist allerdings eher die Ausnahme. In Städten wie Weiden, Schwandorf oder Cham, ja sogar Regensburg würde ich jetzt nicht von mehr Vielfalt reden wollen als in Nürnberg oder München.

Der Empfang von die RAS Muxe auf Bayerischen Boden hatte ich bis jetzt auch nur auf der Zugspitze und nicht am Starnberger See. DAB ist nicht mit UKW gleich zusetzen.
 
Der 10D kommt hier in Nürnberg (Innenstadt) schwach rein, hab da M94.5 schon empfangen können, allerdings sehr sporadischer Empfang, an manchen Tagen geht es gerade so, an manchen Tagen gar nicht.

Auch 10B ist schwach auf der Brust. Am Hauptbahnhof unterwegs teilweise sehr gut zu empfangen, im Nürnberger Osten trotz leichter Erhöhung gar nicht outdoor.

Bei mir hier im 4. Stock ganz gut empfangbar, aber mit nicht allzu großer Reserve, also auch nicht so alltäglich.

Ansich ist es aber zu begrüßen, was zu testen und für mehr Vielfalt zu sorgen. Braucht aber sicher mehr Wortprogramme (nicht sowas wie Verkehr oder weitere Popwellen)
 
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Ansich ist es aber zu begrüßen, was zu testen
Wozu? Es sind durch die fehlende Überlappung von Büttelberg und Wendelstein 2 isolierte Einzeltests. Da hätte dann auch nur einer der beiden Standorte ausgereicht. Oder Büttelberg UND Nürnberg. Aber nicht so halbherzig mit 2 Sendern und einer großen Lücke dazwischen.
Wobei ich mich auch trage, warum bei einer Technologie, die angeblich ganz ganz kurz davor steht UKW abzulösen und UKW angeblich abzuschalten, noch irgendwas getestet werden muss.
Und die EWF-Funktion kann so gut wie kein derzeitiges Heimgerät.
 
Ich denke, man will da nicht zu sehr in die Großräume einstrahlen. Warum es ausgerechnet Büttelberg (niedrige Leistung) und Wendelstein (höhere Leistung) geworden sind, ist wirklich unklar. Aber grundsätzlich hat es schon immer Tests gegeben, der BR in Nürnberg sendet ja manchmal Testtöne über DAB+. War vergangene Woche wieder so.

Aber Features zu testen, ist nichts Neues. Über Satellit gabs diesen "Test-R"-Kanal der ARD. Den gab es auch lange Zeit, wo ich mich fragte, wozu.
 
Wenn man schon im Kanal 10D testet, dann normalerweise richtig. Und man bastelt da normalerweise nicht zwei Einzeltests bei DAB+ zu einem Test zusammen. Ein Test hätte ja wegen der fehlenden Überschneidung vollkommen genügt und Strom/Energie/Kosten erspart.
Ist eigentlich nach Einführung von DVB-T1 oder gar DVB-T2HD irgendjemand auf die Idee gekommen, bei einem eingeführten laufendem System noch irgendwas testen zu müssen?
 
Woher kommt dieses Wissen?
Mobiles Internet ist doch längst Standard, man denke nur an all die Streaming-Plattformen. Ob jetzt mobil Spotify oder Radio konsumiert wird, ist Jacke wie Hose.

DAB+ wird man noch ein paar Jahre parallel zu UKW mitschleifen, aber spätestens in den 2030er Jahren wird der Radioempfang praktisch ausschließlich über 5G bzw. die dann aktuelle Technologie erfolgen, weil es schlichtweg keinen Sinn macht, parallel zum omnipräsenten Mobilfunk (plus stationär IP via Glasfaser und DSL) noch ein oder zwei weitere Ausspielwege zu bedienen.
 
Ja ist klar, wir gehen alle online und unser schlechtes Netz wird zusammen brechen.
Man baut doch nicht umsonst DAB+ weiter aus damit in 10 Jahren wieder alles abgeschaltet wird.
Ob nun DAB+ oder UKW, dort können unendlich viele Geräte drauf zugreifen ohne das es zusammen brechen wird.
Das wird man mit 5G oder dergleichen nie hinbekommen.
 
