Um des Thema wieder zu entsexualisieren:
das Problem der Selbstdarstellung hat nach meiner Erfahrung gar nichts damit zu tun, sondern schlicht und einfach mit einer anderen Sache: wenn es keine Inhalte zu vermitteln gibt, sei es, weil man unfähig ist, welche rüberzubringen oder weil das Programm selbiges nicht vorsieht, laufen einige Mods (egal welcher sexuellen Ausrichtung und egal auf welchem Sender) Gefahr, sich selbst anstelle der fehlenden Inhalte zu präsentieren. Ein Journalist, der zusehen muß, wie er all die Infos, die er gerne bringen will, auch innerhalb der ihm zur Verfügung stehenden Zeit für den Hörer informativ und streßfrei anbieten kann, wird nicht auf die Idee kommen, sich in den Mittelpunkt der Sendung zu stellen.
Das gilt auch außerhalb des Rundfunks, das gilt am Arbeitsplatz und in der Schule, das gilt im täglichen Umgang miteinander. Wann immer sich derjenige, der einem gegenübersteht, showmäßig in den Mittelpunkt rückt, wird deutlich, daß wirkliche Themen fehlen. Und da will ich mich was das Private angeht nichtmal ausklammern... die Gefahr besteht immer und überall. Im Rundfunk bekommt sie halt nur eine besondere Plattform.
<small>[ 29-04-2003, 12:20: Beitrag editiert von Radiowaves ]</small>