Tom Buhrow: "Wir müssen die große Reform wagen, jetzt"

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Rundfunk ist Ländersache!
Kein Land möchte seine/n "eigenen" regionalen Sender aufgeben ...

Aber so wie es eine Arbeitsgemeinschaft der LRA für ein gemeinsames Fernsehprogramm (DasErste) gibt, könnte es dies auch für ein oder mehrere gemeinsame Radiowellen geben, oder?

Schlage ich seit Jahren vor. Zuletzt hier:
https://www.radioforen.de/threads/was-wuerdet-ihr-am-oe-r-hoerfunk-aendern.47164/page-4#post-959402

Die regionale Information könnte dabei sogar gewinnen:
https://www.radioforen.de/threads/was-wuerdet-ihr-am-oe-r-hoerfunk-aendern.47164/page-3#post-958102
 
Ehrlich gesagt hatte ich dabei weniger an die Breitensender gedacht, sondern die mit der spitzen Zielgruppe:
- Klassik (in NRW WDR 3)
- Schlager
- Kinder (wie Maus oder KiKa)
- Hintergrund/Politik/Kultur (wie WDR 5), aber dann mit regionalen Fenstern

Bei der Tagesbegleitwelle (Pop, News, Interviews) ist die regionale Ansprache sehr wichtig, finde ich. Die würde ich eher in jedem Bundesland als identitätsstiftend belassen!


4a. Ausnahme: eine Informations- und Warnwelle (siehe 6.) wird flächendeckend über UKW verbreitet - solange bis, für Warnungen technisch gleichwertiger, Ersatz im Einsatz ist und 95 % der Radiohörer diesen Ersatz in Nutzung haben.

Das ist aber ein heftiger Kostenfaktor! Alle Senderstandorte und die gesamte UKW-Technik müssten weiter vorgehalten werden. Das spart dann erstmal so gut wie nix, außer Energie. Aber kein Personal und keine Technikinvestition und keine Instandhaltung.

Aber nein, ich will die UKW/DAB+-Diskussion nicht wieder aufmachen 😅

Hallo Claudia,

da hätte ich absolut kein Problem damit, wenn das "Beste vom Besten" aus allen beteiligten Programmen erhalten bliebe und allen beeiligten Programmen zur Verfügung stünde.
(...)


Vielen Dank für die ausführliche Einschätzung und die vielen Infos!
Ich muss mir das morgen oder übermorgen mal genau anschauen und mache mir weiter Gedanken, denn ich möchte mich natürlich an einem möglicherweise kommenden Reformprozess beteiligen. Ob und wie ich dazu die Gelegenheit haben werde, kann ja im Moment noch niemand absehen. Auf jeden Fall helfen mir dann einige (also einige, nicht wirklich alle ;)) Eurer Posts hier im Forum!
 
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Ehrlich gesagt hatte ich dabei weniger an die Breitensender gedacht, sondern die mit der spitzen Zielgruppe:
- Klassik (in NRW WDR 3)
Ich bin gerade etwas irritiert. Ist das Dein Ernst? Ist das etwa das Aussprechen von etwas, das schon beschlossen ist? Weil wegen:

WDR 3 ist nicht nur "Klassik"!

WDR 3 ist auch Literatur, ist Jazz (ich erinnere mich an einen großartigsten Mitschnitt eines Auftritts von Günter "Baby" Sommer 2013 im WDR - und ja, ich habe davon einen Mitschnitt aufgehoben
Anhang anzeigen WDR 3 Günter Baby Sommer 2013.mp3 ),
ist Hörspiel, ist "elektronische Musik" (mit sehr langer und weltbekannter Geschichte beim WDR), ist musikalische Weltreise, ist spezielle Popkultur, ist besondere Hörkunst, ist ...

Das ist also alles andere als eine spitze Zielgruppe" - das ist letztlich das komplette Gegenteil davon. Das ist fast die komplette Breite dessen, was Hörfunk, zumindest öffentlich-rechtlichen Hörfunk - ausmachen sollte und was der nicht komplett degenerierte Teil einer Zivilgesellschaft so an geistig-kulturellen Interessen hat (natürlich nicht jeder für sich allein die volle Breite, aber alle zusammen ergeben diese Breite). Könnte man heute auch "Diversität" nennen und hätte damit einen beinahe "Mode-Begriff" mal sehr gut besetzt.

Mir wird bange, wenn eine trotz aller Streichungen immer noch recht breit aufgestellte Kulturwelle, die vieles von dem, was auf den anderen Wellen wegen Formatkorsett nicht mehr laufen kann, auch aufnehmen muss, auf "Klassik" reduziert wird. Es mögen Gedanken sein von Menschen, die möglicherweise gar nicht wissen, was alles an Inhalten im Hörfunk einst möglich war und was es vielleicht auch heute noch hier und da im Kulturfunk gibt. Aber aus den Gedanken sind längst Worte geworden und aus Worten werden bekanntlich häufig Taten.

