Ukraine-Krieg - Reaktionen der Radiostationen

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besser wäre gewesen, wenn der WDR auf die Übertragung verzichtet hätte
Woher rührt der Beißreflex, dass man sich darüber so künstlich echauffieren muss? Meines Wissens läuft diese Schiene vom 24. bis 28. 2. doch (in voller Länge) sowieso nur im DAB unter völlligem Ausschluss der Öffentlichkeit mit einer Klangqualität, die an die allerersten WMA-Internetstreams erinnert (und auf Astra, wo es noch weniger hören). Wen stört das da? Bei WDR 4 laufen doch seit Jahren nur noch stundenweise Auszüge. Laut programm.wdr.de genau vier Stunden von 6 bis 10 Uhr und danach das reguläre Programm. Außerdem gibt es noch WDR 2 und 1Live sowie Diggi, wo das übliche Gedudel zu hören ist.

Ich bin nun wirklich kein Karnevalsfreund und habe für dieses Treiben überhaupt kein Verständnis, aber warum man sich nun an dieser Tradition abreagieren muss und der Fasching als Feindbild gewisser Gruppen zum Spielball wird, begreife ich nicht. Soll doch jeder hören, was er mag und was ihm gefällt. Der WDR ist auch dazu angehalten, für Vielfalt zu sorgen. Information findet darüber hinaus ja trotzdem statt. Es ist ja nicht so, dass vier Tage lang auf allen sechs UKW-Wellen nur "geschunkelt" wird, wie man es hier herauslesen könnte.

Hätte man auch den Küchentipp für die "Kölschen Cheeseburger" im WDR 4 heute streichen sollen? Wem bringt das etwas? Was für ein Nutzen ergibt sich daraus für den Hörer, wenn nun jede Form von Unterhaltung aus dem Programm genommen wird? Wer aktuelle Berichterstattung und Hintergrundinformationen möchte, bekommt diese bei WDR 5, im DLF und in der ARD-Infonacht. Gerade bei WDR 5 ist man doch sehr gut bedient, im Vergleich zu SWR /\KTUELL oder meinetwegen Antenne Saar. Zumal man seit einem Jahr nachts die Infonacht übernimmt, was vorher nicht der Fall war.

Möglicherweise wäre es einfacher, das Abspielen und Singen von Karnevalsliedern generell (per Bundesgesetz) dauerhaft zu verbieten. Dann müsste man nicht in vorauseilendem Gehorsam jedes Jahr aufs Neue nach einer fadenscheinigen Begründung suchen, warum solche Musik nicht gespielt werden darf.

Aufs Jahr gerechnet, nimmt der Fußball bei WDR Event den absoluten Löwenanteil ein, nicht der Fasching! Ich hätte nicht mitbekommen, dass jetzt die Profi-Ligen auf einmal den Spielbetrieb einstellen deswegen.

Läuft eigentlich irgendwo noch "All the things she said" von Tatu oder wurden die schon auf den Index gesetzt?
 

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@RuhrLive : Wenn ich bedenke, dass jemand wie du auf seinem Facebook-Profil vom Beginn des 3.Weltkriegs faselt, Putin mit RT Deutsch-Sprech quasi verteidigt und gleichzeitig einen Möchtegern DAB+ Sender betreibt und dort jetzt alle 30 Minuten aktuell über die Lage in der Ukraine berichten will, graust es mir.
 
Ich habe einige Beiträge entfernt, die sich überhaupt nicht mit der Berichterstattung befassten. Bitte beschränkt Euch auch hier auf das Titelthema, danke.
Sag mal Guess,
wieso löschst du Kommentare, die dem völlig haltlosen politischen, demagogischen Gefasel hier entgegen stehen, aber nicht die Kommentare selbst (die sich darüber hinaus auch NULL auf die Berichterstattung beziehen)?
Das macht dieses Forum noch unerträglicher. Ernsthaft! Ich verstehe es nicht.
 
