Tom Buhrow: "Wir müssen die große Reform wagen, jetzt"

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FUNK und „Leeroy will’s wissen“ zum Beispiel schauen Millionen Menschen… allerdings auf YouTube.
Funk hat auch einige gute Formate das stimmt (Leeroy will's wissen schaue ich zum Beispiel auch)aber es bleibt immer noch dieser Beigeschmack, dass da eben viele Kanäle auch aufgekauft wurden, die auch ohne Funk erfolgreich wären.
Was mir am meisten am Herzen liegt wäre ein unabhängiger objektiver vertrauenswürdiger Journalismus. Dafür sollte der ÖRR eigentlich stehen! Der hat besonders in der Krise seit gut 2 Jahren stark gelitten, was seine Akzeptanz bedeutend gemindert hat.

Objektiv und unabhängig ist es schon seit ein paar Jahren nicht mehr und es wird leider auch nicht mehr besser. Da sollte dringend ein Umdenken stattfinden sonst verliert man immer mehr Teile der Bevölkerung.
 
Eine aus meiner Sicht wunderbare Einschätzung, die Lutz Hachmeister da gegeben hat. Nur bei einem Punkt muss ich Widerstand anmelden:

Da wäre es schon besser, die „Anstalten“ – die sie leider auch sind – wie in Frankreich über Steuern zu finanzieren.

Dann wäre es Staatsfunk und direkt politisch abhängig. Damit wäre der öffentlich-rechtliche Kern auch auf offizieller Ebene beseitigt.
 
Ich habe einen Zukunftsvorschlag, um die Schlagkräftigkeit der ARD weiterhin zu gewährleisten und zu erhalten. Wettbewerbsfähig zu bleiben und gar Kosten einzusparen.

Mein Grund-Gedanke ist die Schaffung eines ARD 2, in dem alle dritten Programme der ARD-Sender aufgehen sollen. Dieses ARD 2 sollte einen neuen Namen bekommen und insbesondere die jüngere Generation wieder zurückholen. Innerhalb von bestimmten Zeiten sollen über Stunden-Strecken die Landesprogramme weiterhin ihre Strecken ausstrahlen. Zum Beispiel von 17 Uhr bis 20 Uhr und von 22 Uhr bis 23 UhrLandesprogramme und in den übrigen Zeiten ein überregionales Programm.

Gleichzeitig könnte man in dem bisherigen ARD 1 ebenfalls wieder regionale Zeitfenster der ARD-Sender ausrichten.

Die dritten Programme in der bisherigen Form wären somit obsolet und das Einspar-Potenzial immens. Ohne auf die Regionalität und Eigenständigkeit der ARD-Ex-Dritten zu verzichten.

Dies ist ein Vorschlag, den man individuell ausbauen kann.
Ich bin der Überzeugung, dass ein ARD-Weiter-so langfristig das AUS bedeutet, weil die jüngeren Zuschauer keinen Bezug mehr zur ARD haben.
Deshalb Mut zu ARD 2!!!
 
weil die jüngeren Zuschauer keinen Bezug mehr zur ARD haben.

Ja, das stimmt auf lange Sicht. Gegenwärtig gibt es aber noch sehr viele "ältere" Leute und die Babyboomer gehen jetzt auch so langsam in Rente. Also ein Vierteljahrhundert mindestens könnten die auch bei ihrem Altersdurchschnitt bleiben, weil die älteren (auch bei Wahlen übrigens) die Mehrheit bilden.

Dass Rundfunk aber altersübergreifend sein sollte, wäre begrüßenswert. Nur wenn man mal schaut, wie viele junge Menschen in den Sendern was zu sagen haben, erscheint es naheliegend, wenn Programm für ein eher älteres Publikum gemacht wird.

Was mir in der Debatte auch immer fehlt, dass man sich auch aus anderen Quellen informieren könnte.
Die tun ja so, als hätten die das Monopol auf Information usw.. Vielleicht sollten die sich mal nicht so wichtig nehmen. Mir würde auch eine Berichterstattung gefallen, in denen die wichtigen Themen behandelt werden und dann Meinungen, Einflüsse, Reaktionen aus den jeweiligen Landesregionen dazufließen. Damit kriegt man ein ganzes Bild und nicht nur mal da oder dort.
 
