Veränderungen bei BAYERN 1

Einerseits habe auch ich Bauchschmerzen wenn ich die Umstellungen im BR 1 Programm der letzten Jahre betrachte, muss aber auch sagen da dieser Weg nun einmal beschritten ist kann ich die Entscheidungen nach voll ziehen.
Seid Jahren haben wir zum nebenbei hören eigentlich immer die Blasmusiksendung am Sonntag gehört welche ich über den Timer verfügbar mache.
Die zweite Stunde auf BR Heimat blieb aber immer außen vor und wir blieben oft auf BR 1 bei der Blauen Couch.
ABER ... insgeheim fragte ich mich schon ob diese Blasmusiksendung noch zum Programm BR 1 passt und ob da nicht irgendwann einmal der nun öffentlich gemachte Schritt folgen könnte und sogar logisch wäre.
Zu UKW und DAB stellte sich mir aber die Frage, warum werden hier die "Alten" zu DAB+ gedrängt die sicher eher Probleme mit einem umstieg haben und nicht eher junge Hörer zu diesem Schritt überredet wurden.
Ich glaube aber auch das dass Thema an sich vor allem uns Radioverrückte (Befürworter wie Gegner) beschäftigt und die Betroffenen es mehr oder weniger hinnehmen.
 
Ich hoffe ja, dass der Abend bei B1 jetzt entsprechend gestaltet wird und wir viele der alten B3-Abendsendungen dort wieder finden werden.
Zumindest Classic Rock mit Tom Glas, die Rockperlen und auch der "Soundtrack Deines/Ihres Lebens" wären eine Bereicherung. Und, was sich einige Bayern 3-Hörer ja wünschen, vielleicht zieht ja der Talk um 19 Uhr zu Bayern 1 um, kann mir nicht vorstellen, dass da viele der jüngeren Hörer einschalten, beim Matuschke hingegen schon und die 3 Stunden macht er nicht nur in den Ferien regelmäßig, früher (in den 90ern) ging seine Show immer so lang.
 
Ich befürchte, dass der Talk um 19:00 im Sinne der "Durchhörbarkeit" der Sender künftig weder auf Bayern 1 noch auf Bayern 3 laufen wird. Man wird argumentieren, dass man ja längere Talkschienen am Sonntag Vormittag/Mittag hat...
 
Warum die eher älteren Hörer auf DAB+ migrieren und nicht die jüngeren? Ich vermute hinter dieser BR-Strategie bislang eine ganz schlichte Marktdenke:

Nimmt man Bayern 3 die UKW-Frequenzen weg, muss man damit rechnen, dass nicht alle Hörer den Wechsel mitgehen. Und letztlich könnte der ewige Rivale Antenne Bayern seinen Profit aus der Angelegenheit schlagen.
Bei einer Verlegung von Bayern 1 auf DAB+ dürften sich vor allem einige Lokalsender freuen, die programmlich ähnliche Interessen abdecken wollen.
PULS eine UKW-Kette zur Verfügung zu stellen, dürfte marktwirtschaftlich auch nicht schlecht ausgehen. Vielleicht lassen sich ja ein paar Hörer der jugendaffinen UKW-Konkurrenz abschöpfen. Ich verweise auf die Reaktionen von ABY nach Bekanntwerden dieser Sache (explizite Werbung für BR-Symphoniekonzerte, Formulierungen wie "digitales Ghetto" in den Hauptnachrichten etc.).
Dass für diesen Schritt nun die vierte UKW-Kette herhalten muss, erscheint durchaus logisch, strahlt BR-Klassik von den verbliebenen Alternativen doch am wenigsten Werbung aus.

Ergo besteht für Schlager-, Volksmusik- und Klassikinteressierte im Gegensatz zu den Konsumenten des "traditionellen" Einheitsbreies auf UKW wenig bis gar kein Ausweichpotential. Und mit ihnen damit ab ins Digitalradio.
 
Die BR-Führung muss Rücksicht auf die anstaltsinternen Werbefunker und aufs zahlenorientierte Management nehmen, die vielfach mit dem Verlagsradio-Berater-Komplex verbandelt sind. Die Privatradiolobby wird im BR so schnell niemand provozieren, schließlich lebt der Sender mehr schlecht als recht von den Resten, die ihm der Werbefilz vor die Füße wirft, und die Zukunftsaussichten im durchreglementierten Radiowerbegeschäft sind wie weithin bekannt recht unerfreulich.
 
