Tom Buhrow: "Wir müssen die große Reform wagen, jetzt"

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braucht es wirklich so viele Kulturwellen innerhalb der ARD?

Kulturwellen:
Bayern 2, hr2-kultur, MDR Kultur, NDR Kultur, Bremen Zwei, rbb kultur, SR2 Kultur, SWR2, WDR3,
Klassikwellen: BR Klassik, MDR Klassik,

Ich meine, die beiden Klassikwellen sind nicht das Problem. eher die 9 Kulturwellen.

Und....auch die Vielzahl an Infowellen muß man hinterfragen. Weil.....innerhalb eines Mantelprogrammes für Information könnte es ja auch pro Tag mehrere Fenster für regionale bzw. lokale Berichterstattung geben.

Aus Sicht der Medienpolitik/des Gesetzgebers gibt es für pro Bürger jeweils nur ein Kulturprogramm, eine Infowelle, etc. Weil eben nur die jeweilige Landesrundfunkanstalt offiziell zuständig ist.

Das entspricht nicht mehr der Realität im Jahr 2023. Alle ö-r Radiowellen sind deutschland- und europaweit zu hören: via Internetstreams, Apps, Satellit und Kabel.

Es wird Zeit sich dieser Realität zu stellen. Mit meinem Vorschlag ließe sich die Programmanzahl halbieren und gleichzeitig die "offizielle" Vielfalt um den Faktor 3 bis 4 steigern. Siehe:
 
Und da ohnehin niemand 24 Stunden am Stück bewusst Radio hört, dürfen die einzelnen Sender gerne viel mutiger und multikultureller agieren und sowohl bei der Musik die Genres mischen wie auch bei den Themen zwischen seriösem Ernst, seichter Unterhaltung, tiefgründigem Wissen und oberflächlichem Klamauk wechseln. Die Mischung macht es - und im Sinne des Programmauftrages wird dann jeder Hörer und jede Hörerin zwischendurch auch mal aus seiner Lieblingshits-Blase gerissen und mit etwas konfrontiert, was seinen Horizont weitet und ihm neue geistige Räume erschließt.
Das gab es Mal. So Richtung 1960 bis Ende der 70er oder beim WDR bis in die 80er. Nannte sich Gemischtwarenladen. Und war schon 1960 vollkommen an der Realität der Menschen vorbei.
ÖR ist so stark, dass er sich eine solche Konzeption jenseits aller Kommerz- und Quotenüberlegungen leisten könnte.
Wenn der ÖRR unter Ausschluss der Öffentlichkeit Radio versenden will, dann ist es ein sehr gutes Konzept. Am besten mit nur einem Programm pro Anstalt! Da finden sich dann je nach Tages- und Nachtzeit alle mehr oder weniger bis die meisten gar nicht.
Das spart auch Kosten. Auch der Werbewirtschaft.
Und dann würden die ganzen teuren Spartenexperimente obsolet. Das Geld stünde dafür zur Verfügung, wofür wir Gebührenzahler es gerne geben: Für Programmvielfalt im Hauptprogramm.
Ja. 2023. Internet, Privatsender etc. gibt es auch nicht. Fernsehen auch nicht. Funktioniert wie 1952.
 
Das gab es Mal. So Richtung 1960 bis Ende der 70er oder beim WDR bis in die 80er. Nannte sich Gemischtwarenladen.
Das gab es bis in die 90er Jahre hinein und hatte deutlich höhere Quoten und auch deutlich mehr Akzeptanz als so manches Programm heute.

Und war schon 1960 vollkommen an der Realität der Menschen vorbei.
Jetzt könnte man sich natürlich gut streiten, ob den ganzen Tag über prollige Spaßmoderationen und alle drei Stunden die gleichen Musiktitel, mehr mit der Lebensrealität der Menschen zu tun haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist auch meine Meinung dazu. Aber.....braucht es wirklich so viele Kulturwellen innerhalb der ARD?

Kulturwellen:
Bayern 2, hr2-kultur, MDR Kultur, NDR Kultur, Bremen Zwei, rbb kultur, SR2 Kultur, SWR2, WDR3,
Klassikwellen: BR Klassik, MDR Klassik,

Ich meine, die beiden Klassikwellen sind nicht das Problem. eher die 9 Kulturwellen.

