Tontechnisch / handwerklich exzellent produzierte Radiosongs

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Die meisten der heutigen Pop CDs sind kaputtgemastert - aufgeblasen bis zum Anschlag und dann noch mal 1dB weggeclippt. Und das scheint der Musikindustrie durchaus bewußt zu sein. Beispiel Madonna - Hung Up: Auf CD einfach nur kaputtgemastert, die Videoversion von DigiBeta hat dagegen noch Reste von Dynamik.
Werden Radiosender eigentlich mit der selben Müllqualität bemustert, wie sie die Kunden kaufen sollen? Das TV bekommt ja offenbar bessere Qualität geliefert.
 
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cj schrieb:
Die meisten der heutigen Pop CDs sind kaputtgemastert - aufgeblasen bis zum Anschlag und dann noch mal 1dB weggeclippt.

Hehe, man kanns auch in die Groteske ziehen und den Limiter bewusst völlig übersteuern à la Eric Prydz :wow:

Bei den Disco Boys mit "For You" klingt das Limiterpumpen für meinen Geschmack dermaßen grausam, trotzdem finde ich cool, dass die sich sowas getraut haben :D
 
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Was vermutet Ihr in dem Zusammenhang eigentlich hinter dieser technischen Meisterleistung aus dem Jahr 1967? Ausfallerscheinungen beim diensthabenden Toningenieur? :D
 

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  • Tremoloes (1967) - Here comes my baby (Ausschnitt).mp3
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DigitalRadio schrieb:
Riesen Enttäuschung für mich: Das neue Album von STARSAILOR. Sowohl Vinyl- als auch CD-Version klingen extrem flach.
Die "CD" hat somit wirklich alle Errungenschaften moderner Tonträgerproduktion: kaputtes Inhaltsverzeichnis, absichtlich defekte Sektoren (klickert gegrabbt, daß es eine Freude ist), gesetztes SCMS-Bit (gibt sich bereits als digitale Kopie zu erkennen und kann somit nicht mehr auf Consumergeräten digital kopiert werden) - dazu nichtmal 40 Minuten lang und klangtechnisch wirklich mies. Über die Musik selbst sage ich nichts, das ist ja immer Geschmackssache.
 
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Manchmal auch mit langen Pausen vor dem hidden track auf Überlänge aufgeblasen und diversen anderen "copy controlled"-Verhunzungen.
Das Neueste war ja der "rootkit" von Sony bei einigen amerikanischen Veröffentlichungen: http://www.heise.de/security/news/meldung/66237, der Rückzieher war anscheinend gar nicht so ernst gemeint, sondern es geht noch weiter... http://www.heise.de/security/news/meldung/66007 und die Nutzungbedingungen von open source werden gleich auch noch "vergewaltigt".
:wall:
ISI
 
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Das wäre auch ein guter Wahlspruch für jene, welche bei Livekonzerten den PA-Sound verschlimmbessern... :-/

ISI
 
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Also wenn Ihr mich fragt, dann finde ich am schlimmsten, dass viele insbesondere neue Proudktionen schon beim Mastern zu Tode komprimiert werden. Und wenn man genau hinhört oder noch schlimmer auf einer guten Analge abhört, dann ist das Zerren der Aufnahme nicht mehr zu überhören. Das kotzt mich an. Da hört jeder Musikspaß auf.
Für mich ist eines der am besten aufgenommenen Alben Fleetwood Mac Rumors. Schon erstaunlich was man Ende der Siebziger so konnte. Ist wohl inzwischen vergessen...
 
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Kirk schrieb:
Also wenn Ihr mich fragt, dann finde ich am schlimmsten, dass viele insbesondere neue Proudktionen schon beim Mastern zu Tode komprimiert werden...

Beim Mastern sitzen ja wenigstens oft noch Leute, die wissen wie es geht. Zumindest beschäftigen die Majors noch richtige Masteringstudios.

Viel schlimmer ist, daß die Produzenten das Material das zum mastern geht oft schon verhundst haben. In der heutigen Zeit, wo viel zuhause produziert wird und jeder sich dank der Flut von Billigequipment für einen Tonmeister hält, geht schnell mal was schief. Und das kann ein guter Mastering Engeneer vielleicht etwas verstecken, aber nicht wegzaubern. Dynamik, die weg ist, bleibt weg.
Lautstärke ohne Klangeinbuße ist nur beschränkt möglich. Diese Grenze ist aber schon lange überschritten und so manches Masteringstudio ist froh, nicht im Booklet genannt zu werden,weil es gemacht hat, was der kunde will, aber es eigentlich besser könnte.
 
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Tja ADR, Du sprichst ein hartes Wort gelassen aus. Das ist richtig. Wahrscheinlich hat das ein oder andere "Künstlerchen" schon verkorkste Ohren, weil die Radiostationen ihr übriges tun und mit völlig überzogenem Soundprocessing alles plattkloppen, was an Dynamik übrig ist.
Außerdem wurde mir noch aus einem sehr bekannten Studio mitgeteilt, dass die Mastering-Ingenieure gar nichts für den Klang können, da die CD-Presswerke die Mastertapes nochmal über eine Maschine nudeln, die nach deren Gusto eingestellt ist.
 