Wo sollen all diese wertvollen Inhalte hin, wenn selbst das oft letzte nicht komplett durchformatierte und verödete Programm der ARD-Anstalten auch noch durchformatiert wird?

Ein reiner "Klassikdudler", vor allem, wenn er aus dem "Automat" kommt, ist kein vollwertiges Kulturprogramm! Als Zusatzkanal sicher nett, aber wenn er nicht kuratiert und durch Live-Moderation begleitet wird, sogar nichtmal besonders wertvoll.

Und ein vollwertiges Kulturprogramm bekommt man als größere Anstalt alleine gefüllt. Oder will jemand behaupten, das kulturelle Leben in NRW oder Bayern oder Norddeutschland oder Mitteldeutschland wäre so karg? Wenn dafür kein Geld da ist (es geht um Hörfunk, nicht um UHD-Live-TV großer Sport-"Events"), läuft gehörig was schief. Wenn ich da Kooperationen sehe, dann sehe ich sie bei aufwendigen (Live-)Sendungen zu speziellen, nicht zwingend regionalen Themen, wie das bei "taktlos" von NMZ und BR der Fall war. Oder beim Austausch zwischen den Feature-Redaktionen. Oder beim Hörspielaustausch - das gibt es aber alles auch heute schon, genau wie Kooperationen bei der Hörspielproduktion.

- Kinder (wie Maus oder KiKa)
"Kinder" geht auch ganz anders. Beispiele:



Einmal BR Klassik, einmal Bayern 2. Und beides wäre bei einem Verlust dieser Angebote nicht zu kompensieren durch die "Maus". Und schon gleich gar nicht durch Radio Teddy oder TOGGO.


- Hintergrund/Politik/Kultur (wie WDR 5), aber dann mit regionalen Fenstern
Das würde einigen Anstalten die "Programmflotte" durchaus bereichern (ich denke da z.B. an den MDR), wäre aber z.B. im Falle von Bayern, wo mit Bayern 2 ein als Gesamtkonzept einzigartig wertvolles Programm existiert, ein extremer Verlust, wenn dieses Bayern 2 dafür hingerichtet würde.

Gerade im Zusammenhang mit dieser Aussage von Dir

Bei der Tagesbegleitwelle (Pop, News, Interviews) ist die regionale Ansprache sehr wichtig, finde ich. Die würde ich eher in jedem Bundesland als identitätsstiftend belassen!

sehe ich (Er)klärungsbedarf.

Die Tagesbegleitprogramme haben doch heute kaum noch Inhalt! Ich habe vor etwas über einem Jahr im Zuge der technischen Umstellung des DVB-Hörfunks in die entsprechenden Programme mehrere Anstalten reingehört, um Vergleiche zwischen bisherigem und künftigem System anzustellen. Ich war entsetzt, dass das "Nichts", das ich schon vor 10 Jahren dort vorfand, noch nach unten "steigerbar" war. Das einzige, was da "regional" war, waren die Verkehrsmeldungen, das Wetter und vielleicht paar Whatsapp-Grüße von Leuten aus der Region, die das jeweilige Programm hören. Alles andere war austauschbar - die "Musik" ebenso wie die Durchhalteparolen ("Claim") - austauschbar nicht nur zwischen den ARD-Anstalten, sondern auch austauschbar zum Privatfunk.

Hast Du selbst mal ARD-Popwellen gehört in den letzten Jahren? Also die Programme, wo teils drei um die Wette gackernde Nichtssager einen am Morgen terrorisieren, ohne relevanten Inhalt in der Sendung zu haben? Oder die Programme, die eine Stunde ödesten, künsterisch fragwürdigsten Pop-Dudel der aktuellen Machart (da passt "Jaulen und Quieken", aber Herr Gniffke hat diese Begriffe ja für was ganz anderes genutzt) am Stück dudeln, nur unterbrochen von Verkehr, Kurznachrichten und dem "Backselling" der sogenannten "Morgenshow", bei dem irgendjemand wie irre kreischt, weil er 100 EUR gewonnen hat?

Das ist der öffentlich-rechtliche "Popfunk" im Jahre 2022. Die Zeiten, als man sich große UKW-Antennen aufs Dach setzte, um die Heavy-Metal-Sendung oder die Indie-Sendung oder die spezielle Hörkunst-Sendung oder die wöchentliche Satiresendung auf der "Popwelle" einer weiter entfernten ARD-Anstalt hören zu können, sind Jahrzehnte vorbei. Heute wäre das via DVB oder Webradio total einfach - aber es gibt diese Inhalte dort gar nicht mehr - und oft haben sie es nicht oder nur für kurze Zeit auf die Kulturwelle geschafft und verschwanden dann komplett.

