Verkehrsfunk im Radio - es nimmt überhand und nervt!

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Wenn die Polizei ihrer Blitzerfrequenz erhöht, kann man davon ausgehen, dass sie es auf Umleitungsstrecken tut oder dann, wenn Bahnstrecken ausfallen. Insofern lassen die Blitzmeldungen schon auch Rückschlüsse auf das Geschehen bei der Bahn zu.
 
Nervig ist seit einiger Zeit auch der Hinweis auf den angeblichen "Zeitverlust", der sich virusartig bei zig Sendern ausgebreitet hat. Die Moderatoren sind offenbar angehalten, mindestens zwei Meldungen mit dieser Pseudo-Zusatzinfo zu versehen, die Berater derzeit so toll finden. Da ist teilweise bei drei Kilometern Stau von einem Zeitverlust von 10 Minuten die Rede, ein paar Meldungen weiter bei 15 Kilometern von 20 Minuten. Wer soll das denn ernst nehmen?
 
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Manni, ist das Dein Ernst? "Oh, im Radio brachten sie gerade drei Blitzer auf einmal. Also ist die Bahn wieder ausgefallen. Wir nehmen doch besser den Fernbus!"
 
Was ich persönlich bei Verkehrsfunk vermisse, das wenn es bei der Bahn zu ausfällen kommt, gibt es meistens keine Meldung, dafür kommen die überflüssigen Blitzermeldungen.
Nicht überall ist das so.
Naja, die flachformatierten Dudel-Privatsender jedenfalls werden im Leben nicht auf den Verkehsrfunk verzichten. Schließlich machen die Meldungen statistisch fast die Hälfte des Wortanteils aus. Und das ist ja das einzige, was die Landesmedienanstalten kontrollieren. Traurig, aber wahr.
Und von der anderen Hälfte nochmal mindestens die Hälfte Wetter :D
 
Was mich auch stört: Ich bin eigentlich fast regelmäßiger Hörer von SWR1 BW - Aktuell um Fünf, weil ich das wirklich für ne gute Infosendung halte.

Aber gerade diese Sendung kann man sich freitag nachmittags nicht geben, weil man das Gefühl hat, daß der diensthabende Mod vor lauter Staumeldungen zu nichts wichtigerem mehr kommt.
 
Meldet der DLF eigentlich auch Falschfahrer? Also ich hab noch keine gehört. Und beim Infoprogramm vom SWR kommt ja soweit ich weiß abends und am Wochenende auch kein aktueller Verkehrsfunk solange dort das Band dran ist.
Dafür hab ich sonntagsabends in der Live-Sportsendung schonmal Verkehrsfunk gehört!
 
Absolut überflüssig ist es, wenn auf NDR 2 irgendwelche abgeschalteten Ampeln in Hamburg gemeldet werden.
 
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Verkehrsstaus erst ab z.B. 5 km Länge anzusagen macht Sinn, wenn ansonsten dadurch die Anzahl der zu verlesenden Meldungen zu lang wird.
Das wird dann bzw. sollte dann entsprechend auch so mitgeteilt werden.
Blitzermeldungen sollten grundsätzlich verboten werden. Wenn sich jeder an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gibt es damit sowieso kein Problem.
Wer schneller fährt, tut dieses auf eigenes Risiko und da sollte es auch keine risikomindernden Hinweise zu geben.
Zu schnell fahren ist eine der Hauptursachen für viele Tote und noch mehr Verletzte auf unseren Straßen. Ich finde es unverantwortlich, so etwas indirekt zu fördern, bzw. vor Blitzern zu warnen.
Ich will hier keine Spaßbremse sein, aber Verkehrsmeldungen sind ein ernst zu nehmendes und häufig auch sicherheitsrelevantes Thema und diese sollten mit der entsprechenden Seriösität vorgetragen werden und nicht mit überflüssigen satirischen, unterhaltenden oder comedy-ähnlichen Kommentaren garniert werden.
 
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Verkehrsstaus erst ab z.B. 5 km Länge anzusagen macht Sinn, wenn ansonsten dadurch die Anzahl der zu verlesenden Meldungen zu lang wird.
Nein! Wo bleibt da der Nutzen für diejenigen Hörer, die in die Staus mit drei, vier oder 4,9 Kilometern Länge hineinfahren.

Dein Argument muss aber nur leicht abgeändert werden, dann passt es: "Verkehrsstaus überhaupt nicht anzusagen macht Sinn, weil ansonsten die dem Programm gestohlene Zeit verschenkt wäre."
 
"Verkehrsstaus überhaupt nicht anzusagen macht Sinn, weil ansonsten die dem Programm gestohlene Zeit verschenkt wäre."
Die Pauschalität in dieser Argumentation gefällt mir nicht. Verkehrsfunk ist wie manches andere ein Zielgruppenservice, die Zielgruppe sind Autofahrer. (Es steht auf einem anderen Blatt, dass dieser Dienst deutlich mehr Service für die Zielgruppe bieten könnte, als er dies meistens tut.) Wer gerade nicht unterwegs ist, den wird der Verkehrsfunk kaum interessieren.

Nicht anders verhält es sich aber mit äußerst vielen Programmelementen im Hörfunk: Sportberichterstattung etwa ist ein Zielgruppenservice für Sportfans. Wen das Ganze aber nicht interessiert, der hat am Samstagnachmittag mancherorts ganz schön Probleme.

Daher kann die Lösung nicht heißen, konsequent den Verkehrsfunk abzuschaffen. Genau so wenig soll man die Bundesliga-Konferenz abschaffen. Vielmehr muss neu definiert werden, welches Radioprogramm genau für wen gemacht wird. Und damit geht die Erkenntnis einher, dass nicht jede Radiowelle alles können muss bzw. darf. So wird ein Schuh daraus.
 
die Zielgruppe sind Autofahrer.
Das unterstellt, dass sich jeder Autofahrer für das interessiert, was auf all den anderen Straßen los ist, auf denen er nicht unterwegs ist.
Von einem angesagten Stau echt betroffen sind vielleicht ein paar tausend Leute, optimistisch gerechnet.
Wenn bei der Musik nach dem gleichen Prinzip verfahren würde, dann könnte ich doch leicht immer wieder Titel mit einem auf wenige Tausend Hörer beschränkten Interessentenkreis spielen. Die anderen müssen es halt ertragen, ebenso wie sie den Verkehrsfunk ertragen müssen.
 
BTW: In den letzten Stau, in den ich gefahren (nicht auf-!) bin, hat mich das Navi auch erst gewarnt, als die Räder schon still standen und die letzte Ausfahrt vorher schon längst vorbei war.
 
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