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Mit diesem Yannick91 über Radio zu diskutieren ist schlichtweg verlorene Zeit. Er hat einfach keine Ahnung von der Materie. Erstens hängt er immer noch dem Jahrzehntdenken an, zweitens kann er "Programm für Menschen um 50" nicht mit "Programm für Menschen AB 50" unterscheiden.
 
Mit diesem Yannick91 über Radio zu diskutieren ist schlichtweg verlorene Zeit. Er hat einfach keine Ahnung von der Materie. Erstens hängt er immer noch dem Jahrzehntdenken an, zweitens kann er "Programm für Menschen um 50" nicht mit "Programm für Menschen AB 50" unterscheiden.

Ja und er verwechselt alles und legt einen somit Sachen in dem Mund die nicht stimmen. Ich habe nie behauptet, das man Bayern 3 und PULS zusammen liegen soll. Sondern PULS zu einen Art SWR DASDIG für Junge leute so wie ich und er der BR gestalten sollte und nicht ein immer mehr verjüngtes Bayern 3. Weil eben ein Programm für 14-49jährigen nicht mehr funktioniert, was eben aber Bayern 3 sein möchte. Das möchte aber nicht ich, sondern der BR bzw B3 von sich aus. Aber B3 sollte sich ab Menschen ab ~30 richten und nicht immer Junger werden. Entweder 14-25 oder 25-40. Wenn man die Jugend von 14-25 Jahren ansprechen möchte, müßte man halt mal PULS zu einen richtigen Jungensender wie SWR DASDIG aufbauen und nicht ein reines Independent Format. Mag seine Fans haben, die Masse erreicht man aber damit nicht. Bayern 1 sollte sich dagegen mehr ab Menschen um die ab 40/50 richten und Oldis spielen. Weil die meisten B1 damit groß geworden sind und halt nur diese Oldies hören wollen und keine 80er/90er ausgelutschte Superhits. Sachen wie Adele, Unheilig, Leona Lewis (z.B Run) und so ein neu modisches Kram, das immer mehr gespielt werden. Finde ich Fehl am Platz auf Bayern 1. Mit die 80/90er sorft pop ist auch so eine sache, viele Bayern 1 Stammhörer die ich kenne, mögen diese Musik nicht, es gibt auch welche die es mögen, die mehrheit von meine Kunden- Bekannen und Freundeskreis die B1 hören, halt eben nicht. Das lest man auch immer wieder an die Leser Kommentare der Zeitungen die über die Abschaltung von Volksmusik auf B1 darüber berichten. Fragt doch selber mal die B1 Stammhörer was sie hören wollen.
 
Mag sein, dass ich falsch liege, aber ich halte die Postings von Yannick91 für deutlich gehaltvoller als das, was manch andere Spezialisten hier so absondern.
 
Ich halte die - in der Wortwahl völlig unangemessene - Kritik an Yannick91 auch für völlig überzogen. Man kann durchaus seine Position kritisieren. Abwegig ist sie nicht.
 
Ich finde einen Zuspruch oder gar ein Lob an den BR, DAB+ damit nach vorne zu treiben schlichtweg kurzsichtig und egoistisch. Es ist nunmal Fakt, dass am meisten Radio im Auto gehört wird. So wie ich es sehe, fahren mehr als 90% aller Fahrzeuge mit einem üblichen UKW-Empfänger durch Bayern. Ich bin selbst Radio-Fan und Technik-Interessiert, besitze aber kein einziges DAB-Gerät, ganz einfach, weil mich die mangelnde Produktauswahl und die anfallenden Kosten davon abhielten. So fahre ich auch weiterhin mit UKW im Auto herum. Zuhause kann ich mir heute zum Glück mit Internetradio abhelfen, aber selbst dieser "Luxus" ist vielen Leuten auf dem Land nicht gegönnt, da Vielerorts noch Internetgeschwindigkeiten auf unterstem Niveau herrschen. (ich spreche auch hier aus Erfahrung)

Solange DAB+ nicht zum Standard gemacht wird, solange DAB-Geräte ein kostenpflichtiges "Extra" im Auto darstellen, solange die Hersteller noch engstirnig Küchenradios, Radiowecker und Stereoanlagen mit UKW-Tuner zu Hauf produzieren DÜRFEN, solange wird sich an der Situation nichts ändern. Aufzwingen lassen sich die Leute nichts, eher verzichten sie ganz auf das Rundfunk-Angebot und kehren damit dem BR oder anderen Rundfunkanstalten den Rücken.
Man sollte eher daran arbeiten, dass die oben genannten "Missstände" in der Industrie gesetzlich beseitigt werden. Ein neuer Standard zu akzeptablen Preisen.