Dazu würde aus meiner Sicht der Begriff "spitze Zielgruppe" doch viel mehr passen: die aktuellen Massen-Hits in enger Rotation, Wetter, Verkehr, Kurznachrichten, Werbung, Claims - fertig. Schmaler oder spitzer hinsichtlich der Erwartungshaltung an Hörfunk geht doch gar nicht.

Wieso sollte ausgerechnet dieses heutige Nichts als "identitätsstiftend" gelten? Was ist das für ein Land, in dem sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk, ausgestattet mit dem Privileg einer Finanzierung aus der Gesamtgesellschaft, darauf einigt, genau das zu befördern und dafür die Kulturprogramme zu fusionieren, ihrer noch verbliebenen Vielfalt zu berauben und zu einem Klassikkanal umzubauen?

Es gibt Regionen, in denen ist der Blick vor die Haustür nahezu toxisch und zieht jede Lust auf nur einen Tag weitere Existenz auf diesem Planeten aus einem raus. Es gibt Regionen, in denen ist man völlig alleine, fremd und regelrecht "Fremdkörper", wenn man auch nur ein bißchen ökologisch, humanistisch, weltoffen, progressiv ist und sich der naturgesetzlichen Realität verpflichtet fühlt. Ich kenne solche Zustände und nutzte jahrelang den Hörfunk - zum Schluss meist in Form von Bayern 2 - um mich nicht völlig alleine und "falsch" in der Welt zu fühlen. Bitte eine solche Funktion eines öffentlich-rechtlichen Hörfunkprogramms nicht unterschätzen!

Ich sehe freilich auch eine Notwendigkeit, den Bereich des weniger "anstrengenden" Funks, also den Unterhaltungsfunk, regional verankert zu lassen. Er muss aber dringend wiederbelebt werden. Wenn ich ihn nicht vom Privatfunk unterscheiden kann - wo ist dann seine Existenzberechtigung?

Und noch etwas, vielleicht in Westdeutschland aufgrund nicht erlebter "Wendezeiten" nicht so bekannt: am spannendsten war der Hörfunk in meiner ostdeutschen Heimatregion, als im Herbst 1989 die alten Rundfunk-Machthaber schlicht abgesetzt oder übergangen werden konnten und die Leute in den Redaktionszimmern und am Mikrofon, die einfach nur gutes Programm machen wollten, endlich gutes Programm machen konnten und also gutes Programm gemacht haben. Diese Phase dauerte bis Ende 1991 an - dann kamen die neuen Strukturen. Beim MDR war dann gleich damit Schluss, beim ORB konnte man sich hier und da noch etwas länger austoben - im Falle des legendären Kulturprogramms "Radio Brandenburg" bis Sommer 1997. Authentisches, sehr breit aufgestelltes, relevantes Programm. Von "unten" gewollt und gemacht, nicht "von oben" verordnet.

Es wäre vielleicht Zeit, mal die Programmleute mit Ideen kommen zu lassen, statt sich auf Verwaltungs- und Intendanz-Ebene mit Radiotheorie zu mühen, die für mich als Außenstehenden (bin Physiker, nicht Journalist) oft auch wirklich nur wie Verwaltung wirkt.
 
Bei der Tagesbegleitwelle (Pop, News, Interviews) ist die regionale Ansprache sehr wichtig, finde ich.

Radio Bremen eins hat sich nachts zur Übernahme von SWR1 entschieden. Die SWR 3 Popnacht, die von fast allen ARD Anstalten übernommen wird, klingt jetzt auch nicht viel anders als das Tagesprogramm von SWR 3. Von einer regionalen Ansprache bekomme ich wenig mit. Angesprochen wird halt das Sendegebiet - dann eben das Sendegebiet Deutschland.

Ich meine, alle Programmrichtungen (außer BR Heimat) eignen sich für eine deutschlandweite Ausstrahlung. Mit meinem Konzept könnte der Hörer dafür aus 30 öffentlich-rechtlichen Radiowellen wählen und bekäme auch mehr Sendeminuten regionale Information als bisher.

Ein Problem könnte dabei werden, dass die bisherigen deutschlandweiten ARD-Radiosendungen, also die Nachtprogramme und der ARD-Radiosommer, kein best of ARD ergeben, sondern eher sowas wie Durchschnitt of ARD. Siehe dazu auch den Beitrag von @lg74.


Das ist aber ein heftiger Kostenfaktor! Alle Senderstandorte und die gesamte UKW-Technik müssten weiter vorgehalten werden.

Das kann ich als Laie nicht ausrechnen. Irgendeinen Funk mit größerer Reichweite (DAB+, 5G Broadcast, ?) sollte es für eine Informationsversorgung im Not- und Katastrophenfall aber geben. Gehört für mich zur öffentlichen, bzw. zur öffentlich-rechtlichen Grundversorgung.
Meine Idee für UKW dabei ist, UKW solange noch mit zu betreiben bis die Bevölkerung über andere Mittel im Notfall zuverlässig zu erreichen ist. Sicherheit ist halt nicht umsonst zu haben. Länder wie z.B. die USA, die Schweiz, Japan oder Österreich leisten sich sowas.
 