Ja ist klar, wir gehen alle online und unser schlechtes Netz wird zusammen brechen.
Du befindest Dich aber schon im Jahr 2023?
Wir *sind* längst alle online, und die Netze sind entsprechend dafür ausgelegt, und zwar nicht nur für niedrige Audio-Übertragungsraten, sondern für Video (YouTube, Instagram & Co).

Man baut doch nicht umsonst DAB+ weiter aus damit in 10 Jahren wieder alles abgeschaltet wird.
Wieso nicht? Bei DVB-T (nicht T2) war es auch nicht anders.

Abgesehen davon, wer gibt sich denn noch mit 30 DAB+-Programmen zufrieden, wenn er unter zigtausend Streams online wählen kann, und zudem immer mehr in Richtung Personalisierung gehen wird?

Ob nun DAB+ oder UKW, dort können unendlich viele Geräte drauf zugreifen ohne das es zusammen brechen wird.
Das wird man mit 5G oder dergleichen nie hinbekommen.
Das bekommt man schon Stand heute mit 4G problemlos hin, und 5G (oder 2030 dann 6G oder 7G) werden nochmal spezifisch auf hohe mobile Datenraten optimiert sein, das kannst du den Netzbetreibern durchaus zutrauen.
 
Irgendwie kommen wir vom Thema ab.
Mit Mobilfunk wird das nichts.
Die Funkzellen sind nur für eine bestimmte Kapazität geeignet.
Bei größeren Veranstaltungen brechen die zusammen.
Vom ländlichen Bereich will ich erst gar nicht reden.
Ein weiterer Punkt sind die Server der Streams.
Auch diese sind nicht für etliche Millionen Hörer ausgelegt.
Es wird also bei einer terrestrischen Verbreitung bleiben.
Ob nun UKW oder DAB+ oder irgendeiner anderen Art spielt keine Rolle.
 
Der stammt aus der Zeit, als man damit begonnen hat die Regionalmagazine der Dritten in allen Fassungen digital per Satellit auszustrahlen. Mit Test-R konnte man testen, ob der eigene Receiver die PMT-Umschaltung fehlerfrei kann, dazu wurde minütlich zwischen arte und phoenix geschaltet, durch deren SD-Abschaltung mittlerweile passé

So ähnlich wurde in Sachsen-Anhalts privatem DAB+ Mux auch mal gearbeitet, mit PMT-Auseinanderschaltungen. Inzwischen leider nicht mehr.
 
Du befindest Dich aber schon im Jahr 2023?
Wir *sind* längst alle online, und die Netze sind entsprechend dafür ausgelegt, und zwar nicht nur für niedrige Audio-Übertragungsraten, sondern für Video (YouTube, Instagram & Co).
Auch im Internet sind die Ressourcen endlich. Daher werden im Fall von hohen Datenmengen die Geschäftskunden bevorzugt und wir Endkunden stehen Hinten an. Der kleine ZTE-Besitzer ist nicht im Fokus.
Gestern war ich in einem neuen Stadtteil von Frankfurt, den es seit ca 10 Jahre. gibt. Dort wohnen Studenten um die wohlhabende Menschen. Von O2 keine spur auf meinem Handy.
 
Dienen dieses Tests nicht ohnehin nur der Kanalblockade, ähnlich dem 7C/6C Kuriosum am Hohenbogen? 🫢
Ein bisschen Geschmäckle hat die Sache schon. Für jahrelange Test von zwei Standorten nutzt man einen Kanal (10D) der eigentlich mal komplett dem bayernweiten Privatfunk zur Verfügung stehen soll.
Sicherlich hätte es auch die Möglichkeit gegeben, für eine temporäre Testsendung andere Kanäle koordinieren zu lassen und somit unabhängig den 10D für den Privatfunk zu nutzen.
 
Lustig wie hier einige schon wieder davon träumen dass das Radio nur noch über Mobilfunk kommen wird.

Und gleichzeitig haben wir uns jetzt im Krankenhaus in einer Liste eingetragen wer kommen kann wenn es zu einen Blackout kommt.

Und in diesem Szenario, und jetzt kommt es, fällt zuerst das Mobilfunknetz aus.

Also bei so einen Szenario vertraue ich auch in Zukunft lieber weiterhin auf UKW und einwenig auch auf DAB+.
 
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