Tom Buhrow: "Wir müssen die große Reform wagen, jetzt"

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Bei diesem "revolutionären" Prozess werden die Kulturmenschen komplett hinten runter fallen. Die gelten ja üblicherweise als "Eliten" und sind dementsprechend verhasst. Wenn dann am "runden Tisch" noch die Fake-News-Fraktion und die No-Future-für-Deutschland-Fraktion mit Platz nehmen dürfen (müssen sie ja, ist ja "demokratisch", kann nur der komplette Untergang eines seinen Namens wenigstens auch nur ansatzweise würdigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Folge sein.

Da wird nach meinem Empfinden gerade ein großes Geschenk für Populisten und andere finstere Mächte gepackt. Wo die Sektkorken knallen angesichts der denkverbotsfreien Vernichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, kann ich mir sehr gut vorstellen.
 
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Das ist hier im Forum doch schon viele Male passiert. Das eigentliche Problem: Rundfunk ist Ländersache, was den förderalen Strukturen der Republik geschuldet ist. Eine Art Rahmenmantelprogramm für Sender XY, in das sich dann die Landesfunkhäuser nach Belieben raus- oder reinschalten können, ist zwar ganz nett, dürfte aber die Ersparnis in Grenzen halten, denn von Reportern über Moderatoren bis hin zu Technikern vor Ort muss das ja trotzdem abgesichert werden. Man kann sich anhand der mehr oder weniger gemeinsamen Nachtschiene ja durchaus errechnen, wie groß die Ersparnis tatsächlich ist. Das dürfte unterm Strich soviel nicht sein.
So viele Mitarbeiter sind dafür wirklich nicht nötig, alleine Journalisten werden nur noch für die Region benötigt, nicht mehr bundesweit und schon gar nicht weltweit. Und Moderatoren werden nur noch für wenige Sendestunden am Tag benötigt, nicht mehr für 20 Stunden.
Die Aufwände für die Technik sind ebenfalls überschaubar, denn das meiste an Technik würde vom Veranstalter des Rahmenprogramms abgefangen werden.
Wenn, dann sollten sich die jeweiligen Landeswellen wieder mehr auf ihr Sendegebiet konzentrieren, beispielsweise in puncto Musik auch regionalen Künstlern mehr Raum im Programm geben, aktuelle Themen auch mal breiter behandeln als 1:30 min und vor allem in Sachen Moderationen nicht ständig dem gequält lustigen Privatfunk nachaffen. Alleinstellungsmerkmale schaffen!
Wenn sie das aktuell nicht schaffen, und - im Gegenteil - die Alleinstellungsmerkmale Stück für Stück abschaffen, bis so gut wie gar nichts mehr vorhanden ist, weil die ach so schlauen Berater der vorgegeben haben, wieso soll sich das dann in Zukunft ändern? Man hat die Hörer jahrzehntelang dazu erzogen, alles, was auch nur im entferntesten anspruchsvoll ist, zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Würde man heute 5-Minuten-Beiträge bringen würde man keinen einzigen Hörer dazugewinnen, aber noch mehr verlieren.

Vielleicht muß der ÖR einfach akzeptieren, dass Radio ein Auslaufmodell ist, und es keinen Sinn mehr macht, mit Spotify & Co konkurrieren zu wollen. Daher ist eine Reduktion auf zwei, maximal drei bundesweit veranstaltete Programme mit regionalen Einsprengseln das Maximum dessen, was noch funktionieren wird. Die Alternative wäre, ganz auszuschalten.
 
Vielleicht muß der ÖR einfach akzeptieren, dass Radio ein Auslaufmodell ist, und es keinen Sinn mehr macht, mit Spotify & Co konkurrieren zu wollen.
Die Musik kann man sich jederzeit via Spotify oder YouTube aussuchen und spielen, ich muß also nicht wie seinerzeit warten und hoffen, dass eines meiner Lieblings-Lieder im Radio gespielt wird. Wenn Radiosender heute z.B. 2 mal je Stunde jeweils 6 Musikstücke mehr oder weniger ohne Unterbrechung spielen, ist dies wenig originell. Ich meine, das Radio muß wieder spannender werden und es sollte auch den Mut haben, unter Umständen 10-minütige Wortbeiträge zu spielen.
Ich persönlich sehe mittlerweile eher in Sendern wie Bayern 2, WDR 5 oder Deutschlandfunk Kultur die optimalen Begleiter durch den Tag und nicht mehr in den eigentlich dafür vorgesehenen klassischen Service-Wellen wie Bayern 3, SWR 3 oder auch Hitradio Ö3.
 
