Es geht da um mehr als nur diesen einen Moderator bei diesem einen Sender. Was hier passiert, ist einfach so Symptomatisch für die allgemeinen Entwicklungen im ARD-Hörfunk. Klar, Fritz Egner hätte auch so nicht mehr allzu lang weitergemacht, mit dem Wechsel ins neue Funkhaus hätte er Schluss machen wollen, aber wenn das doch sowieso schon absehbar ist, warum muss man ihm denn dann zuvorkommen? Dieser Fall hebt sich meines Erachtens eben deshalb nochmal stark von vielen anderen Sendungsentsorgungen im ARD-Hörfunk ab, weil hier eben kein Gemeinschaftsprogramm übernommen wird, sondern die Sendung, wenn man die Ankündigung so liest, wohl dem üblichen Tageseinerlei zum Opfer fallen wird. Da wird nichts gespart, nichts gewonnen, da wird offenbar ohne Not einfach nur was kaput gemacht.Leute, Bälle flach halten. Der Mann ist 75. Irgendwann ist in dem Alter dann auch gut.
Ansonsten scheint diese Denke, vorhersehbare Prozesse zu beschleunigen, aber generell sehr beliebt zu sein. Der Moderator hat ein Dreivierteljahrhundert auf dem Buckel und hört wohl bald auf? Och nö, so lang wollen wir nicht warten, wir setzen ihn einfach jetzt schon ab. Das Radio läuft Gefahr, immer mehr in der Bedeutungslosigkeit zu versinken? Klasse, dauert uns aber auch zu lang. Also helfen wir ihm tüchtig dabei, indem wir konsequent Einschaltgründe abschaffen. Irgendwie muss dieses lästige Relikt doch totzukriegen sein.
Klar, freilich war das etwas überspitzt, aber es wird irgendwie immer schwerer, nicht an eine mutwillige Zerstörung zu glauben, wenn man sich solche Entwicklungen so betrachtet, insbesondere in ihrer Summe.