Tom Buhrow: "Wir müssen die große Reform wagen, jetzt"

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Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, daß die bigbands der ARD heutzutage musikalisch noch so eindimensional unterwegs sind.
Ach so, nee, das klappt heute nicht mehr, zumal sich ja auch Jazz weiterentwickelt hat. Bei allen drei Ensembles finden sich daher auch unterschiedliche Ansätze. Am "traditionellsten" unterwegs ist wahrscheinlich die SWR Big Band mit gelegentlichen Ausflügen in Rock/Pop oder Schlager. Die hr Bigband stufe ich als die verspielteste und experimentierfreudigste Gruppe ein, die mich auch immer wieder überraschen kann - ich meine: gerade noch mit den Scary Pockets den Funk proben und direkt danach mit Liedermacherin Fee. ein Live-Album einspielen, ... die hr Bigband kriegt das irgendwie hin. Und der WDR hat wahrscheinlich die versierteste Big Band am Start, die gerne den Boden bereitet für Solisten - ob die Niedecken, Pe Werner, Götz Alsmann oder Bill Laurence (Fusion) oder Luciana Souza (Bossa Nova/Klassik) oder Steve Gadd (Schlagzeug)/Ronny Cuber (Baritonsax) und Eddie Gomez (E-Gitarre) heißen, ist denen dabei erst mal wurscht - die kriegen alles ordentlich unterfüttert.

Gruß
Skywise
 
Einführung neuer, bundesweiter Programme namens ARD Hit, ARD Pop, ARD Klassik, ARD Info und ARD Live
Meine Idee:
- Austauschbare Popwellen gegen einen bundesweiten Dudler mit Landes-Mantel-Programm austauschen. (Bsp. N-Joy, NDR2, WDR2, 1LIVE)
- Eine bundesweite Jugendwelle nach Art von BR Puls
- Eine bundesweite Klassikwelle
- Jeweils Landes-1er-Wellen und Info-Wellen
- Abschaltung der Jugendwellen bei allen Anstalten: BR Puls, hr YouFM, mdr Sputnik, NDR N-Joy, radiobremen NEXT, rbb Fritz, SR UnserDing, SWR DasDing, 1Live

- bei allen Anstalten die Nachrichtensender um diese zusammenzulegen (ggf. mit Regionalisierung und eigenen Berichten): BR24, hr-info, mdr Aktuell, NDR Info, rbb Inforadio24, SR Antenne Saar, SWR Aktuell
(es gibt noch die Landeswellen und die überregionalen Wellen wie z.B. SWR3, mdr Sputnik oder NDR2)

- Zusammenlegung von BR Schlager, mdr Schlager und NDR Schlager
Das sind die üblichen immer wieder aufkommenden Diskussionen in diesem Forum, gepaart manchmal noch mit Zusammenlegung des SR und RB mit dem Nachbarn etc. die jenseits der Realität sind. Und mit den eigenen Wünschen.

Erinnert sich noch jemand, was es für ein Gewürge war, DLF und rias1/DS-Kultur in einen bundesweiten Rundfunk unter, förderal tricky, Trägerschaft der Länder inkl. ZDF zu packen? Argwöhnisch von den Ländern und den ARD-Wellen betrachtet.
Und wenn es Mantelprogramme für Pop- oder Infowellen etc. geben sollte, ahne ich, welche Sender trotzdem ihr eigenes stolzes Ding drehen würden.

Realistisch könnte man an den Programmen des DLF wohl am meisten einsparen, wenn man sie abschaffen würde, da die Länder ihre Landeskinder ja wohl kaum abschaffen werden.
Aber auch das ist, m. E. zum Glück, nicht zu erwarten. 2 Bundesländer haben Funkhäuser des DLF...

Beim Thema TV stimme ich aber voll zu.
Das hat @Radiocat gut auf den Punkt gebracht.
Zumindest bis 18.00 kann alles bei den Dritten gemeinsam gemacht werden. Ob Giraffe & Co., Köche mit Allüren oder Kaffee-Tee-Kränzchen und die ganzen ARD-Serien-Suppen.