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Mein Grund-Gedanke ist die Schaffung eines ARD 2, in dem alle dritten Programme der ARD-Sender aufgehen sollen. Dieses ARD 2 sollte einen neuen Namen bekommen und insbesondere die jüngere Generation wieder zurückholen.
Joah, aber da lautet die Frage ja größtenteils: wie macht man das?
Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, daß man die jüngere Generation wieder zurückholt, indem man in Programm- oder Senderstrukturen denkt, sondern da müssen eher Inhalte und Verpackung her.

Was mir in der Debatte auch immer fehlt, dass man sich auch aus anderen Quellen informieren könnte.
Die tun ja so, als hätten die das Monopol auf Information usw.. Vielleicht sollten die sich mal nicht so wichtig nehmen.
Keine Ahnung, ob ich diesen Punkt richtig verstehe ... ich glaube nicht, daß irgendwer meint, ein Monopol auf Informationen zu haben, aber jeder, der Informationen verbreitet, muß sich zwangsläufig die Frage stellen, auf welche Weise er das für sich bewerkstelligen möchte, denn auf die anderen Quellen hat er ja erst mal keinen Einfluß.

Mir würde auch eine Berichterstattung gefallen, in denen die wichtigen Themen behandelt werden und dann Meinungen, Einflüsse, Reaktionen aus den jeweiligen Landesregionen dazufließen. Damit kriegt man ein ganzes Bild und nicht nur mal da oder dort.
Ich fürchte, das "ganze Bild" würde dann zu komplex und wahrscheinlich oft genug auch zu widersprüchlich werden.

Gruß
Skywise
 
Dieses ARD 2 sollte einen neuen Namen bekommen und insbesondere die jüngere Generation wieder zurückholen.
weil die jüngeren Zuschauer keinen Bezug mehr zur ARD haben.
Dieser Irrglaube wird nicht richtiger, nur weil man ihn ständig wiederholt. Die Jugend (und nicht nur die) schaut kein lineares Programm mehr, weil sie sich nicht mehr zu einer festgelegten Zeit vor den Fernseher setzt. Sämtliche privaten Anbieter haben das gleiche Problem! Das Funk-Netzwerk der ARD, welches auf die junge Zielgruppe ausgerichtet ist, braucht sich in Sachen Akzeptanz und Zugriffszahlen nicht verstecken.


Mein Grund-Gedanke ist die Schaffung eines ARD 2, in dem alle dritten Programme der ARD-Sender aufgehen sollen...
Gleichzeitig könnte man in dem bisherigen ARD 1 ebenfalls wieder regionale Zeitfenster der ARD-Sender ausrichten.

Die dritten Programme in der bisherigen Form wären somit obsolet und das Einspar-Potenzial immens. Ohne auf die Regionalität und Eigenständigkeit der ARD-Ex-Dritten zu verzichten.
Ja und nein. Die Dritten in einem Programm zusammenzufassen wäre durchaus eine diskussionswürdige Idee. Aber: Du vergißt dabei, dass die Dritten selbst bei ihren Regionalschienen nochmal auseinander schalten. Damit gäbe es dann 20 (oder mehr) Versionen von dieser ARD2. Und wenn du das Erste auch wieder regionalisieren willst, kommen nochmal mindestens 9 Versionen vom Ersten hinzu. Ob das am Ende sinnvoll wäre, keine Ahnung.
 
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Aber: Du vergißt dabei, dass die Dritten selbst bei ihren Regionalschienen nochmal auseinander schalten. Damit gäbe es dann 20 (oder mehr) Versionen von dieser ARD2.
Und da diese Regionalisierungen (4 beim NDR, 2 beim RBB, 3 beim MDR, 2 beim BR, 2 beim SWR, 11 (!!!) beim WDR) dann wohl zeitgleich laufen würden - was sie heute nicht tun - bräuchte man für die Satellitenverbreitung (und das ist weiterhin der Hauptweg, auch die Kabelnetze hängen letztlich dran) noch mehr teure Transponderkapazität als jetzt schon, wenn man die Bildqualität einigermaßen ansehbar behalten will.