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@lg74
Ein reiner "Klassikdudler", vor allem, wenn er aus dem "Automat" kommt, ist kein vollwertiges Kulturprogramm! Als Zusatzkanal sicher nett, aber wenn er nicht kuratiert und durch Live-Moderation begleitet wird, sogar nichtmal besonders wertvoll.
Einmal BR Klassik, einmal Bayern 2. Und beides wäre bei einem Verlust dieser Angebote nicht zu kompensieren


BR Klassik(dudler) könnte man bald im Jahr 2023 durchaus als reines DAB Programm anbieten. Gibt es sonst auch bei keiner anderen ARD-Welle diesen UKW-Luxus für ein überschaubares Klientel. Da stampft aber immer die Klassiklobby trotzig auf.
Und andere ARD-Sender bis auf MDR könnten auch über so einen Zusatzkanal nachdenken. Kulturradio ist nicht automatisch 60 % Klassik und der andere Rest quetscht sich dann verteilt dazwischen.
Sicherheit ist halt nicht umsonst zu haben. Länder wie z.B. die USA, die Schweiz, Japan oder Österreich leisten sich sowas.
:thumbsup::thumbsup:
M.E. hätte man gerade für so was auch die olle Langwelle, z.B. mit dem DLF erhalten sollen. Angereichert mit 177 khz. Also 153, 177 und 277. Und die Bevölkerung mit billigen Batterieempfängern ausrüsten sollten. Ja, es kostet. Aber nicht immer ist sparen hinterher billiger.
 
BR Klassik(dudler)
BR Klassik ist aber kein "Klassikdudler". Das Programm hat lange live moderierte Strecken, das Programm hat Jazz, hat Kinder- und Jugendsendungen, hat Hintergrundberichte und ich erinnere mich auch an ein Feature über Coco Schumann


(dass mir das sehr berührende Feature als Mitschnitt vorliegt, ist ja klar, oder?)

Das ist mir dann doch bissl zu viel, um es als "Dudler" zu bezeichnen. Eher als Vorbild für eine gelungene Aufteilung des kulturellen und gesellschaftlichen Auftrages des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in 2 nicht völlig streng getrennte, aber doch in der Gesamtanmutung deutlich unterschiedlich aufgestellte Programe: Bayern 2 und BR Klassik. Die beide zusammen decken sehr viel "Gesamtgesellschaft" ab und könnten durchaus Vorbild für andere Anstalten sein. Und die beiden sind (weitgehend) gleichwertig zu empfangen und vor allem beide in Bayern auf dem auch dort nach wie vor meistgenutzten Übertragungsweg aufzufinden.

Die gesamte Kultur auf einem Programm abzdecken, ist ein heftiges Spagat, bei dem es fast zwangsläufig massive Verluste hinsichtlich "Abdeckungsbreite" gibt, da eine konsequente Befassung mit einzelnen Genres kaum möglich wird. Es endet dann gern bei "leichter Klassik" in Häppchenform, gemixt mit Easy Listening und "Edelpop". Lange Wortstrecken fallen dabei gleich hinten runter. So bitte nicht!

M.E. hätte man gerade für so was auch die olle Langwelle, z.B. mit dem DLF erhalten sollen. Angereichert mit 177 khz. Also 153, 177 und 277. Und die Bevölkerung mit billigen Batterieempfängern ausrüsten sollten. Ja, es kostet. Aber nicht immer ist sparen hinterher billiger.
Wenn es sich nur noch um eine Notfallversorgung handeln würde, sähe ich da nichtmal ARD oder DRadio in der (Zahl)pflicht, sondern den Bund. Das wäre dann eine vom Bundesamte für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zu organisierende Leistung und damit unterstünde das ganze dem Bundesministerium des Innern und für Heimat und wäre steuerfinanziert.

Problem: fährt man die Sender nur ein mal im Jahr am "Warntag" hoch, hat man im Falle eines Falles selbst wenn alles wie gewünscht funktioniert, wohl kaum mit erreichbarer Bevölkerung zu rechnen. Niemand schleppt ein Gerät mit sich herum, das er nur im Notfall braucht.

Die Langwelle wäre wirklich gut gewesen auf Senderseite und hinsichtlich der Abdeckung, aber auch recht "zentral" und damit gezielt angreif- und ausschaltbar. Auf Empfängerseite siehts da aber massiv schlecht aus - und sah es schon vor 20 Jahren sehr schecht aus.

Das UKW-Sendernetz der öffentlich-rechtlichen wird zumindest was die leistungsstarken Sender betrifft, gewiss noch bis 2030 oder länger bestehen, zumindest, solange es zu keiner radikalen Umwälzung in Deutschland (und sei es durch kriegerische Einwirkungen von außen) kommt. Auch die DAB-Geräte können rudimentär UKW, wenngleich nicht mit beeindruckenden Empfangsleistungen.

