VAUNET fordert Reduzierung der Werbung bei ARD-Radios

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XERB 1090

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Hier, der Einfachheit halber, ein kurzer Auszug aus u.a. Bericht (siehe Link):

Der VAUNET fordert die Werbefreiheit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und eine Reduzierung von Werbung und Sponsoring in den ARD-Radiosendern für alle ARD-Anstalten auf 60 Minuten täglich in einem Programm. Das Werbeverbot in Telemedien sollte fortbestehen. Zudem müssen kommerzielle Aktivitäten und das Onlineangebot, insbesondere auf Drittplattformen, klar begrenzt sein.


Frage in die Runde:

Ist dies ein nicht schon längst fälliger Schritt, um die Situation der Privatradios in Deutschland zu stärken?

PS: Ich hoffe, dies ist ein interessantes Thema für das Forum.
 
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Zudem müssen [...] das Onlineangebot, insbesondere auf Drittplattformen, klar begrenzt sein.
Das hätte man natürlich gerne. Weil man weiß, dass in absehbarer Zukunft online der Löwenanteil der Nutzung stattfinden wird. Wenn der Privatrundfunk es nicht hinbekommt (bzw. nicht willens ist) ein konkurrenzfähiges Angebot auf die Beine zustellen, ist das nicht das Problem des ÖR.
 
Ganz so einfach darf man sich die Antwort nicht machen. Es herrscht ja keine Waffengleichheit ziwschen Öffentlich-Rechtlichen und Privaten.
Vaunet (der Verband der Privaten) zielt darauf ab, dass die Öffentlich-Rechtlichen einen nicht unerheblichen wirtschaftlichen Vorsprung durch die gesetztliche Gebührenfinanzierung haben. Das entspricht nicht unbedingt den Vorstellungen von freier Marktwirtschaft und fairem Wettbewerb. Damit die Öffentlich-Rechtlichen diesen Vorteil, den ihnen der Gesetzgeber verschafft hat, nicht in einen Nachteil für die Privaten verwandeln (indem sie Werbebudgets des Marktes abgreifen, da sie sich mit dem Gebührengeld attraktiv für die Werbewirtschaft gemacht haben), ist die Forderung nach einer Begrenzung der Werbezeiten bei öffentlich-rechtlichen Programmen m. E. legitim und überlegenswert, insbesondere dann, wenn ÖR durch die Erfindung immer neuer Programme und Ausspielkanäle seine Marktmacht gebührenfinanziert ungebremst ausweitet. Der Staat muss sich nicht nur offen zu seinem öffentlich-rechtlichen System bekennen, er muss auch dazusagen, ob er dieses System gegenüber dem marktwirtschaftlich-privaten Strukturen systemisch besserstellen will.
Wenn die Idee ist, auf diesem Wege den einen oder anderen privaten Anbieter vom Markt zu fegen, dann hätte ich auch nichts dagegen, weil es definitiv viel zu viele überflüssige, um nicht zu sagen schädliche Atmosphärenverpester gibt.
Das ursprüngliche Ziel der Privatisierung der Rundfunklandschaft, Vielfalt, Regionalität und journalistische Qualität auf den Markt zu bringen, ist sowieso grandios gescheitert.
 
Finde ich absolut richtig!
Man sollte sogar noch viel weiter gehen: Jede Form von Produktwerbung oder kommerziellen Sponsoring verbieten! Der öffentlich-rechtliche Rundfunk erhält von jedem Bürger zwangsweise einen Pflichtbetrag, insgesamt kommt hier eine Summe in Milliardenhöhe zusammen. Das muss reichen. Wer damit nicht in der Lage ist zu haushalten, macht etwas falsch.

Und bei der Gelegenheit müssen Wellen wie Antenne Saar, Unserding, SWR /\KTUELL oder Bremen Vier auf den Prüfstand.
 
Ich würde noch weiter gehen, ich würde dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk JEGLICHE Werbung untersagen und in diesem Zuge auch die Ermittelung und Auswertung jeglicher Einschaltquoten, zumindest aufgeschlüsselt nach Zielgruppen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss wieder frei von kommerziellen Zwängen gemacht werden, nicht nur, um seine Qualität wieder auf ein vernünftiges Level zu bringen (was in einem kommerzgetriebenem Umfeld nicht möglich ist), sondern auch, um die Wettbewerbssituation mit den Kommerzstationen aufzulösen.
 