Und....auch die Vielzahl an Infowellen muß man hinterfragen. Weil.....innerhalb eines Mantelprogrammes für Information könnte es ja auch pro Tag mehrere Fenster für regionale bzw. lokale Berichterstattung geben.
Ich würde das anders einordnen:

Kulturwellen:
Bayern 2, SR2, SWR2, WDR 3/5, Dlf Kultur

Klassikwellen:
NDR Kultur, hr2, rbbKultur, BR-Klassik, MDR Klassik

Wohlfühlkulturdudler:
Bremen 2, MDR Kultur

Da Kultur ja Ländersache ist sollte jede Anstalt eine Art Bayern 2 haben. Als Klassikdudler reicht eine bundesweite Welle. Also Kultur rein in die regionalen Wellen und Dlf Kultur zu Dlf Klassik umbauen.
Nicht falsch verstehen, ich mag Dlf Kultur und würde es vermissen. Aber mehrere Klassikdudler ohne nennenswerten Inhalt braucht es doch auch nicht.
 
Wer einen schlanken öffentlich-rechtliche Rundfunk will, der muss die FDP wählen.
Aber warum müssen es eigentlich 16 Kultusminister sein ? Föderalismus kostet Geld !
 
@black2white #306
Wer einen schlanken öffentlich-rechtliche Rundfunk will, der muss die FDP wählen.
Steile These! - Die FDP 'blubbert' so wabernd an der 5%-Grenze - "Auf Zehenspitzen stehend Oberkante Unterlippe!" - in einigen Parlamenten.
Aber warum müssen es eigentlich 16 Kultusminister sein ?
Dito! - Ähnlich wie Bildung ist Rundfunk: "Ländersache!" - Braucht es 16 Redundanzen?

Föderalismus kostet Geld !
Einig! - "Ächz, stöhn, ..!" - Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Im Prinzip hat die FDP mit der kritischen Hinterfragung zum ÖR recht. Aber realistisch betrachtet ist da kein echter politischer Wille hinter; relativ klar erkennbar ist Populismus: "Phishing for Compliments!"
Sachlich ist der D-Föderalismus okay. Man kann aber auch übertreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ähnlich wie Bildung ist Rundfunk: "Ländersache!" - Braucht es 16 Redundanzen?

Sachlich ist der D-Föderalismus okay. Man kann aber auch übertreiben.

Um ein Konzept für einen funktionierenden Föderalismus zu erstellen sind aber eigentlich nicht die Rundfunkanstalten da, sondern die Landesparlamente...!?

Sind eigentlich die FDP-Landesverbände in Bremen und im Saarland für eine Abschaffung von RB und SR als eigenständige Anstalten mit Intendanten, Geschäftsleitungen etc.?
 
Sind eigentlich die FDP-Landesverbände in Bremen und im Saarland für eine Abschaffung von RB und SR als eigenständige Anstalten mit Intendanten, Geschäftsleitungen etc.?
Man kann davon ausgehen nein. Oder sie peilen als Zielmarke bei der Wahl im Frühjahr in HB und dann ein paar Jahre später im Saarland jeweils mindestens deutlich unter 5 % an.
 
Ganz lustig ist derzeit Herr Woidke drauf, der Ministerpräsident von Brandenburg: der Rundfunkbeitrag darf seiner Meinung nach nicht steigen, aber neues Landesfunkhaus in Potsdam möchte er - offenbar reichen ihm die Ansammlungen an Hörfunk., Fernsehen und Playoutcenter in Babelsberg nicht:


Das zeigt den Geltungsdrang der Landesfürsten bei gleichzeitiger Anbiederung an den "Volkszorn" ganz gut, finde ich. Ist ja nicht der erste derartige Fall.
 
Habe ich mich auch gefragt und in die letzten FDP Landtagswahl Programme geschaut. Keine Abschaffungsforderung gefunden.
 
Habe ich mich auch gefragt und in die letzten FDP Landtagswahl Programme geschaut. Keine Abschaffungsforderung gefunden.
Genau das ist das Problem!
In der Politik, in den einzelnen Rundfunkanstalten (dort auch bei den Mitarbeitern) und auch hier im Forum.