Und bei dem "Hauptprogramm" stellt sich auch die Frage nach z. B. Fifa und ob das von Beitragsgeldern gerechtfertigt ist, das zu zahlen.

Ach, da ja TF1 genannt wurde: Eine Privatisierung des (in den ganzen Causas unschuldigen) ZDF hat jetzt hier noch niemand in den Raum geworfen. Aus gutem Grund. Auch wenn sich Adenauer über sein Adenauerfernsehen (möglichst streng konservativ) freuen würde.
 
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Realistisch könnte man an den Programmen des DLF wohl am meisten einsparen, wenn man sie abschaffen würde, da die Länder ihre Landeskinder ja wohl kaum abschaffen werden.

Das wäre im Sinne des erfolgreichen, reichweitenstarken "ersten" DLF- (Wort-!) Programms wohl das dümmste, was man tun könnte. Dort bekomme ich den Blick auf die gesamte Republik und das auch am Wochenende sowie Sonntag morgen und jeden Tag am frühen und am späten Abend.

Da haben fast alle ARD-Anstalten im Hörfunkbereich große Lücken.

Auf DLF Kultur könnte ich mit Bauchschmerzen, auf DLF Nova sogar sehr gerne verzichten. Da der DLF insgesamt aber nur 50 Cent von der Haushaltsabgabe bekommt, ist das Sparpotenzial hier äußerst begrenzt.

Weiß jemand, was "DLF 1" (alleine) "kostet"?
 
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Die sollen einfach das Geld ins Programm schieben und nicht irgendwo versickern lassen. Ich hab die große Befürchtung, dass man jetzt in Zukunft einfach den letzten Rest zusammen fegen kann. Was da alles jetzt kryptisch vom Stapel gelassen wird und wer auch alles immer noch verbissen die Klappe hält, das ist das eigentliche Problem. Jeder hat Schiss um seine Arbeit, es ist ein Trauerspiel.
 
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Das Schlußwort, das er gehalten hat, habe ich mal abgetippt, weil es die Problematik gut zuspitzt, und weil Geschriebenes vielleicht eher wahrgenommen wird als Gesprochenes in einem Video, das irgendwann wieder verschwindet.
Jan Böhmermann schrieb:
Was ich jetzt sage, sage ich ausdrücklich als Privatmann, als privater Jan Böhmermann. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk braucht eine Reform, damit er starkes und unabhängiges Instrument für Aufklärung und Machtkritik bleibt. Und Aufklärung und Machtkritik, das finden natürlich alle scheiße, die mehr Macht haben, aber bitte nicht kritisiert werden wollen.

Nur, weil es politisch motivierte Kampagnen von Rechtspopulisten im Bundestag oder im Axel-Springer-Verlag gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt, heißt das aber nicht, daß der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht dringend reformiert werden müßte. Die 50er Jahre sind 70 Jahre her. Statt dessen hat WDR-Intendant Thomas Buhrow vorgestern, am Mittwoch abend, nicht als Intendant oder ARD-Chef, sondern privat, als Privatmann, eine Rede im Hamburger Übersee-Club gehalten und privat – ich hab’s in der FAZ gelesen gestern – zur Revolution aufgerufen. Hier: Tom Buhrow ruft zur Revolution auf.

Das fällt ihm nach neun Jahren im Dienst als WDR-Intendant plötzlich ein, zwei Monate vor Ablauf seiner Amtszeit als ARD-Chef. Huch, plötzlich brauchen wir ’ne Revolution. Tolle Idee, Thomas Buhrow, eine Revolution von oben, was soll da schiefgehen?

Nee, nee, nee! Wer gute Leute schlecht behandelt, der bekommt eben schlechtes Programm. Und schlechtes Programm bleibt schlechtes Programm, auch wenn man ’ne regionale Drehe findet oder die Zuschauerinnen und Zuschauer da abholt, wo sie sind. Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der ernstgenommen werden will, muß aber seine Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur abholen, sondern bitte auch fucking irgendwohin bringen.