Da könnte man ansetzen. Eine konsequente Analyse des Ist-Standes hinsichtlich Ausfallsicherheit (jede Anstalt hat hier nämlich andere Infrastruktur und teils gehört den (Ost-)Anstalten die Infrastruktur ja gar nicht) wäre notwendig, danach ein Ertüchtigen ("Härten") der Systeme - aus meiner Sicht ebenfalls ein Thema für das BMI und für eine Finanzierung aus Steuergeldern. Dann aber auch mit konsequenter Aufschaltmöglichkeit für entsprechende Durchsagen / Sendungen direkt an den Senderstandorten unter Umgehung der ARD-Infrastruktur.

Gehört aber eigentlich hier hinein:

 
Ein Weihnachtskommentar von Wolfgang Koydl
Wolfgang Koydl (* 1952 in Tübingen) ist ein deutscher Journalist und Autor. (de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Koydl)
 
Jetzt ernsthaft dieser Kommentar? Völlig unabhängig von der Wortwahl "Klima-Propaganda und ein Kinderkanal im LGBT-Format", was soll man denn von einem Text halten, in dem steht, dass Burow am Montag in Rente geht, was ja definitiv nicht der Fall ist, weil er nur den ARD-Vorsitz abgibt und noch WDR-Chef bleibt? Warum muss man bitte sowas hier verlinken?

 
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Meinungen kann man ja haben. Und am hiesigen ÖR gibts völlig ohne Frage jede Menge zu kritisieren. Wenn man allerdings schlichte Falschbehauptungen und aufs einfachste zu widerlegende Aussagen als "Meinung" durchgehen lassen will... nun ja. Der Autor betreibt dort leider das, was er den hiesigen ÖR auch gerne vorwirft - Framing, weiter nichts. Wenn man sich die anderen Artikel dieses Herrn anschaut, ergeben die skurillerweise ein ähnliches Bild - viel "Meinung", wenig Fakten und noch weniger Inhalt. Insofern ist das ein völlig überflüssiger, weil nichts zur Diskussion beitragender Artikel. Das belegt nicht zuletzt auch dieser peinliche Lapsus betreffs Buhrows Rente. Dann doch lieber die NZZ. Die liefern wenigstens hin und wieder Denkanstösse, die durchaus diskussionswürdig sind.
 
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Schon vom 4.11., erst jetzt gefunden: Moritz Eggert (Komponist, Pianist) über das, was diesem Thread zugrunde liegt (und über das, was Tom Buhrow offenbar zugrunde richten will) und die daraus erwachsenden Konsequenzen für das kulturelle Leben:

 
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Welchen Stellenwert hat denn Musikjournalismus überhaupt noch für die ARD? Oder mal weiter gedacht: Welchen Stellenwert hat klassischer Hörfunk dort noch? Linear ist für die ARD unbedeutend, live wird wann immer möglich vermieden, so scheint es. Audiothek, Mediathek - das wird beworben. Die Streams der Hörfunkwellen laufen in einer Soundqualität auf dem Niveau von vor 25 Jahren. Für anspruchsvolle Inhalte oder einen zeitgemäßen Klang, für spannende Gespräche und Livegäste ist kein Geld mehr da. Lieber wird ein Großteil des Budgets in träge Fernsehshows mit Silbereisen und Co. investiert, so wie in einen offensichtlich vorher aufgezeichneten Silvesterstadl mit einem Österreicher und einer Schweizerin in der Moderation. Warum beteiligt sich die ARD an den Produktionskosten für so einen Unsinn, anstatt mit dem Pfund zu wuchern, was sie hat - Wellen wie WDR 5, BAYERN 2, radioeins... Die Popwellen sind schon lange ausgeblutet, nur bei SWR1 und SWR3 zuckt bezeiten nochmal sowas wie Leidenschaft und Fachwissen auf. Bei Massenprogrammen wie BAYERN 1, JUMP, hr3, WDR 2, NDR2 usw. sucht man so etwas vergebens.
 
Die Streams der Hörfunkwellen laufen in einer Soundqualität auf dem Niveau von vor 25 Jahren. Für anspruchsvolle Inhalte oder einen zeitgemäßen Klang, für spannende Gespräche und Livegäste ist kein Geld mehr da.
Das ist so seit einiger Zeit nicht mehr vollständig korrekt - zumindest für die meisten Kulturwellen trifft das nicht mehr zu. Es reicht online bis zu 256 kBit/s LC-AAC (MDR Kultur, MDR Klassik) - damit schließt es zum DVB-Angebot bei diesen Programmen auf - oder 256 kBit/s MP3 (SWR 2, WDR 3, hr2, inzwischen auch BR Klassik und wenn man die Adressen kennt sogar der gesamte SR ). RBB Kultur hat immerhin noch 192 kBit/s MP3. Der NDR geizt selbst bei NDR Kultur und auch Bayern 2 hat nur 128 kBit/s MP3.