@Mannis Fan ich stimme weitgehend zu, möchte aber noch 1,2 Sachen ergänzen:

Niemand hindert den Privatfunk daran, ein attraktives Produkt für seine Kunden - die Werbeindustrie - anzubieten. Niemand wird zu Voicetracking und kompletter Automation am Wochenende gezwungen. Es gibt auch keinen Zwang, Susanka flächendeckend bundesweit in jeder Klitsche einzusetzen.

Es ist -glaube ich- auch der gleiche VauNet, der diese Sau alle Jahre wieder durchs Dorf treibt und selber bestens in der Politik vernetzt ist. Der bislang nichts gegen die Marktabschottung in NRW hatte und dem auch das sächsische Modell bisher ganz gut passt. Begrenzung der Expansionsgelüste der Öffis - klares ja. Dann aber auch -im Sinne der programmlichen und *hust* journalistischen Vielfalt die Rosinenpickerei des VauNet beenden. apollo radio sollte flächendeckend in Sachsen verbreitet werden müssen, BuMu zwei auch in der Pampa, Festplattengedudel und Abschreibungsprojekte aller Art sollten dann auch der Vergangenheit angehören.

Susanka (Name kann wahlweise ersetzt werden) über Stunden hinweg am Wochenende auf x bayrischen Regionalradios - was hat das noch mit deren Auftrag, Regionalität abzubilden, zu tun?
 
Schneiden sich mit dieser Forderung die Privaten nicht ins eigene Fleisch?
Wenn die Öffies keine Werbung mehr ausstrahlen und trotzdem ein massentaugliches hochwertiges Programm senden, wer hört sich dann noch ein werbeverseuchtes Programm an?
 
Bei der ARD interessiert man sich offenbar einen Scheißdreck für die Werberichtlinien und die staatsvertraglichen Auflagen bzw. die Abgrenzung von Werbung und redaktionellem Inhalt! Wie kann es sonst sein, dass man rotzfrech Werbung für kommerzielle Produkte während der laufenden Sendungen macht, obwohl Produktwerbung in den Dritten Programmen lt. Rundfunkstaatsvertrag untersagt ist?

Wer schaut eigentlich den Verantwortlichen auf die Finger, was die so treiben?
 

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Schneiden sich mit dieser Forderung die Privaten nicht ins eigene Fleisch?
Wenn die Öffies keine Werbung mehr ausstrahlen und trotzdem ein massentaugliches hochwertiges Programm senden, wer hört sich dann noch ein werbeverseuchtes Programm an?
Da fällt den Privaten sicher noch was ein. Hat ja vor 20 Jahren auch gut geklappt, als man die Verbreitung des ORF, der u.a. Formel 1 werbefrei übertragen hatte und deswegen in Süddeutschland sehr beliebt war, auf juristischem Weg unterband.
 
als man die Verbreitung des ORF, der u.a. Formel 1 werbefrei übertragen hatte
Das mag ja stimmen. Ansonsten ist gerade der ORF kein gutes Beispiel. Einfach in Google einmal die Kombination ORF Schleichwerbung eingeben, dann sieht man, dass der ORF diesbezüglich zumindest in den letzten Jahren ein paar Mal in den Schlagzeilen war.

Ein besonderer Fall hinsichtlich Kommerzialisierung ist das ORF-Radio Hitradio Ö3, was ja auch dank jahrzehntelanger Monopolstellung immer noch unangefochten und fast uneinholbar die Nummer 1 in Österreich ist. Und obwohl Hitradio Ö3 ein öffentlich-rechtliches Radioprogramm ist, darf es zusätzlich 172 Minuten Werbung pro Tag machen. Die Durchhörbarkeit, abgesehen von der Musik, ist aufgrund der vielen Werbeblöcke zumindest für mich nicht gegeben.

Für mich ist Hitradio Ö3 kommerzieller als manches Privatradio. Nach meinem Dafürhalten müßte man bei Hitradio Ö3 die Werbezeiten massiv einschränken. Hitradio Ö3 könnte rein theoretisch auch ausschließlich aus Rundfunkgebühren finanziert werden. Dass dies funktionieren kann, sieht man ja bei den Radioprogrammen der guten alten BBC, welche allesamt werbefrei sind, sprich, dass man trotzdem hochwertiges Programm machen kann.

Ich muß sagen, dass jene ARD-Radios, die Werbung senden, mir trotzdem lieber sind, weil man hier derzeit mit 90 bzw. 120 Minuten pro Tag das Auslangen findet, der Abend darüber hinaus werbefrei ist, ebenso der Sonntag. Dies ist in Österreich alles nicht der Fall.
 
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Die gute alte BBC leidet unter ganz anderen Zwängen - die soll am liebsten abgeschafft werden, wenn es nach BoJo und seiner Mischpoke geht.
 