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man braucht sich das Geschrei vom Buhrow gar nicht durchlesen. Nicht, dass Ihr denkt, es ginge um Inhalte. Nein, nur um die Posten, super bezahlt und mit Macht, und man ist unnahbar und unkritisierbar. Da es zu wenig medialen Aufschrei gibt...Wie alt ist Buhrow? Wie alt wird man, statistisch gesehen?

Also reden wir über gefühltes Einsparpotential, hm?

Im Schnitt hat jedes Bundesland ein Orchester ODER eine Big Band ODER einen Chor. Es gibt Bundesländer, die völlig ohne dastehen und einige andere, bei denen mehrere vorhanden sind, die allerdings gleichzeitig auf zum Teil gleiche Strukturen zurückgreifen:

NDR Elbphilharmonie Orchester
NDR Radiophilharmonie
NDR Bigband
MDR-Sinfonieorchester
hr-Sinfonieorchester
hr-Bigband
Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern
SWR Symphonieorchester
SWR Big Band
WDR Sinfonieorchester Köln
WDR Funkhausorchester Köln
WDR Big Band Köln
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Münchner Rundfunkorchester

plus
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Gruß
Skywise
alle Orchester können weg. Es gibt genug andere. Gegründet nach dem Krieg als Kultur/Musik-Institutionen. Klar, das hätte man schon vor Jahren entscheiden können. Zumal ja die Planung in der klassischen Musik sehr lange im Voraus erfolgt

Grundsätzlich finde ich Buhrows Vorstoß überraschend mutig und nötig. Er verfährt nach dem Motto: Lieber seine Probleme selbst anfassen, als sie von anderen in die Hände nehmen zu lassen und dann auf die Lösungen keinen Einfluss mehr zu haben.
klar, er steht nun als Macher, als Erneuerer da. Plötzlich! Ein Wunder, ein Messias!
Frage: War das mit allen anderen Göttern in der ARD abgesprochen? oder wurden die zumindestens vorinformiert?
 
Über die Zusammenlegung/Abschaltung von Sendern könnte man diskutieren:

- Abschaltung der Jugendwellen bei allen Anstalten: BR Puls, hr YouFM, mdr Sputnik, NDR N-Joy, radiobremen NEXT, rbb Fritz, SR UnserDing, SWR DasDing, 1Live

- bei allen Anstalten die Nachrichtensender um diese zusammenzulegen (ggf. mit Regionalisierung und eigenen Berichten): BR24, hr-info, mdr Aktuell, NDR Info, rbb Inforadio24, SR Antenne Saar, SWR Aktuell
(es gibt noch die Landeswellen und die überregionalen Wellen wie z.B. SWR3, mdr Sputnik oder NDR2)

- Zusammenlegung von BR Schlager, mdr Schlager und NDR Schlager

- Abschaltung von mdr Tweens, NDR Blue, Cosmo (falls es das noch gibt)
 
Gegründet nach dem Krieg als Kultur/Musik-Institutionen.
Aus der Nachkriegszeit ist inzwischen Vorkriegszeit geworden. Zählt man "(Des)informationskrieg" unter "Krieg", dann befindet sich auch Deutschland bereits tief im Krieg.

Man wird, falls es nach der Zeit, die uns droht, noch möglich sein wird, dankbar sein, wenn Kultur vorhanden ist. Man kann freilich auch individuell bei sich im Keller...


Ich halte es dann doch für besser, die Klangkörper des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu erhalten.

Spontan fällt mir eine nicht zum Rundfunk gehörende Philharmonie nebst einem Mehrsparten-Theater ein, die evtl. auch in 1-2 Jahren nicht mehr existieren werden, weil die Kommune (Großstadt) kein Geld mehr zur Unterstützung hat.
 
Gegründet nach dem Krieg als Kultur/Musik-Institutionen. Klar, das hätte man schon vor Jahren entscheiden können. Zumal ja die Planung in der klassischen Musik sehr lange im Voraus erfolgt
Nun ja, nicht wirklich immer "gegründet", sondern oft auch nach Jahren des Krieges und der Gefangenschaften ""übernommen", "fusioniert" und "wieder zusammengebracht" ...

Sicher gibt es andere Orchester, aber die sind kommerziell ausgerichtet, müssen sie sogar sein. Sie sind nicht an irgendeinen Kultur-, Bildungs- und Unterhaltungsauftrag gebunden, sondern haben andere Verpflichtungen, wobei immer im Vordergrund steht, später die einzelnen Mitglieder bezahlen zu können, insofern haben sie nicht die Möglichkeit, sich mal eben über kommerzielle Interessen hinwegzusetzen und jüngere oder völlig unbekannte Komponisten verstärkt zu unterstützen und ihnen auch ein gerüttet Maß an Öffentlichkeit zu garantieren.
Und nein, youtube oder Spotify oder sonstwer ist kein Ersatz dafür.