Ich habe hier Beiträge gelöscht, die sich damit befassten, ob man von Krieg oder Scharmützel sprechen sollte und wie es um NATO-Mitgliedschaften bestellt ist. Außerdem wurde ein Gespräch entfernt, in dem es um falsch verstandene Forenzitate ging. Das alles hat nichts mit der Frage zu tun, wie die Radiostationen auf die Geschehnisse reagieren und ihre Programmabläufe ändern. Wenig überraschend werden wir nun auch diesen Thread auf moderierte Antworten umschalten.
 
Aktuelle Berichterstattung, Reaktionen und Hintergründe in dichter Taktung sind zumindest bei den öffentlich-rechtlichen Sendern jetzt Pflichtprogramm.
Eine Anpassung der Playlist hilft zwar niemandem in der Ukraine. Aber ein angemessenes Taktgefühl bei den gespielten Titeln können wir wohl verlangen. "In the army now" würde ich jedenfalls aus der Playlist werfen.
 
Das was SWR3 heute aus dem eigentlichen "spielt verrückt" Tag angesichts der Lage gemacht hat, sollte spätestens jetzt zeigen, zu was SWR3 (als Popwelle!!!) in der Lage ist. Statt Comedy heute den ganzen Tag "Aktuell" (wie bereits heute früh @Radio 3 Südfunk Stuttgart schrieb). Ich durfte heute Vorabiturklausur schreiben und hab demzufolge von der Nachrichtenlage erst gegen 13 Uhr so richtig erfahren. Das Programm bei SWR3 bündelt unfassbar gut die emotionale, sowie die informative Ebene. Super Leistung in Baden-Baden.
Und dann schaltete ich um auf MDR Jump ("Heimatsender"), um mal zu horchen, wie die das Programm gestalten und siehe da...heute morgen um 7:10 wurde lieber die Rechnung für eine elektische Schildkrötenklappe übernommen und in der Feierabendshow gehts heute um das neue "Burger"-Rezept von McDonald's. Die Berichterstattung über den Ukraine-Krieg nahm in den letzten beiden Stunden von 14-16 Uhr exakt 1,5 Minuten ein (Ergebnis aus 4 "Nachrichtenblöcken"). Und dann noch dazu die beste Musik von heute und übermorgen und ständig muss sich Tino Close über den Blitzer in Closewitz amüsieren.
Mal ne kleine Auswahl an Songs:

15:51 Adam Lambert - Ghost Town
15:24 Justin Timberlake - Can't Stop The Feeling!
13:38 Pat Benatar - Love Is A Battlefield
05:44 The Black Eyed Peas - I Gotta Feeling

Und jetzt um 16:10 Uhr gibts die nächste Runde 50 € Einkaufsgeld von Kaufland, mit der Begründung, dass der Kaffee ja jetzt so teuer geworden ist...als gäbe es momentan keine anderen Probleme.

Ich kann i.Mo. nur von JUMP und SWR3 sprechen, aber was der ÖRR (MDR AKTUELL ausgenommen) da in Mitteldeutschland macht, ist schon echt zum Scheitern verurteilt.
 
Information über das Tagesgeschehen hinaus wäre nützlich. Man ist ja meist ziemlich ungebildet, auch über die geschichtlichen Zusammenhänge. Und über die Anzahl der NATO Kriege und und und.
Der Mensch vergisst...
Ein Hörtipp dazu, rbb Kultur sendet heute 19Uhr dieses sehr hörenswerte Feature über die Geschichte der Ukraine:

Russland-Ukraine-Konflikt - "Land am Rand? Die Ukraine und ihr nationales Bewusstsein" | rbbKultur (rbb-online.de)
 