In der Übergangsphase muss man als Rundfunkanstalt eben die Leute unterstützen, die sich den momentanen Unannehmlichkeiten nicht gewachsen fühlen. Wie schon weiter oben geschrieben - u.A. ältere Leute als Zielgruppe für UKW. Damit bleibe ich bei meinem Aufruf, nämlich nicht PULS sondern BR-HEIMAT auf UKW aufzuschalten.
 
Wenn es tatsächlich so ist dass die jüngeren und mittleren Jahrgänge mehrheitlich nur noch im Auto UKW-Radio hören hat dem Rundfunk in seiner klassischen Form längst das Stündchen geschlagen. Ich bin gegen jede Form exzessiver Reglementierung und halte es für vernünftiger einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Systemen zuzulassen, der früher oder später ohnehin die notwendige Marktbereinigung herbeiführt.

Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk schon über die Jahre von printwerbenahen Interessenscliquen unterwandert wurde ist es mehr als einleuchtend, dass sich unter diesen unhaltbaren Bedingungen senderinterne Gegenfraktionen bilden, die umso mehr auf ein Alternativmodell, in diesem Falle eben DAB, setzen.

Dass DAB angenommen wird bestätigen alle kolportierten Verkaufszahlen, auch wenn du diesen Trend vor deinem eigenen Erfahrungshorizont nicht nachvollziehen kannst. Wir haben heute sogar innerhalb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die schizophrene Situation, dass die einen aus kurzfristig-geschäftlichem Kalkül DAB offen bekämpfen, während andere das Digitalradio als langfristige Rettung des terrestrischen Radios und als Bollwerk gegen Banalisierung und Gleichmacherei begreifen.

P.S.: Für einen mickrigen 128k-Stream wird das Dröppel-Internet auf dem Lande doch hoffentlich reichen, oder?
 
Um mich nicht völlig falsch zu verstehen. Ich habe garnichts gegen DAB oder digitale Radio-Systeme im Allgemeinen. Mir gefällt nur nicht, dass es noch derart schlecht vermarktet wird und dass die Preise zum größten Teil eine Frechheit sind. Aber natürlich weiß ich auch, wenn mehr Wettbewerb hierfür herrschen würde, würde sich auch der Preis normalisieren. Ich denke gerade an den Quelle-Katalog, den ich als Kind begeistert durchstöbert habe, dort waren auf den letzten Seiten Flachbildfernseher (die für heutige Verältnisse nicht wirklich flach waren) zu Preisen bis 10.000 DM. Heute bekommt man einen halbwegs Guten für unter 500 Euro. - So, hoffe ich, wird es auch mit dem Digitalradio weitergehen. Trotzdem möchte ich mir im Moment im Auto keinen Kabelsalat wegen einer speziellen DAB-Antenne und sonstigem Anbau-Schnickschnack zumuten, hier sollte sich die Technik auch etwas weiterentwickeln. Und die Geräte für zuhause, die weitgehend angeboten werden, haben bei weitem nichts mit einer vernünftigen Anlage zu tun. Zumindest - um mich zu wiederholen - nicht zu einem akzeptablen Preis.

Aber was spräche denn grundsätzlich dagegen, dass man den Omis und Opis kurz vor dem Ableben noch etwas Stress erspart und sie ihre Musik über ihr seit zig Jahren funktionierendes Radio hören zu lassen? Das ist doch, was ich hauptsächlich kritisiere.

Ach und P.S.: An meinem früheren Wohnort gab es kein DSL über Festnetz, daher musste ich auf Mobilfunk zurückgreifen. Da waren Livestreams immer eine Belastung, da das Datenvolumen schnell aufgebraucht war.
 
Darum gehts doch gar nicht:

Es geht doch um eine "zielgruppengerechte" Ausrichtung (wie ich das bekanntlich hasse, denn ich halt "anders):

Wozu brauch der BR so viele Wellen?

