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Unser Lied für Liverpool 2023

Nun ja, die ARD sollte schon sowas altmodisches wie "hüstel hüstel" Qualität beachten. Quote ist für eine Anstalt öffentlichen Rechts kein hinreichendes Kriterium. Für den musikaffinen Nachwuchs vor den Bildschirmen ist der ESC jedenfalls kein nachahmenswertes Beispiel.

Nun muss man konstatieren: Die ganzen Silbereisen-Shows haben den Ruf der ARD in musikalischer Hinsicht bereits nachhaltig erschüttert.
 
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Will Church: Irgendwo ganz nett, mehr aber auch nicht. Im Refrain ist deutlich der Einsatz von Autotune zu hören, womit die Live-Performance unter Umständen nach hinten losgehen könnte. Den Namen, so er denn ein Künstlername ist, halte ich für eher suboptimal.
Patty Gurdy: Genau dasselbe - Autotune läßt grüßen, insbesondere in den Strophen. Allerdings hat die Nummer schonmal bisschen mehr Drive als die von Church.
Trong ist, nunja, musikalisch reichlich langweilig. Allerdings sollte man die schwule Community nicht unterschätzen, in der es traditionell viele ESC-Fans geben soll. Ich könnte mir vorstellen, dass denen die Nummer gefällt.
Lonely Spring finde ich persönlich recht gut gelungen. Dass das den Geschmack der Masse trifft, glaube ich aber eher nicht.
Anica Russo: nett gemeinte Song-Idee, allerdings zuviel Theatralik und zu wenig Gefühl. Ausserdem dauerts eine geschlagene Minute bis der Song "aus dem Knick kommt". Das ist deutlich zu lang, da sich musikalisch vorher keine Spannung aufbaut, sondern das Lied nur vor sich hin plätschert.
Lord of the lost ist die größte Lachnummer in dem Reigen. Zum einen ist die schwarze Community sehr eigen bei Bands, die sich solchen Kommerzveranstaltungen anschließen. Das dürfte die Herren einige Fans kosten. Und zum anderen ist die Nummer selbst zwar handwerklich gut gemacht, aber inhaltlich trotzdem eher langweilig.
Zu Frida Gold will mir irgendwie gar nichts einfallen. Das Lied ist suboptimal, schon alleine wegen dessen Titels, dass zudem beim anhören des Textes irgendwie an Rosenstolz' "Die Schlampen sind müde" erinnert. Davon ab ist die Melodie viel zu sperrig.
René Miller finde ich ganz in Ordnung. Der Song könnte da am ehesten was reißen, ist bei genauer Betrachtung aber leider auch nichts besonderes.
Was die TikTok-Nummern angeht, nun ja, von schrecklich über langweilig bis ganz nett ist da auch alles dabei. Erwähnenswert wäre From Fall to spring. Ikke Hüftgold ist ebenfalls ganz nett, weils halt so überdreht doof ist, dass es schon wieder gut ist. Mit Guildo Horn hat das ja auch schonmal funktioniert. Wie es diese Betül geschafft hat nominiert zu werden, ist mir allerdings ein Rätsel. Da klingen schon die ersten drei Zeilen wie völlig schief gesungen.
 
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Was wäre es für ein Jahr ohne die übliche Der-ESC-kann-weg-"Debatte". Auch ich sehe in den deutschen Beiträgen keine Top20 oder bessere Platzierung. Aber ich freue mich, wie jedes Jahr, auf nette Unterhaltung. Falls man von Favouriten reden kann: Ikke Hüftgold.
 
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Die Qualität in der Musik ist allgemein hopsgegangen. Nimm den deutschen Schlager. Heute liegen sie einer Helene Fischer zu Füßen, die zwar singen kann, aber deren Kompositionen extrem billig sind. Dagegen war Udo Jürgens ein begnadeter Singer-Songwriter. Dazu gesellten sich noch einige andere Profis. Natürlich gab es auch damals viel plattes Zeug, aber eben nicht ausschließlich. Heute ist Musik deutscher Herkunft, im Schlager- und ESC-Bereich, schlicht durchgängig mangelhaft.
 
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Z.B. die Tatsache, dass es heute keine Nachwuchskünstler mit dem Talent , dem Intellekt und der Vielseitigkeit eines Reinhard Mey oder einer Caterine Valente mehr gibt. Da kommen kein Böhmermann und keine Laura Wontorra ran, auch kein Bosse oder Cluseau und schon gar keine Lotte oder Lea.
Der letzte große Sänger-Entertainer war Udo Jürgens, oder mit Abstrichen noch Frank Schöbel.

Selbst ein Roland Kaiser ist kein starker Livesänger und schreibt seine Texte nicht selbst.
 
