• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Veränderungen bei BAYERN 1

Leute, Bälle flach halten. Der Mann ist 75. Irgendwann ist in dem Alter dann auch gut.
Es geht da um mehr als nur diesen einen Moderator bei diesem einen Sender. Was hier passiert, ist einfach so Symptomatisch für die allgemeinen Entwicklungen im ARD-Hörfunk. Klar, Fritz Egner hätte auch so nicht mehr allzu lang weitergemacht, mit dem Wechsel ins neue Funkhaus hätte er Schluss machen wollen, aber wenn das doch sowieso schon absehbar ist, warum muss man ihm denn dann zuvorkommen? Dieser Fall hebt sich meines Erachtens eben deshalb nochmal stark von vielen anderen Sendungsentsorgungen im ARD-Hörfunk ab, weil hier eben kein Gemeinschaftsprogramm übernommen wird, sondern die Sendung, wenn man die Ankündigung so liest, wohl dem üblichen Tageseinerlei zum Opfer fallen wird. Da wird nichts gespart, nichts gewonnen, da wird offenbar ohne Not einfach nur was kaput gemacht.
Ansonsten scheint diese Denke, vorhersehbare Prozesse zu beschleunigen, aber generell sehr beliebt zu sein. Der Moderator hat ein Dreivierteljahrhundert auf dem Buckel und hört wohl bald auf? Och nö, so lang wollen wir nicht warten, wir setzen ihn einfach jetzt schon ab. Das Radio läuft Gefahr, immer mehr in der Bedeutungslosigkeit zu versinken? Klasse, dauert uns aber auch zu lang. Also helfen wir ihm tüchtig dabei, indem wir konsequent Einschaltgründe abschaffen. Irgendwie muss dieses lästige Relikt doch totzukriegen sein.
Klar, freilich war das etwas überspitzt, aber es wird irgendwie immer schwerer, nicht an eine mutwillige Zerstörung zu glauben, wenn man sich solche Entwicklungen so betrachtet, insbesondere in ihrer Summe.
 
Ich muss zugeben, dass ich mit ihm und seiner Musikauswahl / Sendung nicht viel anfangen könnte, aber es ist trotzdem mehr als schlimm, wie er hier demontiert wurde. Viele Menschen haben die Sendung gemocht. Gerade vor dem Hintergrund, dass er Mitte 2025 sowieso aufhören wollte. Warum das ganze? Bei der angekündigten Nachfolgesendung, glaube ich, dass kein Hörer jetzt sagt "endlich, jetzt schalte ich freitags wieder Bayern 1 ein". Das Sparargument trägt deswegen nicht, weil sie weiterhin ein eigenes Programm machen. Hätten sie gesagt, "Fritz, du musst gehen, weil wir ab Januar das neue gemeinsame ARD-Abendprogramm übernehmen", wäre das zumindest irgendwie noch logisch gewesen, aber so ist es absolut dämlich.
 
sondern die Sendung, wenn man die Ankündigung so liest, wohl dem üblichen Tageseinerlei zum Opfer fallen wird.
Seit Jahren sind gezielte Einschaltsendungen (abends) in Massenwellen (aber auch sonst) kaum vermittelbar, da sich Lebens-, Arbeits- ,Freizeit- und Einkaufsverhalten gegenüber 1988 geändert haben und ein Radioprogramm ein Produkt darstellt, das um 2.00 genauso zu erkennen sein soll wie um 10.00 oder 16.37 Uhr.
Und bitte jetzt nicht diese ewige Personality-Keule. Einige der Hörer kennen ihn weder von damals Bayern 3 noch vom Dingsda-Fernsehen.

Und nochmal: Der Mann ist 75... Ggf. kann er ja beim Schwarzwaldradio seinen Unruhestand geben und auf Retro-Radio machen.
 