Und es ist nur logisch, daß Intendantinnen und Intendanten, die zu lange auf Massagesitzen in 7er BMWs von ihrer Altersversorgung träumen, sich irgendwann lieber bei Nazis entschuldigen oder vorauseilend das eigene Programm zensieren oder private Revolutionsreden vor ein paar Hamburger Pfeffersäcken halten, statt ihre 50er-Jahre-Privilegien zu reflektieren und abzuschaffen.

Und übrigens, mal ’ne ganz andere Frage, mit wieviel Geld muß man eigentlich einen ARD-Vorsitzenden beschweren, damit er nicht beim leisesten Gegenwind umfällt?

Ich sage das hier alles ganz privat, ganz privat. Nicht in meiner öffentlichen Rolle als Moderator. Ich sage es privat. Ich ertrage diese Systemerhaltungsreflexe nicht mehr, diesen Strukturfetischismus, bei dem am Ende nichts rauskommt außer massenweise verschlissene und frustrierte Talente, die zum fucking Privatfernsehen gehen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk braucht Strukturen, bei denen am Ende ein gutes Programm rauskommt und kein Programm, das irgendwie so mittelgut zu den mittelguten bestehenden Strukturen paßt.
 
Das war ja nicht ganz das "Schlusswort". Er leitete dann noch über zur "Betriebsversammlung". Mit "Betrieb" war dann aber wohl nicht das ZDF gemeint, sondern die GmbH, die nichts anderes macht als die Sendung zu produzieren? Und seine Mitarbeiter sind dann wohl auch alle dort beschäftigt.

Gesellschafter des Unternehmens ist u.a. die Kölner Produktionsfirma Gruppe 5, wiederum eine Tochter von ZDF Studios.

Schade, dass er vorher zu diesem "Modell" nichts angemerkt hat. Denn das ist wohl auch eines der erwähnenswerten ÖRR-Auswüchse.

Und wie passend kam gerade die Meldung dazu:
 
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Stefan Raue dazu und zu Böhmermanns Forderungen heute im Deutschlandfunk :


Und noch ein Kommentar:

 
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Danke, @Mannis Fan! Leider Paywall, deshalb meine Frage: hat die Badische zeitung konkrete Anhaltspunkte für die Aussage unter der Überschrift oder sind da da auch nur Gefühle, so wie ich sie spontan hatte, als ich von Buhrows Alleingang (?) las?
 
Und noch ein Kommentar:
Aus dem Beitrag nachstehend nur 2 kurze Textpassagen, die gut zu Tom Buhrow passen:

".....Buhrow war nämlich bisher kaum bekannt als Intendant mit Rückgrat, als jemand, der auch bei starkem Gegenwind die Stellung hält."

"......wäre es gar kein so großer Schritt, sich ganz offiziell zu positionieren als jemand, der kurz vor der Rente steht, mit einem Jahresgehalt von über 400.000 Euro – als jemand, den die großen Reformen kaum noch persönlich betreffen würden."

Soll heißen, alles, was Tom Buhrow jetzt an Diskussionen anstösst, wird ihn selbst nicht mehr betreffen. Und es wird auch keine Auswirkungen auf seine Ruhegelder haben. An seiner Stelle wäre ich wahrscheinlich - ganz ohne Risiko für die eigene Brieftasche - auch ein ähnlicher Visionär, was die Zukunft des ÖRR betrifft.....
 