Es müssten dann wohl , wenn ich mich nicht verzählt habe, 27 zeitgleich laufende Regionalversionen sein. Die aktuelle zeitliche Verschiebung der einzelnen Regionalmagazine hat ihren Grund: es sollen nicht alle gleichzeitig auf einem Transponder laufenden Anstalten regionalisieren, der Bildqualität zuliebe.
 
Ja und nein. Die Dritten in einem Programm zusammenzufassen wäre durchaus eine diskussionswürdige Idee. Aber: Du vergißt dabei, dass die Dritten selbst bei ihren Regionalschienen nochmal auseinander schalten. Damit gäbe es dann 20 (oder mehr) Versionen von dieser ARD2. Und wenn du das Erste auch wieder regionalisieren willst, kommen nochmal mindestens 9 Versionen vom Ersten hinzu. Ob das am Ende sinnvoll wäre, keine Ahnung.
Die Frage ist eher, braucht man diese extrem feingranulare Regionalität wirklich? Wäre das nicht etwas, was sich viel besser online abbilden läßt (Podcast, Video)?

Die jetzigen Dritten bringen relativ wenig echte Regionalprogramme (mdr/rbb noch mehr, als beispielsweise der BR), es sollte wirklich genügen, für diese Inhalte ein maximal vierstündiges Fenster im Ersten zur Verfügung zu stellen (16 bis 20 Uhr, oder meinetwegen auch 17-20 und dann nochmal 21:45-22:30 Uhr).

Die restlichen Inhalte der Dritten in der jetzigen Form sind fast ausschließlich ARD-Wiederholungen, für die man eigentlich die Mediathek hätte, und ein paar wenige höherwertige Inhalte, für die es ARD alpha gibt. Und dann könnte man die Dritten ganz auflösen, ohne, dass man sie vermissen würde.
 
Das wäre durchaus ein denkbarer Weg. Die Frage dabei ist, was man mit der nicht so internetaffinen Generation 60+ macht. Die sind ja so langsam aber sicher die Hauptkonsumenten dieses linearen Programmangebots. Die kann man nicht einfach ausschließen.
Im Bereich Radio wären da Zusammenlegungen schon sinnvoller, auch wenn das manchem eher weh tun dürfte. EIne bundeseinheitliche Klassik- und/oder Kulturwelle wäre da ein denkbarer Anfang, von mir aus auch mit quartalsweisem Wechsel der inhaltlichen Verantwortung. Da regionale Nachwuchsmusiker in den ÖR-Programmen so gut wie nie vorkommen, wäre parallel dazu ähnliches in Bezug auf die Jugendsender vorstellbar. Da insbesondere bei letzterem ohnehin immer mehr Inhalte web only produziert werden und das Radioprogramm selbst nur noch zur dudelnden Hülse verkommt, würde das vielleicht nicht mal jemandem auffallen.
 
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Warum werden hier fast immer nur Vorschläge gemacht, wo an Sendern oder Sendungen gespart wird? Wäre es nicht sinnvoller in den Verwaltungen oder der Technik zu sparen?
Hier fällt mir z.B. die Lohnbuchhaltung ein. Die könnte für alle Sender zusammengefasst werden. Auch in der Technik ist bestimmt noch eine Menge Einsparungspotenzial.
Das wertvollste für uns Hörer ist doch die regionale Vielfalt der Sender.
 
Die Frage ist eher, braucht man diese extrem feingranulare Regionalität wirklich? Wäre das nicht etwas, was sich viel besser online abbilden läßt (Podcast, Video)?
Beim WDR habe ich da irgendwie Rechtfertigungsprobleme. 11 Regios in einem Bundesland? Klar, es ist dicht bis sehr dicht besiedelt in einigen Teilen, aber wirklich 11 Regios?