Zum Vergleich, der SWR und der HR machens noch am "richtigsten:

Das 1. für die "jung gebliebenen" Hörer, die zwar überwiegend internationale Oldies mögen, aber aktuellen bzw. aktuelleren Songs auch nicht ganz abgeneigt sind.
Die 3. Programme für die Hörer, die mal dies, mal das bevorzugen, also auch mal zum 1. umschalten (wie ich)
und die 4. Programme für Schlagerfans, die aber auch internationalen Oldies, wenns nicht zu viel wird, auch nicht ganz abgeneigt sind.

Zielgruppenmäßig machen es der SWR und der HR momentan noch "am Richtigsten". Also man kann auch durchaus mal über den Tellerrand schauen, lieber BR!

PULS beuim BR macht man dann für die 14 - 19-jährigen (ich mag eigentlich keine Altersbegrenzungen), aber so grenzt man sich halt von Bayern3 ab. Wonach ich nach wie vor der Meinung bin, PULS in Bayern3 zu integrieren war die bescheuertste Entscheidung des BR ever!
 
Ich stimme KingFM in allen Punkten zu.

Ich, 41, aufgewachsen in Sachsen, damals DDR, habe ein besonderes Verhältnis zu Bayern 1. Der BR war bei uns gut zu empfangen. Ich habe den Sender geliebt, die Moderatoren, Weißhappel, Edenhofer, de Paruta beim Freitag-Abend-Wunschkonzert, den Heck, den Moik im Werbefunk ab 9:00 Uhr, den Föhringer mir der volkstümlichen Hitparade am Sonntag Abend und das tägliche Musikjournal von 6-9. Rucksackradio gabs damals schon. Ich habe dort die Schlager der 60er,70er kennengelernt und die Schlager der 80er. Wie habe ich am Radio geklebt ab 12, völlig untypisch für mein Alter dem Schlager verfallen, alles mitgeschnitten auf Kassetten, oft verrauscht, und ich hab die bayerische "Dahoamigkeit" (Christoph Süß) geschätzt. Die Moderatoren haben eine Gemütlichkeit ausgestrahlt, die heute als unzeitgemäß gilt (warum eigentlich?).

Mit der ersten Programmreform 1995 hat man mir meinen Sender genommen :)

Das Radio von damals kommt nicht wieder, das weiß ich. Wenn ich heute durch Bayern fahre, schalte ich das UKW-Autoradio aus. Es gibt von Hof bis Passau, von Aschaffenburg bis Kempten, von Oberstdorf bis Nürnberg keinen Sender, den ich hören möchte.

Ein Land, das so auf seine Traditionen Wert legt und diese so betont wie Bayern, muss BR Heimat auf UKW ausstrahlen!

Fakt ist: "richtiges" Radio wird für meine Generation und ältere über UKW ausgestrahlt. Das ist unkompliziert und funktioniert. Ich will im Auto meinen Sender hören! Das kann ich nicht. Ich habe zu Hause ein Internetradio und höre BR Plus. Es ist nicht das selbe, es ist "amputiertes" Radio, irgendwie "nicht richtig", nicht "echt". Es hat nicht den gleichen "Wert" wie ein UKW-Vollprogramm.
 
Zuletzt bearbeitet:
solange die Hersteller noch engstirnig Küchenradios, Radiowecker und Stereoanlagen mit UKW-Tuner zu Hauf produzieren DÜRFEN (...) Man sollte eher daran arbeiten, dass die oben genannten "Missstände" in der Industrie gesetzlich beseitigt werden.
Gesetzliche Vorschriften, welche Art von Geräten die Industrie zu produzieren hat? Aber sonst geht's gut?

Das hat schon bei "Robotron" nicht funktioniert, aber die Träume von der segensreichen Staatswirtschaft sterben halt nicht aus...
 
[OT]
Nicht nur die Industrie sollte durch ihre Lobbyvereine das Volk zu seinem "Glück" zwingen (wie es zu oft dere Fall ist), es muss im Umkehrschluss auch legitim sein, dass das Volk, vertreten durch das Parlament, die Industrie zu ihrem "Glück" zwingt. - Alles andere wäre "Diktatur des Kapitals", um den Begriff der "Diktatur der Arbeiterklasse" einmal abzuwandeln, und keine Demokratie.
[/OT]
 
Vielleicht habe ich mich mit dem Begriff "gesetzlich" etwas übernommen und damit fälschlicher Weise auf den Staat gelenkt. Im Prinzip meinte ich, dass diejenigen, die hier Einfluss haben, den Schalter umlegen und sagen sollten: "Es gilt der neue Standard". Einhergehend sollte die Entwicklung auch soweit gefördert werden, dass die Konzerne die anfallenden Kosten (sofern diese wirklich viel höher sind als bei UKW-Geräten) nicht alleine dem Endverbraucher aus der Tasche gezogen werden.

