• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Vereinheitlichung der ARD-Radioprogramme

Es kommt auf das "Wie" an. Ich bin auch für Einsparungen, aber doch nicht so, wie es jetzt läuft. Das ist einfach nur "Kuddel-Muddel".

Die ARD hat das Problem, dass es zu viele "eigenständige" Rundfunkanstalten gibt. Da könnte man eher reduzieren, z. B. Radio Bremen und NDR und(oder SR und SWR zusammenlegen. Fordere ich schon seit Jahren, aber auf mich hört ja keienr....
Absolut richtig! Aber die Politik wird hoffentlich zu dem Schluss kommen: ARD macht Regionales, ZDF Nationales/Internationales. Braucht jedes dritte Programm einen eigenen Newsroom und muss man 24/7 linear senden? Braucht es Sendungen, die das Weltgeschehen zusammenfassen - und das auch noch überwiegend linear? Ich denke nicht.
Die Regionalsendungen- und Inhalte für Social Media sind die Zugpferde, während die Zuschauerschaft des linearen Programms vieler Landesrundfunkanstalten tagsüber bisweilen kaum noch messbar ist.

Die Kooperationen im Radiobereich sind aus meiner Sicht sinnvoll. Sie werden Blaupause sein für das, was in Kürze auch dem TV-Programm bevorsteht.
 
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Braucht jedes dritte Programm einen eigenen Newsroom
Ja. (Ich mag den Begriff „Newsroom“ so wenig wie die Großraumbüros, die damit gemeinhin bezeichnet werden, aber: wo sollen die (Regional-) Nachrichten sonst erarbeitet werden?
und muss man 24/7 linear senden?
Ja. Die Sender nur zur Kernzeit zu bespielen bringt keinerlei Effekt. Das Ausstrahlen eines Farbbalkens und / oder eines Pegeltons kommt auch nicht günstiger, als Übernahmen und bereits lizenzierte Wiederholungen zu senden.
Braucht es Sendungen, die das Weltgeschehen zusammenfassen - und das auch noch überwiegend linear?
Ja, unbedingt. Was braucht es denn eher? Seifenopern? Schlagersänger? Einen leeren Vogelkäfig? In Sendungen, die das Weltgeschehen nicht zusammenfassen und daher inhaltlich irrelevant sind, überbietet sich der kommerzielle Rundfunk seit seiner Gründung. Hat den Äther nicht zu einem besseren Ort gemacht.
Die Regionalsendungen- und Inhalte für Social Media sind die Zugpferde, während die Zuschauerschaft des linearen Programms vieler Landesrundfunkanstalten tagsüber bisweilen kaum noch messbar ist.
Zahlen? Ab wie vielen gefüllten Fußballstadien, um eine Vergleichsgröße herzunehmen, die gleichzeitig zuhören oder zuschauen, ist es denn Messbar?
 
ARD macht Regionales, ZDF Nationales/Internationales.
Wann ist jetzt ein Thema ein nationales und wann ein regionales? Bspw. Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt? Muss da jetzt ARD oder ZDF berichten? Da das ZDF ja gar kein Audio macht: Was passiert mit den ARD-Auslandskorrespondentem im Hörfunk? Sollen die dann zum ZDF wechseln und die Rundfunkanstalten der ARD beliefern. Ganz ehrlich: Die weitaus einfachere Sparmaßnahmen wäre, das ZDF abzuschaffen.
 
Ich fasse die letzten Beiträge zusammen: SR und Radio Bremen gehören aufgelöst, „Newsrooms“ gehören aufgelöst, die Dritten Fernsehprogramme allesamt abgeschafft und das ZDF sowieso. Wenn auf NDR 1 aber ab Juni abends statt einer unmoderierten Musikschleife der MDR durchgestellt wird, werden wir live Zeuge vom Untergang des Abendlandes. Radioforen in a nutshell, wie die jungen Leute früher mal sagten.
 
Um noch mal klarzustellen:

Newsroom: Hierbei ging es mir um die Frage, ob ein Newsroom eines Dritten Programms Weltgeschehen abdecken muss - ich denke nicht. Entsprechende Abend-Angebote des WDR oder des BR tun das. Natürlich brauchen LRAs Redaktionen, die sich regionalen Themen widmen und ggf. Referenzthemen identifizieren, die es bis in die Tagesschau schaffen könnten.

24/7: Deine Argumentation @Ralle_Köln wird angesichts des Medienwandels nicht mehr gelten können. Die Zeiten von linearen Vollprogrammen sind gezählt. Zahlen? Die AGF ermittelt jeden Tag Quoten. Schau' doch mal etwa beim HR-Vormittagsprogramm nach. (Anhang)

@Ukulele: Genau wegen dieses Widerspruchs "NDR sendet MDR" wollte ich den Kontext etwas weiten.