Ohne Werbung kann man hr3, Jump, etc einstellen.
Das kann man auch mit Werbung. Diese Programme haben keinerlei Daseinsberechtigung, zumal sie von allen Bürgern mitbezahlt werden, aber inhaltlich gegenüber FFH oder PSR keinerlei Mehrwert bieten. Radio SAW z.B. hat als Privatsender eine eigene, live moderierte Nachtsendung. Antenne Thüringen hatte auch jahrelang eine. Bei jump werden irgendwann um 18 oder 19 Uhr die Stühle hochgestellt.
Das was HR3 und Jump machen, können die Privaten viel besser. Noch dazu haben die Privaten die besseren Jingles.
 
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Ach Gott, der Vaunet. Alle paar Monate gebetsmühlenartig gegen die ÖR-Konkurrenz wettern, aber das wofür man eigentlich da ist, sträflichst vernachlässigen. Das immer wiederkehrende Mantra vom Werbeverbot für die ÖR gehört da dazu, löst aber kein einziges der Probleme des Privatfunks. Diese "Interessenvertretung" sollte sich lieber erstmal mit den Interessen der eigenen Mitglieder beschäftigen. Im Netz finden sich genug Peinlichkeiten des VPRT bzw. späteren Vaunet. Selbst bei Xing findet man da "interessante" Einträge.
Es ist übrigens ein kompletter Irrglaube anzunehmen, dass wenn man den ÖR die Werbung verbietet, die Kunden dann alle zu den Privaten wechseln. Das ist eine komplett alberne Scheindebatte. Werbetreibende schalten Werbung in 90% der Fälle sehr bewußt. Und die Werbung, welche man beispielsweise im Vorabendprogramm des ÖR sehen kann, findet sich beim Privatfernsehen in weiten Teilen schon lange nicht mehr. Schon alleine weil es vergleichbares Programm bei den Privaten nicht (mehr) gibt, schalten bestimmte Firmen diese Werbung dort auch nicht. Sie werden das auch nach einem Werbeverbot für den ÖR nicht tun. Beim Radio fällt das noch nicht ganz so extrem auf, weil da die Unterschiede zwischen den Privaten und den ÖR-Anbietern geringer sind. Aber auch da zählen letztlich nur Reichweite und Einschaltquote. Letztlich entscheidet der Kunde selbst wo er seine Werbung schaltet. Ein Verbot der Werbung im ÖR würde der Werbewirtschaft selbst mehr schaden als Nutzen, weil damit Aufträge, Umsätze und auch Unternehmen durchaus bedroht sind. Aber soweit denkt man beim Vaunet sowieso nicht.
Schafft mehr Inhalte und vor allem frei zugängliche Mediatheken! Dann verirren sich da auch mehr Zuschauer hin. Die könnte man dann im Gegensatz zu den ÖR mit unendlich viel Werbung zukleistern. Aber statt zuschauer- bzw. hörerfreundlich zu agieren, zeigt man wie üblich nur mit den Fingern auf andere. So wird das nie was mit einem sich einander ergänzenden dualen Rundfunksystem!
 
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Oh, sind die Lobbyisten und Realitätsverweigerer wieder im Forum unterwegs?

- Der Programmauftrag ist vom Gesetzgeber vorgegeben, die Anstalten setzen diesen nur um und definieren ihn nicht selbst. Auch im Internet ist nicht alles erlaubt.

- Bitte um Belege (= juristische Letztentscheidungen), wo Werbevorgaben angeblich umgangen werden sollen. Programmbegleitmaterialien (z.B.) dürfen die Anstalten sehr wohl herausgeben.

- Es gibt keine grundsätzliche Existenzgarantie für Privatsender. Der Gesetzgeber hat den Markt (der einst durch die öffentlich-rechtlichen Sender [also die Gebührenzahler] aufgebaut wurde) für Private freigegeben. Die Privatsender sind das Marktrisiko freiwillig eingegangen. Wenn die Leute morgen keine Blumen mehr kaufen oder keine Bratwurst mehr essen, rettet der Staat die Anbieter dieser Waren auch nicht.