Ich muss zugeben, dass ich mit ihm und seiner Musikauswahl / Sendung nicht viel anfangen könnte, aber es ist trotzdem mehr als schlimm, wie er hier demontiert wurde. Viele Menschen haben die Sendung gemocht. Gerade vor dem Hintergrund, dass er Mitte 2025 sowieso aufhören wollte. Warum das ganze? Bei der angekündigten Nachfolgesendung, glaube ich, dass kein Hörer jetzt sagt "endlich, jetzt schalte ich freitags wieder Bayern 1 ein".
Eben. Man muss kein Fan von Fritz Egner oder seiner Musik (gewesen) sein, um das, was da passiert, schlimm zu finden. Im Gegenteil: Wenn es einem einfach nur um ihn und seine Musik geht, kann man wohl sogar relativ hoffnungsvoll sein, was eine Rückkehr bei einem anderen, dann wohl privaten Sender betrifft. Wer aber allgemein ein Fan guter Radiosendungen mit Präsentatoren und Musikauswahl ist, die sich aus der Masse abheben, der kriegt hier wieder einmal ganz deutlich vor Augen geführt, von wem er das in Zukunft einfach nicht mehr zu erwarten hat. Und das ist an sich tragisch, weil man doch annehmen sollte, dass gerade der ÖRR für derartige Angebote prädestiniert wäre.
Seit Jahren sind gezielte Einschaltsendungen (abends) in Massenwellen (aber auch sonst) kaum vermittelbar
Ja, genau. Und weil die ja so gar nicht vermittelbar sind, haben Sender wie Bayern 1, hr1 oder SWR1 vor wenigen Jahren extra wieder genau solche Sendungen eingeführt.
Einige der Hörer kennen ihn weder von damals Bayern 3 noch vom Dingsda-Fernsehen.
Ja, einige werden ihn nicht kennen, einige andere dagegen durchaus. Un nu?
Und nochmal: Der Mann ist 75...
Und weiter? Wenn er noch fit ist und es eine Hörerschaft für seine Sendung gibt, warum soll er sie nicht auch mit 75 noch bei Bayern 1 machen dürfen? Zumal es ja nun nicht so ist, dass er ausschließlich in den "guten, alten Zeiten" festhing, sondern er, so weit ich weiß, auch immer mal wieder Neuerscheinungen vorgestellt hat.
 
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Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Schwarzwaldradio die Leute im Studio haben will. Vielleicht irre ich mich aber auch.
Ja, das schrieb @onkelaki (r.i.p.) hier mal, weil er auch mal dort anzufangen überlegt hatte.
 
Seit Jahren sind gezielte Einschaltsendungen (abends) in Massenwellen (aber auch sonst) kaum vermittelbar, da sich Lebens-, Arbeits- ,Freizeit- und Einkaufsverhalten gegenüber 1988 geändert haben und ein Radioprogramm ein Produkt darstellt, das um 2.00 genauso zu erkennen sein soll wie um 10.00 oder 16.37 Uhr.
Diese Argumentation ist für mich schwer erträglich. Was ist daran noch Radio, wenn rund um die Uhr nur noch die langweilige Hot-Rotation von Festplatte läuft? Müsste man in der Logik nicht auch die Bundesliga dringend aus dem Programm in irgendwelche Spartenkanäle verbannen? Die unterbricht genauso die gepflegte Langeweile, die du anscheinend ganz toll findest. Es gibt schließlich genug Menschen, die sich gar nicht für Fußball interessieren.
 
Eigentlich wollte ich jetzt vorschlagen, man könne ja im Zuge der großen Sparoffensive das Programm des Russischen Senders UVB76 übernehmen, der klingt nämlich zu jeder Tageszeit gleich und hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Allerdings fiel mir dann ein, dass es dort ja doch auch immer wieder Unterbrechungen des gewohnten Programms gibt, die immer für viel Aufsehen sorgen:
Ist vielleicht also doch nicht ganz das Richtige, wenn das Programm möglichst gleichförmig sein soll. Am besten wird wohl sein, man strahlt einfach nur noch rund um die Uhr Messtöne aus. Der ist immer exakt gleich, egal zu welcher Uhrzeit man einschaltet, niemand wird mehr durch irgendwelche Besonderheiten im Programmablauf irritiert und wenn jeder Sender eine Tonhöhe zugeteilt bekommt, kann man den Sender auch jederzeit wiedererkennen.
 