Ja, radikale Maßnahmen tun weh, und sie könnten dazu führen, dass auch Auslandskorrespondenten in einer anderen Organisationsform arbeiten. Lasst uns doch ein wenig bainstormen - bevor es Politik und Gesellschaft tun. Mit unvorhersehbaren Folgen.
 

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Wann ist jetzt ein Thema ein nationales und wann ein regionales? Bspw. Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt?
Dafür gibt es natürlich keine Meißlatte. National ist ein Thema wohl dann, wenn es nicht nur die Menschen im unmittelbaren Umfeld des Geschehens interessiert.
Die Tat von Magdeburg z.b. interessiert sicherlich deutschlandweit, die Wahl des OBs von Magdeburg dagegen nicht. Das zu entscheiden ist natürlich nicht immer ganz einfach.

Das Grundproblem aber ist ein anderes. Die ARD-Anstalten senden seit Jahrzehnten fröhlich nebeneinander her, oft bringen sie gleiches, manchmal mehrfach produziert, kommentiert usw. Das lag z.T. daran, dass die ersten Hörfunkprogramme fast wie nationale Anstalten konzipiert waren, Provinzielles und Regionales wurde ins Dritte oder Vierte abgeschoben - siehe den SWR. Durch die Herabstufung zu Dudelprogrammen ist das natürlich hinfällig. Dafür senden jetzt Infokanäle, von wenigen regionalen Schnipseln abgesehen, fast überall das gleiche, oder zumindest ähnliches.

Es gab im Radio nie eine klare Aufgabenverteilung: Sinnvoll wäre es, den DLF national berichten zu lassen, die ARD-Anstalten nur regional. Sämtliches Gedudel sollte als Zusatzangebot - einfach, und nicht von jeder Anstalt- ARD weit angeboten werden. Ob man in MV jetzt SWR3 oder Bayern3 hört, ist im Grunde egal. Den minimalen regionalen Bezug kann man auch noch weglassen. Klar, man könnte das dann ARD3 nennen, und zum Wetterbereicht auseinanderschalten...

Schon klar, ist alles dem Föderalismus geschuldet...
 
Wann ist jetzt ein Thema ein nationales und wann ein regionales? Bspw. Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt? Muss da jetzt ARD oder ZDF berichten? Da das ZDF ja gar kein Audio macht: Was passiert mit den ARD-Auslandskorrespondentem im Hörfunk? Sollen die dann zum ZDF wechseln und die Rundfunkanstalten der ARD beliefern. Ganz ehrlich: Die weitaus einfachere Sparmaßnahmen wäre, das ZDF abzuschaffen.
Ich werde jetzt mal bewusst genauso polemisch-populistisch: Das ZDF kooperiert mit dem Deutschlandradio. Ganz abwegig wäre das also nicht. Aber: Wozu so viel Hörfunk in der ARD, wenn auf vielen Sendern oft das Selbe läuft? Also: Den ARD-Hörfunk auf EINE lokale Landeswelle pro Anstalt kürzen. Das kann ja ein möglichst breites Format sein, das viele anspricht.
Der Rest (Kultur, Klassik, nationale Information, etc.) kommt vom DRadio, das entsprechend auch die ARD-Korrespondenten und Gelder übernimmt. Fertig.

Das ZDF einzustampfen ist immer die erste Idee, die in den Raum geworfen wird, nur meist ohne sachliche Argumente, weil es ja "nur" das Zweite ist. Das ZDF ist seit Jahren unangefochtener Marktführer, vor ARD und Privaten und eines der größten Medienunternehmen in Kontinentaleuropa. Das ZDF ist z. B. bei der Digitalisierung und Experimentierfreude wesentlich besser aufgestellt als die ARD. Warum sollte man das also einfach so einstampfen?

Radikale Gegenfrage: Wozu braucht es "Das Erste" als nationales TV-Programm, wenn die ARD nur Regionales machen soll? Das ist eine Heilige Kuh, die sich niemand zu schlachten traut. Das ZDF als nationales TV-Programm und Dritte Programme (ARD) für Regionales. Die 20-Uhr-Tagesschau läuft da eh auf allen Dritten. Dafür braucht es kein Erstes. Wäre übrigens dann analog zum Radio. Das ZDF/DRadio kümmert sich um Nationales, die ARD um Regionales.

Und die Spitzfindigkeit des Anschlages auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt würden auch in diesem Szenario selbstverständlich ARD UND ZDF berichten, da es ein Ereignis von nationalem Interesse ist. Ganz einfach.

Wir driften in der Diskussion aber massiv vom Radio weg, auch wenn ich mich daran jetzt mitschuldig gemacht habe.
 
Nadine Witt, von MDR Thüringen, ist die neue Station Voice für die ARD Hitnacht und den ARD Abend ab Juni:
Interessant. Damit scheidet eine getrennte Jingleausspielung wie bei den Popwellen vermutlich aus. Denn so schrecklich viele Verpackungselemente enthält zumindest die jetzige Hitnacht ja nicht, als dass die nicht jeder Abnehmer "zu Hause" separat einsprechen könnte.