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Was belegt diese steile These?
Die Interpreten. Selbstüberschätzung in Kombi mit Null Gesangstalent. Der ESC ist die Zugabe. Immer in die gleiche Richtung: Abwärts! Helene scheut den ESC, wie der Teufel....weil sie trotz ihrer begnadeten Stimme nur verlieren kann. Ich wünsche mir einfach ein Talent, welches singen kann. Bescheidenheit kein Hindernis. Hab ich zu viel verlangt für eine Eurovisionssendung mit einer ganz großen Geschichte?!
 
Die ESC-Teilnehmer sind beim Thema Selbstüberschätzung leider nicht alleine. Silbereisen sieht sich als Reinkarnation von Karl Moik, Bohlen hält sich für einen begnadeten Talentsucher und die Gestalten im Dschungelcamp für Fernsehstars. Das ist nur noch irre.
 
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Ich wünsche mir einfach ein Talent, welches singen kann.
Das alleine reicht nicht. Es geht auch um Show, um Performance, um Entertainment um Sympathie in Europa.

Ich habe irgendwie Schwierigkeiten mit der Vorstellung, eine Marie Reim, einen Ben Zucker, eine Undine Lux oder einen Wincent Weiss dorthin zu schicken. Singen können die alle, aber sonst so?
 
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Bescheidenheit ist der Anfang aller Vernunft. Aber sag das heutzutage mal einem ESC-Teilnehmer.::rolleyes:
Ich habe irgendwie Schwierigkeiten mit der Vorstellung, eine Marie Reim, einen Ben Zucker, eine Undine Lux oder einen Wincent Weiss dorthin zu schicken. Singen können die alle, aber sonst so?
Ben Zucker durfte ich bei einem Konzert erleben. Ausstrahlung, Empathie & Gesang: Also Ja.:thumbsup:Kein Vergleich zu dieser NDR-Ballermann-Tik-Tok-Mischung.
 
Z.B. die Tatsache, dass es heute keine Nachwuchskünstler mit dem Talent , dem Intellekt und der Vielseitigkeit eines Reinhard Mey oder einer Caterine Valente mehr gibt.
Zum einen ist das schlicht gelogen und zum anderen heißt die noch immer Caterina Valente. Bei allem Respekt vor der Karriere der Letztgenannten, du wärst der erste, der trivialer Schlagerschmalz rufen würde, wenn ihre Musik heute einer machen würde. Das war eine völlig andere Zeit, wo völlig andere Musik angesagt war und wo die Leute auch völlig anders tickten als heute. Daher sind solche Vergleiche meistens ziemlich sinnfrei. Übrigens war auch Caterina Valente alles andere als eine Kostverächterin. Allein Secondhandsongs findet satte 362 Cover-Songs, wo sich besagte Dame bei anderen bedient hat. Und der von mir sehr geschätzte Reinhard Mey? Nun ja, der hat Zeit seines Lebens immer nur Lieder gemacht, im wahrsten Sinne des Wortes. Vielseitigkeit im eigentlichen Sinne vermag ich da aber trotzdem nur wenig zu erkennen.
Da kommen kein Böhmermann und keine Laura Wontorra ran, auch kein Bosse oder Cluseau und schon gar keine Lotte oder Lea.
Also Böhmermann singt nur, weil er Spaß daran hat. Das er dabei nicht der größte Sänger ist, weiß er selbst. Und er hat auch nie etwas anderes behauptet. Das Laura Wontorra singt, wäre mir völlig neu. Bisher habe ich die Dame nur als Moderatorin wahrgenommen. Bosse und Clueso haben aus heutiger Sicht immerhin die deutlich ehrlicheren Texte als der Südsee-Fernweh-Nachkriegskitsch von Catarina Valente. Aber wie bereits erwähnt: Da das zwei völlig unterschiedliche Zeiten sind, gehört sich ein solcher Vergleich eigentlich nicht, weil das nunmal nur schwer miteinander zu vergleichen ist.
Der letzte große Sänger-Entertainer war Udo Jürgens, oder mit Abstrichen noch Frank Schöbel.
Frank Schöbel ist ein Vertreter der leichtesten Muse, sprich des Dreivierteltakt-Schlager-Liedchens, was ihm selbst sehr bewußt war und ist, und was er hier und da auch immer mal wieder gerne selbst angemerkt hat. Große musikalische Verdienste sind von ihm keine bekannt. Sein wahrscheinlich größter Hit "Schreib es mir in den Sand", welcher später von den Scorpions gecovert wurde, stammt im Original von der ungarischen Band Omega. Und auch bei Udo Jürgens waren mitnichten alle Texte die er sang auch von ihm selbst erdacht.

Du kannst dir mit dem Verkehrszentrum getrost die Hand geben. Viel Gift herumspritzen, aber wenig bis keine inhaltliche Substanz. Schlichte Phrasendrescherei.
 