Seit Jahren sind gezielte Einschaltsendungen (abends) in Massenwellen (aber auch sonst) kaum vermittelbar, da sich Lebens-, Arbeits- ,Freizeit- und Einkaufsverhalten gegenüber 1988 geändert haben und ein Radioprogramm ein Produkt darstellt, das um 2.00 genauso zu erkennen sein soll wie um 10.00 oder 16.37 Uhr.
Also mit anderen Worten, Radio anno 2024 ist vollkommen überflüssig geworden.

Warum ist man dann nicht so konsequent, und schaltet gleich ab? Jeder Cent Rundfunkgebühr für ein "Programm", das Spotify nicht schlechter hinbekommen könnte, ist einer zuviel!

(Bitte beachten, meine Kritik an der Rundfunkgebühr bezieht sich ausschließlich auf diese wertlosen Radio-Dudelprogramme, nicht auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Allgemeinen)
 
Man kann heute nur hoffen, dass er bald irgendwo anders unterkommt, wo man ihn auch zu schätzen weiß.
Ja! Mit dem wesentlichen Unterschied: Er braucht es nicht, er hat alles erreicht, ist selbst sein eigenes Denkmal. Der Hörer, also auch ich, brauche oder möchte sowas.
Für mich spielt keine der Kategorien eine Rolle: Mir ist völlig egal ob jemand schwarz / weiß, alt / jung, Inländer / Ausländer ist, etc. Ich möchte schlicht gutes Radio von denen die das können und es werden oder dürfen immer weniger. Hier macht man gerade großen Flurschaden zum Nachteil des BR.
 
Das muss man schon hinbekommen, einen immer zum Sender solidarischen unprätenziösen Radiomann nach 45 Jahren nicht mit Tränen, Abschiedsgala und Verbeugung zu verabschieden, sondern ihn durch die HIntertür zu entsorgen und das dann noch mit verlogenem BWL-Sprech .
Die andauernde Verarschung der Hörer, Gleichschalterei und Anspruchslosigkeit mit Spar- und Etatzwängen zu rechtfertigen, ist lächerlich.
Ich fand Fritz, auch im direkten Zusammentreffen, immer supersympathisch, radiomäßig hat er mich allerdings nie abgeholt. Aber das ist meine persönliche Meinung und definitiv ist er ein Meilenstein im Radio
und für den BR. Was für ein anspruchsloser Sender....
 
Wer braucht heute schon den großen BR? Eine Persönlichkeit wie Fritz Egner mit all seinem Musikwissen und Archiv könnte genauso wie Frank Laufenberg (PopShop) einen eigenen Sender gründen oder seine Sendungen ohne Vorgaben eines Programmchefs weiterhin verschiedenen größeren Sendern als Format gleichzeitig anbieten. So hat es Rainhard Pirnbacher mit seiner Plattenkiste gemacht. Ihm ging es genauso wie Fritz Egner. Nach dem Rauswurf im ORF hat er sich ein eigenes Studio gebaut, aus dem er zuhause jeden Sonntag gleichzeitig für mehrere Stationen sendet. Per Livestream kein Problem. Und seine Hörer danken es den Sendern mit hohen Quoten.
 
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Bleibt nun die Frage, wass dann an den drei verbleibenden Freitagen des Jahres bei Bayern 1 laufen wird. Automat?
Am ersten Freitagabend "danach" gibt es ausgerechnet den "Sternstunden-Abend", klar, so heißt die große BR-Spendenaktion nun mal, aber Sternstunden im Radio waren es nun mal mit und nicht ohne Fritz:
 
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Für sein Quiz scheint es allerdings sehr gut zu laufen. Die Presse der letzten Tage war sicherlich auch nochmal eine Werbung dafür.
Radiotechnisch bin ich überzeugt, dass wir ihn wahrscheinlich bald bei einem Privatsender hören können. Mal sehen.