Gruß
Skywise
 
alle Orchester können weg. Es gibt genug andere.
Eines vorweg: Ich bin nicht der Meinung, dass ALLE Orchester der ARD weg können bzw. weg müssen bzw. weg sollen. Aber es gibt deren einfach zu viele. Ich glaube auch nicht, dass es für Freunde der klassischen Musik von Relevanz ist, ob all die Rundfunk-Orchester der ARD-Anstalten weiterbestehen oder nicht. Die Freunde klassischer Musik sind ja nicht von den ARD-Rundfunk-Orchestern abhängig. Dafür gibt es zu viele, wie unten stehender Liste zu entnehmen, Orchester von Weltruf. Und selbige garantieren ja weltweit, ob in Form von Tonaufnahmen, Übertragungen in Radio oder TV bzw. in Form von Einzelauftritten, Auftritten bei Festspielen und Tourneen, dass klassische Musik immer populärer wird, auch bei jüngeren Menschen.

Im Internet kursieren diverse Rankings über die "besten Orchester der Welt". Abgesehen davon, dass es objektiv nicht messbar ist, welches Orchester das Beste ist, aber egal, es ist halt eine Spielerei. Aber ein einziges Orchester innerhalb der ARD-Anstalten wird in nahezu allen älteren und jüngeren Rankings immer wieder erwähnt, und zwar das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Dieses ist von Weltruf und es wäre natürlich fatal, dessen Existenzberechtigung in Frage zu stellen. Bei allen anderen ARD-Orchestern bin ich mir nicht so sicher.


 
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Die Diskussion um Orchester ja oder nein spielt genau jenen in die Hände, die von echten Reformen nichts wissen wollen und stattdessen am Beispiel der Orchester eine völlig von der Hauptsache ablenkende Alibidiskussion führen. An der Existenz oder Nicht-Existenz dieser Orchester wird der ÖR nicht genesen. Wer sich davon ablenken lässt, der steckt schon in der Nebenkriegsschauplatz-Falle. Diskutiert lieber über die föderalen Strukturen und deren Folgen (Landesrundfunksender mit jeweils mindestens vier Radioprogrammen und dem jeweils dritten Fernsehprogramm und den dafür nötigen Intendanzen, Funkhäusern, Programmdirektoren etc.) Dort liegt der Hund begraben.
 
Diskutiert lieber über die föderalen Strukturen und deren Folgen (Landesrundfunksender mit jeweils mindestens vier Radioprogrammen und dem jeweils dritten Fernsehprogramm und den dafür nötigen Intendanzen, Funkhäusern, Programmdirektoren etc.) Dort liegt der Hund begraben.
So sehe ich das auch. Die Dystopie sieht für mich so aus: Alles an Inhalten, was tatsächlich einzigartig ist, aber nur von einzelnen Anstalten getragen wird (ZeitZeichen, Musikspecials bei Radio Eins, ...), verschwindet, und dafür senden neun Anstalten jeweils fünf inhaltsleere, bis auf die Verpackung identische Programme. Besser: Vier Anstalten mit tollen Programmen und Inhalten.
 
Spielen die hier zitierten "Big Bands" der ARD wirklich (ausschließlich) Big Band-Musik, oder sind das tatsächlich (etwas größere) Jazz-Combos?
 
Interessant übrigens wie hoch die Gebühreneinnahmen (in 2021: 8,21 Mrd) im Vergleich zu öffentlichen Etats sind.
  • 161 Mrd (Bundesarbeitsministerium für Arbeit)
  • 36,1 Mrd (Bundesverkehrsministerium)
  • 8,83 Mrd (Bundesiministerium der Finanzen)
  • 7,1 Mrd (Auswärtiges Amt)
  • 5,3 Mrd (Haushalt des Saarlands) ;)
Der ÖR kostet uns also nur 5% des Sozialhaushalts und 1,5 soviel wie das Saarland. Und noch der Vergleich zu den Steuereinnahmen: 833 Milliarden Euro in 2021 für Bund, Länder und Kommunen. Finanziell entspricht der Rundfunkbeitrag also 1% der Gesamtsteuereinnahmen.
 
