Valerie Weber (ANTENNE BAYERN) bald Hörfunkchefin im WDR?

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Und das, obwohl die Bevölkerung schrumpft und demgemäß die Hörer auch weniger werden müssten. Das ist ein Paradoxon, das ich mir schon lang nimmer erklären kann!
 
Was aber machen dann Radiogruppen wie Regiocast, wie Antenne Thüringen, wie FFH, etc. falsch, was ABY richtig zu machen scheint? Oder sind diese Sender nur Trittbrettfahrer einer "erfolgreichen ABY-Sendestrategie"?

FFH oder Antenne Thüringen sind doch auch erfolgreich und machen wenig falsch. Nur ist der Markt in Thüringen ja auch ein ganz anderer und kann mit dem in Bayern nicht verglichen werden. Thüringen hat ja schon viel weniger Einwohner und mit der Landeswelle auch noch einen weiteren privaten landesweiten Konkurrenten. Zudem liegt Thüringen ja so mittig in Deutschland, dass man quasi in ganz Thüringen Sender aus anderen Bundesländern empfangen kann - SAW, FFH, Antenne Bayern, der HR oder BR strahlen ja sehr weit rein, das nimmt sicher noch ein paar Hörer weg. Während Antenne Bayern als Flächenland so groß ist, dass man nur in den Randgebieten auf SWR3, FFH oder Ö3 noch wechseln könnte. Aber der Bayer ansich ist ja sehr heimatverbunden und wird (in der Mehrheit) eher die Antenne hören als einen Sender aus Hessen. Da spielt auch die Mentalität eine Rolle.

Und so bleibt letztendlich vom Kuchen (der wegen der niederigeren Einwohnerzahl ja ohnehin kleiner ist) für Antenne Thüringen viel weniger übrig als für Antenne Bayern.
 
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Deine Argumentation verstehe ich, taTu, nur, ich frage mich weiter: was macht der Konkurrent BR3 falsch, was Antenne augenscheinlich richtig macht? M.E. wurzelt BR3 auch ziemlich tief in der bayerischen Bevölkerung...
 
Raumschiff schrieb:
Du kannst nicht ernsthaft annehmen, dass irgend jemand (außer ein paar Träumern, die gern mal beim Radio wären, obwohl sie Fleischereifachverkäufer sind) auf diese Person neidisch ist? Wofür sollte man sie beneiden?

Ich habe interpretiert, was ich aus einem guten Teil der Postings hier im Faden herauszulesen glaubte. Ich bin nicht der Frage nachgegangen, ob Karriere und Leistungen von VW tatsächlich beneidenswert sind.
 
Ich beneide sie sicherlich nicht um ihr Job. Das ist mir zu sehr fressen und gefressen werden. Da bin ich froh doch eher der Radiohörende zu sein und nicht der Radiomachende.
 
Man muss auch mal Ursache und Wirkung an bestimmten Punkten etwas genauer betrachten.
Die Volksverdummung durch Privatfunker alleine ist auf die Dauer auch kein sooo nahrhaftes Thema.
 
@Cool Head, damit wir uns nicht missverstehen: Natürlich muss das Produkt dem Kunden "schmecken", sonst kauft er es nicht. Aber der Radiohörer ist nun mal nicht der Kunde. Der Kunde ist das Unternehmen, das Werbung schaltet. Diesem Kunden verkauft man die Hörer als potenzielle Kunden. Der Kunde ist ein Produkt im Radiogeschäft.

Und zwar ganz nach den Vorgaben der maßgeschneiderten "Kundenprofile" der Printwirtschaft, denn nicht jeder Werbetreibende ist überall "gern gesehen". Wer mit Minimaltarifen abgespeist wird kann trotz guter Kundennachfrage nicht überleben und wer seine Werbespots medien-, wellen- und formatübergreifend platzieren möchte tut lieber was ihm die Werbeagenten raten. Und die handeln wie ihnen die Verleger geheißen.

Im Übrigen habe ich mich über dieses Thema schon zur Genüge ausgelassen.

Und es ist wahrlich nicht nur VW, die so denkt und handelt, sie formuliert da nichts weniger als die Grundgesetze des privaten (Format)Radios.

Tja, so funktioniert Formatradio in Deutschland. Und genau deswegen hat es keine Zukunft.

@der beobachterDa jeder Mensch seine ganz eigene, individuelle Vorstellung von seinem idealen "Wunschprogramm" hat, könnte man (theoretisch) 80 Millionen Radioprogramme anbieten - dummerweise hätte dann jedes dieser Programme zwar einen zu hundert Prozent zufriedenen Hörer, aber eben nur einen. Und da (siehe oben) nur ein Hörer nicht genügt, ein privates Programm zu finanzieren, korreliert man Wünsche und Hörerbedürfnisse unterschiedlicher Personen miteinander, das nennt man dann Cluster-Bildung - womit wir bei einer Mapping-Studie wären.