Zu Karneval vs. Kriegsberichterstattung: Ich habe heute früh schon an die Sender in Ostbelgien gedacht. Da gibt es normalerweise um diese Zeit keinen Sender, der nicht närrisch wird. Und tatsächlich: Beim Durchschalten der Streams kann ich Karnevalsmusik gerade bei den Privaten zumindest auf 100'5 das Hitradio und Radio Sunshine in größerem Umfang hören. Beim Hitradio löst man das aber ganz gut. Ein Moderator ist im Studio und gerade läuft eine Umfrage aus Köln, wie die dortigen Karnevalisten die tollen Tage mit den Ereignissen in der Ukraine verbinden, anschließend etwas ruhigere Karnevalsmusik. Das ist aus meiner Sicht ein guter Kompromis.
Ebenfalls gut gelöst hat es meiner Ansicht nach der BRF. Normalerweise werden hier das erste und zweite Programm zusammengeschaltet und Karnevalsmusik bis zum Abwinken gespielt. Aktuell läuft diese aber nur bei BRF 2, während BRF 1 sein gewöhnliches Musikformat beibehalten hat. Eine Lösung, die man ja vielleicht auch in Zukunft so praktizieren könnte, um auch die kleine Minderheit der Nichtkarnevalisten in Ostbelgien in diesem Zeitraum nicht völlig unversorgt zu lassen.
Ich halte das Spielen von Karnevalsmusik am heutigen Tag indes auch nicht wirklich für problematisch, denn es ist keinem damit gedient, wenn man diese (bei vielen Sendern ja traditionellen) Sendungen dieses Jahr aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen in Osteuropa ausfallen lässt. Das hat nichts mit Ignoranz oder Geschmacklosigkeit zu tun. Natürlich beobachte ich sehr besorgt, was da gerade so läuft und verurteile das aufs Schärfste, genauso verurteile ich allerdings auch jede Art von falscher Betroffenheit. Es ist keinem, aber auch wirklich keinem in der Ukraine damit geholfen, wenn ein paar Radiosender im Westen Deutschlands ihre eigentlich für diesen Tag geplante Musikmischung über den Haufen werfen, dafür werden viele Hörer, die fest mit den Karnevalssendungen gerechnet und sich darauf gefreut haben, heute enttäuscht sein. Gerade jetzt, wo das Feiern in großen Menschenmengen immer noch nicht zu 100 % möglich ist, kann ich mir viele Leute vorstellen, denen es viel gegeben hätte, immerhin aus dem Radio Karnevalsstimmung geliefert zu bekommen.
Was ich allenfalls als problematisch ansehe, ist die Tatsache, dass erst Nachrichten über Bombardements und Einmärsche laufen und man direkt danach fröhlich weiterschunkelt. Ich wüsste aber auch nicht, wie man das Problem lösen sollte. Den Verzicht auf Karnevalsmusik fände ich ja aus den oben genannten Gründen suboptimal, aber in dieser Situation keine Nachrichten zu senden, scheint mir auch keine probate Lösung zu sein.
 
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Auf Bayern 1 heute um kurz nach 14 Uhr den Partyknaller "YMCA" fand ich schon auch ordentlich daneben. Bisschen Feingefühl in der Musikauswahl sollte man doch auch beim Bayerischen Rundfunk noch haben...oder man hat einfach den Rotations Computer nicht mehr unter Kontrolle
 
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Ja, bei der Entwicklung in der Nacht wie geplant anzufangen und es dann hektisch abzubrechen ist sicherlich nicht die glücklichste Entscheidung gewesen.

Stimmt. So richtig "gekippt" ist die Nachrichtenlage aber erst zwischen 05:00 und 05:30 Uhr. Passend hierzu auch ein kurzes Kollegengespräch vom DLF:

Da war es in manchen Redaktionen ohne 24-stündige Dauerbesetzung, die während der Nacht schon mal erste Vorkehrungen hätte treffen können, in der Kürze der Zeit wohl nicht mehr möglich, das angedachte Frühprogramm sofort vollständig auf links zu drehen.

"In the army now" würde ich jedenfalls aus der Playlist werfen.