- Die Forderungen der Privatsender zu Werbeeinschränkungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind uralt und werden alle Jubeljahre wieder ausgegraben. Und sie sind furchtbar durchsichtig: ARD und ZDF sollen im TV keine Werbung mehr machen und 60 Minuten/1 Programm im Radio. Man spekuliert entweder darauf, dass man den Werbemarktanteil von ARD und ZDF (zumindest Teilweise) übernehmen kann, vergisst dabei aber, dass die ÖR-Sender andere Zielgruppen ansprechen als die Privaten. Im Radio ist es ähnlich: Die großen Werbekunden brauchen meistens Schaltungen sowohl bei den Privaten als auch bei den ÖR-Sendern, um ihre Werbeziele zu erreichen. Also spekulieren die Privaten darauf, dass die ÖR-Sender dann das 1 Programm im Rennen haben, was am ehesten mit der Zielgruppe übereinstimmt, die sie selber bedienen (also beispielsweise NDR2, hr3, WDR2, Bayern 3, SWR3...) und die Kampagnenfähigkeit bestehen bleibt. Werbekunden mit anderer Zielgruppe (z.B. hr1-Hörer, SWR1-Hörer etc. nebst älter positionierten privaten Pendants bzw. jüngere Programme wie Bremen Vier, YOU FM und private junge Sender) fallen dann hinten runter (dieser Umstand führt unter anderem dazu, dass nicht alle Privatfunker eine Werbezeitenbegrenzung in der ARD befürworten, schlicht weil sie selber betroffen wären).

- Werbefreie ÖR-Programme dürften mehr Hörer von den werbefinanzierten Privatsendern abziehen. Werbung ist der größte Hauptabschaltfaktor. Warum sollte man einen Privatsender hören, wenn ähnliche Musik auch auf einem werbefreien ÖR-Sender läuft? Wegen der tollen Werbung und den spärlichen Inhalten, die die Privaten oftmals nur noch im Programm haben? Wohl nicht.

- Werbeausfälle würden unweigerlich dazu führen, dass der Rundfunkbeitrag erhöht werden müsste. Die KEF setzt die Höhe des auftragsnotwendigen Finanzvolumens fest, dagegen werden die sonstigen Einnahmen (Werbung, Sponsoring, Programmverwertung, Finanzanlagen etc.) gerechnet und der Rest ist dann der Betrag, der vom Beitragszahler aufzubringen ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein besonderer Fall hinsichtlich Kommerzialisierung ist das ORF-Radio Hitradio Ö3, was ja auch dank jahrzehntelanger Monopolstellung immer noch unangefochten und fast uneinholbar die Nummer 1 in Österreich ist. Und obwohl Hitradio Ö3 ein öffentlich-rechtliches Radioprogramm ist, darf es zusätzlich 172 Minuten Werbung pro Tag machen. Die Durchhörbarkeit, abgesehen von der Musik, ist aufgrund der vielen Werbeblöcke zumindest für mich nicht gegeben.

Für mich ist Hitradio Ö3 kommerzieller als manches Privatradio. Nach meinem Dafürhalten müßte man bei Hitradio Ö3 die Werbezeiten massiv einschränken. Hitradio Ö3 könnte rein theoretisch auch ausschließlich aus Rundfunkgebühren finanziert werden.

Ö3 bietet den Hörern ein Programm, was diese offenbar gerne hören (die gute technische Reichweite mag auch dazu beitragen). Sonst könnten die Hörer ja auch die Privaten einschalten. Außerdem steht nirgends geschrieben, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender nicht (unangefochtener) Marktführer sein darf. Die Privaten könnten einfach "bessere" Programme anbieten, aber das kostet Geld. Automationsfunk, bißchen Comedy und Musik abspielen ist billiger.

Mein subjektiver Eindruck zu Ö3 im Vergleich zu Privatsendern ist ein anderer: Welcher Privatsender hat denn substanzielle Inhalte im Tagesprogramm, welcher Privatsender hat die Spezialsendungen am Abend, welcher Privatsender hat einen Talk am Sonntag, welcher Privatsender hat eine Community-Show am Samstagnachmittag? Welches private Programm ist rund um die Uhr für Nachrichten und Service besetzt und (Talk und Treffpunkt Gästeliste vielleicht ausgenommen) live moderiert?

Was die Werbung angeht, verstehe ich §14 Abs. 4 ORF-G so, dass der gesamte ORF im Jahresdurchschnitt 172 Minuten Radiowerbung ausstrahlen darf (also alle Programme zusammengerechnet, nicht nur Ö3). Natürlich könnte man theoretisch Ö3 die Werbezeiten streichen. Würde für die GIS-Zahler bedeuten, dass sie mehr GIS zahlen müssen, da Ö3 mehr Geld einbringt, als die Produktion kostet. Die Überschüsse fließen im Ergebnis in andere ORF-Bereiche. Fehlt das Geld aus der Werbung dort, muss es anderweitig aufgetrieben werden. Also letztlich bei der GIS.
 