Hat irgendwer diese Änderung bemerken können?
Meines Erachtens läuft da weiterhin das softeste und abgenudelste der Superhits-des-Grauens-Sampler, ergänzt um die schlimmsten Deutschpopheuler.
Von SWR4 kommend empfinde ich den Bruch um 23 Uhr seltsamerweise tatsächlich oft als kleine Erfrischung. Ähnliches gilt für Bayern 1 seit dessen Abkehr von der eigenen Nachtversorgung. Die in der ARD-PM postulierte musikalische Verjüngung ist aber auch mir entgangen. Wenn, dann gab es die eher bei den Musikclubs durch den Wechsel Goldies --> 90er.
 
Die Zeiten von linearen Vollprogrammen sind gezählt. Zahlen? Die AGF ermittelt jeden Tag Quoten. Schau' doch mal etwa beim HR-Vormittagsprogramm nach. (Anhang)
Ok, dann schauen wir doch mal auf den Anhang. Und du lieferst gerne die stündlichen Zugriffszahlen auf den YT-Kanal des hr zum Vergleich nach. Die verlinkte Facebook-Seite vom hr-Fernsehen kann ich gar nicht mehr aufrufen. Eingestellt wegen zu viel Traffic?
 
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Dieser Vergleich hinkt. Mein Punkt ist: Nicht-messbare Quoten zu Randzeiten sollten zu Reaktionen führen - egal, ob das Publikum wo anders (Online, Social Media, Mediathek) eingesammelt werden kann - oder nicht.
 
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Da gibt es keine "nicht-messbaren" Quoten. Auch zehn Zuschauer werden gemessen. Die Legende ist doch eindeutig: xx=unter 10.000. Nach der Logik wäre ein Großteil des ÖRR-Socialmedia-Contents xx.
 
Eigentlich hätte das eher in den Henne-Ei-Thread gepaßt, aber der ist mittlerweile geschlossen. In Sachsen deutet sich an, dem neuen Staatsvertrag nicht zuzustimmen, was die bekannten Folgen hätte... Man muss allerdings auch konstatieren, dass der interviewte Herr von der CDU, na sagen wir mal ziemlich weltfremd zu sein scheint bzw. hat er sich höchstens halbherzig mit der Thematik ÖR beschäftigt.

 
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Von Beatles bis Ed Sheeran? Wird bestimmt ein Knallererfolg so ein breites Format. Auch noch Schlager dazu?
Die typische Argumentation, wenn man Radio nur noch als Abspielstation für Musik begreift. Was andererseits nicht verwunderlich ist, denn seit geraumer Zeit ist es das ja überwiegend.

Dabei wurde das doch schon mehr als einmal hier durchgekaut. Eine Landeswelle macht durchaus Sinn - eine Welle, auf der vor allen Dingen aus und über das Land berichtet wird: Nachrichten, Politik, Sport, Kultur. Und was die Musik angeht, die hinter der Landesaktualität natürlich nur die zweite Geige spielen darf, so muss die für viele möglichst hörbar sein - es geht nicht primär darum, den Geschmack spezialisierter Musikfans zu befriedigen.

Und ja, so langweilig man das vielleicht finden mag: Beatles und Ed Sheeran können da durchaus laufen, AC/DC dagegen nicht.

Speziellere Musik gehört in irgendwelche, zusätzlich angebotene Programme: Eine für Pop, eine, die Musik für die eher ältere Generation anbietet, eine Klassikwelle usw. - eben für Liebhaber dieser Musik.

So ist das übrigens auch fast überall im Ausland: Beste Beispiele liefern die BBC Lokalradios oder France Bleue (Ici).

Und nein: Die Quote sollte nicht maßgebend sein - der ÖR sollte grundsätzlich nicht mit populären Privaten, die ganz andere Ziele haben, konkurrieren wollen.
 
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Weil sich das musikalisch noch viel zu ähnlich ist. Erst wenn Beethovens "Wut über den verlorenen Groschen" und "money for nothing" nacheinander laufen, ist das für mich Vielfalt. Vorher schalte ich das Radio nicht mehr ein. Ich will endlich wieder Radio haben, dass seine Hörer wirklich überrascht, und nicht nur aus Claims besteht!
 
Antenne Brandenburg gestern:
16:09 "Azizam" von Ed Sheeran
13:37 „Hello, Goodbye!“ von The Beatles

SWR1 BW gestern:
14:27 Help! / The Beatles
08:49 Shape of you / Ed Sheeran

WDR 4 gestern:
18:56 Ed Sheeran - Shape of you
17:38 Beatles - All you need is love
16:25 Ed Sheeran - Perfect
08:27 Beatles - Michelle

Vielleicht könnten wir damit diesen Nebenschauplatz wieder verlassen.
 
Die Quoten vom hessen-Fernsehen aka hr-Fernsehen waren vor 20 Jahren auch nicht besser. Die senden ja auch erst seit dem späten analogen Astrastart tagsüber.
 
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