Soll heißen, alles, was Tom Buhrow jetzt an Diskussionen anstösst, wird ihn selbst nicht mehr betreffen. Und es wird auch keine Auswirkungen auf seine Ruhegelder haben. An seiner Stelle wäre ich wahrscheinlich - ganz ohne Risiko für die eigene Brieftasche - auch ein ähnlicher Visionär, was die Zukunft des ÖRR betrifft.....
Wie man's nimmt. Solche Geschichten, in denen ein scheidendes höheres Wesen sich nochmal zu Wort meldet und Kritik am eigenen Krämerladen übt, gibt's auch in der Politik. Im Normalfall kann man dann beobachten, daß entweder
a) der laute Kritiker sich damit quasi selbst einen Persilschein ausstellt. Er hat vielleicht während seiner Zeit in Amt und Würden nix wirklich gerissen, auf der anderen Seite steht er auch nicht mehr in vollem Umfang als Sündenbock zur Verfügung, denn er hat das Thema ja selbst angesprochen, war sich also der Problematik durchaus bewußt. Somit entfallen automatisch Kritiken à la "der hat ja auch nix davon mit bekommen, was links und rechts von ihm abging" oder "er hat bestimmte Mißstände hübsch totgeschwiegen"
und/oder - zugegebenermaßen seltener -
b) der Boden für den Nachfolger bereitet werden soll. In solchen Fällen ist es so, daß eine große Reform oder eine sonstige undankbare Aufgabe eigentlich dringend durchgezogen werden müßte, der Kritiker während seiner Amtszeit selbst allerdings davor zurückschreckte, da mit einem prallen Beutel voll Arbeit gekoppelt oder mit einigen damit zusammenhängenden unpopulären Maßnahmen bei Vorbereitung oder Durchführung. Der Kritiker kann seinen eigenen Ruf als Bauernopfer einsetzen und einige lästige Dinge in die Wege leiten, auf daß sein Nachfolger nicht direkt vor der Mammutaufgabe seinen Dienst antreten muß.

Natürlich - die hinterfotzige Variante c) gibt's natürlich auch noch - man kehrt bestimmte Mißstände kurz vorm Abgang an die Oberfläche und dreht danach Däumchen, damit der Nachfolger auch nur von Tag 1 an die schwere Bürde des Amtes spürt. Ist die Frage, ob Tom Buhrow so gestrickt ist. Ziemlich sicher bin ich mir allerdings, daß er, so sehr er auch betont, sich als Privatmensch zu äußern, Absichten mit seiner Außerung verfolgt. Kann mir keiner weismachen, daß er geglaubt hat, von seinen Worten dränge nichts nach draußen.

Gruß
Skywise
 
Die hr Bigband stufe ich als die verspielteste und experimentierfreudigste Gruppe ein, die mich auch immer wieder überraschen kann .

Es kommt wirklich immer sehr auf den Leader an. Willy Berking hatte seine Big-Band mit Streichern bestückt und aus ihr ein Tanzorchester gemacht das sehr beliebt seinerzeit gewesen ist. Aber das sich heuer noch fast jedes Funkhaus ein eigenes Orchester hält ist schon etwas feudal. Mann muss es sich wirklich leisten können und auch wollen.
 
Es muß überhaupt nichts abgeschafft werden. Nur der Zwang muß weg. Jeder Bürger soll selbst entscheiden, ob er zahlen möchte oder nicht. Dann wären doch alle zufrieden.
 
Schon irgendwie auffällig:



Zuerst mahnt Tom Buhrow, relativ knapp vor seinem Ruhestand, Veränderungen für ARD bzw. ZDF ein.
Und jetzt fordert auch noch Frank Plasberg, der sich demnächst in den Ruhestand verabschiedet, Veränderungen bzw. schlankere Strukturen bei ARD und ZDF ein.

Es ist besonders mutig, Veränderungen anzustoßen, wenn sie einen selbst nicht mehr betreffen werden....
 
