UNGLAUBLICH! MEGA STATT viva? Projekt Viva-Radio endgültig gescheitert

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radiojock

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Projekt Viva-Radio endgültig gescheitert

aus koelner stadt anzeiger!

Viva-Radio geht endgültig nicht auf Sendung. Wie das Medienfachblatt Kontakter berichtet, soll ein Schreiben bei der lizenzgebenden Düsseldorfer Landesanstalt für Medien (LfM) eingegangen sein, worin Viva-Boss Gorny das Radioprojekt als "zu riskant" bezeichnet hat und davon Abstand nimmt. Das vorläufige Ende einer zwei Jahre dauernden Trauerspiels.
Im September 2000 hatte die Düsseldorfer Medienbehörde dem Kölner Clipsender und dem Mantelprogramm der Lokalradios "Radio NRW" gemeinsam eine Lizenz zur Nutzung zweier Mittelwellenfrequenzen erteilt. Auf 702 khz für das Rheinland und 855 khz für Westfalen und das Ruhrgebiet wollten die beiden Lizenzpartner ein kommerzielles Jugendradio als Gegenstück zu WDR-Eins Live etablieren. Die Sender- und Studioinfrastruktur für ?VIVA-Radio? war zum Herbst 2001 startklar.

Doch weiterhin weisses Rauschen auf 702 und 855 khz: Denn hinter den Kulissen war es zu Querelen zwischen den beiden Partnern gekommen. Die Verträge waren nicht unterschrieben.. Branchenmagazine berichteten von Gornys Plänen, VIVA-Radio als bundesweiten Sender zu etablieren, während Radio NRW nur im Land bleiben wollte. Zuletzt war ein "Versöhnungsgespräch" zwischen der Geschäftsleitung von Radio NRW und Gorny während des "RadioDay" in der KölnMesse im Frühsommer gescheitert. Als Grund für den endgültigen Rückzug aus dem Projekt nennt Gorny jetzt "unakzeptable Forderungen" von Partner Radio NRW. Offenkundig ist aber, dass die allgemeine Werbekrise in der Medienbranche und das Durcheinander innerhalb der VIVA-TV-Gruppe (Stichwort Viva Plus) wohl der endgültige Auslöser gewesen sein muss.

Das traurige Jubiläum von zwei Jahren Startverzögerung wird von der Konkurrenz schon länger als reine Blockadepolitik der beiden NRW-Medienriesen gesehen. Bei der Ausschreibung der Lizenz für die zwei Mittelwellen hatten sich nämlich nicht weniger als acht Konsortien beworben, die im bevölkerungsreichsten Bundesland das Abenteuer Mittelwelle wagen wollten. Denn der rauschende Frequenzbereich wird ab 2003 eine fulminante Renaissance erleben. Durch die Digitalisierung wird das in Vergessenheit geratene Frequenzband eine Tonqualität erreichen, die der von UKW ebenbürtig ist.

Mit Blick darauf hatte sich unter anderem der Münchner Medienkaufmann Horst Bork mit seinem bundesweiten Jugendsender "Megaradio" grosse Chancen ausgerechnet, über die beiden Mittelwellen auch die jungen Hörer in NRW zu erreichen. Doch Bork wurde bei der Lizensierung im Jahre 2000 nicht berücksichtigt. Die beiden NRW-Platzhirsche machten mit ihrem Projekt "VIVA-Radio" das Rennen. Bork fand daraufhin einen kleinen Ausweg. "Megaradio", in vielen Bundesländern schon auf Sendung, beschallt derzeit zumindest den Süden von NRW über die alte Mittelwelle von Radio Luxemburg auf 1440 khz. Bork gilt jedenfalls bei einer anstehenden Neuausschreibung der MW-Kanäle als heisser Favorit.
 
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