Die Forderung kommt vielleicht von den Falschen, weil befangen und Eigeninteresse. Aber das ist das sc hächste Argument, um die Forderung als solche vom Tisch zu wischen. Ich habe weiter oben in #3 bereits ausgeführt, warum es sich lohnte, jenseits des hämischen Schnellreflexes (ja, ja, die neidischen Privaten) mal grundsätzlich über das Thema nachzudenken.
Wenn der Staat eine unabhängigige Justiz haben will und mit Steuergeldern aufbaut, dann ermöglicht er dieser Justiz ja auch nicht, sich anderweitig zu finanzieren, weil mit gutem Grund die "Unabhängigkeit" dann in Zweifel gezogen werden könnte. Die "unabhängigen" öffentlich-rechtlichen Sender scheinen dieses Problem jedoch nicht zu kennen.
 
Aus diesem Grund darf Werbefinanzierung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ja auch nur eine untergeordnete Rolle spielen (was sie tut). Das BVerfG hat die Mischfinanzierung des ÖR-Systems bisher nicht für unzulässig erklärt, also darf sie bestehen bleiben.
 
Ganz starkes Argument! Das BVerfG hat schon so manches Recht gesprochen, weil ihm aufgrund der bestehenden Paragrafen nichts anderes übrig blieb. Vielleicht stimmt etwas mit den Paragrafen nicht?
 
Das mag ja stimmen. Ansonsten ist gerade der ORF kein gutes Beispiel. Einfach in Google einmal die Kombination ORF Schleichwerbung eingeben, dann sieht man, dass der ORF diesbezüglich zumindest in den letzten Jahren ein paar Mal in den Schlagzeilen war.

...

Ich muß sagen, dass jene ARD-Radios, die Werbung senden, mir trotzdem lieber sind, weil man hier derzeit mit 90 bzw. 120 Minuten pro Tag das Auslangen findet, der Abend darüber hinaus werbefrei ist, ebenso der Sonntag. Dies ist in Österreich alles nicht der Fall.

Weitgehend Zustimmung. Wobei Ö3 echt gut gemacht ist, da würde mir auf deutscher Seite kein ö-r Programm einfallen, was denen das Wasser reichen kann. Ö3 ist me.E. mainstreammäßig schon top aufgestellt... (Antenne Bayern auf privater Ebene abgeschwächt auch, wobei die sich durch ihre Beschränkung der Musikauswahl auf die nur letzten 20 Jahre selbst ins Abseits gestellt haben).

Ansonsten: Weg mit der Werbung, Sponsoring, der wiederholten Verlosung von I-Phones beim NDR Hannover usw. usf. beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland!
 
Zuletzt bearbeitet:
- Werbeausfälle würden unweigerlich dazu führen, dass der Rundfunkbeitrag erhöht werden müsste. Die KEF setzt die Höhe des auftragsnotwendigen Finanzvolumens fest, dagegen werden die sonstigen Einnahmen (Werbung, Sponsoring, Programmverwertung, Finanzanlagen etc.) gerechnet und der Rest ist dann der Betrag, der vom Beitragszahler aufzubringen ist.
Aber das zeigt dann doch ganz klar, dass der ÖR seinen von uns allen finanzierten Auftrag verlassen hat, weil er ab dem Moment, wo er auf Finanzierung jenseits der Rundfunkgebühr angewiesen ist, nicht mehr neutral agieren kann, sondern sich nach den Sponsoren und Werbetreibenden richten muß. Deswegen sind ja die werbefinanzierten Programme zu Tode "optimiert" und praktisch identisch zur Kommerzkonkurrenz.

Wenn die Rundfunkgebühren wirklich nicht reichen, dann muß eben gespart werden. Dann gibt's eben ein paar Spartenkanäle weniger, und deren Inhalte werden in die Hauptprogramme integriert. Das wäre dann eine echte win-win-Situation.
 
Das mag ja stimmen. Ansonsten ist gerade der ORF kein gutes Beispiel. Einfach in Google einmal die Kombination ORF Schleichwerbung eingeben, dann sieht man, dass der ORF diesbezüglich zumindest in den letzten Jahren ein paar Mal in den Schlagzeilen war.
Gut möglich. Das letzte, was ich vom ORF Anfang/Mitte der 2000er noch mitbekommen habe war, dass ORF1 praktisch nichts anderes mehr war, als eine werbefreie Kopie von ProSieben. Verständlich, dass Pro7 nicht wollte, dass man dieses Programm in Deutschland empfangen konnte.
 
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