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Gib ein kleines "freches" Interview, das sichert dir mit etwas Glück bei deiner letzten Sendung eine gute Quote. Mehr dürfte das unterm Strich nicht sein. Plasberg ist Journalist genug und vor allem lange genug im Geschäft, um genau das zu wissen. Wenn man sich so die ganzen "Nachrufe" anschaut, selbst den in der FAZ, dann wirkt das alles schon ein wenig so als ob sich niemand mehr an Plasberg-Sendungen vor dem Aufstieg ins Erste erinnern will oder kann. Als die Sendung noch im Dritten lief, war Plasberg bissig, eckte auch mal deutlich an und konnte auch manches mal Kontroversen herausfordern. Immerhin war es einst Plasberg, der beim Geiseldrama von Gladbeck dem Geiselnehmer sein Mikro unter die Nase hielt. Zugegebenen, im Nachhinein hat er sich dazu viele Male selbstkritisch geäußert, weil man in solchen Momenten halt einfach nur funktioniert ohne groß nachzudenken. Von diesem Plasberg ist aber schon seit Jahren nichts mehr da. Vielleicht sind es aber auch die Jahre, die eine gewisse Behäbigkeit mit sich brachten in den Sendungen. Bei anderen, beispielsweise Sandra Maischberger, kann man ja durchaus ähnliches beobachten. Kurzum, der Wechsel zu jüngeren und vielleicht wieder etwas bissigeren Talkmastern ist seit langem überfällig. Vielleicht gibt es ja nochmal einen Küppersbusch 2.0 oder einen, Gott hab ihn selig, Roger Willemsen. Die ARD hätte solche Leute bitter nötig.
 
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Ich meinte Leute die so mit ihren Gästen agieren wie einst Küppersbusch oder auch Willemsen. Küppersbusch wäre ja auch heute durchaus noch eine Option. Seine wöchentliche Küppersbusch-TV-Ausgabe in den sozialen Netzwerken könnte ich mir zum Beispiel durchaus auch bei Phoenix oder kurz vor der Tagesschau vorstellen. Aber da der geneigte Zuschauer dort zum Mitdenken gezwungen wird, wird das wohl nicht passieren.
 
dass ich Plasberg schon immer unsympathisch fand und ihm keine Träne nachweine.
Ein Oberlehrer vor dem Herrn, dieser Plasberg, der seine Gäste immer wieder wie Schüler abfragt. Und der bekannt ist dafür, seine Talk-Runden zu den meisten Themen auch eher ungleich zu besetzen, oft nach dem Motto "Alle gegen einen". So standen viele seiner Gäste von Anfang an auf verlorenen Posten mit ihrer jeweiligen Meinung, zum Beispiel die Philosophin Svenja Flaßpöhler zum Thema "Brauchen wir eine Impfpflicht?"

Aja, ich wußte bis heute nicht, dass Frank Plasberg einer dieser unsäglichen Gladbeck-Drama-Journalisten war. Ich sehe ihn jetzt in einem noch kritischeren Licht.
 
Jörg Wagner vom rbb-Medienmagazin schrieb:
"Der Inhalt hat mich überrascht, weil man während seiner gesamten Amtszeit als ARD-Vorsitzender überhaupt nicht erkennen konnte, dass an einem Konzept gearbeitet wurde für die ARD. Das aber genau ist die Aufgabe des ARD-Vorsitzenden. Sie haben mich zu Recht darauf hingewiesen oder daran erinnert, dass ich zweimal ARD-Vorsitzender war. Das begründet auch meine Erfahrung, dass man die ARD führen kann, wenn man sie führen will, wenn man sich mit den Kollegen abstimmt, wenn man ein Ziel hat und wenn man eine Strategie hat. Alles das hat die ARD nicht entwickelt in der Amtszeit von Tom Buhrow. Und sich nun einen solchen Effekt zu holen, das ist, glaube ich, ein bisschen zweifelhaft. Ich habe daran, wirklich Kritik zu üben." Jobst Plog im aktuellen Radioeins Medienmagazin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lange hat der Herr Buhrow doch sicher nicht mehr. Komisch, dass die irgendwie immer zum Ende ihrer "Karriere" die Fresse aufreisen, was da alles geändert werden müsste. Aber letztendlich weiß Herr Buhrow auch, dass die Anstalten -alle wie sie da sind-, sehr behäbig sind. Denn wenn ein Reformwille da wäre und die sich von sich selbst aus immer darauf bedacht wären, schlanke Strukturen zu haben und insgesamt besser vernetzt zu arbeiten, dann sähe das alles anders aus.