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Z.B. die Tatsache, dass es heute keine Nachwuchskünstler mit dem Talent , dem Intellekt und der Vielseitigkeit eines Reinhard Mey oder einer Caterine Valente mehr gibt.
Och doch, schon. Allerdings war irgendwann erstens die eierlegende Wollmilchsau nicht mehr gefragt, und zweitens gibt es heute schlichtweg keine Bühne mehr für solche Leute. Peter Alexander hatte ja auch seine Zeit, aber die große Samstagabend-Show zieht nicht mehr, das Budget ist knapper und das Publikum deutlich zerfaserter.

Der letzte große Sänger-Entertainer war Udo Jürgens, oder mit Abstrichen noch Frank Schöbel.
Joah, aber Udo Jürgens war schon zu seiner Zeit quasi ein großes Ausnahmetalent. Seine Zeitgenossen konnten ihm, was Show angeht, auch selten genug das Wasser reichen. Was aber auch schon damals damit zu tun hatte, daß es sich Udo Jürgens leisten konnte, mit einem gewaltigen Klangkörper zu touren, wo bei vielen anderen ein paar Alibi-Streicher im Rücken reichen mußten. Es sei denn, es stand ein Live-Album an; man wollte ja nicht, daß Ebstein so völlig gegen Streisand den Kürzeren zog 😁 (nix gegen Katja Ebstein - sie am Mikro, Stefan Kling am Klavier vor einem 200-Leute-Publikum ... richtig gelungener Abend).

Selbst ein Roland Kaiser ist kein starker Livesänger und schreibt seine Texte nicht selbst.
Da wäre ich arg vorsichtig. Tatsächlich ist Roland Kaiser an ungewöhnlich vielen (und erfolgreichen) seiner Lieder meist als Co-Autor aufgeführt, wenn auch oft nicht zwischen Komponist und Texter differenziert wird (aber bei deutschsprachigen Coverversionen sind die Optionen ziemlich überschaubar). Udo Jürgens ist tatsächlich deutlich (!) seltener als Roland Kaiser als Textdichter aufgeführt, sondern im Regelfall "nur" als Komponist, wobei ich allerdings gerne einräume, daß Jürgens dafür bekannt bis berüchtigt war, sich seine Texte jenseits der Schlagergrütze der 50er und frühen 60er entweder sehr genau auszusuchen oder bei der Entstehung der Texte Einfluß zu nehmen, was sowohl von Michael Kunze mehrfach zu Protokoll gegeben wurde als auch recht schön seinerzeit in der "Drehscheibe" dokumentiert wurde, in der Udo Jürgens und Texter Eckart Hachfeld Einblick in die Entstehung des Lieds "Lieb Vaterland" gaben inklusive Klangbeispiel mit später nicht verwendeten Zeilen.

Gruß
Skywise
 
Besser kann man die deutsche musikalische Einfallslosigkeit nicht zusammenfassen als mit dieser altbackenen Schlagerdiskussion aus dem letzten Jahrtausend.
 
Besser kann man die deutsche musikalische Einfallslosigkeit nicht zusammenfassen als mit dieser altbackenen Schlagerdiskussion aus dem letzten Jahrtausend.
Das geht schon.;) ESC-2023-Tik-Tok-Kindergarten. Jetzt auch ohne Gesangsausbildung. Selbstdarsteller ohne Talent & einem Hang zu Peinlichkeiten bevorzugt.

Große musikalische Verdienste sind von ihm keine bekannt.
Kann es sein, dass du die Nr.1 der DDR Hitparade überhört hast? Die längere Version ist Kult😄:
 
Warum nicht in diesem Jahr mal was ganz was Anderes probieren, etwas völlig Neues, Ausgefallenes, noch nie Dagewesenes? Mal mutig sein, sich ´was trauen. Die ausgewaschenen Schuhpfade verlassen, Innovation zeigen. Statt immer dem selben Kinderschmarrn.

Das deutsche Erfolgsrezept der letzten Jahre hieß doch: Irgendwelche unbekannten Nachwuchs"talente" aus unbedeutenden Castingshows ohne Stimme mit einem reißbrettartigen Song, ohne Emotion, ohne Bindung zum Publikum, schlecht gesungen und/oder schlecht performed und dazu eine lahme Choreo.

Meine Favoriten für den deutschen Vorentscheid wären:
Rammstein
Deichkind
Robin Schulz
Die Draufgänger
Marteria
JuJu
Miguel Gaspar
Vize & Joker Bra

Was haben wir denn schon zu verlieren? Unseren letzten Platz aus den Vorjahren zu verteidigen?
Und machen wir uns nix vor, es ist doch sowieso bereits schon klar, wer gewinnt.🇺🇦
 
Dann musst Du jetzt diesen Künstlern erklären, dass sie sich bewerben sollen. Dass Rammstein nicht wollen, ist bekannt. Auch wenn sie jedes Jahr gefordert werden.
 
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