Ist es da nicht eher kontraproduktiv wenn alle Sender in etwa das Gleiche spielen? Da ist es schon sehr hilfreich, wenn Marktanalysen und Programm aus eine Hand kommen. Denn dann merkt (bis auf Weiteres) keiner wie absurd das Gesamtkonzept und wie unbeliebt das Hörfunkangebot in Summe tatsächlich ist. Erst wenn man genauer hinschaut merkt man dass derlei Argumente nur Sinnesbenebelung und Augenwischerei sind und es den Werbekunden angesichts deutscher Verhältnisse nur noch um die technische Reichweite geht; man sucht durch Zusammenballung möglichst vieler Sender (Werbe-Pakete) möglichst viele Hörer zu erreichen, dabei ist doch völlig egal was sie gerade im Angebot haben.
 
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Und es ist wahrlich nicht nur VW, die so denkt und handelt, sie formuliert da nichts weniger als die Grundgesetze des privaten (Format)Radios.
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Natürlich ist sie nicht die einzige die so denkt und handelt. Ihr Pech ist nur das gerade sie als Quotenfrau für den Posten der Hörfunkdirektorin des WDR vorgeschlagen wurde, und sie nun deswegen im Vordergrund steht.
 
Deine Argumentation verstehe ich, taTu, nur, ich frage mich weiter: was macht der Konkurrent BR3 falsch, was Antenne augenscheinlich richtig macht? M.E. wurzelt BR3 auch ziemlich tief in der bayerischen Bevölkerung...

Ich würde gar nicht mal sagen, dass Bayern3 so viel falsch macht. Die Hörerzahlen liegen aktuell bei 815.000 Hörern in der Stunde, das ist eine ganze Menge und damit kann man beim BR wirklich zufrieden sein. Zumal die Hörerzahlen doch in den letzten Jahren auch kontinuierlich gestiegen sind, wenn ich das richtig im Kopf habe.
Da ich weder bei der Antenne, noch beim BR arbeite, kenne ich natürlich nicht die Trackingwerte, die Umfrageergebnisse oder Marktforschungen der Sender - insofern finde ich das auch immer schwer zu beurteilen, warum die Antenne jetzt lieber gehört wird als Bayern3.

Bayern3 fährt eben ein anderes Programm: Ruhiger, anspruchsvoller, mit mehr Ecken und Kanten, mit mehr Wort - und auf der anderen Seite (gerade im Tagesprogramm) wird aber viel aus Ismaning kopiert. Die Antenne verkauft ihre Nachrichten- und Bayernkompetenz einfach fetter und lauter als Bayern3. Man vergleiche mal zur halben Stunde 'Bayern Kompakt" bei Bayern3 und das 'Bayernupdate" bei der Antenne - inhaltlich und journalistisch ähnlich gebaut, die Antenne verkauft es nur besser. Teilweise klingt die Antenne wie ein Lokalsender: Dialekt im Programm, Provinzthemen in den Nachrichten und Lokalpatriotismus ohne Ende - es ist nur unfassbar professionell und gut gemacht und kommt bei den Leuten prima an. Antenne Bayern hat es geschafft, sich das Image als Heimatsender aufzubauen - und das ist schwer wieder zu verlieren, gerade im konservativen Bayern. Interessant ist doch, dass die Antenne sowohl in Franken, als auch in der Oberpfalz, in Schwaben oder in Oberbayern als DER Sender wahrgenommen wird, wo doch die einzelnen Landesteile sehr verschieden sind. Und dabei regionalisiert die Antenne nicht mal.

Das erklärt natürlich nicht erschöpfend, warum Antenne Bayern mehr Hörer hat - zumal es nur mein subjektiver Höreindruck ist. Aber generell würde ich davon auch Abstand nehmen, zu behaupten, dass Bayern3 alles falsch macht. Bayern3 macht ein sehr gutes Programm und die Menschen in Bayern haben es mit beiden Sendern wirklich nicht schlecht erwischt. Vielmehr glaube ich, dass sich die Hörerzahlen einfach eingependelt haben und keine größeren Sprünge mehr zu erwarten sind. Mal liegt die Antenne bei 1,3 Millionen, dann wieder bei 1,0 - und Bayern3 wird zwischen 700.000 und 900.000 Hörern liegen. Bayern1 wird sich ebenso an der Millionengrenze bewegen, interessanter finde ich eher, wo die Lokalsender dabei bleiben. Abgesehen von den Münchner Stadtsendern ist es spannend zu sehen, wie sich die Zahlen im Funkhaus Passau oder Regensburg beispielsweise entwickeln. Antenne Bayern setzt im Moment sehr stark auf die Provinz- und Heimatschiene, da wird es für die Lokalsender schwerer, ihren einzigen Trumpf - die Regionalität - auszuspielen.
 
