Guten Morgen,
@Gegenstromanlage ! Vgl.
https://www.radioforen.de/index.php...at-das-dab-bouquet.32537/page-270#post-779058
Der Text von Michael Fuhr kann auch nicht 100% so stehengelassen werden. Es sickerte keinesfalls "erst jetzt" durch, daß es eine Einstreuung von DAB 5C ist, die das Programmpaket auf D178 crashte. Schon vor Bekanntgabe der Störungsursache seitens Unitymedia hätte ein Blick in die Belegung zeigen können, was da los ist. Das ist spätestens am 30.8. geschehen:
http://radioforum.foren.mysnip.de/read.php?8773,1269806,1437507#msg-1437507
Zweitens ist für die miese Kabelabschirmung etc, was ja zweifelsfrei die Ursache sein dürfte, trotz anders lautender Meldungen allein Unitymedia verantwortlich, denn die sind die Betreiber des Netzes.
Aus meiner Sicht war und ist Unitymedia dafür verantwortlich, die Belegung in ihren Netzen realitätskonform zu gestalten. Dazu gehört auch die Berücksichtigung von Kabellecks, die es trotz aktueller "Class A+"-Bauteile immer noch massenhaft gibt.
Die kritischen Stellen dürften sich hierfür aber tatsächlich vor allem in NE4 abspielen, also zwischen Hausübergabepunkt und TV-Gerät des Kunden. Die dünnen weißen Anschlusskabel mit angespritzten Steckern aus dem Baumarkt sind fast generell Schrott, die kann man gleich wegwerfen. Das einzige mir bekannte so "billig" aussehende Kabel, das was taugt, ist das von Axing - hat auch eine Kabel-Deutschland-Zulassung. Ansonsten muss der Kunde halt sensibilisiert werden, ordentliche Kabel zu kaufen - und die sind oft deutlich billiger und auch noch besser als manche sogenannte "Highend-Kabel", mit denen im Blöd-Markt die Kunden für blöd verkauft werden.
Selbst wenn Unitymedia an zahlreiche dieser Kabellecks nicht selbst rankommt, da sie beim Endkunden bestehen, betrachte ich es als Pflicht eines Kabelnetzbetreibers, die Belegung auf so etwas anzupassen. Das ist "nicht ohne", denn neben DAB-Bundesmux müssen auch Landes- und ggf. Regionalmuxe berücksichtigt werden sowie auch DVB-T/T2 und andere Funkdienste. Das kann sich ja auch erweitern oder ändern. Bei UKW macht man es eigentlich "schon immer" so, daß man Ortsfrequenzen nicht im Kabel belegt. Der inzwischen liquidierte Kopfstellenhersteller BLANKOM aus Thüringen hatte die entsprechenden Hinweise bereits in den 1990er Jahren in der Anleitung zu seiner ersten UKW-Kopfstellenanlage stehen. Die damals angegebenen Abstände sind aus heutiger Sicht allerdings wenig realistisch, da auf eher geringe Zahl an UKW-Programmen und Verteilnetze mit teils ungeschirmten Uralt-Verbindern abgestimmt:
Wer gründlich vorgeht, schaltet z.B. auch mal UKW kurz komplett ab, sucht sich einige Hausanschlüsse im Zielgebiet (bevorzugt ältere Installationen) und scannt, was dort dann parasitär kommt. Kann z.B. so aussehen:
Das war an einem Anschluss aus dem Jahre 1982/83. Als die Messung erfolgte, befand sich 2 Häuser weiter ein damals unbekannter Wackelkontakt an einem Abzweiger der Stammleitung mit Folge von Mantelwellenausbildung und Einstreu-Anfälligkeit. Das wurde erst 1 Jahr später gesucht und erfolgreich behoben. Seitdem sind die beiden Ortssender auch deutlich schwächer. Mit miesen Anschlusskabeln schafft der Endkunde aber noch deutlich heftigere Einstreuungen. Deshalb wurde die UKW-Belegung um die Ortssender und in etwas weniger großräumigem Maße auch um die gut empfangbaren und einstreuenden Großsenderstandorte herum koordiniert. Da stört gar nichts. Dennoch passen trotz zusätzlicher Optimierung der Belegung auf Intermodulations-Armut 44 UKW-Programme in dieses Netz.
Bei DVB-C und DOCSIS tut Verzicht auf ganze 8-MHz-Kanäle natürlich richtig weh. Ganz übel wird es werden, wenn DOCSIS 3.1 kommt und z.B. der DAB BuMu im Upstream-Bereich liegen wird. Hier ist eine Qualitätsoffensive der Netzbetreiber dringend nötig. Die Kunden müssen auf die Bedeutung von Class-A-Kabeln und Verteilbauelementen hingewiesen werden. Aber so lange es in Wohnungen installationstechnisch oft so aussieht wie hier
http://bilder.hifi-forum.de/max/359679/verbindungs-murks_459793.jpg, wird das noch lange brauchen.