Die nicht-Kulturwellen sind meist mit nur 128 kBit/s MP3 im Angebot - das stimmt. Beim MDR gibt es aber auch 128 kBit/s LC-AAC - und das schließt qualitativ zum mit nur noch 128 kBit/s LC-AAC betriebenen DVB-Radioangebot auf.

Was die anspruchsvollen Inhalte betrifft, gebe ich Dir fast durchgehend Recht . Die nicht-Kulturwellen sind ausgeblutet bis zur Unkenntlichkeit. Dass gerade diese Programme "identitätsstiftend" sein sollen und in ihrer Vielzahl erhalten werden sollen, während Kulturprogramme zusammengelegt und offenbar auf Klassik reduziert werden sollen, befremdet mich.

Und ja - Wellen wie Bayern 2, WDR 5, Radio Eins sowie für mich natürlich auch WDR 3 und, SWR 2 gehören zum wertvollsten, was der ARD-Hörfunk zu bieten hat. Wer da die Säge ansetzt, hat nicht begriffen, was "öffentlich-rechtlich" bedeutet: gesellschaftlichen Mehrwert fürs Geld.
 
Ist kein "SZ plus" Artikel, aber offenbar trotzdem hinter einer Paywall:

Aus dem Interview:

Kniffke: "Die ARD wird noch in diesem Jahr damit beginnen, einen linearen Fernsehkanal ins Digitale zu überführen. Eine Entscheidung darüber, welcher das sein wird, steht noch nicht fest."

SZ: Ihr Vorgänger Tom Buhrow hat in einer Ansprache die 64 Radiosender der ARD infrage gestellt. Kann da was weg?

Kniffke: "Es ist eine feste Verabredung, dass wir auch bei den Radiowellen enger zusammenarbeiten. Es liegt nicht in meiner Macht, Staatsverträge zu ändern, aber wenn sie geändert werden, kann man darüber reden, welche Radioprogramme man braucht."

Im übrigen meint Kniffke, dass die ARD im Bereich Transparenz, Compliance und Aufsicht alle Reformen bereits vollständig und zufriedenstellend abgeschlossen hat. :oops:

 
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Sein Ziel: Bis Ende des Jahrzehnts sollen ARD und ZDF gemeinsam die erfolgreichste Streamingplattform in Deutschland werden und damit private Firmen wie Netflix oder Spotify hinter sich lassen.
Ich habe kein Netflix. Ich habe kein Spotify. Könnte gut sein, dass ich dann auch "kein ARD" mehr habe.
 
Der originale Wortlaut ist wohl:

Wir müssen die digitale Transformation vorantreiben, die ARD braucht ein Update. Wir sollten spätestens innerhalb dieses Jahrzehnts der erfolgreichste Streaminganbieter in Deutschland werden. Und das ist ein Unterschied. Im Moment ist die ARD der erfolgreichste Streaminganbieter aus Deutschland, ich möchte aber, dass wir der erfolgreichste in Deutschland werden.


Ich denke, daß es sicherlich nicht zu den Aufgaben des ÖRR gehört, zum "erfolgreichsten Streaminganbieter in Deutschland" zu werden. Geht es vielleicht auch ein paar Nummern kleiner? Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sich die Politik in näherer Zukunft an eine Gebührenerhöhung herantraut, von der eh kaum etwas im Programm ankommen würde.
 
Ich denke, daß es sicherlich nicht zu den Aufgaben des ÖRR gehört, zum "erfolgreichsten Streaminganbieter in Deutschland" zu werden. Geht es vielleicht auch ein paar Nummern kleiner?
Wieso nicht?

Anders als Netflix und Konsorten kann der ÖR sowohl mit regionalbezogenen, als auch journalistischen Inhalten aufwarten. Wenn man diese beiden Trümpfe gut ausspielt, dürften die restlichen Streaminganbieter, die nur oder fast nur öde US-Ware anbieten, ziemlich alt aussehen.
 
Ich denke, daß es sicherlich nicht zu den Aufgaben des ÖRR gehört, zum "erfolgreichsten Streaminganbieter in Deutschland" zu werden. Geht es vielleicht auch ein paar Nummern kleiner?
Ich kann mir das aber durchaus vorstellen. Die Mediatheken sind kostenlos und haben ein sehr breites Angebot. Allein schon, was arte und 3sat immer wieder an Perlen ausgraben – wunderbar! Und aktuell gibt's von WDR 5 Der Herr der Ringe als 30-teiliges 12-Stunden-Hörspiel, und das ist echt gut gemacht.
 
DAS ist die Kernfrage: WAS ist der Programmauftrag der ÖR? - Meine spontane Antwort ist: "Grundversorgung!" ... Ich kritisiere, dass die ÖR sich auch: "MEHR!" finanzieren lassen wollen. Die Finanzierung über den Rundfunkbeitrag statt über Steuern ist umstritten. Das Argument der so gewährten 'Staatsferne' ist eine Farce.
Buhrow's: "Wir müssen die große Reform wagen!" ist mal ein Ausruf. Was ist zu erwarten?