Ansonsten: Podcast und Video würde z.B. bedeuten, dass meine Mutter (84, "offline") keine Regionalnachrichten mehr bekäme. Sie wäre damit dann komplett "raus", denn aufgrund körperlicher Gebrechen kann sie auch real schon kaum noch vor die Tür. Im weiteren Bekanntenkreis sind weitere Leute, die ähnlich "abgeschnitten" würden, selbst dann, wenn sie ein Smartphone haben und damit immerhin zu telefonieren und mit den Enkeln zu kommunizieren vermögen.

Es fehlte dann auch der "prominente" Platz, an dem die Angebote gut auffindbar zu Hause wären. Das TV-Programm bietet diesen Platz, eine Webseite wie es sie zu Millionen andere gibt, bietet ihn aus meiner Sicht nicht. Es würden sich dann auch wichtigere Inhalte eher "versenden", ohne Publikum zu erreichen. Zumindest ist das bei den älteren Jahrgängen so.

Podcasts und Videos müssen aber auch erstmal produziert werden, da müssen Reporter los, müssen drehen, müssen befragen, recherchieren, schneiden, Unterbild sprechen, ... - am Ende wirds dann auf einem Sat-Kanal in ca. 5-6 MBit/s rausgesendet und mehrere Anstalten teilen sich die Transponderkapazität, indem sie zeitversetzt Regionalmagazine machen. Die meisten Kosten dürften für die "Vorarbeiten" entstehen, die zweitmeisten für das Studio für die halbstündige Präsentation, die geringsten für die lineare Ausstrahlung.

Derzeit werden schon die Sendeabwicklungen der ARD an 2 Orten konzentriert, eine südwestliche und eine nordöstliche. Da läuft außerhalb solcher Live-Event schon kaum noch was technisches in einzelnen Anstalten.

Wieviel regionales außerhalb der Nachrichtenmagazine in den Dritten drin ist, vermag ich aufgrund meiner weitgehenden Fernseh-Abstinenz nicht zu sagen. Beim MDR fielen mir immer wieder mal durchaus gute und wertvolle Produktionen auf - die ich dann aber deutlich besser im Ersten angeboten gesehen hätte, damit auch andere was davon haben. Sowas beispielsweise:



Eigentlich Pflichtprogramm für ganz Deutschland, das zu sehen. Das wären zwei Primetime-Termine im Ersten gewesen, statt dort Krimi-Wiederholungen zu senden (die beiden Dokus sind eh der schärfere Krimi).

Man könnte da durchaus durch Vereinigung der Dritten (ggf. sogar wirklich Integration ins Erste) außerhalb der Regionalzeiten und eventuell einiger weiterer (nichtmal zwingend täglicher) abendlichen Auseinanderschaltungen irgendwieviel sparen - nur kaum bei der Sat-Ausstrahlung.
 
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Im Bereich Radio wären da Zusammenlegungen schon sinnvoller, auch wenn das manchem eher weh tun dürfte. EIne bundeseinheitliche Klassik- und/oder Kulturwelle wäre da ein denkbarer Anfang, von mir aus auch mit quartalsweisem Wechsel der inhaltlichen Verantwortung.
Das wäre für mich nicht der Anfang. Gerade da gibt es noch inhaltliche Diversität (außerhalb dieser unsäglichen "Sommer-Gleichschaltung"). Wenn auf Anstalt A die Jazz-Sendung läuft, kann auf Anstalt B zeitgleich vielleicht eine Literatursendung oder ein Konzert laufen und auf Anstalt C ein Hörspiel. Kulturradiohörer, die darum wissen, wählen durchaus zwischen den Angeboten aus.

Nur noch eine Kulturwelle bei der ARD - da würde vieles von den ohnehin schon zusammengeschrumpften Angeboten komplett verschwinden.

Eher sähe ich da eine Kooperation dahingehend, dass sich mehrere Kulturwellen für bestimmte hochwertige Produktionen zusammentun und die Kosten teilen. So hätte man vielleicht auch "taktlos" von BR Klassik und NMZ retten können. Relevant wäre die Sendung nicht nur für Bayern gewesen. Ist aber sowieso Geschichte. Kein Wille, kein Weg.