...oder, um bei Infrastruktur und gewissermaßen "Daseinsvorsorge" zu bleiben: die 8,21 Mrd erinnerten mich dunkel an eine andere Zahl. Ich habe mich nicht getäuscht, ich erinnerte mich richtig:

Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist weniger lukrativ als der Fernverkehr. Als Teil der Daseinsvorsorge wird der Betrieb von regionalen Bahnlinien staatlich bezuschusst. Der Bund zahlt Geld, die sogenannten Regionalisierungsmittel, an die Länder. Diese schreiben den Bahnverkehr auf den Strecken aus und bezuschussen den Betrieb. Über die Ausschreibungen konnten sich Mitbewerber der Deutschen Bahn 26 Prozent Marktanteil erobern. Die Regionalisierungsmittel sind 2016 auf 8,2 Milliarden Euro festgelegt worden und steigen jährlich um 1,8 Prozent.

...meldete 2020 der Verkehrsclub Deutschland.

Die Beitragseinnahmen bei den Öffis liegen also etwa gleichauf mit der bundesweiten Bezuschussung des Schienenpersonennahverkehrs. Inzwischen sind es da um die 9 Mrd. EUR jährlich.

Diskussionen überlasse ich anderen. ;)
 
Spielen die hier zitierten "Big Bands" der ARD wirklich (ausschließlich) Big Band-Musik, oder sind das tatsächlich (etwas größere) Jazz-Combos?
Nein und öhm ...!?
Die Basis aller ÖR-Big Bands ist natürlich der Jazz, aber ob die da für den Unterbau sorgen, auf denen namhafte Interpreten aufsetzen, oder ob sie mit Weltmusik-, Schlager-, Rock- oder klassischen Elementen spielen, ist nicht festgelegt.
Keine Ahnung, was Du unter "größere Jazz-Combos" verstehst - Big Band ist halt ein Ensemble mit mehrfach besetzten Bläsersätzen und Rhythmusgruppe plus vielleicht noch weitere Elemente, meist abhängig vom Bandleader ...

Gruß
Skywise
 
An der Existenz oder Nicht-Existenz dieser Orchester wird der ÖR nicht genesen.
Da gebe ich Dir schon auch recht, aber auch die Vielzahl der Orchester sind halt ein Teil des Problems. Aber lassen wir die Orchester einmal Orchester sein.

Das eigentliche Problem ist doch dieses - mittlerweile - föderale Verwaltungs-Ungetüm namens ARD, mit all seinen Mehrfachstrukturen und teils inkompetenten Gremien. So ein Konstrukt wie die ARD gibt es auf der Welt höchstwahrscheinlich kein zweites Mal. Nach dem 2. Weltkrieg ging es scheinbar aber nicht anders: Die Alliierten hatten nach dem Krieg ihre berechtigten Zweifel, wie sich die Demokratie in West-Deutschland entwickeln wird. Also war der öffentlich-rechtliche Rundfunk so neu zu gründen, dass selbiger nicht mehr wie im Dritten Reich für Hetze und Propaganda mißbraucht werden kann. Also auf keinen Fall zentralistisch staatlich gelenkt.

Nun hat man halt seine 9 ARD-Rundfunkanstalten bei 16 Bundesländern. Soll heißen, viele Einrichtungen - wie Intendanz, Direktionen, etc. - gibt es innerhalb der ARD mindestens 9-fach mit den entsprechenden Spitzengehältern. Andere Einrichtungen - wie halt Redaktionen, etc. - gibt es wiederum in allen 16 Bundesländern, also zumindest 16-fach.

In all den Rundfunkanstalten sitzen jede Menge Mitarbeiter, welche sehr gut bezahlte Posten inne haben. Und wenn selbige in Rente gehen, beginnt unter den Mitarbeitern der Kampf um die Nachfolge, oft wahrscheinlich nach dem Motto, "jetzt hab' aber genau ich das Anrecht auf diesen Posten, auf den ich schon so lange spekuliere und der mir auch zusteht".

Soll heißen, in jeder der 9 ARD-Rundfunkanstalten wird es gewisse Widerstände gegen Reformen geben, weil nirgendwo ist man wirklich gewillt, eigene Spitzenposten abzuschaffen. Am anschaulichsten ist dies bei den Intendanten zu sehen. Wenn es statt 9 zum Beispiel nur noch 4 große regionale ARD-Rundfunkanstalten gäbe, braucht man statt 9 eben nur 4 Intendanten.