Bringe mal den ganzen Vorabendserienschauern bei, dass von diesem Genre sehr viel produziert wird und andere Dinge kaum. Bares für Rares und Quizshows im Überfluss. Ich hab ja gar nichts dagegen, wenn man mal ein Quiz macht oder eine Trödelshow, aber da wird ja auf Teufel komm raus kopiert, was das Zeug hält. Neuerdings fällt mir der Podcastwahn auf. Hauptsache jeder macht nen Podcast. Ich weiß nicht, ob das immer so gut ist.

Jedenfalls bin ich ganz skeptisch was die Reformfähigkeit des ÖRR angeht.
Bestes Beispiel rbb. Es wird (zurecht) kritisiert, dass eine Intendantin unnötig viel Geld für einen gewissen Standard in ihrem Räumlichkeiten ausgegeben hat.
Aber beschissener finde ich es eigentlich, wenn die Aufarbeitung dieses Vorgangs hunderttausende Euro verschlingt.

Natürlich ist das so nicht richtig, wenn das so ungefiltert läuft, nur wenn die Aufarbeitung dann viel teurer ist als - sagen wir italienisches Parkett - dann finde ich das auch übers Ziel hinausgeschossen.

Die Aufgabe der Beitragszahler kann ja nicht darin bestehen, die rechtlichen Auseinandersetzungen auch noch zu finanzieren. Da macht man doch den Bock zum Gärtner.

Irgendwie scheint das eine eigene Blase zu sein, die einem erlaubt, das Programm möglichst gut zu finden, aber Dialog mit den Zahlenden zum Beispiel gibts im Programm wenig.

Kritik ist auch schwer auszuhalten. Aber vielleicht sollten die mal das machen, was sie gut können und den Rest kann man auch den Privaten überlassen. Die zwingen einen wenigstens nicht zu zahlen (außer für HD).
Aber wenn die ARD und ZDF Doppelstrukturen und hohe Altersrückstellungen mal abbauen würden, wer für den üppigen Etat für die Beitragszahler viel mehr drin. Auch an mutigen Formaten. Und das ist immerhin die realistische Chance auf Akzeptanz ohne Skandale.
 
Die Aufgabe der Beitragszahler kann ja nicht darin bestehen, die rechtlichen Auseinandersetzungen auch noch zu finanzieren. Da macht man doch den Bock zum Gärtner.
Wessen Aufgabe ist es denn sonst ...?

Aber wenn die ARD und ZDF Doppelstrukturen und hohe Altersrückstellungen mal abbauen würden, wer für den üppigen Etat für die Beitragszahler viel mehr drin.
Schon, nur - ich kenne die Strukturen der ÖRs nicht gut genug, um wirklich sagen zu können, welche doppelt und damit überflüssig sind; ich gehe auch darüber hinaus davon aus, daß ein Auflösen der Doppelstukturen in erster Linie für diese überbleibende Struktur vor allem einen deutlichen Mehraufwand bedeutet, der auch mit zusätzlichem Personal abgefedert werden muß. Und die Altersrückstellungen - Du kannst ja schlecht die Leute, die sich in den Ruhestand verabschieden, allesamt erst mal an die Wand stellen, um die Rückstellungen auflösen zu können.

Gruß
Skywise
 
Kleine Anstalten sind finanziell nicht so gut ausgestattet. "Nehmeranstalten". Die kriegen von den großen wie vom WDR oder NDR. Aber z. B. Radio Bremen, die haben solche Skandale nicht, weil die Hirarchien flach sind. Bei größeren Anstalten wie BR oder WDR oder NDR oder MDR gab es schon Skandale. Da liegt das Potenzial für Verfehlungen schon höher. Muss nichts heißen, aber die bisherigen Skandale zeigen doch, dass es nicht unmöglich ist.
 
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