Nachtrag: "Was ist zu erwarten?"
Ein Beitrag in "DLF-Medisasres" 2023-01-02 ab 15:35 ist dem neuen ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke gewidmet:
"Südwestrundfunk und Gniffke übernehmen ARD-Vorsitz"
Gniffke erklärt seine Motivation und seine Ziele für seine nächsten zwei Jahre als ARD-Vorsitzender.
Hm, wir werden sehen und hören, in welche Richtung Gniffke die ARD umsteuern will.
 
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Anders als Netflix und Konsorten kann der ÖR sowohl mit regionalbezogenen, als auch journalistischen Inhalten aufwarten. Wenn man diese beiden Trümpfe gut ausspielt, dürften die restlichen Streaminganbieter, die nur oder fast nur öde US-Ware anbieten, ziemlich alt aussehen.
Regionaler Inhalt ist für mich nicht zwingend ein "Trumpf". Wer zu Streaminganbietern gewechselt ist den wird man nicht zurückholen weil in den ÖR über den Feuerwerhreinsatz im benachbarten Ort berichtet wird Die zahlreichen "regionalbezogenen" deutschen Filme und Serien sind mit der Hauptgrund wieso Serien-und Filme auf Netflix & Co. quasi konkurrenzlos um Welten besser sind. Das ist aber an sich ein Grundproblem, das nicht nur die ÖR haben. Ausländische Filme und Serien sind in den meisten Fällen einfach besser.
 
Die nicht-Kulturwellen sind meist mit nur 128 kBit/s MP3 im Angebot
Man wird dort weiter reduzieren, oder gleich auf AAC umstellen. Der "HQ"-Stream von hr-info wurde bereits klammheimlich auf 96kbps reduziert - entgegen 128 kbps in der offiziellen Streamliste des HR (Stand Juli 2022). Die Reduzierung der Datenraten auf Astra und die Umstellung von MPEG nach AAC war erst der Anfang.
 
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Ich habe kein Netflix. Ich habe kein Spotify. Könnte gut sein, dass ich dann auch "kein ARD" mehr habe.

Was aber keine wirkliche Relevanz für die Entwicklung des ÖRR hat ;)

Denn der ÖRR kann nicht nur Programm und Übertragungswege für Boomer und noch ältere anbieten.
Er muss (so will es auch der MStV) alle BürgerInnen erreichen. Auch diejenigen, die gar kein TV-Gerät und kein klassisches Radio besitzen, aber ein Netflix-, Spotify- und DAZN-Abo haben. Diese mit politischen, kulturellen, gesellschaftlich relevanten Inhalten zu erreichen ist die Aufgabe. Es ist nicht die Aufgabe, nur das zu senden, was das intellektuelle Publikum für schützenswerte Hochkultur hält! Aber das eine zu tun und das andere nicht zu lassen, unter finanziell schwieriger werdenden Rahmenbedingungen ist das Problem.

Und das wird jeden Tag in den Sendern verhandelt, mit viel Herzblut und Hirn. Auch wenn sich das einige hier offensichtlich nicht vorstellen können. Worüber ich manchmal echt schockiert bin.

Tatsächlich kann man über einiges, was gesendet wird, kritisch diskutieren. Mal, weil es nicht so gut geworden ist, wie es sich im Drehbuch angehört hat. Mal, weil es das x-te mal das gleiche ist. Mal, weil es so wenig Menschen erreicht hat, dass es verschwendetes Geld und verschwendete Energie war.

Aber eine schlechte Sendung ist nur eine unter tausend guten. Und wenn man ein Format in einem Sender nicht mag - egal, denn es gibt etliche andere Programme und Sender, die Mediathek und die Audiothek, die sicherstellen, dass ich zu jeder Stunde des Tages etwas im ÖRR-Portfolio finden kann, DAS ich mag.

Just my two cents.
 