An dieser Stelle fällt mir die ARD-Hitnacht ein: Dort spielte man doch allen Ernstes um 05:16 Uhr "Rasputin" von Boney M. ... "Oh those Russians". Nicht nur zeitlich hart an der Grenze.
 
Was das jetzt genau für das Karnevalsprogramm von WDR Event bedeutet ist nicht ganz klar:
Im Hauptprogramm greift nun durchweg das Regelschema mit Ausnahmen, heute kein Soundtrack (da nicht vorbereitet), Samstag der Radioabend wie an Feiertagen auch von 18 bis 22 Uhr.
 
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Es wäre befremdlich, in diesen Tagen "So ein Tag, so wunderschön wie heute" zu spielen. Auch während des Golfkriegs 1991 wurde auf allen Sendern die Faschingsmusik auf "neutral" zurück gefahren.
 
Der Ukrainische Staatsrundfunk UA_RADIO hat, obwohl ständig klamm, heute früh überraschend seinen Mittelwellensender auf 549 kHz reaktiviert. Dieser war (nach jahrelangem, permanenten on/off aus "Kostengründen" - https://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2021/ukraine.html) erst im Dezember dauerhaft außer Betrieb gesetzt worden und sollte eigentlich "nie wieder" eingeschaltet werden, da zu teuer (Украинское радио прекращает трансляции на средних волнах в СВ-диапазоне на частоте 549 кГц - https://vcfm.ru/forum/viewtopic.php?f=6&t=78&p=155157#p155144).

Damit sind Informationen aus erster Hand auch für Auslands-Ukrainer in Mitteleuropa mit einem einfachen, batteriebetriebenen Kofferradio zu hören.

Der Armeesender der Ukrainischen Streitkräfte ist auf ca. +/-810 kHz aktiv, wer dort mal reinhören möchte.
 
Sehr guter Empfang im Moment, auch schon vor einer Stunde. Es wurde u.a. die Rede von Biden übertragen mit ukr. Voice-over. Ich kann mich nicht beklagen. Slowenien aus Südost, Algerien aus Süd und Spirit aus Norwest kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Lassen sich auch ohne zusätzliche Antenne ausblenden. Das Signal ist gut verständlich, so wie es sein soll. Die Zielgruppe wird damit erreicht.
 
Dort spielte man doch allen Ernstes um 05:16 Uhr "Rasputin" von Boney M. ... "Oh those Russians"
Von der Gruppe GROBSCHNITT der Song "Wir wollen leben" wäre auf jeden Fall passender gewesen, oder auch von Udo Lindenberg der Song "Wozu sind Kriege da?", oder von Barry McGuire der spätere Anti-Vietnamkrieg-Song "Eve of Destruction".....

Und? Hat's was geholfen?
Ich für mich meine, es gebietet der Anstand, in solchen Extrem-Situationen auf diese Tralala-Musik zu verzichten.
 
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hr4 hat sein Programm leider heute nicht getragener gestaltet. Eher im Gegenteil, es waren sogar seltenere fröhlichere Titel dabei, wie "Sing ein Lied" von Roberto Blanco, "Hab Sonne im Herzen" von Chris Roberts, "Ein Wahnsinns-Glücksgefühl" von Oliver Thomas etc..
Also ich weiß nicht, ob man damit ein glückliches Händchen bewiesen hat... Um 13:05 Uhr hörte ich gar den Jingle "Einfach gut drauf".
Auch SWR 4 hat sein Konfetti-Radio ab 18 Uhr eingestellt.
 
Nochmal WDR, es scheint tatsächlich so, dass Event doch noch Karneval durchzieht, aktuell läuft auch um 1 Stunde vorgezogen die Wiederholung der Konzerte zum 11.11. und mit kleinen Anpassungen hintenraus scheint es auch am Rosenmontag (Stand jetzt) zu laufen:

Und für WDR 2 gilt, dass am Samstag und Sonntag einstündige Extraausgaben des Mittagsmagazins (13.00 bis 14.00 Uhr) geplant sind.
 
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