 
Seit Jahren sind gezielte Einschaltsendungen (abends) in Massenwellen (aber auch sonst) kaum vermittelbar, da sich Lebens-, Arbeits- ,Freizeit- und Einkaufsverhalten gegenüber 1988 geändert haben und ein Radioprogramm ein Produkt darstellt, das um 2.00 genauso zu erkennen sein soll wie um 10.00 oder 16.37 Uhr.
Nein, nein und nochmals nein.

Wir reden hier von öffentlich-rechtlichem Rundfunk und nicht von Privatradio. Ein öffentlich-rechtliches Programm muss kein "Produkt" sein. Es müsste streng genommen noch nicht mal quotenmäßig vorne dabei sein.

Natürlich gehört neben Informationen, Kultur usw auch Unterhaltung, Popmusik und ein gewisser Grad an Massentauglichkeit zum öffentlich-rechtlichen Programmauftrag.

Aber sicher nicht, sich in solchem Maße kommerziellen Mechanismen zu unterwerfen. In meinen Augen beraubt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk da seiner Existenzberechtigung.

Das was dann von Bayern 1 als 'Produkt" übrig ist, kann man wegen meiner dann gut und gerne privatisieren.
 
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Seit Jahren sind gezielte Einschaltsendungen (abends) in Massenwellen (aber auch sonst) kaum vermittelbar, da sich Lebens-, Arbeits- ,Freizeit- und Einkaufsverhalten gegenüber 1988 geändert haben und ein Radioprogramm ein Produkt darstellt, das um 2.00 genauso zu erkennen sein soll wie um 10.00 oder 16.37 Uhr.
Dieses Argument wird ja wieder und wieder "präsentiert" und durchgekaut. Ich halte es schlicht und ergreifend für vorgeschoben, unzutreffend und erfunden.
Ein "undifferenzierter Dauerberieselhörer" würde sich von einer "Einschaltsendung" auch nicht vertreiben lassen, dagegen würden aber fokusierte Hörer einschalten, WEIL sie eine bestimmte Sendung hören wollen. Der Beriesler würde also bleiben, der Spezialist kommt zusätzlich treu dazu = mehr Hörer.

Kann mir irgendjemand einen Beweis liefern, in dem ein Sender explizit und einzeln darstellbar Hörer verloren hat, weil er statt belangloser Dauerschleifenberieselung eine personifizierte Spezialsendung on air hatte? Glaubt jemand, Bayern 1 würde in dieser Sendeschiene nun mehr Zuschauer binden, als mit der Sendung von Fritz Egner?
 
Nein, nein und nochmals nein.

Wir reden hier von öffentlich-rechtlichem Rundfunk und nicht von Privatradio.
Wir reden von Bayern 1.
Ein "undifferenzierter Dauerberieselhörer" würde sich von einer "Einschaltsendung" auch nicht vertreiben lassen, dagegen würden aber fokusierte Hörer einschalten, WEIL sie eine bestimmte Sendung hören wollen. Der Beriesler würde also bleiben, der Spezialist kommt zusätzlich treu dazu = mehr Hörer.
Stimmt in der Theorie. Die Praxis sieht anders aus. Der Spezialist wird sich kaum einen Tag pro Woche freischaufeln um seine Sendung um 20.03 Uhr zu hören. Ggf. noch im Büro, Homeoffice, Joggen oder gerade Einkauf erledigt, weil bis 19.30 im Büro...
Früher gab es das nicht. Da gab es außerhalb der normalen Zeiten Schichtarbeit, Tankstellen, Hallenbad und Notdienste. Läden 18.30 zu.
Heute arbeiten welche im Homeoffice zu australischen oder amerikanischen Livezeiten live.
 
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