Sein Ziel: Bis Ende des Jahrzehnts sollen ARD und ZDF gemeinsam die erfolgreichste Streamingplattform in Deutschland werden und damit private Firmen wie Netflix oder Spotify hinter sich lassen.
Doch zuviel vom Silvesterpunsch genascht? Sie kann sicherlich eine erfolgreiche Streamingplattform werden. Gegenüber den Privat-TV-Anbietern ist sie das ja jetzt schon. Das da keinerlei Werbung nervt, ist schon ein großer Pluspunkt. Aber:
Ich kann mir das aber durchaus vorstellen. Die Mediatheken sind kostenlos und haben ein sehr breites Angebot.
Das sie die erfolgreichsten werden, kann ich mir nun wieder nicht so recht vorstellen, denn auch das Onlineabrufen von Blockbustern kostet letztlich Lizenzgelder, die ähnlich hoch sind wie bei der linearen Verbreitung. Solche Blockbuster braucht man nunmal zwingend neben verschiedenen anderen Angeboten, wenn man "die erfolgreichste Plattform" werden will.
Übrigens schneidet man bei den Mediatheken schon jetzt eine mutmaßlich nicht geringe Zuschauerschaft aus, denn die Mediatheken arbeiten schon seit geraumer Zeit mit Geoblocking, soll heißen man braucht zwingend eine deutsche IP, um auch tatsächlich das Angebot vollständig nutzen zu können. Das Sat-Signal ist dagegen nach wie vor quasi in ganz Europa frei empfangbar. Es gibt zwar relativ einfache Möglichkeiten dieses Geoblocking zu umgehen. Aber das ist letztlich nicht jedermanns Sache und so ganz legal ist es auch nicht.
Wer zu Streaminganbietern gewechselt ist den wird man nicht zurückholen
Ich für meinen Teil nutze sowohl die Strreamingangebote der ÖR als auch Pay-Streamingdienste. Und ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, die das ebenfalls tun. Es muss keinesfalls ein Widerspruch sein, sich den Stream der Tagesschau anzuschauen und danach irgendeinen Film auf Netflix.
Auch diejenigen, die gar kein TV-Gerät und kein klassisches Radio besitzen, aber ein Netflix-, Spotify- und DAZN-Abo haben.
Huch, von DAZN gibts schon seit geraumer Zeit zwei lineare TV-Kanäle, welche unter anderem von Sky mit vermarktet und auch darüber empfangen werden können. Und seit etwa einer Woche gibts nun auch noch einen FreeTV-Kanal von DAZN. Wie kommt das denn? Merkt man bei den Streamingdiensten eventuell, dass linear vielleicht doch nicht so falsch ist bzw. dafür im Moment noch ein nicht von der Hand zu weisendes Zuschauerpotential da ist? Disney hat seinen linearen TV-Kanal ja auch nicht abgeschaltet, trotz Megaerfolges bei der Einführung seines Streamingdienstes in Deutschland. Kurzum: die hiesigen ÖR sollten die Axt nicht zu sehr an den linearen Angeboten anlegen. Den aktuellen Spagat zwischen linear, sprich Sendefolge nach vorgegebener Zeit, und Streaming wird man wohl noch mindestens 10 bis 15 Jahre beibehalten müssen. Andernfalls wird man einen nicht unerheblichen Teil der Zuschauerschaft verlieren.
 
Regionaler Inhalt ist für mich nicht zwingend ein "Trumpf". Wer zu Streaminganbietern gewechselt ist den wird man nicht zurückholen weil in den ÖR über den Feuerwerhreinsatz im benachbarten Ort berichtet wird

Meine Lebenserfahrung sagt etwas anderes!

Wenn 1live von irgendwelchen Events im "Sektor" berichtet (z.B. 1live Krone), ist das für die Teenie-Zielgruppe sehr wohl eine interessante Information - vielleicht nur, weil irgendjemand aus der Klasse da war und man im nächsten Jahr seine Eltern überreden will, auch mal dahin fahren zu dürfen, um Fotos am "roten Teppich" zu machen!

Zwischen 20 und 30 ist Regionalität dann meist nicht mehr wichtig.

Aber spätestens wenn Kinder da sind, ist es auf einmal doch relevant zu erfahren, ob die Stadt, in der man wohnt, den Kindergartenbeitrag senken oder erhöhen will, warum die Müllgebühr steigt, ob der lokale Energieversorger noch neue Kunden aufnimmt (auch die, die online einen soooo günstigen Tarif abgeschlossen hatten und dann gekündigt wurden), ob das lokale Gymnasien zu Gesamtschulen oder Oberstufenzentren entwickelt werden sollen, ob die A40 wieder mal eine Großbaustelle bekommt, welche Koalition im heimischen Rathaus regieren wird, welche großen Künstler auf Tournee in der Region sind, welche Angebot das Stadttheater für Kinder macht - und auch, wie lange die Feuerwehr im Schnitt zu einem Einsatzort braucht, ob sie unterbesetzt ist oder zu schlecht ausgestattet!

Ein städtisches Portal kann eine plurale Medienlandschaft nicht ersetzen. Eine lokale Tageszeitung abonniert leider kaum noch jemand. Ein paar Artikel geben die Verlage auch vor die Bezahlschranke, aber das hintergründige Interview und die spannende Recherche (zurecht) nicht. Hier füllt der ÖRR zur Zeit eine Lücke mit Sendungen wie (in NRW) der Aktuellen Stunde, der Lokalzeit und den Nachrichtenblöcken im Hörfunk.

Ich bleibe dabei: Regionale Informationen und Debatte über Politik, Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft etc. ist identitätsstiftend und für mich ein Kern des öffentlich-rechtlichen Angebots.
 
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