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USA: „Homeless man with the golden voice“ bekommt zweite Chance
Ich finde es super wie das für ihn läuft - von der spitzen Stimme mal abgesehen.
Mir ist bewusst, dass hier jede Radio/TV Station schnell von diesem Hype was abhaben will und der erste sein möchte. Aber wenn es ihn auch aus seiner Obachlosigkeit holt, so what...
Doch. Das ARD Morgenmagazin hat gestern in einem Beitrag darüber berichtet. Die Kölner Kollegen machen am Morgen ein informatives, gut und locker präsentiertes Programm.
AW: USA: „Homeless man with the golden voice“ bekommt zweite Chance
Habs gestern zufällig gefunden, als ich auf Radioszene wegen der hr1-Gerüchte nachlesen wollte. Und ich finde die Sache aus mehreren Punkten heraus irgendwie schlimm bzw. traurig.
Wir fragen uns sofort, ob so etwas ein Fake ist oder echt. Wir gehen also spontan davon aus, daß unsere Gesellschaft (oder die in den USA) inzwischen routiniert dazu in der Lage ist, so etwas komplett zu erfinden, zwecks Geldverdienens. Das ist für mich die erste Bankrotterklärung, noch bevor ich die Story kannte. Unser diesbezügliches Selbstverständnis sagt viel über unsere Erwartungshaltung an Menschen aus.
Falls es wahrheitsgetreu ist, dann ist es ein Zeugnis davon, in was für schlimme Zustände Menschen in hochentwickelten Industrienationen stürzen können. So etwas macht mir nach wie vor Angst, genau wie die Motz- und Straßenfeger-Verkäufer in der Berliner S-Bahn oder der Typ mit dem hühnereigroßen Tumor am Hals, der mir zuweilen im Treppenhaus meines Schließfachs begegnet.
Der Mann soll etwas vor laufender Kamera sagen (was ohnehin wie Affe im Zoo und damit erniedrigend wirkt) und das erste, was ihm einfällt, ist der Spruch, der in Deutschland "Superoldies und das beste von heute" heißt. Ist die Erwartungshaltung an (Radio)menschen und das Medium Hörfunk inzwischen wirklich so dermaßen niedrig, daß sie selbst davon ausgehen, das wäre der Schlüsselsatz? Immerhin sagt er danach ja noch die wirklich wichtigen Dinge (seine persönliche Geschichte) - so sie nicht inszeniert sein sollten.
Von Null auf Lichtgeschwindigkeit binnen 48 Stunden ist eine Beschleunigung, die niemandem guttut. Wieder versagt die Gesellschaft durch Umkippen der Situation ins andere Extrem. Wo bleibt die Balance? Ich wünsche niemandem außer vielleicht meinen Feinden, Superstar zu werden.
Sind die Videos bereits aus urheberrechtlichen Gründen gesperrt oder nicht mehr eingebettet verfügbar. Das große Geldverdienen läuft bereits auf Hochtouren.
Hat er eine super Radiostimme, ganz ohne Zweifel. Mir macht aber Sorgen, daß ich das auch so empfinde, obwohl er damit klingt wie ein typischer US-Radiosprecher durch ein RE20/27 mit Soundprocessing. Und das angeblich im Freien an einer Straßenkreuzung in ein Kameramikrofon gesprochen.
Und falls das alles wirklich real sein sollte: ich wünsche ihm persönlich das Allerbeste. Vermutlich hat das nichts mit einem Millionenvertrag zu tun. Sein Weg aus der Situation als Obdachloser macht ja andererseits auch irgendwie Mut.
Wozu? Ich finde Deine Gedanken keineswegs abwegig. Bißchen viel Gesellschaftskritik ist dabei. Ja, man kann abstürzen. Ja, in den USA gibt es kein Hartz-IV. Ja, da muss man eben im Gebüsch pennen.
Ich finde, daß man die sozialen Verhältnisse bei uns und in den USA nicht vergleichen sollte. Das sind einfach andere Welten. Der Mann schiesst gerade von Null auf Hundert in den Staaten nach oben. Wenn man den Berichten glauben darf (und warum sollte man nicht?) hat er nun ein Haus und mehrere Sprecher-Jobs. Frag' Dich doch mal, ob sowas auch bei uns möglich wäre! Frag' mal, ob Dir ein Bundesliga-Club ein Haus zur Verfügung stellt, wenn Du für ihn als Sprecher arbeitest!
Das sind eben die Amis. Das nennt man Durchlässigkeit von sozialen Schichten. Aber das versteht hier kaum jemand und das ist den Meisten sowieso unheimlich. Lieber Hartz-IV sicher und in Ruhe-gelassen-werden.