Dann stünden in Zukunft nämlich nur noch "Radios" im Regal und keiner fragt mehr nach digital oder UKW oder sonstwas. Schon alleine die verschiedenen Techniken der Übertragung schrecken die gemeine Hausfrau und den Otto-Normalverbraucher, speziell im höheren Alter, vom Kauf eines "neumodischen Spezialgerätes" ab.
 
...Schon alleine die verschiedenen Techniken der Übertragung schrecken die gemeine Hausfrau und den Otto-Normalverbraucher, speziell im höheren Alter, vom Kauf eines "neumodischen Spezialgerätes" ab.
Das tut schon weh, wenn ich das lese. Sicherlich habe ich als Häuptling Silberlocke, mittlerweile ü-60, mehr Ahnung von "neumodischen Spezialgeräten", als so mancher Jungspund.
Affinität zur Technik an Jahren und Allgemeinplätzen festmachen zu wollen, das ist leider eine stark- und weitverbreitete Meinung.
In diesem Fall gilt für Dich: Daumen runter. Da Du aus Bayern kommst: Damma oba, host mi? :thumbsdown:

2Stain
 
Fakt ist: "richtiges" Radio wird für meine Generation und ältere über UKW ausgestrahlt.

Das hat aber mit dem Alter nichts zu tun! Richtiges Radio zeichnet sich dadurch aus, daß es eben den Anspruch hat, niemanden auszugrenzen.

Es ist nicht das selbe, es ist "amputiertes" Radio, irgendwie "nicht richtig", nicht "echt". Es hat nicht den gleichen "Wert" wie ein UKW-Vollprogramm.

DAS ist die Kernaussage! Und daß für keines der Digitalprogramme Hörerzahlen ausgewiesen werden, untermauert diese These nur allzugut.
 
Ich stimme KingFM in allen Punkten zu.

Ich, 41, aufgewachsen in Sachsen, damals DDR, habe ein besonderes Verhältnis zu Bayern 1. Der BR war bei uns gut zu empfangen. Ich habe den Sender geliebt, die Moderatoren, Weißhappel, Edenhofer, de Paruta beim Freitag-Abend-Wunschkonzert, den Heck, den Moik im Werbefunk ab 9:00 Uhr, den Föhringer mir der volkstümlichen Hitparade am Sonntag Abend und das tägliche Musikjournal von 6-9. Rucksackradio gabs damals schon. Ich habe dort die Schlager der 60er,70er kennengelernt und die Schlager der 80er. Wie habe ich am Radio geklebt ab 12, völlig untypisch für mein Alter dem Schlager verfallen, alles mitgeschnitten auf Kassetten, oft verrauscht, und ich hab die bayerische "Dahoamigkeit" (Christoph Süß) geschätzt. Die Moderatoren haben eine Gemütlichkeit ausgestrahlt, die heute als unzeitgemäß gilt (warum eigentlich?).

Mit der ersten Programmreform 1995 hat man mir meinen Sender genommen :)

Das Radio von damals kommt nicht wieder, das weiß ich. Wenn ich heute durch Bayern fahre, schalte ich das UKW-Autoradio aus. Es gibt von Hof bis Passau, von Aschaffenburg bis Kempten, von Oberstdorf bis Nürnberg keinen Sender, den ich hören möchte.

Ein Land, das so auf seine Traditionen Wert legt und diese so betont wie Bayern, muss BR Heimat auf UKW ausstrahlen!

Fakt ist: "richtiges" Radio wird für meine Generation und ältere über UKW ausgestrahlt. Das ist unkompliziert und funktioniert. Ich will im Auto meinen Sender hören! Das kann ich nicht. Ich habe zu Hause ein Internetradio und höre BR Plus. Es ist nicht das selbe, es ist "amputiertes" Radio, irgendwie "nicht richtig", nicht "echt". Es hat nicht den gleichen "Wert" wie ein UKW-Vollprogramm.