Bei den Popwellen läuft aber überall fast die gleiche Rotation und kaum Inhalt. Da kann man doch zuallererst zusammenlegen. Es spart aber auch da kaum was ein, weils ohnehin kaum was kostet. Der dickste Brocken dürften da fast noch die technische Verbreitung verursachen - und die bliebe ja trotz Zusammenlegung weitgehend vorhanden.
 
Das sündhaft teure Medienhaus ist laut Tagesspiegel vom Tisch. Ein Stuttgart Berlin 21 weniger.
Beim WDR habe ich da irgendwie Rechtfertigungsprobleme.
Nicht nur du.
11 Regios in einem Bundesland? Klar, es ist dicht bis sehr dicht besiedelt in einigen Teilen, aber wirklich 11 Regios?
Die Krönung ist ja die willkürliche Aufteilung des Ruhrgebiets. Im Radio mit E/D vs. DO. Im TV mit E, DU und DO erst Recht.
Was macht jemand aus BO direkt an der Grenze zu DO...?
 
Beim WDR habe ich da irgendwie Rechtfertigungsprobleme. 11 Regios in einem Bundesland?

Als Konsument sehe ich eigentlich keinen Grund für eine Mengenbegrenzung. Ich kann mir auch ein Stadt-TV oder Stadtteilradio gut vorstellen. :) Und ich halte eine gute Regionalberichterstattung für wünschenswert. Da die Presse das vielerorts nicht mehr übernimmt, wäre das eine sinnvolle Aufgabe für den öffentlichen Rundfunk, zumal internationale StreamingAnbieter das auch nie machen werden.

Die Frage ist halt, wieviel möchten wir dafür ausgeben? Oder wieviele Krimis, Pensionsansprüche, Sportrechte, oder Verwaltungsstrukturen, etc. wollen wir dafür "opfern"?

Um Anzahl und Größe der regionalen Berichterstattungsgebiete festzulegen, wäre es aus Sicht eines Gebührenzahlers halt wünschenswert gleich viel RegioNews abzubekommen - z.B. 15 Min täglich pro 3 Millionen Einwohner.
 
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Keine Ahnung, ob ich diesen Punkt richtig verstehe ... ich glaube nicht, daß irgendwer meint, ein Monopol auf Informationen zu haben, aber jeder, der Informationen verbreitet, muß sich zwangsläufig die Frage stellen, auf welche Weise er das für sich bewerkstelligen möchte, denn auf die anderen Quellen hat er ja erst mal keinen Einfluß.

Wenn es um die Finanzierungsfrage geht, argumentieren die ö.r. Sender gern mit ihrer Nachrichtenkompetenz. Und ich sage, welcher Nutzer beruft sich denn beim Bezahlen "NUR" darauf. Informationen kann ich im Zweifel auch günstiger aus anderen Quellen erhalten (z. B. von Privatsendern, oder Zeitung oder Internet). Da habe ich die Wahl. Bei den ö.r. nicht.

Eine Debatte insbesondere in den populären Sendungen von ARD und ZDF darüber findet ja kaum bis gar nicht statt. Man müsste ja vielleicht auch einmal überdenken, wie man Information kosteneffizient hinbekommt. Ansonsten verschlingen die immer mehr Geld ohne das am Ende ein besserer Nutzen gewährleistet ist. Und ca. 9 Mrd. pro Jahr an Einnahmen halte ich persönlich nicht für zu wenig Geld.

Die verpulvern viel in Doppelstrukturen und so weiter. Da sieht ja auch keiner ein, Abstriche zu machen.
Wenn eine Beitragseffizienz gelebt würde, gäbe es z. B. solche Doppelstrukturen nicht. Einig sind sie sich aber immer bei einem Mehrbedarf, der sehr gerne angemeldet wird.

Dass ö.r. Rundfunk Information usw. bereitstellen soll, steht doch außerfrage. Aber man sollte aus meiner Sicht regelmäßig auch in den Programmen Räume schaffen, um so etwas zu debattieren. Akzeptanz kommt doch nicht nur vom Zahlen allein. Und hier ergibt sich ein Reformbedarf. Jetzt hastig einfach alles auf online trimmen, halte ich auch nicht für zielführend.
 