"Es müssen Sendungen gestrichen werden!" - Aber nicht die, die ICH mag.
"Die Intendanten müssen weniger verdienen!" - Aber ich natürlich nicht, auch wenn ich AT-Mitarbeiter mit 150tausend Jahresgehalt und fürstlicher Rente bin.
"Es muss weniger Rundfunkanstalten geben!" - Aber die in meinem Bundesland muss erhalten bleiben!
"Es muss mehr hochwertige Kultur in den Programmen geben" - aber mehr kosten darf es nicht!
" Die Freien Mitarbeiter sollten abgesichert werden und mehr verdienen!" - aber bitte keine zusätzlichen Personalkosten und keine Erhöhung des Rundfunkbeitrags
"Intendanten müssen weniger verdienen als Ministerpräsidenten!" - sagt der Bundesfinanzminister, der den Geschäftsführern seiner Beteiligungen auch gerne mal das Doppelte bei weniger Mitarbeitern oder Umsatz zahlt (Ministerpräsidenten dito)
"Die ARD muss verkleinert werden!" - sagt das Mitglied des ZDF Fernsehrats
"Die Intendantengehälter müssen begrenzt werden!" - sagt der bayerische Ministerpräsident und winkt im ZDF-Fernsehrat die Gehälter der ZDF-Geschäftsleitung durch.
 
Um ein Konzept für einen funktionierenden Föderalismus zu erstellen sind aber eigentlich nicht die Rundfunkanstalten da, sondern die Landesparlamente...!?

Sind eigentlich die FDP-Landesverbände in Bremen und im Saarland für eine Abschaffung von RB und SR als eigenständige Anstalten mit Intendanten, Geschäftsleitungen etc.?
'Eigentlich' gebe ich auf das FDP-Geblubber zur ÖR-Kritik wenig. "LOL!" - Die Bundes-FDP macht sich da einen - populistisch - schlanken Fuß. Wo sie auf Länder-Ebene in der 'Regierung' ist, ist sie da nur Juniorpartner.
"In der Sache!" streut die FDP aber doch: "Peffer in den Arsch!" ... HIER in Niedersachsen - "Rundfunk ist Ländersache!" - wurden da einige Beschlussentwürfe eingebracht und auch durchgebracht.
"WDR-Buhrow!" ist durch. Neuer ARD-Vorsitzender ist "SWR-Gniffke!" ...
 
'Eigentlich' gebe ich auf das FDP-Geblubber zur ÖR-Kritik wenig. "LOL!" - Die Bundes-FDP macht sich da einen - populistisch - schlanken Fuß. Wo sie auf Länder-Ebene in der 'Regierung' ist, ist sie da nur Juniorpartner.
"In der Sache!" streut die FDP aber doch: "Peffer in den Arsch!" ... HIER in Niedersachsen - "Rundfunk ist Ländersache!" - wurden da einige Beschlussentwürfe eingebracht und auch durchgebracht.
"WDR-Buhrow!" ist durch. Neuer ARD-Vorsitzender ist "SWR-Gniffke!" ...
Kannst du auch "normale" Beiträge schreiben? "LOL!" Dieses "Niveau" ist doch eines "erwachsenen Menschen" nicht würdig. "Ächz, stöhn, ..!" Oder hast du einen "Gänsefüßchen-Fetisch"? Von "Fuß-Fetisch" hört man ja öfter... "Krass!"
 
vielleicht sollte man alles einmal auf null setzen. Das wäre Chaos pur. Vorteil: Niemand kann sich mehr auf seinen Besitzstand berufen. Da muss sich dann jeder beweisen.
 
vielleicht sollte man alles einmal auf null setzen.
Dazu müsste man faierweise alle Massenmedien "auf Null setzen". Also auch Privatfunk, Privat-TV, Zeitungen, Wochenmagazine, Abschaltung aller Onlinedienste / "sozialer Medien" etc.

Wirkt auf mich spontan wie eine "Kriegsfolge". Kommt ja vielleicht noch.
 
Dazu müsste man faierweise alle Massenmedien "auf Null setzen". Also auch Privatfunk, Privat-TV, Zeitungen, Wochenmagazine, Abschaltung aller Onlinedienste / "sozialer Medien" etc.