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Lieber Ludwig.

Du hast ganz zu erst A-Ha mit "Crying in the Rain" erwähnt. Ich muß Dir zwar recht geben, daß der Titel mit einer super Stereobreite und sehr weichen Instrumenten produziert worden - kein Zerren, einfach nur genialer Sound. Aber: der Optimod gibt dennoch seinen Senf dazu. Der Titel fängt nämlich sehr leise an und wird erst nach hinten hin richtig laut!
 
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Das krasse Gegenteil: die Single Version (Maxi-CD) von VANILLA NINJA - WHEN THE INDIANS CRY....nach dem Intro...komplett Phasenverschoben, so daß es im Kopfhörer schon weh tut.....da hat wohl keiner vor der Pressung kontrolliert.....

Habt Ihr das schonmal gehört?
 
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Um mal den Zusammenhang zum Thema "Studiotechnik" herzustellen:

Ich hör zuhause nichts mehr ohne SPL Vitalizer dazwischen. Mag sein, dass sich meine Ohren an das Teil gewöhnt haben wie meine Geschmacksnerven an das Glutamat - aber damit klingt jedes noch so schlecht produzierte Lied wieder gut ;)

Dem Sender hab ich auch so einen spendiert. Man muss aber etwas aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Auch wenn noch der Optimod dahinter hängt, der die vielen Höhen im Zweifel wieder rauskürzt.


yps
 
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*eek* Vitalizer in der Abhöre, so was schafft ja ganz fiese Hörgewohnheiten... Da würd ich mich ja echt nicht mehr trauen live zu mischen, klingt alles so stumpf beim Soundcheck :mad:

Zum Thema: Es wäre auch mal interessant zu raten, welche Produktionen offenbar immer wieder als Referenz zum Optimod-Einstellen herhalten müssen. Mein Tip ist "Self Control" (Laura Branigan) (die Originalversion mit der Bratgitarrenwand im Intro, nicht die luschige Singleversion). Von CD eher flach (typisches AAD-Remaster aus einer Zeit, als man das noch nicht so ganz draufhatte), stinkt auch in der Disco gegen andere Produktionen von damals wie z.B. "Tanz auf dem Vulkan" (Nena) oder "She works hard for the money" (Donna Summer) ziemlich ab - aber im Auto, auf SWR3 oder ABY (d.h. mit dem entsprechenden Processing) geht die Nummer auf einmal voll in die Fresse...
 
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Lt.Cmdr.Lee schrieb:
Cars - Drive

der leidet ständig darunter, durch den opti gequetscht zu werden......


...genauso wie "In the Air tonight" (Phil Collins). Ein Meilenstein der Pop-Produktion (Halllllliger Aufnahmeraum+Schlagzeugabnahme mit Kondensatormikros+komprimierte Overheads). Aber ich kenne bis heute zumindest keine 3er-Welle und schon gar keinen Privatsender, dem es nicht spätestens beim Schlagzeugbreak in der Mitte des Songs den Optimod verzwirbelt...
 
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Man munkelt Phil Collins wäre der "Erfinder" des Gated Reverb. Welcher natürliche Raum hört denn bitte so plötzlich auf zu hallen, wie der auf den drums (nicht die Klöterkiste am Anfang)?
 
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Der Raum hört nicht auf, aber das Signal, wenn man ein Gate drin hat...

Spaß beiseite, natürlich steckt da mehr dahinter als nur der reine Raumhall. Aber gegenüber der damaligen Mode (Einzelmikrofonierung close up mit MD 421, D112 etc. im reflexionsarmen Raum, rabiater Gate-Einsatz und bewußt "künstliche" Räumlichkeit) war Phil Collins' Aufnahmetechnik schon revolutionär...
 
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Interessant, denn gerade dieses Schlagzeug ist mir schon lange aufgefallen (durchaus positiv), weil der Klang eben so aus dem Rahmen fällt.
 
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frozenfrog schrieb:
Das D112 gab es damals noch nicht. Der Vorgänger heißt D12 oder umgangssprachlich auch "Brikett".
Darüber, daß diese Aufnahme-Technik den Drum-Sound revolutioniert hat besteht wohl kein Zweifel.
 
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Quincy Jones - "Handels Messiah"

Hierzulande eher unbekannt, aber eine geniale Produktion mit ebenso genialem Sound.
Einzig einige Streicher klingen heftig nach Plastik - das hätte man besser hinbekommen.
 
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Habe es heute gerade wieder im Radio gehört:

Aerosmith - Janie´s Got A Gun (auf 'Pump' oder 'Big Ones' zu finden)

Ein einfach genial produzierter Titel, der selbst per Autoradio noch geil rüberkommt. :cool:

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