Ja Normen wir im Osten haben halt dieses besondere Verhältnis zu den "Westsendern" ... ich seid jeher zum HR, BR, NDR, 88.8 und RIAS1.
Als kleiner Jung erinnere ich mich besonders an den BR (damals nur Bayern 1 und 2), dann war ich Stammhörer bei HR 1 bis das dort das Format mit der Geburt von HR 4 wechselte und ich mit zum vierten ging, trotzdem hörte ich immer mal bei BR 1 rein (nicht lachen selbst das Betthupferl musste sein).
Stück für Stück änderte sich die Radiolandschaft, ein gutes 88.8 wurde zur Popwelle und eine ganze Hörergeneration vor die Tür gesetzt.
Bayern 1 blieb zwar im Wort gut, aber die Tages Musik ist nicht mein Ding.
Als positiv kann und möchte ich aber sagen das der BR mit seinen Programmen aber eigentlich alle Interessen abdeckt, jedenfalls viel besser als die Programme des MDR insbesondere der Einser Kette.
Ich habe mir heute früh mal die Mühe gemacht und habe mir PSR angehört und was mir auf fiel, das MDR 1 Radio Sachsen ist davon kaum zu unterscheiden, gleiches blödes Comedy Gequatsche, Blitzer-Flitzer gejage und so weiter.
Schlager oder Unterhaltungsmusik wurde gestrichen, die Moderation für so ein Programm zu jung ... wenn ich also wählen müsste, zwischen Bayern 1 und MDR 1 Sachsen, würde ich Bayern 1 wählen.
 
Bayern 1 ist doch zum einschnarchen....... in seichter Wohlfühlmusik. Ok, wers mag..Ansonsten ist der Sender eher wenig spannend und ohne Höhen und Tiefen.
 
Schon alleine die verschiedenen Techniken der Übertragung schrecken die gemeine Hausfrau und den Otto-Normalverbraucher, speziell im höheren Alter, vom Kauf eines "neumodischen Spezialgerätes" ab.

Mach dir keine Sorgen um die Älteren, die wissen sich schon zu helfen. Gerade in Bayern haben sich die Senioren zuhauf mit DAB-Radios eingedeckt, schließlich ist diese Generation die einzige, die noch stundenlang aufmerksam Radio hört. Zudem wird DAB in Bayern schon seit Jahren intensiv beworben, und da das UKW-Angebot immer inakzeptabler wird fiel ihnen der Umstieg leicht. Der Hörer hat heute die Wahl und das bessere Gesamtangebot wird langfristig die Nase vorn haben.

Als die digitale Fernsehübertragungstechnik die analoge endgültig ablöste gab es auch keine Senioren-Aufstände, die der modernen Technologie entschlossen den Kampf ansagten. Soweit ich weiß guckt auch keiner von ihnen in die Röhre.

DAS ist die Kernaussage! Und daß für keines der Digitalprogramme Hörerzahlen ausgewiesen werden, untermauert diese These ("amputiertes Radio") nur allzugut.

Du kultivierst schon seit Jahren einen ziewmlich irrationalen DAB-Hass. Erstens sind die MA-Zahlen das Papier nicht wert auf das sie gedruckt werden, zweitens bietet dir deine heißgeliebte Ultrakurzwelle keine einzige Anlaufstelle mehr. Die Chance von DAB liegt ja besonders in Deutschland im katastrophalen Dudelmonopol, das die UKW seit langem im Würgegriff hält.
 
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...Gerade in Bayern haben sich die Senioren zuhauf mit DAB-Radios eingedeckt... ...fiel ihnen der Umstieg leicht...
Sorry, aber das hört sich so an, als wäre die Umstellung fast abgeschlossen. Kann da aus meiner Erfahrung leider nicht zustimmen. Vielleicht gibt es da innerhalb Bayerns noch regionale Unterschiede...

Als die digitale Fernsehübertragungstechnik die analoge endgültig ablöste gab es auch keine Senioren-Aufstände, die der modernen Technologie entschlossen den Kampf ansagten. Soweit ich weiß guckt auch keiner von ihnen in die Röhre.
Und nochmal sorry, aber hier fand eine komplette Umstellung des Standards statt und die analog terrestrische Übertragung wurde völlig Eingestellt. Genau diesen Punkt habe ich doch oben geschrieben. Die Ablösung eines Standards durch einen Neuen macht auch bei Radio sinn.
Heute kann man sich auch zum selben günstigen Preis Fernseher mit DVB-T-Tuner kaufen und in nahezu jedem heute hergestellten TV ist ein Solcher als Standard integriert - und genau das erwarte ich auch beim Radio!
 
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