Themenwoche Radio bei DWDL

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Radio 14

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Das Medienmagazin DWDL startet heute die Themenwoche Radio. Den Auftakt macht der lesenswerte Artikel zum Thema Wort im Radio:

 
Der eine Schlüsselsatz "Wir können das ja nicht ändern und uns die Hörer so backen, wie wir es gerne hätten." ist sehr aufschlußreich, weil er erstens falsch ist und zweitens, wenn er es nicht wäre, das Ende des Radios aufzeigt.

In den vergangenen 30 Jahren haben nämlich sehrwohl die Radioanstalten (allen voran die Privatdudler, aber leider dann auch die ÖR Stationen) die Hörer erzogen, alles, was auch nur ansatzweise anspruchsvoll ist, zu meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Das galt vor 30 Jahren, aber auch heute gilt nach wie vor der Grundsatz "Das Angebot bestimmt die Nachfrage".

Wenn man allerdings gar nicht mehr vor hat, das Angebot in positivem Sinne zu steuern, dann ist in wenigen Jahren das Medium Radio vollkommen tot, denn gegen wortfreie Streamingdienste mit ungleich größerem und im Idealfall sogar personalisiertem Musikangebot plus jederzeit verfügbare Nachrichten online hat der Dudelfunk wirklich keine Chance, denn auf Werbung und im wahrsten Sinne des Wortes nichtssagende Moderationsroboter (die vermutlich schneller als man denkt durch KI + Sprachsynthese ersetzt werden) hat niemand Lust.
 
Malaks Erfahrung nach, entscheide die Hörerin oder der Hörer nach persönlicher Relevanz, welches Programm er wählt. "Lokale Infos sind nicht per se ein Einschaltgrund. Im Gegenteil. Was soll in Bamberg, Amberg, Weiden, Reutlingen, Heilbronn so spannend sein, dass man damit jeden Tag (!) Sendungen mit massenkompatiblen Inhalten füllen kann? Das geht ja schon in Hamburg oder Berlin kaum."
Darf ich das unkommentiert so stehen lassen? Mir platzt bei der Dame nämlich meist der A...
 
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Dann hat diese Person keinerlei Gespür dafür, über was sich die Leute zuhause und im Büro unterhalten.
Diese Themen finden sich, wenn überhaupt im öffentlich-rechtlichen Radio wieder.
Themen gibt es genug, wenn man sich nur die Mühe macht zu recherchieren, aber da ist ja schon das Problem.
Einerseits hat z.B. Radio Frankfurt längere Werbeblöcke als FFH, anderseits erfährt man bei R. F. wenig über das, was hier in der Stadt passiert*. Ähnliches bei Rhein-Main-TV. Es gibt meist nur 2 Themenbereiche: Musik und die Hobbies von Geschäftsführern regionaler Firmen. Dann lieber die Infohäppchen bei FFH-F und hr4-RM (*vielleicht schalte ich nur immer zur falschen Zeit ein)
 
Viele Verantwortliche meinen, dass Wortbeiträge, welche über 1:30 min hinaus gehen, bei vielen einen Umschaltimpuls auslösen würden. Ich meine, dass diesen Umschaltimpuls eher der schlimme Mix aus ellenlangen Werbeblöcken und den gefühlt immer gleichen Songs der immer gleichen Interpreten auslöst, die sich alle paar Stunden wiederholen. Solche Sender kommen dann auch als Tagesbegleiter, zum Beispiel im Büro oder auf der Baustelle, nicht so gut an, weil sie nach kürzester Zeit nur noch nerven. Dann könnte man sich gleich auf eine entsprechende Spotify-Playlist einigen und diese laufen lassen....
 
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Wir füllen mit regionalen Inhalten täglich eine Zeitung. Printauflage stabil, online steigende Zugriffs-und vor allem Abonenntenzahlen. Ich sehe keinen Grund, warum das im Radio nicht funktionieren sollte.
 
Video killed the radio star? Nein!
Social media killed the radio star? Nein!
Das Einzige, was das Radio tötet, ist das Radio selbst.

Bei den Inhalten, da ist sich Beraterin Yvonne Malak sicher, stünde Entertainment vor Lokalität.
Hat die Dame eigentlich schon mal einen Lokalsender und seine Arbeit von innen gesehen oder selbst mal dort gearbeitet? Wahrscheinlich nicht. Sonst würde man die Stationen nicht als Radio Kleinkleckersdorf bezeichnen. Soll sie mal weiter in Ihrer Großstadt-Arroganz-Entertainmant-Bubble blubbernd dahin dozieren. Berlin kann jeder, Ahrtal, Olpe und Eifel muss man wollen!

Dann stört die Leute mal nicht weiter, mit dem besten Musikmix non-stop.
 
Das schlimme ist: Hat sie. Anfänge bei Lokalsendern in Bayern. Wird nur fast überall verschwiegen. Und dann ganz schnell Kichertante bei 104.6RTL und danach diverse Privatsender plattformatiert.
 
Ist es dann vielleicht eine persönliche Agenda von Ihr, den Lokalfunk kaputtzuschreiben, weil man ihr vielleicht irgendwann man gesagt hat, Yvy, überleg Dir das mit dem Journalismus doch nochmal bitte. Ist natürlich rein spekulativ.

"Lokale Infos sind nicht per se ein Einschaltgrund. Im Gegenteil. Was soll in Bamberg, Amberg, Weiden, Reutlingen, Heilbronn so spannend sein, dass man damit jeden Tag (!) Sendungen mit massenkompatiblen Inhalten füllen kann? Das geht ja schon in Hamburg oder Berlin kaum."
Tja, was passiert Lokal vor der Haustüre? Es ist im Prinzip das, was am Nächsten am Leben einer und eines Jeden stattfindet. Fehlende oder kaputte Infrastruktur, Mist in der Politik, Verkehr, fehlende ÖPNV, die täglichen Aufreger, Irrsinn in Behörden, Unwetter etc. etc. Hunderte Themen, die bewegen, für Menschen relevant sind liegen vor der Tür.

Entlarvend finde ich auch Frau W.s Worte:
Daher müsse die Gattung Radio "unbedingt die Küche zurückerobern, wie auch Schlaf- und Badezimmer." Das sei früher das Reich des Radios für die stationäre Nutzung daheim gewesen.
Sagt mal, Ihr allwissenden Experten: Wie konnte es eigentlich passieren, dass Ihr die Hoheit in der Küche, im Schlafzimmer und im Bad verloren habt? Ist da eventuell inhaltlich vor langer Zeit gehörig schief gegangen?
 
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.....und so sieht die Dame sich selbst. Okay, ist nicht mehr ganz aktuell.....


 
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