Wirkt auf mich spontan wie eine "Kriegsfolge". Kommt ja vielleicht noch.

wollte nur, sagen, dass man bei einer solchen Debatte nicht vorankommt. Denn man hat es ja auch nicht in der Hand. Der Gesetzgeber steckt den Rahmen ab. Da kann jeder Bürger (s)eine Einzelmeinung haben, die letztlich keine Rolle spielt. Eigentlich müsste man vielleicht so rangehen, dass man sagt, es gibt Änderungsbedarf in der Bevölkerung und dann wertet man das nach Bundesland aus und ermittelt so die Schwerpunkte. Daraus ergeben sich dann die Änderungen, die die Politik beschließen muss.

Man ist nicht lösungsorientiert und vorausschauend, denn wer will von Gewohnheiten schon abrücken. Also bleibt es vorläufig dabei dass die einen kassieren und die anderen weiter meckern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kein zusätzliches Geld, aber ein neues Landesfunkhaus?

Daraus:

Dass es eine unabhängige KEF gibt, die Empfehlungen zur Höhe des Rundfunkbeitrags ausspricht, lässt Woidke unerwähnt.

Das ist der springende Punkt: Die Kommission zur Erhebung des Finanzbedarfs hat eben keinerlei rechtliche Befugnisse. Sie kann nur Handlungsempfehlungen aussprechen, nicht aber deren Durchsetzung erzwingen. Das hat schon bei der Abschaltung der SDTV-Programme in DVB-S Ende 2020 nicht geklappt. Die ARD macht was sie will, wohl wissend, dass es sich bei der "unabhängigen KEF" um ein Expertengremium handelt, das den Ruf eines zahnlosen Löwen hat!
 
Eigentlich müsste man vielleicht so rangehen, dass man sagt, es gibt Änderungsbedarf in der Bevölkerung und dann wertet man das nach Bundesland aus und ermittelt so die Schwerpunkte. Daraus ergeben sich dann die Änderungen, die die Politik beschließen muss.
Das wird sich schlicht über das Wahlverhalten ändern - langfristig, zäh, so wie es zur Wahrung der Staatsferne vor Jahrzehnten ersonnen wurde. Wobei es auch schneller gehen kann bei Entscheidungen, die Einstimmigkeit der Länder verlangen. Ich mag es nicht mehr ausschließen, dass wir 2024 das erste Bundesland mit einer den öffentlich-rechtlichen Rundfunk komplett ablehnenden Regierung haben werden. Die könnte dann auch versuchen, so schnell wie möglich aus dem entsprechenden Staatsvertrag auszusteigen.

Wird spannend. Vielleicht braucht man die leistungstarken UKW-Sender der Nachbaranstalten an den südlichen und westlichen Grenzen dieses Landes künftig wieder in verstärktem Maße.
 
Fernsehen machen sie nebanan auch.
Und ebenfalls nebenan gehen die TV-Programme von rbb, MDR, hr, Radio Bremen und SR, die Gemeinschaftsprogramme ARD Alpha, One und Tagesschau 24 sowie alle ARD-Hörfunkprogramme auf Satellit und damit auch in die Kabelnetze. Auch nicht gerade die unwichtigste Einrichtung.

Aber der Landesfürst wünscht offenbar eine repräsentativere Kulisse weiter drin in der Stadt mit den bekanntlich abstrus "niedrigen" Grundstückspreisen. So liest es sich für mich zumindest. Geld, das dann wieder im Programm fehlt. Letztlich wünscht sich Herr Woidke offenbar sowas wie eine kleinere Ausführung dessen, was man in Berlin nun fünf nach zwölf gestoppt hat. Kann man sich gar nicht ausdenken sowas.
 
Kein zusätzliches Geld, aber ein neues Landesfunkhaus?

Daraus:



Das ist der springende Punkt: Die Kommission zur Erhebung des Finanzbedarfs hat eben keinerlei rechtliche Befugnisse. Sie kann nur Handlungsempfehlungen aussprechen, nicht aber deren Durchsetzung erzwingen. Das hat schon bei der Abschaltung der SDTV-Programme in DVB-S Ende 2020 nicht geklappt. Die ARD macht was sie will, wohl wissend, dass es sich bei der "unabhängigen KEF" um ein Expertengremium handelt, das den Ruf eines zahnlosen Löwen hat!
Na, Woidke will auf seine alten (?) Tage das, was vor dem Aus stehende Kleinstadtbürgermeister in den 1960er-1980er im Westen gern gemacht haben: Sich ein Denkmal bauen lassen. Zwar keine Stadthalle oder eine überdimensionierte Kläranlage, sondern ein neues Landesfunkhaus. :p
 
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