Bayern1 wird sich ebenso an der Millionengrenze bewegen, interessanter finde ich eher, wo die Lokalsender dabei bleiben. Abgesehen von den Münchner Stadtsendern ist es spannend zu sehen, wie sich die Zahlen im Funkhaus Passau oder Regensburg beispielsweise entwickeln. Antenne Bayern setzt im Moment sehr stark auf die Provinz- und Heimatschiene, da wird es für die Lokalsender schwerer, ihren einzigen Trumpf - die Regionalität - auszuspielen.

Ich denk da auch an die Augsburger Lokalfunker, die Würzburger und v.a. das große Funkhaus Nürnberg. Das sorgt dafür, dass in Nürnberg wenigstens Antenne Bayern nicht ganz so viel Hörer hat.

Man sollte sich auch mal anschauen, wie Antenne Bayern mit den Lokalfunkern vernetzt ist.
 
Abgesehen von den Münchner Stadtsendern ist es spannend zu sehen, wie sich die Zahlen im Funkhaus Passau oder Regensburg beispielsweise entwickeln. Antenne Bayern setzt im Moment sehr stark auf die Provinz- und Heimatschiene, da wird es für die Lokalsender schwerer, ihren einzigen Trumpf - die Regionalität - auszuspielen.

Ich kann zu den Lokalsendern in Bayern kaum was sagen. Zu einen Lokalsender aber schon, und das ist Radio Ramasuri aus Weiden. Bei diesen Sender habe ich eher das Gefühl dass man die Trumpfkarte nicht mehr findet. Gerade wenn es um die Regionale Berichterstattung aus unserer Region ging war Ramasuri für mich immer der erste Sender den ich eingeschaltet habe.

Nur das kann man sich inzwischen auch sparen. Hat es vorher immer zur vollen Stunde die Weltnachrichten und zur halben Stunde die Regionalnachrichten gegeben, ist es jetzt so das es sowohl zur vollen als auch zur halben Stunde die Weltnachrichten gibt und danach nur noch eine einzige Meldung aus der Region. Das Regionalste am Programm sind eigentlich nur noch das Wetter und Verkehrsnachrichten.

Die Redaktion in Amberg ist schon seit Monaten nicht mehr besetzt. An der Tür hängt nur ein Zettel mit der Auskunft das die Redaktion zurzeit nicht besetzt ist und man in Weiden anrufen soll.

Warum man die Regionale Berichterstattung bei Ramasuri inzwischen so stiefmütterlich behandelt weiß ich nicht und finde ich eher traurig.
 
Das gleiche ist auch mit dem Studio Neumarkt von Charivari Regensburg passiert. Lokale Berichterstattung wird nun nach Regensburg "zugespielt" via mp3-Ansagen von einigen nicht fest angestellten Lokaljournalisten.
 
Bei Charivari Regensburg gibt es aber noch Regionalnachrichten. Bei Ramasuri kannst du die suchen. Außer du gehst auf deren Internetseite. Mehr Regionale Informationen gibt es nur noch in der Amberger Zeitung oder auf OTV.
 
Weiß ich eh, dass die Berichterstattung da hinten dem Sparzwang zum Opfer gefallen ist. Übrigens: wenn man bei Radio Ramasuri reinkommt in die Redaktionsstuben in Weiden, dann find ich, schauts aus wie in einer nicht sehr freundlich aussehenden Bude.
 
In der Weidener Redaktion war ich noch nicht. Bin aber am "unteren Markt" in Weiden schon mal davor gestanden. In Amberg war ich vor Jahren mal bei einen Tag der offenen Türen. War noch eine Zeit wo man den direkten Kontakt zum Hörer richtig gepflegt hat.
 
Ja, das ist das Problem: die Kontakt zum Hörer. Wenn der vernachlässigt wird, beißt es meistens aus. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass Radioschaffende kein Privatleben haben dürfen.
Gelegentlich sollte man auch als Hörfunker sich Gedanken machen: was sagt der Hörer dazu? Drum find ich das gut, was der Chef von vilradio macht, und seine Hörer direkt übers Radio anspricht, mit der Bitte, sich über die neue Art, wie der Sender sich aufgestellt hat, zu äußern. Hier ist man kritikfähig. In anderen Sendern schauts mit der Äußerung von Kritik eher mau aus.
 
Tja, so funktioniert Formatradio in Deutschland. Und genau deswegen hat es keine Zukunft.
Hierzu schreibt Inge Seibel in der Radioszene:
"In der zweiten Frage wird mal eben der in Deutschland so gerne missverstandene Begriff “Formatradio” auf sein Negativimage reduziert, obwohl Radioleute es mittlerweile besser wissen müssten: Qualität und Formatradio schließen sich nicht per se aus. Qualität und Quote übrigens auch nicht.…"
http://www.radioszene.de/62550/valerie-weber-causa-objektiv-geht-anders.html
 
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