AW: Und nun, Bayern 3?
Matrix schrieb:
Ich glaube, dass die Lösung noch einen Tick einfacher ist. Natürlich muss man auch am Inhalt feilen - Infotainment, Themen aus Bayern, ein guter Musikmix. Aber ein wichtiger Schritt wäre es, mehr Wert auf echte Personalities zu legen. Der Weg wurde ja bereits mit Kauli eingeschlagen. Aber ein Kauli und ein Othmer allein bringt halt nichts, wenn man in der kommenden Woche wieder Roell und Rohrer hört und am Wochenende Christine Rose.
Erst wenn Bayern 3 es schafft, so sympathisch klingende Moderatoren wie ABY zu haben, dann haben sie auch wieder die Chance, im bayerischen Radiomarkt einen großen Schritt nach vorne zu machen. Das liegt im Übrigen sicher auch an den Vorgaben für die Moderatoren: Ich denke zum Beispiel daran, dass eine Dominique Knoll oder gerade ein Stefan Meixner bei ABY wesentlich natürlicher rüberkamen als beim BR...
Die Schuld liegt also nicht nur an den Mods.
Nicht böse sein - ich denke, dass genau dieser Ansatz falsch ist.
Ob ein Kaul, oder ein Othmer, oder ein Roell, oder eine Rohrer - die Moderatoren sollen nicht sympatisch klingen, sondern authentisch!
Sie sollen nicht Moderatoren spielen, sondern Moderatoren sein.
Wie viele sind es Deiner Meinung nach?
ABY ist auch deshalb erfolgreich, weil der Sender eine gleichbleibende Tonality
hat, egal, welche Sendung, (von wenigen Ausnahmen abgesehen) egal, wer am Mikrofon sitzt.ABY verkauft sich professionell. Es wird penetriert, aber nicht angebiedert. Und das Sounding ist in allen Elementen wiedererkennbar.
Dieser USP ist ein Grund für den Erfolg.
Welchen USP hat Bayern 3? Kannst Du einen erkennen?
Kann der Hörer sich jederzeit zu Hause fühlen, wenn er den Sender einschaltet?
Und wenn es einen USP gibt, dann wird er anscheinend auch von den Hörern nicht erkannt.
Es ist m.E. nach auch die Austauschbarkeit der Präsentatoren,verbunden mit der aufgesetzten Bayern 3-typischen Fröhlichkeit, die zur Ablehnung durch einen großen Teil der Hörer führt.Vor allem der Hörer, die Wert auf Präsentation, Sachlichkeit, Seriosität, Prägnanz und Überraschungen legen.
Diese Zielgruppe hat Bayern 3 verloren.- das sind wahrlich keine Antenne-Stammhörer, aber es scheint so, als würde ein Teil derer, die sich von Bayern 3 nicht gut versorgt fühlen, immerhin gelegentlich ABY einschaltet.
Zum Thema Moderatoren: nach meiner Beobachtung, nimmt sich die Masse
der Moderatoren und Moderatorinnen viel zu wichtig! Weil den meissten der gesunde Abstand zu ihrem Beruf fehlt.
In Wahrheit sind gerade Moderatoren bei "Unterhaltungs"-Programmen austauschbar.
Oder glaubst Du, dass ABY vor allem wegen der Moderatoren gehört wird?
Glaubst Du, dass Bayern 3 bei Othmer und Kaul Top-Einschaltquoten hat, dann aber - wie Du beschrieben hast - bei Roell und Rohrer die Zahlen ins bodenlose sinken?
Erst dann, wenn Sendungen nach spezifischen Fähigkeiten besetzt werden(und möglicherweise sogar Sendungen um Moderatoren herum gebaut werden), hört diese Krankheit der "Austauschbarkeit" auf.
Wie erfolgreich ein Sender dann abschneidet, hängt vom Grundkonzept ab und davon, wie präzise das Programm auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet ist.Und auch da hat ABY deutlich die Nase vorn.
Wer glaubt, mit "dem schnellsten Verkehrsservice" den Mitbewerber mit dem
"Besten Verkehrsservice"(nur ein Beispiel für viele, dieser Unarten) in die Schranken zu verweisen, ist definitiv auf dem Holzweg!
Ich bleibe dabei: Bayern 3 ist die schlechte, belanglose Kopie von ABY(auch wenn das die Verantwortlichen am Rundfunkplatz wahrscheinlich nicht zugeben würden).
Da mich das Grund-Konzept beider Sender nicht anspricht, habe ich
einen Konzeptvorschlag zur Diskussion gestellt, der Bayern 3 über die Jahre vielleicht wieder in die Erfolgsspur zurückbringen könnte.Mit Erfolgsspu meine ich nicht, sofortiger, massiver Quotenanstieg, sondern Imagewandel und Imagegewinn!Danach können sich die Quoten auch nach oben entwickeln.
Das von mir beschriebene Bayern 3(25.07.2006 17:55) wäre meine Heimat.
Und die von AirWave wohl auch