Die Leute sind total ausgelaugt, Ihnen geht es wirklich richtig schlecht.
Die Scham, ist aber auch noch sehr groß.
Also ich weiß nicht, ob du da nicht etwas übertreibst.
ich habe gestern wieder im Supermarkt gedacht, puuh, was ist das für ein anstrengender Job an der Kasse. Von Pflege und Sachbearbeiter im Sozialamt gar nicht zu reden.
Wer eine Stelle beim ÖRR hat oder dort einen Fuß in der Tür als Freier hat, hat über die gesamte Medien- und Kreativbranche gesehen, doch (immer noch) das große Los gezogen. Ja klar, die Sonnendeck-Plätze sind noch stärker umkämpft und Sicherheiten für morgen werden kontinuierlich schwächer. Und logo ist man frustriert, wenn man den Ärger dafür abbekommt, wie sich seine Chefs gebären. Und es ist immer frustrierend, wenn man die Fußarbeit macht und nie hochkommt. Eine vernünftige Basis, eine Familie zu ernähren, war das aber noch nie, trotzdem schlagen sich viele weiter so durch, weil sie immer noch wissen, woanders ist es mit "Irgendwas mit Medien" noch zigmal unsicherer.
Man muss aufpassen, dass die Maßstäbe nicht verrutschen. Wenn die Lehrer streiken, sind unsere Kinder einen Tag dümmer, wenn die BVG streikt, werden weniger Fahrkarten verkauft und es fehlt Geld für den U2-Tunnel. Wenn aber die Abendschau ausfällt oder Radioeins nur Musik sendet, schaltet man einfach um. Und nein, es gibt dann nicht nur RTL2.
Ich habe jedenfalls von keinem rbb-Streikziel gehört, das gefordert wurde, dass ein konkreter Programmchef entlassen wird. Es geht um ein paar Kröten, aber es gibt auch Millionen, die überhaupt keine tarifliche Absicherung haben. Ist also alles wieder gut, wenn jeder rbbler 500 Euro mehr bekommt monatlich?