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Und ich halte eine gute Regionalberichterstattung für wünschenswert. Da die Presse das vielerorts nicht mehr übernimmt, wäre das eine sinnvolle Aufgabe für den öffentlichen Rundfunk, zumal internationale StreamingAnbieter das auch nie machen werden.
Diesebezüglich sollte man mal das gerade veröffentlichte Positionspapier der FDP zum ÖR studieren. Da kommt man dann mehr als einmal ins Grübeln. Zitat: "Der ÖRR soll sich auf seine bundesweiten und regionalen Programme und Inhalte konzentrieren, um privat finanzierten Lokaljournalismus sowie Lokalhörfunk und Lokalrundfunk die nötigen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben." Wenn ich das so verstehe wie es offenbar gemeint ist, kommt das einem Oxymoron gleich.
Andererseits, erstellt wurde es u.a. von der stellvertr. Fraktionschefin im Bundestag. Und zu dieser liest man dann unter gleicher Quelle allen Ernstes, Zitat: "Zuständig für Weltbeste Bildung für jeden"....
Das gesamte Papier gibts hier: https://www.fdpbt.de/beschluss/fuer...und-modernen-oeffentlich-rechtlichen-rundfunk
 
FDP und "öffentlich-rechtlicher Rundfunk" passen einfach nicht zusammen. FDP und "Gemeinwohl" passen ja auch nicht zusammen. Eine reine Markt- und Egoistenpartei, der alles recht ist, was die Profite Einzelner stärkt, auch wenn es die Gesellschaft aushöhlt. Die beiden aktiven FDPler, mit denen ich einst beruflich zu tun habe, standen dazu auch noch sehr nahe der AfD. Für mich passt das zum Bild, das die Partei, wenn die Masken mal bissl fallen, gerne abgibt. Und damit passts auch wieder zur FDP-Vision des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
 
Warum gehst Du nicht auf die konkreteren und weniger missverständlichen Punkte ein, die da wären
1. Der ÖRR soll sich auf seinen Marken- und Wesenskern konzentrieren: den öffentlichrechtlichen Bildungs- und Informationsauftrag.
2. Der ÖRR soll sich verschlanken und durch Fusionen sowie eine klare Digitalstrategie effizientere Verwaltungs-, Sender- und Angebotsstrukturen aufbauen. Dazu gehört der Abbau von Doppel- und Mehrfachstrukturen durch eine einheitliche Mediathek sowie einer klaren Aufgabenverteilung von bundesweiten und regionalen Inhalten innerhalb des ÖRR.
3. Rundfunkbeitragserhöhungen sind in der aktuellen Situation auszusetzen. Mittel- und langfristig ist der Rundfunkbeitrag durch umfassende Auftrags- und Strukturreformen abzusenken. Auf eine Indexierung des Rundfunkbeitrags sollte verzichtet werden.
4. Die Spitzengehälter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind zu deckeln.
5. Die Kontrolle der Rundfunkanstalten durch die Aufsichtsgremien soll durch anstaltsexterne, unabhängige Dritte gestärkt und dadurch zielgenau unterstützt werden.
6. Der ÖRR soll vollständig auf Werbung und Sponsoring über alle Medien- und Verbreitungsformen hinweg verzichten.
?
 
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sollte man mal das gerade veröffentlichte Positionspapier der FDP zum ÖR studieren. Da kommt man dann mehr als einmal ins Grübeln. Zitat: "Der ÖRR soll sich auf seine bundesweiten und regionalen Programme und Inhalte konzentrieren, um privat finanzierten Lokaljournalismus sowie Lokalhörfunk und Lokalrundfunk die nötigen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben." Wenn ich das so verstehe wie es offenbar gemeint ist, kommt das einem Oxymoron gleich.

Man könnte es aber auch so verstehen wie es dasteht:
Wenn sich der ÖRR auf Programme mit Zielgebiete in mindestens regionaler Größe oder größer beschränkt, dann kann sich werbefinanzierter Lokaljournalismus sowie Lokalhörfunk/rundfunk erst richtig entfalten.

Ob der Satz eine sinnvolle Aussage, oder Forderung ergibt, mag Jeder selbst beurteilen.
 
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