Ich bin gottlob nicht derjenige, der jetzt an dieser Stelle Lösungen für die Neuaufstellung der ARD suchen muß. Aber ich kann mir vorstellen, dassf es wirklich nicht einfach wird, selbige umzusetzen. Eher kann ich es mir vorstellen, dass man auch in 20 Jahren noch darüber reden wird, dass eine Reform der ARD unumgänglich ist.;)
 
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Nun hat man halt seine 9 ARD-Rundfunkanstalten bei 16 Bundesländern. Soll heißen, viele Einrichtungen - wie Intendanz, Direktionen, etc. - gibt es innerhalb der ARD mindestens 9-fach mit den entsprechenden Spitzengehältern.
Und ich glaube, hier liegt das Problem in der Zuständigkeit. 16 Ministerpräsident:innen sollen sich jetzt drauf einigen, dass man 4 statt 9 Intendanten braucht und Doppelstrukturen abbauen? Könnte man ja auch auf die Idee kommen, wieder Bundesländer zu fusionieren.
 
Wie immer....was muss für meine Individualinteressen auf jeden Fall sein...........NEIN.....darum geht es nicht.......

Wenn wir schon die Parlamente nicht unter Volkskongressmaße reduziert bekommen, wie soll denn dann die extrem wichtige Pöstchenversorgung der Parteien funktionieren? Da würden viele die davon leben sich ein anderes Lebensmodell suchen müssen.....ohne Staatsalimentation aus öffentlichen Kassen.
 
alleine Journalisten werden nur noch für die Region benötigt, nicht mehr bundesweit und schon gar nicht weltweit.
Bundesweit gab es nie, denn man griff und greift innerhalb der ARD ja durchaus auch auf das Material der Kollegen der anderen Anstaltsmitglieder zu. Das weltweite Korrospondentennetz ist dagegen heute aufgrund der weltpolitischen Lage wichtiger denn je.
Und Moderatoren werden nur noch für wenige Sendestunden am Tag benötigt, nicht mehr für 20 Stunden.
Trotzdem wäre die Ersparnis überschaubar, denn gerade die Moderatoren sind in der Regel Freie. Davon abgesehen würde sich genau das mit dem eigentlichen Auftrag beißen, nämlich der regionalen Berichterstattung. Wenn man das nur noch morgens von 6 bis 10 und am Nachmittag von 3 bis 6 macht, kann man die Sender dann in der Tat zusammenschrumpfen. Damit wäre unterm Strich aber niemanden geholfen. Kurzum, so verlockend die Idee mit dem Rahmenprogramm auch wäre, ich wäre da eher skeptisch, zumindest was die Info- und Servicewellen angeht. Da wäre es ein Schritt in die völlig falsche Richtung.
Man hat die Hörer jahrzehntelang dazu erzogen, alles, was auch nur im entferntesten anspruchsvoll ist, zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Würde man heute 5-Minuten-Beiträge bringen würde man keinen einzigen Hörer dazugewinnen, aber noch mehr verlieren.
Noch gibts ja Programme, wo das nicht so ist. Und die Hörerquoten dieser Sender belegen ja durchaus, das es eben auch anders geht.

Vielleicht muß der ÖR einfach akzeptieren, dass Radio ein Auslaufmodell ist, und es keinen Sinn mehr macht, mit Spotify & Co konkurrieren zu wollen. Daher ist eine Reduktion auf zwei, maximal drei bundesweit veranstaltete Programme mit regionalen Einsprengseln das Maximum dessen, was noch funktionieren wird. Die Alternative wäre, ganz auszuschalten.
Spotify kann keine regionale Information, Spotify kann keine Echtzeit. Spotify kann keine echte Interaktion mit dem Nutzer. Spotify ist nur eine Abspieleinrichtung für Musik aller Art und/oder Podcasts. Das ist das, was man beim Radio endlich akzeptieren und vor allem hervorheben muss! Der Mehrwert von Radio muss wieder in den Vordergrund, weg vom Hintergrundberieselungsmedium.
 
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Die Basis aller ÖR-Big Bands ist natürlich der Jazz, aber ob die da für den Unterbau sorgen, auf denen namhafte Interpreten aufsetzen, oder ob sie mit Weltmusik-, Schlager-, Rock- oder klassischen Elementen spielen, ist nicht festgelegt.
Keine Ahnung, was Du unter "größere Jazz-Combos" verstehst - Big Band ist halt ein Ensemble mit mehrfach besetzten Bläsersätzen und Rhythmusgruppe plus vielleicht noch weitere Elemente, meist abhängig vom Bandleader ...

Ich hatte folgendes im Kopf: >Viele Stücke der Bigband-Musik basieren größtenteils auf der sich in der Swing-Ära gebildeten Jazzharmonik.<


Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, daß die bigbands der ARD heutzutage musikalisch noch so eindimensional unterwegs sind.
 
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